[Das Blut der Apachen 01] • Blutsbruder

Frühjahr des Jahres 1880, im Süden Arizonas.

Der Krieg der weißen Amerikaner gegen die Ureinwohner dieses Landes neigt sich einem blutigen Ende zu, zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen herrscht oftmals erbitterte Feindschaft ... Zwei Jungen, siebzehn Jahre alt, also „fast“ erwachsen, treffen aufeinander. Doch außer ihrem Alter, haben sie nichts gemeinsam. So könnte man meinen! Joshua ist der Sohn eines weißen Farmers, Ba`Cho ein junger Apache ...

Der laute Knall lässt Joshua zusammenzucken. Sein Puls beginnt zu rasen. Ein Schuss! Nur Sekunden später folgt ein Zweiter, ebenso laut. Pistolenschüsse, kein Gewehr, das ist ihm klar. Und auch, dass der oder die Schützen sich ganz in der Nähe befinden, wahrscheinlich hinter dem nächsten Hügel, dort wo die Farm seiner Eltern liegt.

Der Indianer kommt jetzt genau auf ihn zu, er läuft immer noch sehr schnell und erstaunlich leichtfüßig, wenn er auch ein wenig dabei humpelt. Die Verletzung scheint ihm zunehmend Probleme zu bereiten, der feuchte Fleck am Hosenbein wird sichtlich größer. Die Wunde des Jungen blutet stark, überlegt Joshua, dennoch bleibt er nicht stehen, um sich wenigstens etwas Ruhe zu gönnen. Und sein Blick wirkt wie der eines gehetzten Wildes, das versucht dem Jäger zu entfliehen. Vor wem oder was läuft er nur davon?

Doch die Männer denken gar nicht daran, sich die Mühe zu machen, hinter ihm herzulaufen. Einer von ihnen sagt etwas zu seinem Gefährten, woraufhin dieser zustimmend nickt. Dann zieht der erste sein Gewehr und lädt die Waffe durch. Er richtet seinen Blick jetzt dorthin, wo der junge Indianer immer noch versucht, seinen Verfolgern zu entkommen, und legt auf den Flüchtenden an. Sein Gesicht bleibt dabei genau so ausdruckslos wie zuvor, keine Regung verrät, dass er gerade dabei ist, auf einen Menschen zu schießen ...

Ein historischer Roman für Leser ab 15 Jahre und Erwachsene.