[Die Katze 07] • Lösegeld 100 Millionen

Quer über den Umschlag war gestempelt worden »PERSÖNLICH«. Die Anschrift war korrekt: Herrn Dr. rer. pol. Achim Felten, Gemeindebank, Frankfurt – aber der Absender fehlte. Felten wog den Brief in der Hand. Er war leicht, viel zu dünn, um etwa eine Briefbombe zu enthalten. Achim Felten hätte allerdings auch nicht gewußt, wer ihm eine Briefbombe hätte schicken sollen.

»Warum bringen Sie mir diesen Brief?« fragte Felten seine Sekretärin. Franzisca Beneter sah ihn ein wenig verlegen an.

»Ich habe den Brief geöffnet«, sagte sie zögernd.

»Und?«

»Der Text – er klingt irgendwie verrückt. Im ersten Augenblick wollte ich den Brief einfach wegwerfen. Das mache ich mit anonymen Schreiben immer so. Aber diesmal …«

Felten runzelte die Stirn. Er zog das Blatt aus dem Umschlag. Die leichte Riffelung an den Rändern ließ erkennen, daß es sich um perforiertes Endlospapier aus dem Computer handelte. Felten las den Text:

Sehr geehrter Herr Doktor Felten, wenn Sie diese Zeilen in den Händen halten, wartet der Tod bereits auf Sie. Sie sind, ohne daß Sie es wissen oder merken, in unserer Hand – und glauben Sie nicht, daß wir uns einen dummen Scherz erlauben. In den nächsten Tagen werden Sie weitere Nachrichten von uns auf diesem Weg erhalten – zunächst eine kleine Bestätigung unserer Drohung, danach werden wir Ihnen die Details des Handels mitteilen, mit dem Sie Ihr Leben retten können.