Späte Störung

Späte Störung
Authors
Dobbrow, Dirk
Publisher
Blessing, Karl Verlag
Tags
roman
ISBN
9783641025199
Date
2009-03-18T00:00:00+00:00
Size
0.19 MB
Lang
de
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Die böse Fratze der Vergangenheit kann das vertraute Gesicht eines alten Freundes sein

Schlimm genug, wenn die eigene Tochter nachts einen älteren Mann mit nach Hause bringt. Noch schlimmer, wenn dieser Mann ein verdrängter alter Freund ist. Wie eine Zecke nistet sich Gideon in Franks Leben ein und vergiftet die scheinbar heile Familienwelt mit bösen Erinnerungen an eine vergessene Schuld. Es entspinnt sich ein psychologisches Drama, das dem Wahnsinn Tür und Tor öffnet. Der suggestiv-raffinierte Roman eines großen deutschen Erzähltalents.

Damals, an der Schwelle des Erwachsenwerdens, war für Frank und Gideon die Begegnung mit der widerspenstigen Außenseiterin Laura ein Abenteuer, ein erstes Spiel mit dem Feuer, das Geheimnis und Gefahr verhieß. Doch der jugendliche Konkurrenzkampf um das Mädchen vom Bahndamm ging bald zu weit, und das Abenteuer endete gewaltsam. Der empfindsame Künstlertyp Gideon wird mit der Schuld nie fertig, während Frank sein Verbrechen mit beruflichem Erfolg und einem geordneten Familienleben zu verdrängen weiß. Bis der arbeitslose Gideon wie aus dem Nichts und quasi im Dunkel der Nacht in Franks heile Welt einbricht, sich mit dessen Tochter Nina anfreundet und einen Job in Franks Firma erbettelt. Mit Macht kehren Franks Erinnerungen nun zurück. War es damals nicht Gideon gewesen, der mit seiner Forderung, Laura solle nackt für ein Bild posieren, die Katastrophe heraufbeschworen hatte? Und nun will er Nina malen, weil die ihn so an Laura erinnert …

Hoch spannendes Psychodrama um vergangene Schuld und die zerstörerische Kraft der Verdrängung.

### Pressestimmen

"Ich empfehle den Roman "Späte Störung" (Blessing), weil der 1966 in Berlin geborene Autor Dirk Dobbrow darin leise und mit der Subtilität des passionierten Menschenbeobachters die Geschichte eines dunklen Geheimnisses erzählt. ... Was als Roman einer scheinbar geglückten Verdrängung beginnt, wird zum rasanten Endspiel um zwei, die sich nie befreien konnten." (*Peter Henning, Focus*)

"Eindringliche Bilder, ganz eigene Wortschöpfungen: Dirk Dobbrow seziert Schuldkomplexe wie ein Pathologe .... Schuld und Sühne, Verbrechen und Verdrängung, diese dostojewskihaft dunklen Motive durchwirken Dirk Dobbrows Roman ... Sprachgewaltig und spannend entwickelt sich darin die unaufhaltsame Konfrontation mit der Vergangenheit." (*Friederike Albat, Madame*)

"... nie gleitet der Autor in Pathos oder Betroffenheitsgesäusel ab. Die Figuren sind streng durchgearbeitet, die Handlung ist klug geschürzt und steuert doch auf eine unaufhaltsame Katastrophe zu. Der Mensch ist ein Ungeheuer, das ist das Thema, mit dem sich Dobbrow virtuos beschäftigt, in Extremsituationen und im Alltagsleben." (*Lerke von Saalfeld, Radio Bremen*)