Lasst meine Tochter endlich frei · In der Todeszelle - der verzweifelte Kampf einer Mutter um das Leben ihrer Tochter

Lasst meine Tochter endlich frei · In der Todeszelle - der verzweifelte Kampf einer Mutter um das Leben ihrer Tochter
Authors
Janka, Renate
Publisher
Droemer/Knaur Verlag
Tags
erfahrungen
ISBN
9783426441077
Date
2016-03-02T00:00:00+00:00
Size
1.89 MB
Lang
de
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Am 3. Dez. 1989 finden Polizisten in der Wüste von Arizona die Leiche eines kleinen Jungen: Christopher Milke, vier Jahre alt. Die Mörder: ein Verrückter und ein Säufer. Doch Detective Armando Saldate nimmt auch Christophers Mutter, Debbie Milke, fest. Er verhört die junge Frau ohne Zeugen oder Tonbandaufnahmen, fertigt schließlich aus dem Gedächtnis ein Geständnis an, das Debbie nie unterschrieben hat. Ein Prozess folgt, der alle rechtsstaatlichen Grundsätze außer Kraft setzt: In Arizona zählt das Wort des Sheriffs - Debbie wird zum Tode verurteilt. Die bewegende Geschichte einer Mutter, die um die Freiheit ihrer Tochter kämpft - ein beinahe aussichtsloser Kampf gegen den amerikanischen Justizapparat.

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"Milke coming!" Am schlimmsten war der "Dry Run". Als Trockenübung für einen reibungslosen Ablauf, musste die Gefangene 83533 auf der Todespritsche "probeliegen". Man legte ihr Aderpressen an, die die Venentauglichkeit für die Giftspritze testen sollten. Die scheußliche Prozedur wurde auf Video aufgezeichnet, nichts sollte schief gehen. Obwohl Debbie Milke noch immer auf einen Aufschub der Exekution hoffte, ging sie an diesem "Dry Run" fast zu Grunde!

Die Geschichte der heute 38-jährigen Berlinerin Debbie Milke, die seit 1989 im Todestrakt eines der berüchtigsten Gefängnisse Arizonas auf Hinrichtung oder Freispruch wartet, liest sich wie die Sozialstudie einer vorhersehbaren Familientragödie. Getrennt lebend von Mark, ihrem drogenabhängigen amerikanischen Ehemann, mietet sich Debbie mit ihrem 4-jährigen Sohn Christopher bei Jim Styers ein. Psycho lässt grüßen. Der schwer traumatisierte Vietnam-Veteran verliebt sich in Debbie. Als er befürchtet, dass sie zu ihrem Mann zurückkehren will, reift in ihm die fatale Idee, das einzige Bindeglied zu kappen. Am 2. Dezember 1989 besuchen Styers und sein Freund Roger Scott, ein schizophrener Alkoholiker, zusammen mit dem kleinen Christopher einen Weihnachtsmarkt in Phoenix. Wenige Stunden später findet die Polizei in der Wüste die Leiche des durch drei Kopfschüsse getöteten Jungen.

Die nächsten unrühmlichen Kapitel behandeln die eigenwilligen Ermittlungsmethoden des ehrgeizigen, auf Beförderung lauernden Detective Saldate. Kaum hat er aus Styers und Scott das Mordgeständnis gepresst -- beschuldigen die beiden Debbie als Auftraggeberin. Für Saldate ein offenbar lohnenderes Opfer. Was nun folgt, ist eine verhängnisvolle Kette dubioser Beweisermittlung und Verfahrensfehler amerikanischer Gerichte, die schließlich am 18. Januar 1991 zum Todesurteil für Debra Jean Milke führt.

Renate Janka, der Mutter Debbies, ist die aufrüttelnde Fallstudie einer ins Irrsinnige abgeglittenen Rechtsprechung gelungen. Seit Jahren kämpft sie um die Freilassung ihrer Tochter, hält die Öffentlichkeit auf ihrer Homepage auf dem Laufenden und erwirkte am Ende ein Wiederaufnahmeverfahren. Neue Hoffnung für eine Mutter, die nie die Worte hören möchte: "Milke coming!" *--Ravi Unger*