Kleine Rebellen · Ein Plädoyer für eine jungengerechte Erziehung
- Authors
- Gegier-Steiner, Birgit
- Publisher
- neobooks Self-Publishing
- Tags
- sachbuch-erziehung
- Date
- 2014-03-05T00:00:00+00:00
- Size
- 0.29 MB
- Lang
- de
Es war ein schleichender Prozess. Noch vor 15 Jahren hätte ich alles dafür getan, um Mädchen mehr zu fördern und sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Die Jungen sind die „Bildungsverlierer der Nation“. Erzieher, Lehrer und Eltern suchen Rat:
Weshalb ist das so? Was änderte sich? Haben wir tatsächlich unsere Wertehaltung und Erziehung feminisiert? Stülpen wir den Jungen ein Bildungsmodell über den Kopf, mit dem sie nicht zurechtkommen können?
Ich schrieb dieses Buch, um aufzuzeigen, dass wir logische, natürliche Dinge in unserer Erziehung ignorieren, verändern oder gar abschaffen wollen anstatt zuzugeben, dass Jungen nun einmal anders sind. Sie haben besondere Bedürfnisse um sich zu authentischen, zufriedenen Persönlichkeiten zu entwickeln.
In 30 Jahren Berufserfahrung als Lehrerin, Schulleiterin und Dozentin in der Weiterbildung konnte ich viele spannende, lustige, aber auch traurige Situationen beobachten und meine Meinung dazu bilden. Auch die Rolle als Mutter von zwei eigenen Kindern und drei Stiefsöhnen sowie der Austausch mit anderen Erziehenden sensibilisierten meine Wahrnehmung.
Am augenfälligsten für mich war die Beobachtung, wie bewegt und multisensorisch kleine Jungs ihre Welt und sich selbst erkunden. Aber auch wie sie Kontakt mit ihrem Umfeld aufnehmen und interagieren.
Ich suchte und fand die Erklärung dafür in über zwanzig verschiedener Studien der Pädagogik, der Soziologie, der Medizin, der Biologie und der Evolutionstheorie. Es überraschte mich, wie widersprüchlich die Aussagen der verschiedenen wissenschaftlichen Studien waren und so versuchte ich mich in der Synthese der unterschiedlichen Ansätze.
Selbst die Literatur von Kästners „Fliegendem Klassenzimmer“ über „Herr der Fliegen“ von Golding bis zu Rowlings Beststeller „Harry Potter“ bietet interessante Erklärungsansätze über typisches Jungenverhalten.
Meine wichtigsten Thesen sind gleichzeitig Themen der Kapitel:
* Jungen sind wilde Kerle, Abenteurer und Forscher
* Jungen brauchen Freiheiten und suchen dennoch ihre Grenzen
* Mütterliche Fürsorge kann erdrücken
* Jungen suchen Führung und Regeln
* Jungen sind Teamplayer mit klaren Strukturen
* Jungen haben ein ADHS-Problem
Jedes Kapitel ist gespickt mit vielen selbsterlebten Geschichten und grotesken, witzigen oder nachdenklich stimmenden Situationen.
Dabei möchte ich betonen, dass nicht alles schlecht ist, was wir tun und haben. Es gibt viele praktische Beispiele aus dem häuslichen und schulischen Leben, die sich lohnen, beizubehalten oder nachzumachen.
Schließlich zeige ich auf, weshalb Jungen andere Schulwege brauchen, um glücklich und erfolgreich zu sein und wie diese aussehen könnten. Die pädagogischen, didaktischen und methodischen Ideen sind nicht nur in der Schule, sondern auch im familiären Zusammenleben umsetzbar.
Die Erkenntnisse aus Erfahrungen und Beobachtungen, verknüpft mit wissen-schaftlichen Fakten haben mich veranlasst dem erzieherischen Zugang für Jungen einen eigenen Namen zu geben. Ich nenne ihn den fußballdidaktischen Ansatz.
Was hat Fußball mit Erziehung zu tun? – Lesen Sie selbst.
Ich freue mich auf Ihr zustimmendes Kopfnicken, über ein Schmunzeln oder Ihre Bereitschaft sich auf neue Diskussionen einzulassen.
Ihre Birgit Gegier Steiner