Du hättest gehen sollen

Du hättest gehen sollen
Authors
Kehlmann, Daniel
Publisher
Rowohlt Verlag
Tags
erzählungen-phantastisch
ISBN
9783644000353
Date
2016-10-21T00:00:00+00:00
Size
0.48 MB
Lang
de
Downloaded: 466 times

Ein einsam gelegenes Ferienhaus. Tief unten das Tal mit seinen würfelkleinen Häusern, eine Serpentinenstraße führt hinauf. Das kalte Blauweiß der Gletscher, schroffer Granit, die Wälder im Dunst – es ist Dezember, Vorweihnachtszeit. Ein junges Ehepaar mit Kind hat sich für ein paar Tage dieses komfortable Haus gemietet, doch so richtig aus der Welt sind sie nicht: Das Kind erzählt wirre Geschichten aus dem Kindergarten, die Frau tippt Nachrichten auf dem Telefon, und der Mann – ein Drehbuchautor, von dem ein Produzent den zweiten Teil seiner erfolgreichsten Komödie erwartet – schreibt Ideen und Szenen in sein Notizbuch. Aber mehr und mehr notiert er auch anderes – eheliche Spannungen, Zwistigkeiten, vor allem die seltsamen Dinge, die rings um ihn geschehen. Denn mit dem Haus stimmt etwas nicht.

Daniel Kehlmanns phantastische Erzählung ist im doppelten Wortsinn unheimlich, die Spirale in den Abgrund entwickelt einen starken Sog – umso mehr, als dem Schrecken etwas zur Seite gestellt wird: die wechselnden Stimmungen in der Familie, das Nebeneinander von Liebe und Gereiztheit, die Sorge um das Kind. «Das Geheimnis ist, dass man sich ja doch liebt.» Ist es so? Allmählich verschwimmen die Konturen, und der Boden beginnt zu wanken.

**

### Pressestimmen

Kehlmann inszeniert mit sparsamen Mitteln und einer einer klaren, nüchternen Sprache ein Spiel mit Raum und Zeit. (...) Ein Spaß ( ...) (*Jörg Magenau, Der Tagesspiegel*)

Eine Erzählung, die daran erinnert, wie groß gerade kleine Kunstwerke sind. (*Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung*)

Daniel Kehlmann ist ein ausgekochter Verführer, er trifft auch diesmal wieder ins Schwarze. Zwei, drei Seiten, und er hat die Leser für sich gewonnen. (*Heide Soltau, NDR Kultur*)

Kehlmann treibt seinen Erzähler gnadenlos in die Enge und erweist sich dabei – ähnlich wie sein großes Vorbild Borges, den das Thema der Unendlichkeit ebenso wenig losließ wie die Phänomene Zeit und Realität und die Frage, wie der menschliche Verstand und das Gefühl sie wahrnehmen – als beeindruckender philosophischer Zweifler. (*Peter Henning, Spiegel online*)

Als Leser folgt man diesem großen Erzähler gerne überallhin. (*Welf Grombacher, Rheinische Post*)

Selten hat Kehlmann ein derart raffiniertes Realitätslabyrinth entworfen, selten den Leser so tief ins Dickicht des Zweifels geschickt. (…) der verwegenen Fantastik steht nicht nur eine glasklare, wohltuend gelassene und nie raunende Sprache zur Seite, sondern auch enorme Menschen- und Sozialkenntnis. (*Ursula März, DIE ZEIT*)