[Maigret 07] • Maigrets Nacht an der Kreuzung
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- Authors
- Simenon, Georges
- Publisher
- Diogenes Verlag
- Tags
- roman-krimi-klassisch
- ISBN
- 9783257210507
- Date
- 1998-12-31T23:00:00+00:00
- Size
- 0.34 MB
- Lang
- de
Sie nerven, die immer gleichen Zitate auf den
Simenon-Taschenbüchern, insbesondere das von Dashiell Hammett: "Wissen Sie, dass
der beste Krimi-Autor unserer Tage ein Belgier ist? Er heißt George Simenon.
Warum er der Beste ist? Weil er etwas von Edgar Allan Poe hat." Ohne Datierung,
aus jeglichem Kontext gerissen -- hatte er ein bestimmtes Buch im Auge? --
schlicht ein weiteres Werbeversatzstück ohne Gehalt.
Weshalb ich so darauf herumreite? Die Nacht an der Kreuzung hat etwas
von Poe, die düstere Stimmung, Maigrets ungewohnt nervöses Herumgestapfe, die
fast klassische Schlussszene. Dieses eine Mal erscheint das Hammett-Zitat
sinnvoll, auf diesen Roman bezogen und nicht willkürlich auf alle Bände
draufgeklatscht.
Kurz zum Inhalt: Ein vornehmer, wenn auch etwas heruntergekommener Mann steht
ein siebzehnstündiges Verhör mit Maigret und Inspektor Lucas durch, obwohl die
Beweislast erdrückend scheint. Er wird auf freien Fuß gesetzt und der Komissar
begibt sich an den Ort der Tat.
An einer Kreuzung weit vor Paris stehen drei Gebäude: die Tankstellen vom
Monsieur Oscar, der Neubau des Versicherungsvertreters Michonnet und die
geheimnisvolle Villa der Drei Witwen, in der sich im Augenblick jener standhafte
Mann zusammen mit seiner schönen Schwester einquartiert hat. Ein Mord ist
geschehen, ein zweiter erfolgt unter Maigrets Augen. Was verbirgt sich hinter
den biederen Fassaden all dieser ordentlichen Bürger? Wer von ihnen steckt
hinter dem Mord -- vielleicht gar alle?
Sollte mich mein schwaches Gedächtnis nicht allzu sehr irreführen, gehört
Maigrets Nacht an der Kreuzung zu den besonders hoch gelobten Romanen aus
Simenons frühen Jahren. Wer das Buch -- an einem Stück -- durchgelesen hat, kann
dieses Urteil nur bestätigen. --Hannes Riffel