Weihnachtlich verliebt in London

Ein Winterroman zum Einkuscheln und Wohlfühlen - nicht nur für die schönste Zeit im Jah r Sally liebt Weihnachten und ihren Job als Gästehostess im höchsten Wolkenkratzer Londons. Wenn in London die Weihnachtslichter angehen, ist Sally schon längst in Weihnachtsstimmung. Als der junge Schriftsteller Greg in dreihundert Metern Höhe eine Panikattacke erleidet, leistet Sally erste Hilfe. Greg ist steif wie sein geliebter Schirm und sein Akzent aus der britischen Oberschicht. Er hasst Weihnachten, muss aber ein Buch über seine Gefühle zum Fest der Liebe schreiben. Zum Glück hat Sally eine Idee. Sie entwickelt einen genialen 8-Punkte-Plan mit Aufgaben für Greg. Er soll verstehen, welch besondere Bedeutung das Fest trotz Konsum und Kommerz haben kann. Nur ein offenes Herz erkennt den wahren Zauber der Weihnachtszeit. Sallys Plan scheint aufzugehen. Zwischen einem ungeplanten Auftritt beim Weihnachtslieder-Singen am Trafalgar Square, einem verrückten Weihnachtsbaumkauf, romantischem Schlittschuhlaufen in der City, schwimmenden Weihnachts-Kinos, jeder Menge Glühwein und Küssen unter dem Mistelzweig lernt Greg wieder zu staunen. Allerdings hat Sally keine Ahnung, wie sie mit ihren widersprüchlichen Gefühlen umgehen soll. Nie im Leben würde die Sache mit Greg und ihr gutgehen. Oder?

It`s the most wonderful time of the year…

Leseprobe

„Wie wäre es mit dieser hier?“, frage ich, als wir im altehrwürdigen Kirchhof von St John`s stehen, wo Pines and Needles wie in jedem Jahr einen Christbaum-Verkauf aufgebaut hat. Aus den Lautsprechern schallt Weihnachts-Pop.

Greg mustert kritisch die Nordmanntanne, die mir etwa bis zum Kinn geht. „Zu buschig“, entscheidet er dann.

„Hi, ich bin Mara. Braucht ihr Hilfe?“ Eine hübsche, dunkelhaarige Verkäuferin in breitem schottischem Akzent kommt auf uns zu. Wie ihre Kollegen trägt sie eine lustige Weihnachtsmannmütze auf dem Kopf, dazu eine graue Fleecejacke und einen rot karierten Schottenrock über dunklen Jogginghosen.

„Wir sind uns noch nicht sicher, was wir suchen“, erwidert Greg für uns beide.

„Euer erstes gemeinsames Weihnachten?“ Die hübsche Dunkelhaarige lächelt uns zu.

Ich weiß nicht, was Greg auf einmal reitet, aber in aller Selbstverständlichkeit legt er den Arm um mich, als wären wir ein Paar, und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Richtig. Meine Freundin hat mich gewarnt, dass es schwierig werden könnte, den passenden Baum zu finden. Sie neigt eher zu ausladenden Bäumen mit Ästen, an die Tonnen von Schmuck passen, während ich …“

Es juckt mich in den Fingern mitzuspielen. Ich schmiege mich zärtlich an ihn verziehe, an Mara gewandt, bedauernd das Gesicht. "Der Baum, den wir suchen, soll schon etwas hermachen. Schließlich wollten wir deine Eltern zum Weihnachtsessen einladen. Stimmts, Schatz?“

„Das haben wir doch noch nicht entschieden“, erwidert Greg, während Mara den Baum wieder an den Zaun zu den anderen lehnt. Sein Lächeln wirkt etwas gezwungen. „Wollten wir nicht ganz für uns sein?“

„Wie jetzt?“ Ich löse mich aus seinem Arm und blicke schockiert zu ihm auf. „Und wozu habe ich dann schon vor Wochen in der Küche gestanden und stundenlang Teig für den Plumpudding nach dem alten Familienrezept meiner Omi gerührt?“

„Das ist sehr, sehr süß von dir, Hase …“, meint Greg. „Aber lass uns das zu Hause noch einmal in Ruhe besprechen.“

Hase? Ernsthaft? Hat er mich eben Hase genannt? Na warte, Greg …