Eine Frau bei 1000°

„Ich lebe hier allein in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer alten Handgranate. Es ist ziemlich gemütlich.“

Herra Bjørnsson steht am Anfang ihres Lebensendes. Oh, sie hat noch zwei Wochen, vielleicht drei – sie hat ihren Termin für die Einäscherung bei knackigen 400 Grad gebucht, also wird es nicht mehr lange dauern. Aber bis dahin hat sie ihre Zigaretten, eine Waffe aus dem Zweiten Weltkrieg, ein paar Facebook-Freunde und ihre Erinnerungen, die sie am Leben erhalten.

Und was für ein Leben diese bemerkenswerte 80-jährige Erzählerin geführt hat. Mit dem international erfolgreichen und preisgekrönten „Die Frau bei 400 Grad“, das in vierzehn Sprachen erschienen ist, hat der bekannte isländische Schriftsteller Hallgrímur Helgason ein wahres literarisches Original geschaffen. Von Herras Kindheit auf den abgelegenen Inseln Islands, wo sie als Enkelin des ersten Präsidenten Islands geboren wurde, über ihre Teenagerjahre, die sie im kriegszerrütteten Europa, wo ihr Vater auf der Seite der Nazis kämpfte, allein auf sich gestellt verbrachte, bis hin zu Liebesaffären auf mehreren Kontinenten – Herra Bjørnsson bewegte sich wie Zelig durch die wichtigsten Ereignisse und Schauplätze des 20. Jahrhunderts. Sie heiratete und verlor Ehemänner, bekam Kinder, floh vor einem Krieg, küsste einen Beatle, überstand den isländischen Finanzcrash und beherrschte das Internet. Sie erlebte Glück und Verrat, Aufruhr und Schmerz – und – mit einem derben, kompromisslosen Geist – hat sie all das überlebt.

 

Jetzt, während sie in einer Garage in Reykjavik auf ihren Tod wartet, zeigt sie uns eine Frau, die sich den Mächten der Geschichte nicht beugen konnte. Jeder Teil von Herras Geschichte ist ein ergreifendes Puzzleteil, das sich auf den letzten Seiten dieses bemerkenswerten, unvorhersehbaren und fesselnden Romans zusammenfügt.