[Silver Lane 02] • Nur für diesen Frühling

»Es gibt keine andere Familie als die eigene Verwandtschaft.«

Nach einem Jahr im Gefängnis soll Valentina entlassen werden, doch etwas geht schief und schließlich landet sie als Arbeitskraft auf einer Ranch und muss dort den Rest ihrer Strafe absitzen. Sofort schmiedet sie Fluchtpläne, bis sie einen Hinweis auf ihre leibliche Mutter findet. Bevor sie mehr herausfindet, droht der attraktive Cowboy Matt, sie zurück ins Gefängnis zu schicken, sollte sie sich einen Fehler erlauben. Doch sie muss wissen, weshalb ihre Mutter sie verlassen hat. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Valentina steht vor einer schwierigen Entscheidung …

Eine einzelne Träne rollt mir über die Wange. Mit zusammengepressten Kiefern wische ich sie weg, bevor sie im Stoff des Kopfkissens versickert.

Sei bloß nicht schwach!

Es klopft an der Tür. Ich setze mich auf, wische mir noch mal über das Gesicht. Ehe ich reagieren kann, platzt Matt in mein Zimmer.

»Schon mal was davon gehört, zu warten, bis du hereingebeten wirst?« Angespannt starre ich ihn an, doch er hält meinem Blick stand, zieht eine Braue hoch.

»Ich wollte dich nur freundlich daran erinnern, dass du fürs Kochen zuständig bist.«

»Freundlich?« Mir entschlüpft ein Schnauben. »Schon vergessen, dass ich keine Haushaltshilfe bin?«

Matt runzelt die Stirn, betrachtet mich. »Da hat aber jemand miese Laune. Du hast es angeboten. Wenn du keine Lust hast, koche ich.«

Ich schließe die Augen, verdränge meine Begegnung mit Cadence, das Gefühl der Ablehnung und dieses Kribbeln, das mir sagt, wie nah ich dran bin, endlich Antworten zu finden. »Nein, schon okay. Bei der überschaubaren Auswahl an Gerichten, die du zustande bringst, koche ich doch lieber selbst.«

Um seine Mundwinkel zuckt ein Grinsen und er tippt sich an den Hut. »Habe ich mir gedacht.«