Fürstinnen

Fürstinnen
Authors
Keyserling, Eduard Von
Publisher
Manesse Verlag
Tags
weltliteratur
ISBN
9783717524366
Date
2017-04-17T00:00:00+00:00
Size
0.26 MB
Lang
de
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Sie sind engelsgleiche Wesen, anmutig, graziös, sanft – Fürstinnen wissen, was sich schickt, und reifen in trägem Pathos ihrer exklusiven Bestimmung entgegen: der standesgemäßen Heirat. Wehe, ein adeliges Fräulein meint, dagegen aufbegehren zu müssen. Marie von Neustatt-Birkenstein ist so ein betrüblicher Fall. Sie ist nicht willens, wie ihre Schwestern Roxane und Eleonore den Prinz auf dem weißen Pferd erwarten. Ihre fixe Idee ist es vielmehr, «sich zu entwickeln». Mit zauberhafter Melancholie malt Eduard von Keyserling einmal mehr nuancenreiche Porträts einer dem Untergang geweihten Aristokratie, die sich gegen die Gebote der neuen Zeit mit moralischer Erstarrung wappnen.

«Fürstinnen ist wieder einer dieser so hinreißenden kleinen Romane, in denen Keyserling seine untergegangene Welt beschreibt: er beschreibt ihren Untergang, ihre große Schönheit, und er beschreibt sie eben im Tone und im Besitz jener Sensibilität, die mit ihr verlorengehen wird.» Rolf Vollmann

### Über den Autor und weitere Mitwirkende

Geboren am 18.5.1855 auf Schloß Paddern bei Hasenpoth (Aizpute) in Kurland; gestorben am 28.9.1918 in München. Keyserling wuchs als zehntes von zwölf Geschwistern in der patriarchalischen Adelsgesellschaft der elterlichen Güter auf. Er besuchte die Schule in Hasenpoth und das deutsche Gymnasium in Goldingen (Kuldiga). Das 1874 begonnene Studium (Jura, Philisophie und Kunstgeschichte) in Dorpat mußte er 1877 abbrechen ("wegen einer Inkorrektheit") und war damit in seiner Gesellschaft geächtet. In Wien setzte er das Studium fort; dort lernte erLudwig Anzengruberkennen. Bis 1895 verwaltete Keyserling, gesellschaftlich isoliert, die mütterlichen Güter Paddern und Telsen. Nach dem Tod der Mutter Ende 1894 und der Übergabe der Güter an die Majoratsherren zog er mit zwei Schwestern nach München. Durch eine Syphilisinfektion erkrankte er 1897 an einem Rückenmarksleiden und erblindete mit 45 Jahren. Von Ende März 1899 bis 1900 bereiste er mit den Schwestern Italien.