[Kommissar Roth 01] • Gula

[Kommissar Roth 01] • Gula
Authors
Schmidt, Georg
Publisher
Independently published
Tags
roman-krimi
ISBN
9781549589034
Date
2017-08-25T00:00:00+00:00
Size
0.25 MB
Lang
de
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4:35 Uhr in der Früh, das Klingeln war kein Traum, sondern das Diensthandy. "Es tut mir Leid Sie zu wecken, Herr Kommissar, aber Sie müssen sofort in die Diesterwegstraße kommen." Peter ist noch im Halbschlaf. "Wohin? " "Die Diesterwegstraße im Prenzlauer Berg, diese Neubauten Herr Kommissar, da wo früher Teile des Krankenhauses standen." "Alles klar." Peter reibt sich den Schlaf aus den Augen und steht auf. Keine Zeit für Kaffee, die wecken ihn nicht wegen ein paar Kiffern mitten in der Nacht. In dem Klamottenberg auf dem Sofa lässt sich nichts Sauberes finden, Peter geht ins Wohnzimmer und wird dort fündig. Es wird Zeit, dass die Haushälterin Elisa aus dem Skiurlaub zurückkommt. Arbeit hat Peter genug für sie vorbereitet. Obwohl um diese Zeit kaum jemand unterwegs ist, fährt der Kommissar mit Blaulicht los. Es hat aufgehört zu schneien, die Stadt ist in schönes Weiß gehüllt. Peter rast durch die ruhigen Straßen, selbst Berlin scheint an diesem Mittwochmorgen mal zu schlafen. Keine halbe Stunde nach dem Anruf empfängt Polizeimeister Schübel den Kommissar. "Mensch Peter ich hoffe, du hast starke Nerven mitgebracht. Nicht ganz ohne was die Kollegen da gefunden haben." "Spann mich nicht weiter auf die Folter Jürgen!" Die beiden geben sich freundschaftlich die Hände, man kennt und schätzt sich seit Jahren. Normalerweise hat Jürgen immer einen Spruch auf den Lippen. Das dem heute nicht so ist, beunruhigt Peter. Jürgen zückt seinen Notizblock: " Die Tote heißt Dombauer, Frau Anne-Kathrin Dombauer. Sie kommt aus einem kleinen Dörfchen in Nordrhein-Westfalen. Ist erst vor zwei Monaten nach Berlin gekommen, für ihren neuen Job. Als sie heute Morgen nicht zum Dienst erschien und man sie nicht erreichte, hat man die Eltern angerufen. Diese haben dann direkt die Berliner Polizei alarmiert. Leider hatten Schniekel und Wrobel noch einen Noteinsatz, bevor sie herkommen konnten. Da niemand die Tür öffnete, haben die Kollegen dies vom Hauswart vornehmen lassen. So haben wir die Dame gefunden." Während Jürgen seinen Bericht runter leiert gehen die beiden das Treppenhaus hinauf. Schon ab der zweiten Etage hört man donnernde Opernmusik. "Die Spurensicherung hat bisher nur die Tür untersucht und Fotos gemacht, wir haben alles so gelassen wie vorgefunden. Ich wollte, dass du dir einen unverfälschten Eindruck machen kannst". Durch einen kleinen Flur betreten die beiden Kollegen das Wohnzimmer von Frau Dombauer. Die Musik donnert so laut, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr versteht. Auf dem Boden und an der Wand sind mit roter Farbe große Runen aufgemalt. Inmitten der drei größten Runen steht jeweils ein Wort: Superbia, Avaritia und Ira. Die Frau ist an der Wand fixiert und hat bis auf das Offensichtliche keine weiteren Wunden. "Die Spurensicherung soll anfangen, nehmt die Dame dort so schnell wie möglich runter. Und kann bitte mal jemand diese Musik ausmachen?" Der Kommissar stürmt aus dem Zimmer durchs Treppenhaus an die frische Luft. "Eine verdammte Kreuzigung, hier mitten in Berlin?"

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