[Legende vom Weitseher 03] • Die Magie des Assassinen
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- Authors
- Hobb, Robin
- Publisher
- Bastei/Lübbe Verlag
- Tags
- roman-fantasy
- ISBN
- 9783404282371
- Date
- 1997-04-15T00:00:00+00:00
- Size
- 0.91 MB
- Lang
- de
"Die Feder entgleitet meinen knorrigen Fingern und
hinterlässt eine geschlängelte Linie auf Fedwrens Papier...". So beginnt Der
Adept des Assassinen, der erste Band der Legende vom Weitseher: Ein
einsamer, gramgebeugter Mann erzählt die Geschichte seines Landes und seines
Lebens, eine Geschichte, die er kaum zu Papier bringen kann, da die Bitterkeit
und der Groll ihn stets aufs Neue überwältigen.
Mit sechs Jahren wird Fitz, der Bastard des Thronfolgers, an die Tore des
Hofes gebracht und seinem Onkel übergeben. Als unehelicher Sohn bedeutet er eine
große Schande für seinen Vater, den hochmoralischen "König zur Rechten", der
daraufhin auf die Thronfolge verzichtet und den Königshof verlässt. Verachtet
wächst Fitz als Stalljunge auf und flüchtet in seiner Einsamkeit in die
telepatische Verbindung zu Hunden: eine Fähigkeit, die als alte verpönte
Volksmagie Erbteil seiner Mutter ist. Doch durch sein Erbe steht er auch dem
König nahe und besitzt die Macht, in die Weite zu sehen, über große Entfernungen
hinweg Geschehnisse zu erleben und mit Menschen zu sprechen. Der König erkennt
in ihm ein nützliches Werkzeug und veranlasst die Ausbildung des empfindsamen
Jungen zum Assassinen, zum Meuchelmörder, dessen "Karriere" Hobb in Band 2,
Des Königs Meuchelmörder schildert.
Die Magie des Assassinen ist der dritte und letzte Band der Trilogie
über den Weitseher. Fitz ist zwar dem Kerker entronnen, gilt aber als tot und
zudem als Mörder des alten Königs. Der rechtmäßige neue König Veritas ist
verschwunden und das Reich dem Untergang nahe. Zusammen mit seinem Wolfsbruder
"Nachtauge" bricht Fitz auf eine lange Wanderschaft zur Rettung seiner Welt und
einem Grande Finale auf.
Die spannende Geschichte, die Robin Hobb (ein Pseudonym der Autorin Megan
Lindholm) erzählt, unterscheidet sich auf den ersten Blick wenig von
genreüblichen Handlungsmustern -- es ist die Art, "wie" sie erzählt, die diese
Trilogie deutlich von fast allen anderen Fantasy-Romanen der neueren Zeit
abhebt. Die düstere Einsamkeit, die Verlorenheit des Helden Fitz packt den Leser
von der ersten Seite an und lässt ihn von da an nicht mehr los. Zwar geht es um
die Rettung eines imaginären Königreiches, aber die verzweifelte Suche nach
Freundschaft, nach Liebe, nach Sicherheit und Geborgenheit ist das eigentliche
Thema, das die vielen begeisterten Leser in ihren Bann schlägt. Für mich war das
Buch das mitreißendste Leseerlebnis der letzten Jahre, und für die Gattung
Fantasy bedeutet es einen erfreulichen Schritt hin zu einer erwachseneren,
differenzierteren Ausdrucksform -- vergleichbar etwa mit Die Herren von
Winterfell von George R. R. Martin. --Birgit Will