[Maddaddam Trilogy 02] • Das Jahr der Flut
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- Authors
- Atwood, Margaret
- Publisher
- Bloomsbury Verlag eBook
- Tags
- roman
- ISBN
- 9783827070265
- Date
- 2009-10-12T00:00:00+00:00
- Size
- 0.42 MB
- Lang
- de
In diesem Jahr feiert Margaret Atwood ihren siebzigsten Geburtstag und legt einen Roman vor, der nicht nur einmal mehr ihren klaren Verstand offenbart, die Vielschichtigkeit und Lebendigkeit ihrer Erzählkunst, ihre tiefe Menschenkenntnis, sondern auch eine jugendliche Kühnheit, der man nur mit Staunen und Bewunderung begegnen kann. Hoch auf den Dächern der Stadt, dem Himmel am nächsten, liegt das Paradies. Seine Bewohner nähren sich von Gemüse, Früchten und Honig und kultivieren ihren Garten Eden, den sie dem Waste Land einer Stadt jenseits der drohenden Klimakatastrophe abgetrotzt haben. Die junge, kämpferische Toby findet Zuflucht in dieser Gemeinschaft der „Gärtner Gottes", nachdem sie durch die Maschen der Gesellschaft gefallen ist, die von einer rigiden, militärisch organisierten Wirtschaftsorganisation regiert wird. Hier trifft sie auf Ren, die spätere Trapeztänzerin, auf die anarchische Amanda und Jimmy, der zu ihnen allen in einer ganz speziellen Beziehung steht. Großenteils aus Tobys Perspektive erzählt Margaret Atwood von einer Welt, in der die globalisierte Wirtschaft die Exekutive übernommen hat, in der die Forschung lediglich ökonomischer Kontrolle unterworfen ist. Ihr berühmter Report der Magd, mit dem Atwood zum ersten Mal ihr waches poli - tisches Gespür für die unterschwelligen und gefährlichen Entwicklungen der Welt unter Beweis stellte, wurde ein halbes Jahrhundert nach Orwells 1984 zum Kultbuch einer ganzen Generation. Im Jahr der Flut entwirft Atwood aufs Neue eine Zukunft, deren Realität weniger fern liegt, als wir uns womöglich eingestehen möchten. Doch fest steht: Dieser Erzählerin folgt man mit größtem Vergnügen, wohin sie will, auch bis ans Ende unserer Welt.
Es ist das Jahr der »wasserlosen« Flut: Eine tödliche Pandemie ist über die Menschheit hereingebrochen. Hoch über den Dächern der Stadt leben die wenigen Überlebenden, die Gottesgärtner, bei denen die robuste Toby und die zarte Prostituierte Ren Zuflucht gefunden haben. In ihrem biologisch bepflanzten Garten Eden kämpfen sie ums Überleben in einer Welt, die unter der Herrschaft verantwortungsloser Großkonzerne zugrunde gegangen ist. Eine Zukunftsvision, die vielleicht weniger fern liegt, als wir gerne glauben möchten.
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In Margaret Atwoods neuem, irgendwo im 21. Jahrhundert angesiedeltem Roman hat die Welt gerade eine apokalyptische Katastrophe hinter sich, nachdem sie von einer Biotech-Wirtschaftsorganisation zugrunde gerichtet worden war. Dieses Unternehmen, die HelthWyzer Corporation, stellte faktisch die Regierung; die hohen Angestellten und ihre Familien lebten in verbarrikadierten Zonen, streng separiert von den Menschen der „Unterklasse“. Die Polizei war durch den privaten Sicherheitsdienst von HelthWyzer ersetzt worden, der den Frieden aufrechterhielt, indem er mit radikaler Gewalt alle unliebsamen Bürger einfach beseitigte. Die Leichen wurden – meist ihrer inneren Organe beraubt, die HelthWyzer zu Forschungszwecken verwendete – zu Fastfood weiterverarbeitet, und zwar zu den süchtig machenden „SecretBurgers“, denn Fleisch war ein knappes Gut. Viele Menschen schlossen sich angesichts dieser schrecklichen Entwicklungen spirituellen Bewegungen an, etwa den „Gärtnern Gottes“, einer Art Öko-Sekte, die sich über den Dächern der Stadt ihre Version des Paradieses geschaffen hatte und dort ein pazifistisch-vegetarisches Leben führte – immer warnend vor der großen Katastrophe, einer wasserlosen Flut, die die Menschheit heimsuchen würde.
Als der Roman einsetzt, ist all das bereits Vergangenheit. Denn die von den Gärtnern Gottes prophezeite Flut hat in Form einer plötzlichen Pandemie die Menschheit so gut wie ausgerottet. Zwei Frauen scheinen die einzigen Überlebenden zu sein: Toby, die vor der Katastrophe bei SecretBurgers gearbeitet hatte, dort von ihrem Vorgesetzten sexuell versklavt wurde und schließlich vor ihm zu den Gärtnern geflohen war, und Ren, die als Trapezkünstlerin in einer Art Bordell gearbeitet hatte und die „Flut“ überlebte, weil sie sich gerade in der Quarantänestation ihres Etablissements befand, nachdem ein Kunde ihren Bio-Körperstrumpf zerrissen hatte. Diese beiden Frauen sitzen nun in dem, was von den Gärten Gottes übriggeblieben ist, erzählen sich ihr bisheriges Leben und warten, ob nicht doch noch andere menschliche Wesen überlebt haben…
*Das Jahr der Flut* ist der erste Roman der großen kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood, der inhaltlich an ein früheres Werk anknüpft: an *Oryx* und *Crake* aus dem Jahr 2003, in dem sie bereits ein ähnliches apokalyptisches Zukunftsszenario entworfen hatte und in dem die „Gärtner Gottes“ am Rande auch schon vorgekommen waren. Dennoch ist dies keine Fortsetzung, sondern ein ganz eigenständiges Werk, das lediglich in der gleichen „Welt“ spielt wie der frühere Roman. Diese Welt ist grauenhaft, und das Grauenhafteste daran ist, dass sie bis ins letzte Detail Wirklichkeit werden könnte, wenn wir so weitermachen wie bisher – das ist, natürlich, die Grundaussage des Buches. Doch Atwood kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus, und das macht die Lektüre so genussvoll: Der Roman sprüht vor Fantasie und – bei allem Horror – vor skurrilem Humor; diese Mischung aus düsterer Weltuntergangsvision und spielerischer Leichtigkeit ist tatsächlich einzigartig. * -- Christoph Nettersheim*
### Pressestimmen
"Es ist mir geradezuein persönliches Glück, dass niemand anderes als Margaret Atwood mit dem Nelly Sachs-Preis geehrt wird. Ein Vorbild im menschlichen wie politischen und natürlich im literarischen Sinne." (Frauke Meyer-Gosau in ihrer Laudatio)
"Margaret Atwood ist in Deutschland nicht nur bekannt, sondern zum Mythos geworden." (Die Zeit)