Ein nächtlicher Albtraum ist eine Art Eindringling. Er stört unseren Seelenfrieden, indem er uns mit schrecklichen Bildern konfrontiert, die uns große Angst machen und aufwecken. Im Albtraum machen wir schlimme Erfahrungen. Nicht außen, sondern in unserem Inneren können die entsetzlichsten Dinge geschehen. Schönes, Freude oder Lebenslust findet da kaum Platz. Und Albträume, die – wie etwa der biblische Traum des Pharaos – etwas Wesentliches über das Böse für eine ganze Epoche verraten, können sogar zum Kulturerbe werden.
Die emotionale Wucht eines Albtraums verhindert nicht nur, dass wir ihn schnell vergessen, sondern verursacht vielfältige körperliche Stressreaktionen wie heftiges Herzklopfen, Atemnot bis hin zu Erstickungsgefühlen. Es kommt auch vor, dass wir mit einem Schrei schweißgebadet erwachen oder mit der Empfindung, wie gelähmt zu sein. Andererseits kann uns ein Albtraum aus dem Bett treiben, weil wir wach bleiben wollen, um bloß nicht weiterträumen zu müssen. Manchmal fühlen wir uns gezwungen aufzustehen, weil wir sicher sein wollen, dass in der konkreten Welt alles in Ordnung ist. Und falls es uns graut, mit den schlimmen Traumbildern allein zu bleiben, überlegen wir, wem wir die Geschichte anvertrauen können. Albträume scheinen keinen Winkel unseres Menschseins zu schonen, sondern uns auf allen Ebenen zu packen. Innere Bilder, Gefühle, Körper und die äußere Realität sind betroffen. Insofern haben Albträume etwas Totalitäres.
Wenn jemand Albtraumbilder von Verfolgung, Vergewaltigung oder dem Fallen ins Bodenlose erzählt, können wir die Angst und Verstörung häufig gut nachempfinden. Solche Situationen sind für alle Menschen traumatisch. Doch es gibt auch Traumerlebnisse, deren Bedrohlichkeit von außen betrachtet nicht unmittelbar spürbar oder einleuchtend ist. So geriet ein junger Mann im Traum in große Panik, weil es ihm nicht gelingen wollte, den abgebrochenen Stift zur Türverriegelung an der Fahrerseite seines Autos wieder anzukleben. Er erwachte mit Herzrasen, zitterte am ganzen Körper und fühlte sich tagelang geschwächt. Sein bester Freund konnte diese Traumpanik nicht nachvollziehen, handelte es sich doch um ein technisches Problem, das zwar kaum durch Kleben, wohl aber durch einen Fachmann leicht zu beheben wäre. Ob ein Traum ein Albtraum ist, kann aber eine außenstehende Person nicht entscheiden, sondern nur die Träumerin oder der Träumer selbst. Das subjektive körperliche und seelische Erlebnis macht den Traum zum Albtraum. Da nur der träumende Mensch selbst die Angst im Albtraum und beim Aufwachen erlebt, kann letztlich nur er die Intensität und Qualität des Schreckens beurteilen.
Doch in der Regel haben nur Albträume aus dem REM-Schlaf, Bilder oder Szenen, an die wir uns gut erinnern können. Untersuchungen im Schlaflabor haben gezeigt, dass Alb- und Angstträume jedoch nicht nur im REM-Schlaf, sondern auch in den Schlafstadien II und IV auftreten können.43 Und wer im Tiefschlafstadium IV einen Albtraum erlebt, erwacht meistens schreiend und wirkt dabei verwirrt oder sehr verstört. Nackte, pure Angst wird erlebt, denn in der Regel können in diesem Schlafstadium keine Trauminhalte erinnert werden. Was die Angst ausgelöst hat, wird sofort vergessen und bleibt im Dunkeln. Die Angst kann also nicht zugeordnet oder verortet werden, sondern bleibt namen- oder gesichtslos. Solange wir die Hintergründe oder Wurzeln einer Angst nicht kennen, können wir sie weder verstehen noch können wir überlegen, wie sie zu kontrollieren wäre. Ausgelieferter oder bedrohter können wir uns kaum erleben. Einer solchen Angst können wir nur Geborgenheit entgegensetzen. Das kann ein Mensch sein, der uns in den Arm nimmt und bei uns bleibt, wenn wir die Angst aushalten müssen. Aber auch innere Bilder oder Glaubenskräfte können als Gegengewicht der Angst wirken und Halt geben.
Eines der bekanntesten Bilder des in Zürich geborenen Künstlers Johann H. Füssli heißt »Der Nachtmahr « oder »Der Alp«. Das um 1780 entstandene Bild zeigt eine schöne junge Frau, die auf dem Rücken und mit ausgestreckten Armen auf einem Sofa liegt. Sie trägt ein zartes cremefarbenes Negligé. Es ist Nacht und sie scheint zu schlafen. Eine erotische Spannung liegt in der Luft. Auf ihrem Oberkörper hockt ein behaartes, gnomartiges Wesen. Die beiden sind nicht alleine, sondern werden von einem Pferd mit eindringlich glasigen Augen beobachtet. Das Grauen des Albtraums ist tierischer Natur.
Füsslis Bild greift eine bis in die Antike zurückreichende Vorstellung auf. Menschen waren früher überzeugt, dass Albträume von einem Dämon verursacht werden, der sich dem schlafenden Menschen auf die Brust setzt und ihm dabei die Luft zum Atmen nimmt. Im deutschen Sprachraum hieß dieses Wesen Alp oder Alb und in den Niederlanden Mahr. Beide Begriffe sind bis heute als Bestandteil des deutschen Wortes Albtraum und des englischen Begriffs »nightmare« im Wortschatz verankert.44
Dieser Albtraumdämon wurde häufig in gedrungener, menschenähnlicher Gestalt dargestellt. Er trug meist lange zottelige Haare und blickte eindringlich. Die Bilder erinnern an den griechischen Naturgott Pan, der in der Antike nicht nur als der Erreger von Panik, sondern auch als Verursacher von Albträumen galt. Pan soll in der schwülen Mittagshitze den Menschen, die im Schatten Schutz und Ruhe suchten, einen unruhigen Schlaf mit wollüstigen oder furchterregenden Träumen geschickt haben. Als Mischwesen war Pan halb Mensch und halb Ziegenbock. Körper und Gesicht waren menschlich, aber er ging auf zwei Ziegenfüßen und trug zwei Hörner. Die struppigen Haare und sein zerzauster Bart betonten seine Wildheit.
Pan als Symbol gibt uns Hinweise zum Ursprung von Panik und Albträumen. Es wird nämlich erzählt, dass er bevorzugt in dunklen Höhlen, bei Gewässern oder unter Bäumen umherstreifte. Er liebte die Natur in ihrem ursprünglichen, wilden Zustand. Sobald Pan in der Nähe von kultivierten Feldern und zivilisierten menschlichen Siedlungen auftauchte, reagierten die Menschen ängstlich und verstört – eben »panisch«. Dabei war Pan kein böswilliger Kobold oder Feind der Kultur. Er bekämpfte sie nicht, sondern sie war ihm schlicht und einfach fremd.
Menschliche Panik wurzelt also im Gewahrwerden von ungezügelten Naturkräften, wie sie vor jeder menschlichen Kultur existiert haben und wie sie bis heute neben jeder Kultur weiterexistieren. Diese Natur diktiert die Spielregeln, denen alle Lebewesen ausgeliefert sind. Erst Kultur und Zivilisation haben uns Menschen ein Stück weit von diesem Ausgeliefertsein befreit, und zwar sowohl im Hinblick auf die uns umgebende äußere Natur als auch im Hinblick auf unsere innerseelischen und autonomen körperlichen Prozesse. Wir verlassen uns längst nicht mehr auf die spontanen, unzuverlässigen Gaben der Natur, sondern bewirtschaften Felder und züchten Tiere. Wir sind nicht ausschließlich Opfer unserer Lust und Laune, sondern können uns diszipliniert konzentrieren und einer Aufgabe zuwenden. Körperliche oder seelische Erkrankungen sind nicht hinzunehmendes Schicksal, sondern können durch Medizin, Psychotherapie und Medikamente gelindert oder geheilt werden. Durch Technik und Kultur werden wir zunehmend unabhängiger von den natürlichen Gesetzen.
Doch wenn Pan den alten Griechen erschienen ist, dann wurden sie daran erinnert, dass die menschengeschaffene Ordnung und Kultur fragil und zudem nur ein Aspekt des Lebens sind. Deutlich wurde das auch an der Sexualität, die Pan ganz spontan ausgelebt hat. Pan lebte seine Lust ungezügelt, frei und rücksichtslos. Moralische Gebote oder eheliche Treue, wie sie die Kulturen erfunden haben, bedeuteten ihm gar nichts. Interessanterweise diente Pan am Ende des Mittelalters als Vorlage für das Bild des Teufels. Bereits äußerlich ist die Verwandtschaft der beiden Gestalten leicht erkennbar. Sowohl der Teufel als auch Pan werden mit Hörnern und Ziegenfuß dargestellt. Beide lieben Lust, Geilheit und Begierde. Das fasziniert Menschen, verängstigt sie aber auch. Psychologisch könnte man sagen, dass alles, was seit dem Mittelalter verteufelt wurde, alles, was Lust schafft und sich der Kontrolle entzieht, auch Panik wecken oder Albträume auslösen kann. Panik und Albträume wären demnach auch die Kehrseite beziehungsweise Begleiter unserer archaischen Triebe.
Spätestens in Übergangszeiten, wenn eine ganze Kultur zusammenbricht, tritt mythologisch gesprochen Pan in Erscheinung. Pan – und damit das Auftreten von Panik, von inneren oder konkreten äußeren Albträumen – scheint mit Grenzerfahrungen in Zusammenhang zu stehen. Panik ereignet sich an der Grenze zwischen menschlicher Kultur und animalischer Natur, und das kann eine einzelne Person oder auch eine ganze Gesellschaft erleben. Man könnte meinen, dass solche alten Mythen lediglich in Büchern aufbewahrt werden. Doch das stimmt nicht, sie liegen auch in den Tiefen unseres Gedächtnisses vergraben. Unser unbewusster Erfahrungsschatz reicht deshalb weit über unser individuelles Leben hinaus. So können unsere inneren Bilder oder Phantasien ganz persönlich sein, aber auch Symbole längst vergessener Mythen aufgreifen.
Wie eng verknüpft bis heute Panik mit dem Wilden ist, zeigen die Bilder einer jungen Frau. Als sie in einer Therapiesitzung plötzlich panisch reagierte, versuchte sie, die Panik in einem Sandspielbild auszudrücken. Das Sandspiel ist eine nonverbale Therapiemethode, bei der in einem Sandkasten kleine Figuren in Szene gesetzt werden können.45 Die Frau wählte ein Krokodil, eine Schlange, einen Dinosaurier sowie den Höllenhund Zerberus und stellte sie in die Ecken des Sandkastens. Das war für sie die bestmögliche Darstellung ihrer inneren Befindlichkeit. Zusätzlich brauchte es nichts. Panik war darstellbar durch wilde Tiere, die der Mensch nicht zähmen kann. Auch der Bewacher der Unterwelt und des Totenreiches gehörte zu ihrer Panik. Panik entsteht also in der Begegnung mit natürlichen Energien, die wir nicht domestizieren oder kontrollieren können. Das deckt sich mit der Aussage des antiken Mythos von Pan.
Doch was hilft, wenn Pan uns mit Panik oder Albträumen konfrontiert? Einst soll der Götterbote Hermes mit der schönen Nymphe Dryope den Pan gezeugt haben.46 Als die Mutter nach der Geburt ihr Neugeborenes mit seinen Ziegenfüßen, den Hörnern und dem bärtigen Gesicht zum ersten Mal erblickte, soll sie furchtbar erschrocken sein. In Panik ist sie davongerannt und hat ihren Sohn im Stich gelassen. Pan war also ein verlassenes, ein ausgesetztes Kind. Er wäre verloren gewesen und gestorben, wenn ihn nicht sein Vater Hermes liebevoll in ein Hasenfell gewickelt und an sich genommen hätte. Wenn wir diese mythische Szene psychologisch übersetzen, könnte das heißen, dass Hermes fähig ist, mit Pan umzugehen. Hermes ist einem Wesen gewachsen, das Panik und Albträume auslösen kann. Er muss nicht fliehen, sondern kann sich Pan zuwenden. Die Mythologie gibt uns durch die Charaktereigenschaften des Hermes einige Hinweise auf seelische Ressourcen, die im Umgang mit Albträumen und Panik hilfreich sind.
Ein erster kurzer Blick auf den Götterboten Hermes zeigt, dass er nicht zum Heldentum geboren war. 47 Das wusste er genau, und deshalb ließ er sich erst gar nicht auf kämpferische Auseinandersetzungen ein. Sieg durch Kampf war für ihn keine Option. Trotzdem blieb er nicht erfolglos. Dank seiner Geschicklichkeit und Listigkeit bewältigte er schwierige Herausforderungen. Mit allem Unerwarteten und Unberechenbaren konnte er meisterhaft umgehen. Einen unerwarteten kostbaren Fund oder das plötzliche Glück in der Liebe ergriff er prompt und ungeniert. Er war ein Meister des Augenblicks; keine günstige Gelegenheit ließ er ungenutzt verstreichen. Doch zum überraschenden Gewinn gehört auch der plötzliche Verlust. Wo Hermes im Handumdrehen den einen Menschen zum Reichtum führte, wurde ein anderer Mensch zum Bettler gemacht. Hermes geleitete zum Schatz, aber auch zum Ruin. Er konnte sich an Erwünschtem freuen, aber auch Enttäuschendes ertragen. Er kannte die schönen und angenehmen wie auch die dunklen, destruktiven Aspekte der Welt. Menschliche Abgründe wie Neid, Hass oder Gier waren ihm nicht fremd. Die ganze Spannbreite des Lebens war ihm also vertraut, und er wusste, dass sich die gegensätzlichen Kräfte, gut und böse, immer wieder abwechseln und in einer geheimnisvollen Balance befinden.
Hermes lehrt, dass wir angesichts von Panik und Albträumen nicht primär aufgefordert sind, unsere heldenhafte Seite zu aktivieren. Albträume oder Panik sind keine Gegner oder Feinde, die wir im Kampf besiegen müssen. Stattdessen ist es von Vorteil, sich auf spontane und unerwartete Ereignisse einzustellen. Bedrohliches wird es immer geben, und wer fähig wird, sich klug und geschickt zu verhalten, ist im Vorteil. Hermes, der als Erfinder der Sprache gilt, erinnert zudem an die hilfreiche Bedeutung von Worten. Wenn es uns gelingt, schreckliche Erfahrungen in der Wach- oder Traumwelt in Sprache zu fassen, kann sich etwas verändern. Wer Albträume erzählt oder aufschreibt, kann erleben, dass sich der Aufruhr der Seele bereits etwas beruhigt. Sprache als Kulturinstrument ermöglicht, das Erlebte zu ordnen, es wird mitteilbar, kann also mit anderen geteilt werden. Man muss mit der Erfahrung nicht allein bleiben, und das kann Halt geben. Aber manchmal ist die Sprache kein passendes Instrument, entweder weil es keine Worte gibt oder weil die Worte versagen. Als Erfinder der Leier könnte Hermes darauf verweisen, dass auch die Musik für den Umgang mit Schrecklichem dienlich sein kann. In der griechischen Antike war diese Idee weitverbreitet, galt doch Musik generell als krankheitsheilend.
Musik kann uns sehr subtil beeinflussen, tief ergreifen oder auch stören. Sie wirkt auf unsere Stimmungen und Emotionen.
Nüchtern betrachtet geht es bei einer Emotion um eine nach innen gerichtete Wahrnehmung. Wenn wir etwa Trauer empfinden, wird uns ganz subjektiv unsere persönliche innere Verfassung bewusst. Das Gleiche gilt für Freude, Ärger und alle anderen Gefühle. Wenn uns etwa ein großer Hund in Furcht versetzt, stellt diese Emotion unsere persönliche seelische Reaktion auf den Hund dar. Nicht immer unterscheiden wir umgangssprachlich genau zwischen Furcht und Panik, doch Furcht und Panik haben unterschiedliche Erlebnisqualitäten und bedienen sich auch unterschiedlicher neurobiologischer Bahnen und Botenstoffe. Die Erforschung der bereits erwähnten Basisemotionen hat gezeigt, dass Furcht und Panik biologisch unterschiedliche Systeme sind. Zentraler Ort der Furchtverarbeitung im Gehirn sind die sogenannten Amygdalae, übersetzt: die Mandelkerne. Sie liegen auf beiden Seiten im jeweils mittleren Teil des Schläfenlappens. Wenn Menschen in beiden Amygdalae Verletzungen aufweisen, können sie weder Furcht noch Angst empfinden. Was auf den ersten Blick beneidenswert erscheinen mag, ist beim genauen Hinsehen nicht nur von Vorteil. Furcht kann nämlich als Warnsignal der Startschuss für sinnvolles Handeln sein.
Furcht ist wie alle Gefühle mit einer körperlichen Reaktion verknüpft, die über Hormone, Neurotransmitter und andere Botenstoffe umgesetzt wird. Furcht stimuliert entweder den Fluchtreflex oder lässt uns via Totstellreflex erstarren. Sobald uns eine Situation in Furcht versetzt, gibt es im Gehirn zwei mögliche Szenarien: Ein extrem schneller Prozess unter Umgehung des Bewusstseins sorgt dafür, dass wir gar nicht erst überlegen, sondern in einer Gefahrensituation instinktiv handeln.48 Der zweite, langsamere Verarbeitungsweg der Furcht läuft über den Hippocampus, eine Hirnstruktur, die für unser episodisches Gedächtnis wichtig ist. Wenn die Furcht über diese zweite Bahn läuft, können wir unsere Erinnerungen hervorholen und bewusst reflektieren, was geschieht, sowie Handlungsmöglichkeiten vergleichen. Doch dafür braucht es Zeit, und wenn es schnell gehen muss, ist der Instinkt die bessere Option. Statistisch betrachtet hat sich der Instinkt nämlich über Jahrmillionen bewährt. Man könnte den Instinkt als typische Antwort auf eine typische Lebenssituation bezeichnen.
Die beiden verschiedenen Möglichkeiten, auf Furcht49 zu reagieren, kennen wir im Wach-, aber auch aus dem Traumleben. Wer in Realität oder im Traum ein kleines Kind instinktiv von einer Klippe zurückreißt und vor dem Hinunterfallen bewahrt, reagiert sinnvoll. Wer in Realität oder im Traum instinktiv mit aller Kraft in Richtung Strand schwimmt und gegen die wegziehenden Kräfte der Flut ankämpft, sollte wissen, dass es meistens klüger ist, parallel zum Strand zu schwimmen. Die Chance, wieder ans Ufer zu gelangen, ist dabei besser. Wenn wir uns fürchten, kann der Instinkt oder aber bewusstes Wissen, Können und Kompetenz gefragt sein.
Panik ist neurobiologisch betrachtet ein völlig anderes Phänomen als Furcht. Das Panik-System wird auch Verlassenheits-Panik-System genannt. Sobald es nämlich stimuliert wird, kann ein Mensch nicht nur Panikattacken, sondern auch Kummer, Depression oder Verlustgefühle entwickeln. Gesteuert wird dieser Prozess über die Hormone Oxytocin, Prolaktin sowie über Opioide.
Oxytocin ist bei jeder Geburt im Spiel. Über die Stimulierung der Wehentätigkeit kommt der Geburtsprozess in Gang, und damit das Neugeborene gestillt werden kann, sorgt Oxytocin für die Muskelkontraktionen der Brustdrüsen. Doch Oxytocin kann weit mehr. Als Gegenspieler von Cortisol bei der Stressregulierung verringert es unsere Stressreaktion, indem es Blutdruck und Herzfrequenz senkt. Jeder angenehme Hautkontakt, sei es eine wohlige Massage oder Wärme, führt zur Ausschüttung von Oxytocin und beeinflusst dabei unsere Emotionen. Gefühle wie Zuneigung, Liebe oder Vertrauen sowie jede Form von emotionaler Bindung werden durch Oxytocin verstärkt. Unter dem Einfluss von Oxytocin scheinen wir zudem schwierige Gespräche gelassener führen zu können.50 In eine ähnliche Richtung wirkt auch das Hormon Prolaktin. Auf der körperlichen Ebene fördert es den Milchfluss der Mutter, und auf der emotionalen Ebene erhöht es die Bereitschaft, das Neugeborene zu umsorgen und zu beschützen. Prolaktin könnte man als Nestbauhormon bezeichnen, und sein Spiegel steigt bei einer schwangeren Frau bereits kurz vor der Geburt. Er steigt aber auch bei ihrem Lebensgefährten, allerdings deutlich weniger als bei der werdenden Mutter. Die Natur scheint sichergehen zu wollen, dass ein Neugeborenes nicht vernachlässigt wird.
Bei jungen Säugetieren51 springt das Panik-System an, wenn sie eine gewisse Zeit von der Mutter alleine gelassen werden. Die Trennung löst Panik aus und hat zur Folge, dass der Spiegel der körpereigenen Opioide 52 abfällt. Und da endogene Opioide Schmerzen reduzieren, sind Trennung und Verlust schmerzhaft, und zwar nicht nur seelisch, sondern auch körperlich. Dank dieses Panik-Systems bleiben Jungtiere in der Nähe der Mutter. Das Opioidsystem scheint bei manchen autistischen Kindern überaktiv zu sein. Aufgrund eines erhöhten Opioidspiegels scheinen sie weit weniger Schmerz bei der Trennung von einer Bezugsperson zu empfinden als »durchschnittliche« Kinder.
Was ist nun eigentlich Panik angesichts der beschriebenen biologischen und emotionalen Prozesse? Panik wird höchstwahrscheinlich durch den Verlust von Bindung und Geborgenheit verursacht. Solange wir uns getragen und bezogen erleben, werden wir nicht panisch. Panik entsteht, wenn wir uns existentiell verlassen, ungeschützt oder verloren erleben. Psychisch sind wir in der Panik wie ein hilfloses Kind, dem die starke fürsorgliche Mutter fehlt. Und das gilt auch für viele Albträume. In Albtraumszenen erleben wir uns häufig nicht nur bedroht, sondern auch alleingelassen und überfordert. Wir sind nicht geborgen – weder durch andere noch in uns selbst.
Diese neurobiologischen Erkenntnisse sind die Brücke zum bereits erzählten griechischen Mythos von Pan. Neurobiologie und Mythos widersprechen sich nicht, sondern weisen in die gleiche Richtung. Pan hatte nämlich ein Mutterproblem: Seine Mutter war weggerannt und hatte ihn ausgesetzt. Der Mythos spielt im Kontext von Verlassenheit. Beziehungsabbruch, Trennungsschmerz und Hilflosigkeit sind die Pfeiler des archetypischen Felds, in dem Panik entsteht.53
Präventiv oder protektiv gegen Panik und Albträume wird demnach alles wirken, was gute Bindungen und Geborgenheitsgefühle stärkt und dann weiterwirkt, wenn man alleine oder gestresst ist. Beim Alleinsein fühlen sich viele kleine Kinder ausreichend geborgen, wenn sie sich an realen Gegenständen wie einem Schmusetier oder Schmusetuch festhalten können. Doch je älter wir werden, desto wichtiger werden verinnerlichte oder immaterielle »Objekte«, deren Vergegenwärtigung uns zu stabilisieren vermag. Ein außergewöhnlicher Brauch eines ostafrikanischen Stammes zeigt, dass eine solche lebenslang tragende Kraft auch von Musik ausgehen kann.54 Als Tag der Geburt gilt in diesem Stamm, wenn die Mutter in sich das Lied des Kindes hört, das sie empfangen möchte. Nachdem sie das Lied erkannt hat, singt sie es gemeinsam mit ihrem Mann, während sie sich lieben, und laden das Kind ein, mit einzustimmen. Während der Schwangerschaft singt die Mutter immer mal wieder das Lied, und bei der Geburt stimmen die Hebammen mit ein. Alle Dorfbewohner lernen schließlich das Lied des Neugeborenen, um es bei den wichtigen Lebensereignissen gemeinsam zu singen; am Sterbebett zum letzten Mal. Dieses einzigartige persönliche Lied hält das ganze Leben zusammen.
Wenn ein Mythos oder ein Märchen von der Mutter spricht, dann ist das symbolisch zu verstehen. Mutter bedeutet hier nicht lediglich eine leibhaftige Mutter, sondern alles, was auf dieser Welt nähren, sorgen, wärmen und damit Entwicklung fördern kann. So wird in einem Krieg das Mütterliche systematisch zerstört. Zwar kann eine einzelne Mutter wie eine Löwin für das Überleben ihrer Kinder kämpfen, aber insgesamt wird im Krieg den Menschen zunehmend entzogen, was sie zum Überleben brauchen. Das Leben ist ständig bedroht. Krieg ist ein äußerer Albtraum und vernichtet systematisch das Erlebnis von Geborgenheit.
Solche konkreten traumatischen Erfahrungen hinterlassen seelische Spuren. So beschreibt der während des Zweiten Weltkrieges geborene Kinder- und Jugendpsychiater Reinhard Schydlo55 , dass er sich nicht an die Schrecken der Bombennächte im Luftschutzkeller oder der Flucht erinnern kann. Seine Albträume nach Kriegsende hat er jedoch nicht vergessen. Über das fünfte Lebensjahr hinaus sei er immer wieder aus Fallträumen aufgeschreckt, in denen er unendlich tief stürzte. Mit der zunehmenden äußeren Sicherheit, die seine Familie in der Nachkriegszeit finden konnte, hörten auch seine Albträume auf. Obwohl Reinhard Schydlo seine eigenen Kriegserlebnisse nur aus den Erzählungen seiner Eltern kannte, hatten sie den Weg in seine Träume gefunden.
Interessanterweise können Albträume auch Erfahrungen und Eindrücke aus unserer pränatalen Zeit im Mutterleib aufgreifen. Stress oder seelische Belastungen der Mutter in der Schwangerschaft gehen am Fötus nicht spurlos vorbei, sondern werden von ihm wahrgenommen und seelisch verarbeitet. Was Kinderärzte und Therapeutinnen bereits seit Jahrzehnten beschreiben, ist mittlerweile auch neurobiologisch bestätigt. Das für die Verarbeitung von Gefühlen zuständige limbische System entwickelt sich bereits ab der sechsten Schwangerschaftswoche, und so kann das ungeborene Kind seine Erlebnisse bereits sehr früh emotional verarbeiten und unbewusst speichern.
Doch Albträume können sogar Erlebnisse aufgreifen, die sich vor der eigenen Zeugung ereignet haben. Über Generationsgrenzen hinweg auftauchende Erinnerungen von Kriegstraumatisierungen in Albträumen zeigen, dass Informationen im Unbewussten transgenerational aufbewahrt werden. Auch die Schrecken der Welt unserer Ahnen gehen nicht verloren. Unsere individuelle Psyche ruht auf einer uralten, der kollektiven Menschheitspsyche, die sich in Träumen zeigen kann. Davon erfahren wir auch in Philippe Grimberts56 autobiographischem Roman Ein Geheimnis: Als kleiner Junge erlebte er viele schreckliche Nächte. Häufig schlief er unruhig, war geplagt von Albträumen, in denen ein älterer Bruder – den er in der Realität gar nicht hatte – vorkam, und er weinte viele Tränen. Sobald er im Bett lag und seine Lampe ausgeknipst war, begannen seine Tränen zu fließen, ohne dass er wusste, wem sie gelten könnten. Zudem quälten ihn Nacht für Nacht grundlos Gefühle der Scham und Schuld. Erst mit 15 Jahren wurde er von Louise, einer engen Freundin der Familie, über das Schicksal seiner jüdischen Familie aufgeklärt. Sein Halbbruder, mit dem er in seinen Nacht- und Wachträumen immer wieder kämpfte oder stritt, hatte tatsächlich gelebt und war nach Auschwitz deportiert worden.
Philippe Grimberts innere Bilder waren also keine Erfindungen, sondern griffen reale Begebenheiten auf, die sich einige Jahre vor seiner Geburt ereignet hatten. Und die Enthüllungen seiner Freundin Louise zeigten Wirkung: Er fühlte sich in seinem konkreten Leben gestärkt, und auch seine Nächte veränderten sich. Nachdem er von der Existenz seines Bruders und dessen Namen erfahren hatte, gab es keine Kämpfe und keine Albträume mehr. Bildlich gesprochen wurde durch die Aufdeckung des Familiengeheimnisses eine Brücke zwischen den seelischen Bildern und der realen Vergangenheit geschaffen. Die sichtbar gewordene Verbindung von Traum- und Wachwelt konnte Seele und Geist beruhigen. Philippe Grimberts Erfahrung zeigt, wie hilfreich es sein kann, wenn Wahrheiten benannt und Zusammenhänge offensichtlich werden. Indem die Dinge ihren Platz bekommen, fühlen wir uns nicht länger verwirrt oder verrückt.
Die nächtliche Welt der Träume und die konkrete Welt des Tages beeinflussen sich also wechselseitig. Der Strom der Bilder und Gefühle fließt vom Unbewussten ins Bewusstsein und umgekehrt. Bei sogenannten dünnhäutigen Menschen scheint dieses Hin- und Herfließen der Bilder besonders häufig und intensiv zu erfolgen. Die Grenzen zwischen ihrer Innen- und Außenwelt, aber auch zwischen ihrem Unbewussten und ihrem Bewusstsein scheinen besonders durchlässig zu sein. Dünnhäutigkeit wäre in diesem Sinn eine genetisch bedingte, konstitutionelle Offenheit und Sensibilität.
Doch eine solche Eigenschaft ist nicht zwangsläufig lebenslang festgeschrieben, sondern auch abhängig von unseren konkreten Lebensumständen. Menschen, die sich beispielsweise als robust und wenig durchlässig für Phantasien oder Träume erleben, können in Krisensituationen durchaus offener werden. Unabhängig davon, ob wir wollen oder nicht, öffnen sich die Türen zwischen dem Unbewussten und dem Bewusstsein bevorzugt dann, wenn wir uns geschwächt oder orientierungslos erleben. So ist etwa die Furcht vor dem Kontrollverlust über das eigene Leben ein häufiger Auslöser von Albträumen. In diesem Sinn kann bereits die Angst einer schwangeren Frau, dem natürlichen Geburtsprozess ausgeliefert zu sein, zum Albtraumthema werden. Aber auch die Furcht vor einer Geburtskomplikation oder einer Fehlbildung des Kindes können die Träume schwangerer Frauen beeinflussen.
In allen Altersstufen scheint es typische Verunsicherungen und Befürchtungen zu geben, die in Albträume einfließen. Bei einer Befragung von 300 Kindern57 in seiner kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis fand Reinhard Schydlo geschlechtsspezifische Albtraumthemen. Mädchen träumten häufiger als Jungen von Beschämung, dem Verlust oder Tod einer geliebten Person. Jungen träumten eher als Mädchen von erdrückenden Hausaufgabenbergen oder schulischen Konflikten, insbesondere, wenn sie an Aufmerksamkeitsdefizitstörungen litten.
Wer im hohen Alter erstmals oder erneut an Albträumen leidet, sieht sich häufig mit längst vergessenen Erlebnissen konfrontiert. Das Unbewusste scheint sich für weit zurückliegende Erlebnisse zu interessieren und öffnet die Tür zum Gedächtnis. Da kann eine unglückliche Liebe, ein schwerer Verlust oder eine Fehlentscheidung wieder ins Bewusstsein rücken, anstatt weiter verdrängt zu werden. Die Grenze zwischen bewusst und unbewusst scheint durchlässiger, wenn wir uns altersbedingt oder aus anderen Gründen weniger in äußere Aktivitäten verwickeln. Sobald das äußerliche Leben etwas langsamer oder ruhiger verläuft, kann die innerseelische Welt näher an die Bewusstseinsschwelle heranrücken und die Traumerinnerung beleben. Ähnliches geschieht, wenn Menschen nur am Wochenende an Migräne leiden, obwohl sie unter der Woche viel arbeiten und dabei symptomfrei sind. Erst unter der Entspannung treten die Beschwerden auf; man spricht hier von Entlastungsregression. Die verringerte Anspannung an einem Wochenende, in den Ferien oder beim Eintritt ins Rentenalter ist somit für manche Menschen kritisch, da sie in dieser Zeit für Krankheiten besonders anfällig sind.
Die Durchlässigkeit zwischen dem Unbewussten und Bewussten wird auch von Drogen vergrößert. In die gleiche Richtung wirken Medikamente, wie etwa das Narkosemittel Ketamin. Es ist bekannt für seine psychotrope Wirkung und kann unter anderem Wahrnehmungsverzerrungen und Albträume auslösen. Medizinisch spricht man vom sogenannten Durchgangssyndrom, wenn ein Medikament oder irgendein körperlicher Prozess eine vorübergehende psychische Störung verursacht. So klagen nach langwierigen Operationen etwa zehn Prozent der Betroffenen über psychische Symptome wie Stimmungsschwankungen, innere Unruhe, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Hinzu kommen Schlafstörungen und Albträume, die häufig von Massakern, Lynchsituationen oder Massenvergewaltigungen handeln. Dafür verantwortlich sind wahrscheinlich nicht nur die verabreichten Medikamente und passagere Dysbalancen im Stoffwechsel, sondern auch psychischer Stress. Angstvolle Phantasien im Vorfeld einer Operation, aber auch seelische Eindrücke nach dem Aufwachen wirken als Stressoren und können die Traumaktivität intensivieren.
Da verwundert es nicht, dass auch nach Organtransplantationen Albträume auftreten können. Doch neben den erwähnten psychotropen Wirkfaktoren scheinen hier bislang wenig beachtete und wenig bekannte Phänomene beteiligt. Gelegentlich greifen Träume nach Transplantationen nämlich Themen auf, die nichts mit dem Organempfänger, sondern mit dem Organspender zu tun haben. Wir scheinen also in Träumen nicht nur, wie bereits erwähnt, Erfahrungen unserer Vorfahren erinnern zu können, sondern über Personengrenzen hinweg zu träumen. So spürte die Tänzerin Claire Sylvia58 wenige Monate nach einer Herztransplantation nicht nur neuartige Nahrungsvorlieben und Interessen, sondern träumte auch von einem jugendlichen Organspender. Ihre Recherchen ergaben, dass sie tatsächlich das Herz ihres 18-jährigen »Traummannes« erhalten hatte, von dem sie auch einige Gewohnheiten »geerbt« zu haben schien. Ähnliches hat auch der amerikanische Kardiologe Paul Pearsall 59 beobachtet. Bei etwa zehn Prozent der Herzempfänger registrierte er Verhaltensähnlichkeiten mit dem Spender, obwohl die Empfänger über den Verstorbenen nichts wussten. Solche Phänomene könnten laut dem Psychologieprofessor Gary Schwartz darauf hinweisen, dass unser Gedächtnis nicht nur im Gehirn, sondern auch in den Körperzellen verankert ist. Wenn das zutrifft, wofür für vieles spricht, würde mit einem Herzen auch das zugehörige Zellgedächtnis übertragen – somit auch das, was dem Spender »am Herzen« lag.
Psychische Beeinflussungen über Distanzen hinweg wurden auch von dem Nachrichtendienst der US-Army, dem Intelligence and Security Command untersucht. Dazu hat man Probanden weiße Blutkörperchen entnommen, in Reagenzgläser gefüllt und bis zu 75 Meter weit entfernt. Während die Probanden Videos mit Gewaltszenen anschauen mussten, reagierten die weißen Blutkörperchen. Eigentlich ist es unvorstellbar, dass vom Körper getrennte Blutkörperchen mit ihren Spendern in irgendeiner Verbindung stehen können. Vielleicht liefert die Quantenphysik den Schlüssel zum Verständnis solcher Vorgänge. Das quantenmechanische Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon60 befasst sich mit diesem Problem. Es beschreibt zwei Elementarteilchen, die zunächst in einem System miteinander verbunden sind, sich aber anschließend weit voneinander entfernen. Die nun getrennten Teilchen sind aber merkwürdigerweise nicht voneinander unabhängig. Der Messwert des einen Teilchens ergänzt immer den Messwert des zweiten Teilchens, so dass immer wieder ein und derselbe Gesamtwert entsteht. Trotz Entfernung bleiben die beiden Teilchen streng korreliert, also aufeinander bezogen.
Ist das glaubwürdig und was sollen wir davon halten? Wir sind jenseits der Grenzen unserer Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit angelangt, wo es um Glauben und Unglauben, aber auch um Staunen, Furcht oder Ehrfurcht geht. Auch Albträume können in diese jenseitige Welt vordringen, indem sie uns mit Bizarrem, Chaos oder Dämonen konfrontieren, wenn sie Verwirrendes und Bruchstückhaftes zeigen. Derart Unverständliches können wir häufig nicht kommunizieren. Es fehlen die Worte. Was sich da im Traum zeigt, ist weder erklärbar noch verstehbar und entzieht sich jedem Ordnungsversuch. Strukturen und Muster sucht man vergebens. Es scheint, als ob man in Kontakt mit dem kommt, was man früher das Jenseits nannte. Solche Albträume erinnern an Bilder von Künstlern wie Max Ernst oder Hieronymus Bosch. Wer in ihren oder anderen Werken seine Traumvisionen wiederfindet, ist nicht ganz alleingelassen mit seinem Schrecken.