[Terra Extra 12] • Finale
![[Terra Extra 12] • Finale](/cover/lEU_v3ey2EA8Fl9q/big/[Terra%20Extra%2012]%20%e2%80%a2%20Finale.jpg)
- Authors
- Darlton, Clark
- Publisher
- Perry Rhodan digital
- Tags
- roman-science fiction
- Date
- 2011-06-17T00:00:00+00:00
- Size
- 1.09 MB
- Lang
- de
Eine Entscheidung bahnt sich an: Hundertfünfzigtausend riesige Roboteinheiten aus Gruelfin, die sogenannten Sammler, materialisieren in der Milchstraße und bedrohen das Solsystem und seine Planeten. Reginald Bull, der älteste Freund Perry Rhodans, stellt sich ihnen mit allem entgegen, was er an Raumschiffen aufzubieten hat. Selbst bisherige Gegner der Menschheit schicken ihre Raumschiffe, um die Invasoren zurückzuschlagen.
Doch Pedotransferer sind nicht mit normalen Mitteln aufzuhalten. Und so tragen die Cappins mit ihrer besonderen Begabung den Krieg mitten in das Sonnensystem, wo sie ein Chaos ohnegleichen anrichten. Der Untergang der Menschheit droht.
Erst als die sogenannte Urmutter aus Gruelfin, wo die Macht der Takerer inzwischen von Perry Rhodan gebrochen wurde, mit über dreihundertvierzigtausend Sammlern eintrifft, wendet sich anscheinend das Blatt. Doch der Preis ist hoch, den die Terraner und ihr Sonnensystem dafür bezahlen müssen ...
### Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Das VALOSAR starb. Alle, die noch Gelegenheit dazu gefunden hatten, waren von der großen Insel geflohen. Nur er war geblieben, um seine Chance zu nutzen. Er wußte, daß er sein Leben riskierte, als er in die geheime Kommandostation eindrang. Schwere Explosionen erschütterten den Boden. Er blieb stehen, um sich zu orientieren. Der Taschkar hatte ihn zum neuen Oberbefehlshaber der Marsav ernannt. Er wußte, daß er keine Fehler begehen durfte, denn der Taschkar würde ihn gnadenlos bestrafen. Schon vor seinem Amtsantritt war er von Ginkorasch in alle Geheimnisse des Berges Motah eingeweiht worden. Und das war gut so! Er allein konnte jetzt noch die Final-Blockschaltung durchführen, die den Taschkar in den Besitz von 146.000 Sammlern bringen würde. Wenn es ihm gelang, diese Schaltung vor der endgültigen Zerstörung vorzunehmen, konnte er das Vertrauen des Taschkars für die Dauer seines Lebens gewinnen. Vibrationen durchliefen die kleine Halle, in der die Anlage untergebracht war. Er wußte, daß die Sammler, die sich aus der Terrosch-Rotwolke entfernt hatten, bevor diese zur Supernova wurde, durch Guvalaschs Komudak-Gerat bereits positronisch beeinflußt waren. Mit der Final-Blockschaltung konnte er sie endgültig dem Einfluß des Ganjos entziehen. 146.000 Sammler waren die größte in Gruelfin überhaupt vorstellbare militärische Macht. Wenn der Taschkar sie kontrollieren konnte, würde es keine ernstzunehmende Gegner mehr für ihn geben. Die Final-Blockschaltung war endgültig. Sie konnte weder von Ovaron noch von der Urmutter rückgängig gemacht werden. Er wußte, daß der Berg Motah an verschiedenen Stellen bereits im Atomfeuer glühte. Die Beleuchtung war ausgefallen. Die kleine Halle wurde von batteriebetriebenen Lampen erhellt. Die Erbauer dieser Anlage hatten vorgesorgt, so daß die Kommandostation eine autarke Energiequelle besaß. Vielleicht war diese Kontrollstation die einzige noch funktionsfähige Anlage im gesamten Berge Motah. Er erreichte die Kontrollschaltwand, ließ sich Zeit. Jede überhastete Schaltung konnte unkalkulierbare Konsequenzen nach sich ziehen. Die Luft innerhalb der kleinen Halle erwärmte sich schnell. Er begann zu schwitzen. Er berührte einen Schalter. Er hatte gelernt, gerade in gefährlichen Situationen ruhig zu bleiben und nachzudenken. Ohne Mühe rief er sich ins Gedächtnis zurück, was Ginkorasch ihm erklärt hatte. Als er sich umblickte, sah er, daß die Rückwand der Kontrollstation in Auflosung begriffen war. Sie glühte hellrot und würde jeden Augenblick in sich zusammenfallen. Das bedeutete, da« er nur ein paar Sekunden Zeit hatte, wenn er sich noch in Sicherheit bringen wollte. Seine Hände glitten über die Kontrollen. Er hatte die Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte, mit geschlossenen Augen verwirklichen können. Unbewußt fragte er sich, ob er besonders mutig war. Schließlich hatte der Taschkar noch ein paar Mitglieder der Führungsspitze eingeweiht. Alle bis auf ihn waren geflohen oder gestorben. Er hielt den Taschkar für klug. Die Vorgänger des Taschkars hatten alle Geheimstationen nur mit Robotern besetzt und kein lebendes Wesen informiert. Da« Ginkorasch anders gehandelt hatte, erwies sich als ein Vorteil. Er hatte niemals die Final-Blockschaltung durchführen können, wenn der Taschkar ihm die Zusammenhange nicht erklärt hätte. Er sah sein Spiegelbild in den Metallverkleidungen der Kontrollanlagen. Wie immer beobachtete er zuerst sein Gesicht. Es war ein männliches Gesicht mit großen blauen Augen und leicht hervorstehenden Backenknochen. Die Nase war groß, aber nicht so, daß es störend gewirkt hatte. Die Lippen waren sanft geschwungen, aber ihre Weichheit wurde durch das ausgeprägte Kinn darunter aufgehoben. Die gewellten braunen Haare hingen ihm bis in den Nacken. Unwillkürlich ließ er seine Blicke tiefer wandern. Er sah sich als Ganzes. Er war nur 1,61 Meter groß , breitschultrig und besaß lange Arme. Am ersten Genickwirbel begann jener Auswuchs, dem er seinen Beinamen verdankte. Der Buckel zog sich vom Nacken tief an der Wirbelsäule hinab. Deshalb konnte er den Kopf nicht weit drehen, sondern mußte, wenn er sich umsehen wollte, den gesamten Körper bewegen. Natürlich hatte er den Auswuchs langst entfernen lassen können, aber dann hatte er seine Fähigkeit verloren. Der Boden begann zu schwanken. Die Rückwand der Halle sank in sich zusammen. Die Luft begann zu flimmern. Er riß sich von seinem Bild los und führte die letzten Schaltungen aus. Hoffentlich erhielt er noch Gelegenheit, dem Taschkar von seiner mutigen Tat zu berichten. Er schnappte nach frischer Luft. Seine Augen tränten. Er rannte um den Kontrollstand herum. Seine Blicke suchten den Boden ab. Irgendwo zwischen Kontrollen und Speicheranlagen muß der Notausgang zu finden sein, von dem der Taschkar berichtet hatte. Keine Sekunde lang hatte er an der Ehrlichkeit des Taschkars gezweifelt. Jetzt aber, da die Hitze ihn zu überwältigen drohte, kamen ihm die ersten Bedenken. Dann jedoch entdeckte er die scharfen Umrisse der Bodenöffnung. Er ließ sich auf den Boden sinken. Die Klappe ließ sich leicht öffnen. Er blickte in einen quadratischen Raum, in dem ein kleiner Transmitter stand. Alles war so, wie der Taschkar versprochen hatte. Mit einer Behendigkeit, die ihm niemand zugetraut hatte, ließ er sich in den tiefer gelegenen Raum hinabgleiten. Der Transmitter war angelaufen. Anscheinend war er mit der Anlage weiter oben gekoppelt. Die Decke über ihm begann zu glühen und sank nach unten durch. Er warf sich nach vorn und verschwand im Transmitter. Vascalo der Krumme war gerettet.
Die Berge von Ypsch hatten ihre Form verändert. Dort, wo vorher schneebedeckte Gipfel in den Himmel von Takera geragt hatten, spieen über zwanzig Vulkane glühende Lavamassen in die Luft. Rauch und Asche hatten den Himmel verdunkelt. Der Boden der Ebene von Sarta bebte. Immer wieder öffneten sich Risse und Spalten. Das dreihundert Kilometer weit entfernte Meer hatte zu kochen begonnen. Selbst hier, weitab vom VALOSAR, begannen sich die Auswirkungen der atomaren Explosionen zu zeigen. Takera starb. In weniger als sieben Stunden würde der Planet zu einer kleinen Sonne werden. Vascalo der Krumme stand auf einem Kontrollturm in der Nahe des kleinen Raumhafens und beobachtete die neu entstandenen Vulkane. Er war vor zwei Stunden aus dem Transmitter gekommen und wartete nun auf den Start der beiden letzten Evakuierungsschiffe. Eines davon war ein kleiner Kreuzer, an dessen Bord er, zusammen mit einigen Mitgliedern der Regierung, nach Arptof fliegen würde. Dort wartete Ginkorasch auf ihn. Arptof war eine Ausweichresidenz des Taschkars. Diese Welt war nur 28 Lichtjahre vom Greytonor-System entfernt. Die Atmosphäre hatte sich erwärmt. Stürmischer Wind trug den Geruch des Feuers von den Bergen in die Ebene. Vascalo merkte, daß der Turm, in dem er sich befand, zu zittern begann. Der Bucklige verließ seinen Beobachtungsplatz und begab sich zum Antigravfeld. Wenige Augenblicke später betrat er den Tunnel, der zum Hangar führte. Er wußte, da« der große Frachter, der die letzten Einwohner der Provinzstadt Kartano an Bord genommen hatte, in wenigen Augenblicken starten würde. Das große Schiff stand abseits vom Kreuzer. Die hierher geflohenen Regierungsmitglieder wollten alle Zwischenfälle vermeiden. Die Takerer, die ihre Heimat verloren hatten, konnten in ihrer Verzweiflung die Nerven verlieren und Mitglieder der Regierung angreifen. Vascalo beunruhigte das nicht. Er glaubte, die Mentalität dieser Cappins besser zu kennen. Sie hatten genug damit zu tun, ihr Leben zu retten. Am Ende des Tunnels standen zwei bewaffnete Posten. Sie erkannten den neuen Chef der Marsav, führten aber die routinemäßige Untersuchung durch. Vascalo bemerkte amüsiert, daß sie es vermieden, ihn offen anzusehen. Diese Reaktion war ihm nicht neu. Im allgemeinen beobachteten ihn die Cappins nur heimlich. Sie schienen eine seltsame Scheu...