Security
- Authors
- Koontz, Dean R.
- Publisher
- Bastei/Lübbe Verlag
- Tags
- roman-unheimlicher
- ISBN
- 9783404142187
- Date
- 1999-04-14T22:00:00+00:00
- Size
- 0.24 MB
- Lang
- de
Dean Koontz macht Stephen King immer mehr Konkurrenz - über 175 Millionen Exemplare seiner Bücher hat er schon verkauft. Konnte er sich zu Beginn seiner Karriere nur mit knapper Not mit 08/15-Romanen über Wasser halten, so schreibt er heute von einer souveränen Höhe des Ruhms aus. Diese Souveränität erlaubt ihm auch, einen viel besseren Stil zu wählen und auch weniger horrorbeladene Themen anzupacken. Er ist dennoch so gut wie eh und je, wie man an der Verfilmung von "Intensity" sehen konnte.
Handlung
"Security" ist ein spannender Psychothriller über ein computergesteuertes Überwachungssystem, das allmählich ein Eigenleben entwickelt und die Person, die es eigentlich schützen sollte, in tödliche Gefahr bringt. Der Computer, der die Story selbst erzählt, ist eine Künstliche Intelligenz, die vom Ex-Gatten der Computerkünstlerin Susan geschaffen wurde. Zu welchem Zweck, ist unbekannt. Doch Adam Zwei, wie die KI genannt wird, hat sich in Susan verliebt. Er träumt von ihr, da er über ein echtes Gefühlsleben verfügt, wie er wiederholt beteuert. Und er möchte mir Susan ein Kind haben, um in Fleisch und Blut Susan lieben zu können.
Susan wurde von ihrem Ex-Mann Dr. Harris ebenso mißhandelt, wie in ihrer Kindheit von ihrem Vater. Sie hat sich ein Virtual-Reality-Programm namens "Therapie" geschrieben, mit dessen Hilfe sie sich von dem Trauma, das diese Männer in ihrer Psyche hinterlassen haben, allmählich befreit. Und als sich Adam Zwei zur "fürsorglichen Gefangennahme" Susans entschließt, leistet ihr dieses seelische Training gute Dienste, um sich im Kampf gegen den Computer durchzusetzen.
Fazit
Streckenweise Horrorthriller, ist diese Selbstrechtfertigung der KI doch vor allem ein Psychogramm eines psychopathischen Killers. John Brunner hat einmal gesagt: "Wenn es so etwas wie die Ursünde gibt, dann besteht sie darin, einen Menschen wie ein Objekt zu behandeln." Genau das tut Adam Zwei mit Susan -- und fühlt sich immer noch im Recht. Da sich die KI explizit als Mann definiert, unterzieht Koontz die männlichen Ansichten und Einstellungen, die Adam Zwei äußert, einer harschen Kritik. Daß am Schluß Susan obsiegt, ist ebenso zufriedenstellend wie konsequent.
Koontz hat eine erste Fassung aus dem Jahr 1973, die mit Julie Christie verfilmt wurde, auf den neuesten Stand gebracht, was die reale Welt und den Erzählstil angeht. Die KI weiß nun, was Virtual Reality und das Internet sind, wer Mira Sorvino und Winona Ryder sind. Sie spricht mit der Stimme von Tom Hanks und Sean Connery. Doch all dies kaschiert nicht die Unmenschlichkeit in den Taten des "zweiten Adam". Somit ist dieses Buch eher der Science Fiction zuzurechnen als dem Horrorgenre -- und das macht Koontz in seinen Anspielungen auf Bücher von H.G.Wells auch deutlich. --Michael Matzer