[Phantastische Bibliothek 80] • Der unmögliche Stern

Brian W. Aldiss gilt als der nach J. G. Ballard wichtigste englische Science-Fiction-Autor; er ist vielleicht nicht so originell wie dieser, dafür aber vielseitiger, ein gebildeter Literat, der häufig die Grenze zwischen Science-Fiction und der Literatur im weiteren Sinne streift, von einem Gebiet ins andere blickend und zuweilen auch Grenzen überschreitet. Selbst dort, wo sich Aldiss des vertrauten Instrumentariums der SF bedient: der Roboter, der Zeitreisen, der 'Telepathie, der Außerirdischen, der düsteren Zukunftsaussichten, handhabt er diese Versatzstücke doch mit weitaus größerer Virtuosität als seine Schriftstellerkollegen; vor allem gebricht es ihm nicht an Witz und Ironie. Häufig spiegelt sich das Geschehen auf verschiedenen sprachlichen Ebenen, und eine symbolische Dimension tritt dazu. Sprachspielereien sind häufig, vor allem in der jüngeren experimentellen Phase dieses Schriftstellers. Politische Zukunftsspekulationen stehen neben psychologischen und sogar metaphysischen Experimenten; die naturwissenschaftlich orientierte Titelgeschichte neben romantischen Parabeln wie »Der Hundertste Psalm«.