Das erfolgsorientierte Mitarbeitergespräch

Zu den schönen Erfahrungen meiner Laufbahn gehörte es, als Geschäftsführerin ein Unternehmen zu führen, das erstmals an einer Wettbewerbsstudie teilnahm und als einer der „50 Besten Arbeitgeber Deutschlands“ sowie der „100 Besten Arbeitgeber Europas“

ausgezeichnet wurde (Great Place to Work® Institute, 2006).

Damals wie heute basierte die Auszeichnung auf einer Mitarbeiterbefragung sowie einem Kultur-Audit bei Personalverantwortlichen und steht für Vertrauen zwischen Management und Mitarbeitern, Stolz auf das, was man tut und Freude an der Zusammenarbeit.

Zwischenmenschliche Beziehungen, zu denen Vorgesetzte in starkem Maße beitragen, spielen dabei eine wesentliche Rolle (Great Place to Work® Institute, 2012).

In den ersten Jahren meiner beruflichen Karriere habe ich darauf fokussiert, meine Fach-und Methodenkenntnisse für den Erfolg einzusetzen und auszubauen, musste aber als Führungskraft rasch erkennen, dass die Beziehungsebene für den Führungserfolg eine noch größere Bedeutung besitzt. Persönliche Gespräche, deren Inhalte und Art und Weise der Durchführung, sind das wesentliche Kommunikationsmittel mit dem Mitarbeiter und entscheiden über die Leistungsfähigkeit eines Einzelnen und das Performance Management einer gesamten Organisation.

Das Buch beginnt daher mit der Aufforderung, Mitarbeitergesprächen eine Bedeutung im Alltag zu geben, bevor die Grundlagen der Kommunikation erläutert werden, welche zu einer guten Beziehungsebene beitragen. Anschließend werden die unterschiedlichen Anlässe von Mitarbeitergesprächen sowie deren Besonderheiten erläutert und die einzelnen Phasen eines Gespräches beschrieben. Abschließend werden exemplarisch Formblätter unterschiedlicher Mitarbeitergespräche sowie ein Gesprächsleitfaden zur Verfügung gestellt.

Die Erfahrung, auch in der aktuellen Beratungspraxis, dass sehr viel Mitarbeiterpotenzial ungenutzt bleibt und wertvolle Mitarbeiter frustriert Unternehmen verlassen, weil die Führungsverantwortung unzulänglich wahrgenommen wird, hat mich zu diesem Ratgeber motiviert. Er fokussiert weniger auf wissenschaftliche Erkenntnisse als auf praktische Erfahrung, die in verschiedenen Unternehmen gesammelt wurden. Teamaspekte sind nicht berücksichtigt und sollten Gegenstand einer isolierten Betrachtung sein. Aufgrund der besseren Lesbarkeit habe ich ausschließlich die männliche Form der Bezeichnung gewählt (z.B. Vorgesetzter, Mitarbeiter).