Die gefährliche Frau

Die gefährliche Frau
Authors
Bayer, Thommie
Publisher
Piper Verlag
Tags
roman
ISBN
9783492960229
Date
2012-11-05T00:00:00+00:00
Size
1.98 MB
Lang
de
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»Ist Ihr Mann treu? Finden Sie es heraus.« Vera bietet ihre Dienste als Lockvogel an: Sie verschafft eifersüchtigen Frauen Gewissheit – und kann über Nacht Ehen zerstören. Bislang hat sie noch jeden Mann in ihr Bett und auf Video bekommen. Doch dann wird sie auf den Schriftsteller Axel Behrendt angesetzt, der gar nicht auf einen Seitensprung aus zu sein scheint. Aber Behrendt will unbedingt Veras Geschichte erfahren, und ihre Treffen werden zu einem Ringen um Nähe und Distanz, zu einem Spiel um Vertrauen und Betrug. Denn Behrendt geht es um viel mehr als nur eine gute Story …

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“In Wirklichkeit tut Liebe weh. Das wissen alle, aber alle träumen weiter.” Nur Vera Sandin träumt schon lange nicht mehr von den Wundern der Liebe. Sie verdient sogar ihren Lebensunterhalt mit der Desillusionierung: Als Treuetesterin verführt sie im Auftrag von zweifelnden Ehefrauen deren Gatten. Das ist schon deshalb unfähr, weil Vera als Frau so reizvoll ist, dass Mann ihr so gut wie nicht widerstehen kann. Umso gekränkter ist ihr professioneller Stolz, als sie auf den Schriftsteller Axel Behrendt angesetzt wird: Der zeigt sich erotisch unempfänglich und interessiert sich viel mehr für die Geschichten und Erinnerungen in ihrem Kopf als für ihren schönen Körper.

Liebe tut weh, in Thommie Bayers Romanen tat die Liebe schon immer weh. Nur wurde das früher mit einer guten Portion Tragikomik abgefedert, etwa in seinem Kultroman aus den 80er Jahren *Das Herz ist eine miese Gegend*. Zu lachen gibt es in *Die gefährliche Frau* nichts mehr. Andererseits ist der Roman auch kein Erotikthriller, wie Titel und Plot vielleicht sugerieren mögen, sondern das erstaunlich einfühlsame Porträt einer ungewöhnlichen Frau. Das Risiko, als Mann eine weibliche Ich-Erzählerin zu wählen, ist Thommie Bayer erfolgreich eingegangen. Und auch wenn es kein Thriller ist, legt man das Buch doch ungern vor der letzten Seite aus der Hand. Die Pointe am Schluss ist gut gewählt -- sie verleiht der Ich-Erzählung Vera Sandins im Rückblick noch andere Nuancen --, aber für aufmerksame Leser vielleicht doch nicht ganz unvorhersehbar.

Das Herz ist wirklich eine miese Gegend, und Thommie Bayer beweist einmal mehr, dass er diese Gegend wie seine Hosentasche kennt und dem ewigen Thema Liebe und Eros immer wieder eine frische Geschichte abtrotzen kann. Kein literarischer Höhenflug zwar, aber sehr gute Unterhaltung, die viele Leser ansprechen wird. *--Christian Stahl*