PS · Ich will dich nicht verlieren

- Authors
- Torberg, Lisa
- Publisher
- Elaria
- Tags
- roman
- Date
- 2019-03-14T07:00:00+00:00
- Size
- 0.52 MB
- Lang
- de
Eine unter die Haut gehende Liebesgeschichte vor der atemberaubenden Kulisse Roms – emotional, leidenschaftlich, prickelnd.
Als Dede und Ettore einander begegnen, explodieren ihre Gefühle wie ein Feuerwerk. Auch der große Altersunterschied spielt keine Rolle. Sobald ihr Sohn zur Welt kommt, ist ihr Glück komplett. Sie führen ein scheinbar perfektes Leben inmitten der Reichen, Mächtigen und Schönen der Ewigen Stadt.
Doch plötzlich zieht sich Dede von ihrem Mann zurück und wirkt zunehmend unglücklich. Ettore ist verzweifelt, vermisst ihr Lachen, ihre gemeinsamen Gespräche, kann nicht verstehen, was mit ihrer Liebe geschehen ist. Er versucht alles, um ihr Schweigen zu durchbrechen – und vertraut sich einer alten Freundin an. Zunehmend schleichen sich Zweifel ein. Hat Dede Geheimnisse vor ihm?
Als ihm klar wird, dass nicht nur er sie, sondern auch sie ihn betrügt, ist das unvermeidliche Ende ihrer Beziehung in Sicht …
Abgeschlossener Liebesroman mit heißen Szenen und Happy End.
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Der Unbekannte, der sie an den Davide von Michelangelo erinnert, hebt seine Hand auf Brusthöhe. Dann krümmt er den Zeigefinger und deutet damit nach unten. Was meint er damit? Sie zieht fragend die Augenbrauen hoch, als er sich abwendet und auf den Ausgang zugeht.
Ihr Herzschlag beschleunigt sich, als er aus ihrem Blickfeld verschwindet. Sie hat verstanden. Mittlerweile sind auch zwei weitere Ärzte an dem Gespräch mit Ettore und seinem schleimigen Kollegen beteiligt. Dede legt ihrem Mann die Hand auf den Unterarm und beugt sich vor. Er wendet ihr den Blick zu.
»Ich gehe mich frisch machen«, flüstert sie nicht zu leise, damit es nicht unhöflich wirkt.
Mit einem »lass mich nicht zu lange warten« und dem schmelzenden Blick, den er in der Öffentlichkeit für sie bereithält, streicht er ihr über die Hand. Sie klemmt ihre Clutch fester unter den Arm und geht Richtung Ausgang.
In ihrem Rücken spürt sie die Blicke der Männer, die bei Ettore stehen. Ihre Bemerkungen kann sie sich zusammenreimen. Wahrscheinlich beneiden sie ihn wieder einmal um seine große Liebe! Wie oft wird sie selbst nach einer dieser rührenden Ich-liebe-dich-Szenen darauf angesprochen, was sie denn für ein Glück habe. Aussagen, wie »Sie beide sind das einzige perfekte Paar, das ich kenne« oder ein geseufztes »Nur einen Tag lang so geliebt zu werden wie Sie ...«, sind an der Tagesordnung. Wüssten ihre Mitmenschen, wie ihr Familienleben seit Vittorinos Geburt verläuft, so würde es niemand glauben.
Sie strafft die Schultern und beschleunigt ihren Schritt. Als sie, ohne aufgehalten zu werden, die Schwelle des Saales erreicht, seufzt sie auf. Suchend wandert ihr Blick durch das Foyer. Bis auf die Garderobiere, die in eine Zeitschrift versunken hinter dem Tresen sitzt, ist es menschenleer. Rasch geht Dede auf die Treppe zu, die nach unten zu den Waschräumen führt.
Vor ihr liegt ein Korridor. Die Waschräume für Damen und Herren liegen einander am Ende des Ganges gegenüber. Ob er dort auf sie wartet?
Ihre Schritte hallen auf dem Marmorboden wider, als sie sich von der Treppe entfernt. Sie geht an zwei verschlossenen Türen vorbei, kommt zur dritten, die nur angelehnt ist. Dede verlangsamt den Schritt und zieht an der Klinke. Der Raum dahinter liegt im Dunkel. Unsicher macht sie einen Schritt nach vorn, als sich plötzlich eine Hand fest um ihr Handgelenk schließt.
Sie schreit auf.
Die Hand zieht sie in den stockdunklen Raum. Der Unbekannte schließt die Tür, ein Finger legt sich auf ihre Lippen. Es ist schwärzer als schwarz. Sie sieht nichts. Nur die sanfte Berührung auf ihrem Mund existiert. Erwartungsvolle Spannung löst ihre Angst ab, ballt sich in ihrem Unterleib zusammen.