Last Minute - Gefährliche Gefühle
- Authors
- Miller, Annie
- Publisher
- Annie Miller
- Tags
- roman-krimi
- Date
- 2018-03-17T23:00:00+00:00
- Size
- 0.23 MB
- Lang
- de
Annie Miller schreibt keine klassischen Reiseführer, aber auch keine herkömmlichen Krimis. Sie präsentiert den weltweit ersten deutsch-türkischen Reiseführer-Krimi. ... „Ja, da hast du recht. Man braucht ja nur an den Unfall zu denken, durch den wir uns kennengelernt haben, … der arme Kerl …“, lautete meine Antwort. Deniz wurde nun noch nervöser. Hatte ich ihn durch die Erwähnung des Unfalls noch mehr als zuvor schon mit meiner Fragerei beunruhigt? Was war nur los mit ihm? Irgendwie kam er mir wie ein Fremder vor. Ich bekam Angst und bat ihn lieb und nett, ein kleines bisschen langsamer zu fahren: „Sag mal, kannst du bitte vom Gas runtergehen? Auf regenasser Fahrbahn ist es echt nicht gesund, so schnell zu fahren, wie du es gerade machst. Deniz, beni anlıyor musun? Sen beni dinliyor musun ya? Deniz, verstehst du mich? Hörst du mir überhaupt zu?“ Keine Reaktion. Er ignorierte meine Bitte. Langsam wuchs meine Angst, ich versuchte ihn mit einfühlsamen Worten zu besänftigen und schwenkte auf ein anderes Thema um. Na, versucht hatte ich es …, aber plötzlich spuckte Deniz seine Worte heraus wie ein Vulkan seine Lava. „Ve burda zavalli Adam ne demek! Und was heißt hier, der arme Kerl! Dieser Idiot, er hat es doch nicht anders verdient, das kommt davon, wenn man nicht aufpasst und sich überall einmischt.“ Selbstverständlich wollte ich mehr wissen ... ... Völlig schonungslos stellte ich Deniz, entgegen unserer Abmachung, erneut Fragen über Fragen, und wehe, er hätte auch nur eine Antwort ausgelassen. Ich konnte nicht anders. In nur einem Atemzug fragte ich ihn: „Sag mal, wo musstest du denn so schnell und plötzlich hin? Am Strand meine ich. Warum hast du so komisch auf Esra reagiert? Kennst du sie? Seit wann arbeitest du mit dem Kommissar zusammen? Und kennst du auch seine Frau? Und wer war der Mann, den ich aus dem Auto gezogen habe? Woran ist er gestorben? Das hast du mir auch nicht gesagt! Also, ich warte ...“ Anscheinend fühlte sich Deniz total überfordert, mir all diese Fragen zu beantworten. „Wieso willst du das alles wissen?“, zischte er mich an. „Hallo, ich habe dir vor genau zwei Stunden einen Heiratsantrag gemacht, und du stellst mir Fragen, die nichts damit zu tun haben? Was soll das eigentlich?“ Jetzt wusste ich gar nichts mehr. Wieder versuchte er, jeder dieser Fragen aus dem Weg zu gehen. Wieder keine einzige Antwort. So nicht! Nicht mit mir! Meine Freunde nannten mich nicht umsonst „Die deutsche Miss Marple“! Ich musste es also doch selber in die Hand nehmen! Mit liebevoller Stimme antwortete ich: „Hast ja recht, Canım, Schatz. Du machst mir vor allen Leuten einen Heiratsantrag, die schönen Rosen, der fantastische Ring, das Gedicht – und ich habe nichts Besseres zu tun, als anschließend mit dir eine Quiz-Show zu veranstalten. Es tut mir leid. Bitte sei nicht böse.“ Wobei es mir bei diesem Satz wirklich nicht leichtfiel, glaubwürdig zu wirken. Doch ich hatte Erfolg. Mit einem zärtlichen Kuss bat ich Deniz, mich heute Abend alleine zu lassen und versprach ihm, dass wir uns morgen Abend wiedersehen würden. Außerdem schlug ich vor, dass wir bald wieder einen Ausflug machen könnten, um uns dann einen anderen schönen Ort anzusehen. Und das wir uns dann nicht wieder von einem Käfer stören lassen würden. Da er ja so vieles über Pamukkale wusste, schlug ich diese Reiseroute vor. So hatte ich ihn wieder beruhigt und mich auf eine liebevolle Art verabschiedet. Ich wusste, dass ich ohne einen Plan gar nichts herausbekommen würde. Und so schrieb ich mir, oben in meinem Zimmer, alle Fragen auf, die mich quälten. Ich überlegte mir die nötigen Schritte, um auf jede von ihnen eine passende Antwort zu bekommen! Denn eines wurde mir langsam aber sicher klar – der Verletzte konnte nicht an den Folgen des Unfalls gestorben sein. Ein Selbstmord stand wohl außer Frage. Also blieb nur eine Vermutung übrig. Man hatte ihn umgebracht!?! Ich überlegte und überlegte: ... Ein Mord im Urlaub ... Wie schrecklich ...
### Über den Autor und weitere MitwirkendeAnnie Miller wurde 1970 in Köln als 4. Kind in einer Großfamilie geboren. Sie zog sich bereits früh in die Welt der Bücher zurück und schrieb schon als Kind Kurzgeschichten, die sie später in Seniorenresidenzen, bei Schulfesten und in Kitas vorlas. Auch für kleinere Auftragsarbeiten, wie Gedichte und Reden für persönliche Anlässe zu verfassen, wurde sie gern beauftragt. Ein traumatischer Schicksalsschlag war vor 12 Jahren dafür verantwortlich, dass sie sich vom aktiven Leben zurückzog und das Schreiben in Vergessenheit geriet. Erst in ihrer Therapie entdeckte Annie ihre Leidenschaft für das Schreiben erneut und verarbeitete somit das Trauma. Annie Miller beschreibt unter ihrem Pseudonym in ihren Büchern die Traditionen, die Sehenswürdigkeiten und die Kultur des Landes, in dem sie einen spannenden, aber auch gefühlvollen Urlaub erlebt, und bringt damit das Land den Lesern näher. Es handelt sich also nicht um klassische Reiseführer, aber auch nicht um herkömmliche Krimis. Annie Miller schreibt die weltweit ersten zweisprachigen Reiseführer-Krimis. Im Vorfeld sind umfangreiche Recherchen über das Urlaubsland erforderlich, um die Geschichte nicht nur spannend, sondern auch authentisch und informativ erzählen zu können. Hier bleibt nichts dem Zufall überlassen. Annie Miller beschreibt in ihrer Buchreihe "Urlaub mal anders" unvergessliche Abenteuer voller wechselnder Gefühle, aber auch traumhafte Urlaube, die sie als Protagonistin erlebt. Das Ziel der Autorin ist es, Urlauber aus aller Welt auf Länder neugierig zu machen, indem sie mit ihren Lesern gemeinsam einen spannenden und unvergesslichen Urlaub erlebt.