[Lobo 10] • Blutige Beute

Um zwölf Uhr Mittags wollte Timothy McGill in Forsyth sein, um noch ein paar Vorbereitungen für den Markt zu treffen. Um zehn Uhr befand er sich mit seinem schwerbeladenen John-Deer-Wagen noch fünfzehn Meilen von Forsyth entfernt und blickte verzweifelt auf die Räder des Wagens, die bis zu den Naben im lehmigen Straßendreck versunken waren.

Es regnete. Es regnete schon seit Tagen, und das Yellowstone-Tal füllte sich langsam mit Wasser. Die Cottonwoods in den Flußniederungen ragten aus der braunen Dreckbrühe, die sich träge ostwärts bewegte und weite Landstriche überschwemmte.

Timothy McGills Zweiergespann mühte sich zwar redlich ab, aber der Wagen bewegte sich nur noch einen Yard weit, bevor er endgültig stecken blieb. Frieda hatte keine Kraft mehr. Und Betsy wollte einfach nicht mehr.

Timothy McGill brüllte ein bißchen auf die beiden Maultiere ein und fing dann an, den Wagen zu entladen. Nach fünf Minuten war er völlig durchnäßt und bis zu den Hüften mit Dreck behängen. Auf einem kleinen Erdbuckel neben der Strai standen fünf Kisten und eine neue Nähmaschine. Niedergeschlagen und beinahe verzweifelt, setzte sich Timothy McGill auf eine der Kisten, nahm die Melone vom Kopf und ließ den kalten Regen über sein Gesicht prasseln.