[M 3699] • Kanonenboot "Panik"
![[M 3699] • Kanonenboot "Panik"](/cover/o_gmezIqKFeiwLIJ/big/[M%203699]%20%e2%80%a2%20Kanonenboot%20%22Panik%22.jpg)
- Authors
- Walther, Daniel
- Publisher
- Pabel/Möwig Verlag
- Tags
- roman-science fiction
- ISBN
- 9783811836990
- Date
- 1988-06-15T00:00:00+00:00
- Size
- 1.06 MB
- Lang
- de
Es gehört mittlerweile zum guten Ton zu behaupten, die räumliche – interplanetarische! – Dimension der Science Fiction sei endgültig veraltet und die gesamte, aus dieser Richtung hervorgegangene spekulative Literatur stelle im Grunde nichts als ein Gewebe faszinierenden Unsinns dar. Doch wie alle Verallgemeinerungen ist auch diese töricht. Denn die exotische Dimension der SF zu verwerfen hieße schlicht und einfach, die Kraft der Parabel zu verkennen. Dies erscheint mir um so ärgerlicher, als die politische SF, die mit ihrer unerbittlichen Ernsthaftigkeit letztlich nur eine Abfolge wenig differenzierter Absichtserklärungen oder Stellungnahmen ist, sich dermaßen Wiederholt und so unerträglich langweilig geworden ist, daß man sie wahrhaftig nicht zu seiner täglichen Lektüre machen möchte.
So habe ich mich denn – vielleicht auch als Protest gegen die thematische Verarmung der französischen SF – nach einem durch „periodisch auftretende Anfälle von Militanz“ verursachten langen Umweg (endlich!) dazu entschlossen, einen exotischen Abenteuerroman zu verfassen. Man wird in ihm einige Einflüsse (oder besser: Verweise!) entdecken, die ich mit voller Absicht eingearbeitet habe. Es handelt sich um Das Kanonenboot vom Yang Tse (The Sand Pebbles) von, natürlich, Richard McKenna sowie um Die Tatarenwüste von meinem Lehrmeister Dino Buzzati.
Abschließend möchte ich noch einmal betonen, daß der vorliegende Roman, dessen erste Fassung in der Zeitschrift Fiction veröffentlicht wurde, ein Abenteuerroman ist. Aber er ist zugleich eine Streitschrift wider Armee und Kolonialismus. Falls mir der Nachweis gelungen sein sollte, daß man ein politisches Buch schreiben kann, ohne von Kernkraftwerken (und dabei wohne ich weniger als dreißig Kilometer von Fessenheim entfernt!) oder Geheimorganisationen der Polizei zu reden, habe ich erreicht, was ich wollte!
D.W.