Heim schwimmen

Heim schwimmen
Authors
Levy, Deborah
Publisher
Verlag Klaus Wagenbach
Tags
roman
ISBN
9783803141255
Date
2013-01-30T00:00:00+00:00
Size
0.19 MB
Lang
de
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Es ist heiß. Sehr heiß. Sie sind aus London gekommen, um in einem Haus bei Nizza Ferien zu machen: Das Ehepaar Jozef und Isabel Jacobs, er Schriftsteller, sie Kriegsberichterstatterin; die beiden teilen schon lange nichts mehr, außer der Zeit, die sie miteinander verbracht haben. Ihre vierzehnjährige Tochter Nina, die wenig von ihren Eltern hält, aber umso mehr in pubertäre Gefühlsschwankungen verstrickt ist. Schließlich ein befreundetes Ehepaar, dessen Laden gerade pleitegeht. Beste Voraussetzungen für geruhsame Ferien.

Tatsächlich bricht schon bald das Unheil herein. Ein nackter Frauenkörper treibt im Schwimmbad. Aber diese junge Frau namens Kitty Finch ist nicht tot. Schwankend zwischen verletzlich und exaltiert, nistet sich die selbsternannte Botanikerin mit den grüngelackten Nägeln in der Villa ein und mischt die ohnehin komplizierte Lage auf. Und sie wünscht sich nichts mehr, als dass der Dichter sich mit ihr und ihrem Gedicht "Heim schwimmen" beschäftigt.

Deborah Levy gelingt es, in 160 Seiten und sieben erzählten Tagen ein beunruhigendes und doch vertrautes Familienpanorama zu zeichnen - unbehauste Personen, unfähig zu einem gemeinsamen Zuhause. Ein wahrer Albtraum, wäre das Buch nicht voller witziger Episoden und komischer Figuren.

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### Pressestimmen

Levy hat mit Heim schwimmen eine überaus ökonomische Erzählung geschrieben, die immer nur so hoch springt, wie sie muss und gerade dadurch sehr professionell zu unterhalten weiß. Die oft nur wenige Seiten langen Kapitel sind wie in sich abgeschlossene Filmszenen. Die lakonische Art, in der die Autorin das Zusammenspiel ihrer Figuren beschreibt, ist in ihrer Schonungslosigkeit bestechend. Diese Erzählung feiert die Übertreibung. Die Symbolik des lauernden Verfalls wird offensiv eingesetzt. (Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.03.2013)

Das ist ein Buch der Kontraste. Die Helligkeit und Hitze des Julis an der französischen Riviera paart sich mit der Düsternis und Kälte einiger unglücklicher Menschen. Die unbarmherzige Sonne über diesen englischen Urlaubern lässt hervorbrechen, was sich sonst so gut verstecken lässt. Aus dieser Konstellation hat Deborah Levy ein raffiniertes Kammerspiel gebaut: mit Figuren, die sich gegenseitig belauern, die sich verstellen und eigentlich ständig aneinander vorbeireden, in absurder, manchmal auch sehr komischen Dialogen. (Ursula Echerig, Der Tagesspiegel, 04.04.2013)

»Seite um Seite verheddern sich die Figuren in dem unsichtbaren Netzt, das ihnen die Autorin auslegt. Deborah Levys Kunst besteht darin, in ihrem Schreiben Tragik und Komik zu vereinen. Heim schwimmen ist auch deshalb ein so symphatisches Buch, weil es den menschlichen Schwächen mit Witz und Empathie begegnet.« (Jutta Sommerbauer, Die Presse)