[Der Kopfgeldjäger 48] • Allgegenwärtig ist der Tod
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- Authors
- Hackett, Pete
- Publisher
- CassiopeiaPress
- Tags
- roman-western
- Date
- 2013-12-01T23:00:00+00:00
- Size
- 0.06 MB
- Lang
- de
Der Kopfgeldjäger Band 48:
Allgegenwärtig ist der Tod Western von Pete Hackett
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen. Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie „Texas-Marshal“ und zahlreiche andere Romane. Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie „Der Kopfgeldjäger“. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Seit drei Tagen folgte McQuade zwei Pferdedieben. Sie hatten auf einer Ranch in der Nähe von Tucson vier Pferde gestohlen und waren auf dem Weg nach Süden. Jetzt befand sich McQuade in der Unwegsamkeit der Sierrita Mountains. Totes Gestein, Staub, glühende Hitze und verkümmertes, stacheliges Strauchwerk umgaben ihn. Der Falbe ging mit hängendem Kopf. Gray Wolf, der graue Wolfshund, trottete neben dem Pferd her. Die Tiere und der Reiter waren verstaubt und verschwitzt. McQuades Augen waren entzündet. Feiner Staub war unter seine Kleidung gekrochen und scheuerte die Haut wund, feiner Staub knirschte auch zwischen seinen Zähnen. Der Kopfgeldjäger zügelte und lauschte. Es war still. Er nahm seinen Hut ab, knüpfte das Halstuch auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann trocknete er das Schweißband des Hutes und stülpte ihn sich wieder auf den Kopf. Sein Mund war trocken, die Lippen waren spröde und rissig. McQuade trank einen Schluck aus der Wasserflasche. Das Wasser war brackig, aber es belebte ihn. Dann ruckte er im Sattel. Der Falbe setzte sich in Bewegung. Die Gebisskette klirrte leise, Sattelleder knarrte, dumpf pochten die Hufe. Der Texaner, den ein unbarmherziges Schicksal nach dem Bürgerkrieg ins Arizona-Territorium verschlagen hatte und der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, dort aufzutreten, wo das Gesetz schwach war oder versagte, spürte Anspannung. Er war hellwach und auf blitzschnelle Reaktion eingestellt. Die Gefahr konnte hinter jedem Felsen lauern, der Tod war allgegenwärtig. Er ritt weiter und lenkte das Pferd in eine Schlucht hinein. Die Hufe krachten. Der Wind trieb Staub über die Schluchtränder und feines Prasseln erfüllte die Luft. Manches Mal schoben sich die Felsen nahe zusammen, dann traten sie wieder weit auseinander. Ein Schuss zerriss die Grabesstille in der Schlucht. Aufbrüllend antworteten die Echos. McQuade spürte den Gluthauch der Kugel an der Wange und gab seinem Pferd die Sporen. Die Hufe des Tieres wirbelten. Der prasselnde Hufschlag wurde von den Felsen zu beiden Seiten zurückgeworfen. Der Schütze verharrte am Rand der Schlucht. Vor seinen Zehenspitzen fiel der Felsen fast senkrecht in die Tiefe. Nur noch aufgewirbelter Staub verriet den Weg, den McQuade genommen hatte. Der Kopfgeldjäger war hinter einem Knick verschwunden. Im bärtigen Gesicht des Banditen arbeitete es. Er wandte sich um, lief zu seinem Pferd, kam mit einem kraftvollen Satz in den Sattel und trieb das Tier an. Im gestreckten Galopp donnerte er nach Süden …