Glutkönig

- Authors
- Schmitt-Egner, Isabell
- Tags
- roman-fantasy
- Date
- 2024-02-03T08:00:00+00:00
- Size
- 0.88 MB
- Lang
- de
Du bist auf mich zugekommen und hast mich von einem Monster in einen Menschen zurückverwandelt. Yara muss im Haushalt ihrer Tante als Magd arbeiten. Das ändert sich, als ihre Cousine Mariella mit dem Kronprinzen verlobt werden soll, denn die ganze Familie hat bei Hofe zu erscheinen. Ihre Tante und Mariella wollen Yara aber nicht dabeihaben, und Yara würde am liebsten zu Hause bei ihren Hühnern bleiben, aber sie hat keine Wahl und erfährt auch noch von einem Fluch, der auf der Königsfamilie liegen soll ...*»Der König besteht darauf, alle Damen des Hauses kennenzulernen, was auch das Mädchen Yara einschließt. Dazu ist noch zu sagen, dass es nicht zumutbar ist für den Ruf Seiner Königlichen Hoheit, dass die Cousine seiner zukünftigen Braut als Magd arbeitet. Dieser Zustand ist sofort zu beenden, das Mädchen Yara ist mit angemessener Kleidung auszustatten und hat zusammen mit Euch, Gräfin, sowie Eurer Tochter im Schloss zu erscheinen. Das ist der Befehl Seiner Majestät.«Yara hatte die Worte vernommen, wobei ihr Blick an dem erstarrten Gesicht ihrer Tante hängen geblieben war. Mariellas Gesicht sah sie nicht, da sie hinter ihrer Cousine stand.»Euer Hoheit«, fing Charlotte an, und ihr Blick huschte erst zu ihrer Tochter, dann zu Yara und schließlich wieder zum Herzog zurück, »ich könnte mir vorstellen, dass da ein Missverständnis vorliegt. Yara ist keineswegs eine Magd, sie betätigt sich lediglich im Haushalt, um hausfrauliche Pflichten zu erlernen, da wir für sie nicht auf eine allzu aussichtsreiche Heirat hoffen können. Yara, Kind, komm doch mal her.« Mit einer energischen Geste bedeutete Charlotte ihr, näherzutreten. Dabei glaubte Yara, die brennenden Blicke Mariellas in ihrem Nacken zu spüren. Charlotte legte ihr den Arm um die Schultern und schob Yara ein Stück in Richtung des Herzogs.»Ihr seht selbst, sie geht mir gerade bis zur Brust und ihr Haar ist von der Farbe von Gartenerde. Kein Vergleich mit Mariella, man könnte meinen, die beiden sind nicht verwandt. Es wird schwierig, einen Mann zu finden, der sich nicht an ihrer Erscheinung stört. Deshalb übt sich Yara in einfachen Arbeiten, was sie auf ihr zukünftiges Leben vorbereiten soll. Wir können nicht dauerhaft für sie sorgen.«Der Herzog musterte Yara einen Moment und Yara glaubte, in seinem Mundwinkel ein Lächeln zu sehen, das alles Mögliche bedeuten konnte.»Nun, verehrte Gräfin, ich denke nicht, dass alle Geschöpfe dieser Erde einander ähneln müssen. Vielleicht seht Ihr das zu begrenzt. Dazu bietet sich jetzt auch für Yara eine Möglichkeit, jemanden bei Hofe kennenzulernen und vielleicht fällt sie ja doch einem geeigneten Kandidaten ins Auge.«»Euer Hoheit sind zu gütig. Es ehrt uns, wie der König und Ihr in dieser Sache an uns denkt, aber ich versichere Euch, es ist unnötig. Yara wird nie irgendwo erwähnt werden oder in Erscheinung treten. Sie war mit ihrer Position hier stets einverstanden und ich sehe keine Veranlassung, etwas daran zu ändern.« Charlotte ließ Yara los und stellte sich leicht vor sie, so dass sie sie zur Hälfte verdeckte.*»Was würde sich für Euch ändern, wenn es mir gut geht? Was, wenn es nicht so ist? Was betrifft es Euch?«»Ich finde, es sollte jedem Menschen gut gehen, der es verdient.« Yara musste den Kopf anheben, um ihm weiter ins Gesicht zu sehen. Er war ein ganzes Stück größer als sie. Wie die meisten Menschen.