Das geschenkte Leben

Dies ist ein erotischer Sciencefiction-Roman aus der Spätphase von Heinleins Werk, die von 1970 bis 1987 angesetzt werden kann. In dieser Phase bauten seine Romane weniger auf Fakten auf, als vielmehr auf Meinungen-als-Fakten. Daher sind sie angefüllt mit moralisierenden Monologen. Johann Sebastian Smith hat alles, was man sich wünschen kann: Er ist erfolgreich, berühmt und einer der reichsten Männer der Welt. Doch Smith liegt im Sterben. Nur das Gehirn des 95-jährigen ist noch vollkommen intakt. Was tun? Er hat eine geniale Idee: Bevor er stirbt, lässt Smith sein Gehirn in einen anderen Körper transplantieren. Die Operation ist ein voller Erfolg: Der alte Mann erwacht im Körper einer jungen, attraktiven Frau, seiner früheren Sekretärin, die auch nicht gerade auf den Mund gefallen ist. Doch damit fangen die Komplikationen an, bis Smith endlich auch sein Baby zur Welt bringt. 

Fazit: Da offenbar alle Frauen -- wie Heinlein es darlegt -- danach trachten, schwanger zu werden, muss auch eine entsprechende Einstellung zum Sex befürwortet, ja gefordert werden, wenn sich sowohl ein Mann als auch eine Frau in einem weiblichen Körper befinden: freier Sex nämlich! Diese Idee ist nicht gerade neu. Heinlein hatte sie bereits 1961 in seinem Klassiker Fremder in einer fremden Welt bei Bastei-Lübbe mit vollständigem Text 1998 vorgebracht, und war damit gegen die Prüderie der Zeit angerannt. Nun, 1970 rannte er offene Türen ein. --Michael Matzer -- carpe.com