[Flandry 03] • Rebellenwelt
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- Authors
- Anderson, Poul
- Publisher
- Bastei/Lübbe Verlag
- Tags
- roman-science fiction
- ISBN
- 9783404243570
- Date
- 2006-12-31T23:00:00+00:00
- Size
- 0.65 MB
- Lang
- de
Erschaffet Einssein.
Ich/wir: Füße, die zu Wächter-des-Nordtors gehören und anderen, Floßfahrer und Wehe, die zwar sein könnten, aber nicht mehr sein werden, und Viele-Gedanken, Höhlenentdecker und Sangesmeister, die nicht mehr sein können; Flügel, die zu Eisenschürfer, zu Blitz-traf-das-Haus und anderen gehören, die wieder sein werden, und Viele-Gedanken, der nicht mehr sein kann; junges Hände, das an Erinnerungen noch teilhaben muss: erschaffet Einssein.
(O Licht, Wind, Fluss! Sie fluten zu stark, sie reißen mich/uns entzwei.)
Kraft. Dies ist nicht das erste junge Hände, das hierher gekommen ist, um der Reise zu gedenken, die vor so vielen Jahren unternommen wurde, ehe er/sie geboren ward, und es soll auch nicht das letzte sein. Erdenke Kraft, erdenke Ruhe.
(Verschwommen, zwei Beine, gesichtslos … nein, hatten sie Schnäbel?)
Erinnert euch. Legt euch in Ruhe nieder, wo Blätter unter den Farben der aufragenden Landkoralle rascheln; trinkt Licht und Wind und das Geräusch des Flusses. Lasst die Erinnerung frei fließen, die Erinnerung an Taten, die verrichtet wurden, bevor dieses meine/unsre Hände geboren ward.
(Nun klarer: Sie waren so eigenartig, wie kann ihr Anblick von mir/uns überhaupt gesehen, geschweige denn in mir/uns bewahrt werden? … Antwort: Das Auge lernt, sie zu sehen, die Nase, sie zu riechen, das Ohr, sie zu hören, die Zunge des Füße und die Glieder des Flügel und des Hände, ihre Haut zu berühren und zu spüren, die Fühler zu schmecken, was sie absondern.)
Es geht gut. Schneller als gewöhnlich. Vielleicht können ich/wir ein gutes Einssein werden, das oft Grund hat zu existieren.
(Freudenregung. Ansturm der Furcht vor den aufsteigenden Erinnerungen – Fremdheit, Gefahr, Schmerz, Tod, Wiedergeburt zur Folter.)
Liege still. Das ist lange her.
Doch auch die Zeit ist eins. Jetzt ist unwirklich; nur Vergangenheit-und-Zukunft besitzt die Dauer, um wirklich zu sein. Was damals geschehen ist, muss Uns bekannt sein. Spüre in jeder Faser meiner/unsrer jungen Hände, dass ich/wir ein Teil von Uns bin/sind – Wir vom Donnerstein: Eisenwerker, Holzfäller und Erbauer, Pflüger, Haushälter und jetzt auch Händler – und dass jedes Einssein, das Wir erschaffen, von jenen wissen muss, die von jenseits des Himmels kommen, sonst gereichen ihre gefährlichen Wunder Uns zum Untergang.
Weshalb sich Hände mit Füße und Flügel vereinigen mögen. Möge das Einssein sich einst wieder erinnern und nachsinnen über die Reise von Höhlenentdecker und Wehe in den Tagen, als die Fremden, die nur einen Körper hatten und doch sprechen konnten, über den Berg in eine Schlacht zogen, von der Wir nichts wissen. Mit jeder solcher Überlegung, wie mit jeder späteren Begegnung, erlange/n ich/wir ein wenig mehr Einsicht, bewegen uns einen Schritt auf dem Pfad, der zum Verständnis der Fremden führt.
Doch es mag sein, dass Wir auf diesem Pfad in die falsche Richtung reisen. Die Einheit, die sie führte, sagte an einem gewissen Abend, dass er/sie/es? bezweifle, ob sie selbst sich verstünden oder es je könnten.