Die Stimmen des Flusses

Die Stimmen des Flusses
Authors
Cabré, Jaume
Publisher
Suhrkamp Verlag
Tags
roman
ISBN
9783518460498
Date
2008-10-20T00:00:00+00:00
Size
2.10 MB
Lang
de
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Ein großer, dramatischer Roman über das engverflochtene

Schicksal einer Handvoll Menschen, die der Spanische Bürgerkrieg zu Gegnern und

zu Liebenden macht. Seit Carlos Ruiz Zafóns Der Schatten des Windes hat es

keinen Roman aus Spanien gegeben, der seine Leser so in den Sog einer

faszinierenden Geschichte zieht wie dieser. Was geschah wirklich am 18. Oktober

1944 in dem Pyrenäenort Torena? Als Tina Bros sechs Jahrzehnte später in der

alten Dorfschule ein hinter der Schiefertafel verborgenes Tagebuch entdeckt,

ahnt sie nicht, daß sie an Dinge rührt, die in ihrer Verquickung aus Schuld und

Scham, aus Leidenschaft und Fanatismus das ganze Drama einer schlimmen Zeit

spiegeln. Noch weniger ahnt sie, daß der Schatten von damals bis in ihre eigene

Gegenwart ragt. In den Händen hat sie die Lebensgeschichte des Dorfschullehrers

Oriol Fontelles – einen langen Brief an seine Tochter, der diese nie erreicht

hat, die Bitte, von ihr und der Nachwelt nicht verurteilt zu werden. Tina, deren

eigenes Leben in Unordnung geraten ist, setzt alles daran, herauszufinden, was

damals tatsächlich geschah. Sie erfährt von Oriols tragischer Liebesbeziehung zu

der schönen und mächtigen Elisenda Vilabrú, deren Vater und Bruder zu Beginn des

Bürgerkriegs von Anarchisten ermordet wurden, davon, wie Elisenda in ihrem

Bedürfnis nach Rache alle Fäden zieht und wie ihr Geliebter Oriol Fontelles als

heimlicher Widerständler ein gefährliches Doppelspiel beginnt, das in der

Dorfkirche von Torena sein schicksalhaftes Ende findet. Für Tina Bros jedoch ist

die Geschichte nicht beendet, denn alter Haß und alte Leidenschaften gären

weiter, die Vergangenheit ist nicht vergangen. Jaume Cabré ist ein Meister der

Dramatik: Wie im Film wechseln die Szenen in raschem Schnitt, die Stimmen der

Protagonisten lösen einander ab, und das ungeheuerliche Geschehen erschließt

sich dem Leser, als wäre er selbst dabei. Er liest die bewegende Geschichte von

kleinlicher Bosheit und heimlicher Größe, von mörderischem Haß, von Liebe und

Verrat und davon, wie die Mächtigen die Geschichte schreiben. Cabrés Roman

schreibt mit kraftvoller Stimme dagegen an.