Von diesem Skigebiet hat jeder schon mal gehört. Es ist gewaltig, steht für Tempo und ist vielleicht das größte der Welt. Hier kommt garantiert keine Langeweile auf: Schätzungsweise mehr als 600 km Pisten und 180 Lifte verteilen sich auf acht Ferienorte. Dazu zählen Val Thorens, auf luftigen 2300 m der höchstgelegene Skiort Europas, das wohlhabende und sehr britische Méribel (1450 m; 1938 von dem Schotten Colonel Peter Lindsay gegründet) und der Spielplatz der Reichen und Schönen, Courchevel, der sich über drei Orte aus der Retorte auf 1550 m, 1650 m und 1850 m erstreckt – Favorit der champagnerseligen Gucci-Gemeinde und ultrareicher Russen.
Dazwischen eingestreut liegen wenigerbekannte Orte wie Le Praz (Courchevel Le Praz; 1300 m), St-Martin de Belleville (1450 m) und La Tania (1400 m), die durch schnelle Lifte mit den höher gelegenen Pisten verbunden sind.
Die Pisten in Les Trois Vallées bilden eines der weltbesten Skigebiete, auch erfahrenste Skifahrer sind begeistert. Die Skisaison hier zählt zu den längsten in Frankreich: Sie reicht von Anfang Dezember bis Ende April bzw. bis Anfang Mai im Val Thorens. Wer Zeit sparen und Schlangen vermeiden will, organisiert seinen Skipass online auf www.les3vallees.com. Dieser kostet für das gesamte Skigebiet für einen/sechs Tage ungefähr 61/300 €, weniger zu Beginn und Ende der Skisaison und auch weniger, wenn man sich auf ein Tal beschränkt.
Das sonnige, relaxte Méribel ist ein Paradies für Fortgeschrittene, mit insgesamt 150 km (meist blauen und roten) Pisten, mehr als 40 Skiliften, zwei Slalomstadien, einer Olympia-Abfahrt, zwei Schneeparks mit Jumps, Tubes und Rails und jeder Menge Aktivitäten für Kinder. Méribel ist berühmt für seine Après-Ski-Szene.
Mit seinem breiten Plateau mit leichten grünen und blauen Abfahrten ist das von Bäumen umstandene Courchevel ein Paradies für Anfänger. Die Lifte starten im glamourösen Courchevel 1850, dem höchsten der Dörfer des Tals, wo man praktisch direkt in die Designer-Boutiquen hineinwedeln kann. Die 150 km an gut gepflegten Pisten in Courchevel, die durch 58 Skilifte erschlossen sind, umfassen mehrere schwarze couloirs (steile Felsschluchten). Die 2,2 km lange, von 17 bis 19.30 Uhr hell erleuchtete Rodelbahn durch den Wald ist eine amüsante Option nach dem Skifahren.
Über dem in den 1960er-Jahren als Wintersportort aus dem Boden gestampften Val Thorens ragen Bergspitzen mit Gletschern auf. Das gleichnamige Tal ist das höchste der drei Täler und genießt die längste Skisaison. Das Gebiet ist zumeist baumlos und ungeschützt und erstreckt sich größtenteils auf über 2000 m Höhe – an klaren Sonnentagen wirkt das Terrain weit und riesig, doch in Sekundenschnelle können sich Wolken breitmachen. Es gibt erstklassige Möglichkeiten zum Extremskifahren, einen Snowpark und Europas längste Rodelbahn (1 Abfahrt inkl. Schlitten und Helm 15,50 €, 45 Min.) mit einem Höhenunterschied von 700 m auf einer Länge von 6 km.
Die wichtigsten Infoquellen für Ski-Action abseits der Pisten befinden sich in La Croisette bei der Bergstation des Verdons-Skilifts: In der Maison de la Montagne sind die ESF (04 79 08 07 72; www.esfcourchevel.com; 110 rue de la Croisette, Courchevel 1850; 2-stündiger Privatunterricht 140 €; Dez.–April 9–19 Uhr; ) und das Bureau des Guides (06 23 92 46 12; www.guides-courchevel.com; Maison de la Montagne, rue de La Croisette, Courchevel 1850; Dez.–April Mo–Sa 9–19 Uhr, Juli & Aug. kürzer) zu finden.
(Plan Bouchet; 52 €; Dez.–März) Die weltweit höchste Zipline ist nur für Skifahrer – und auch nur bei klarem Wetter – zugänglich: Von der Bergstation des Bouchet-Sessellifts saust man bei Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h in über 200 m Höhe über dem Eis in einer Minute und 45 Sekunden 1300 m weit.
(09 71 00 73 00; www.aquamotion-courchevel.com; 1297 route des Eaux Vives; Erw./Kind 26/16 €; Dez.–April Mo & Do–So 10–20.30, Di & Mi bis 22.30 Uhr; ) Nein, das Raumschiff Enterprise ist nicht in Courchevel gelandet – dies ist ein hypermodernes Freizeitbad mit Bergblick vom 25-m-Becken aus. Man kann sich an den Wellenmaschinen herumdrücken, die 45-m-Rutsche hinunterdüsen oder sich im Wellnesszentrum mit Saunas, Spas, Mineralbecken und Massagen verlustieren. Außerdem gibt’s noch ein Fitnesszentrum und eine Kletterwand.
Im Sommer – von Mitte Juni bis August – schmücken Wildblumen die Weiden der Trois Vallées und verwandeln die Bergwelt in eine Spielwiese für Wanderer, Gleitschirmflieger und Kletterer, mit Klettersteigen in Levassaix bei Les Menuires und Le Cochet (St-Martin de Belleville). Zu den schönen Wandermöglichkeiten zählen ein vierstündiger Weg (hin & zurück) zum Refuge du Saut (2126 m), ein steiler Aufstieg mit herrlichen Ausblicken aufs Tal, sowie der familienfreundliche zweistündige Circuit des Lacs ab Val Thorens.
Die Gegend ist übersät mit Hunderten Kilometern Rundwegen und Abfahrten für Mountainbiker – das Val Thorens allein hat 120 km an Trails. In den Touristeninformationen gibt’s IGN-Radkarten und Infos zu Fahrradverleihen (in jedem Ort mindestens einer). Sommeraktivitäten arrangiert auch das Bureau des Guides.
Zimmervermittlung gibt es in den Touristeninformationen von Courchevel (04 79 08 00 29; http://booking.courchevel.com), Méribel (04 79 00 50 00; http://reservation.meribel.net; route du Centre) und Val Thorens (04 79 00 01 06; http://book.valthorens.com; Grand Rue, Maison de Val Thorens).
Mit seinen Sternerestaurants (derzeit acht an der Zahl) ist Courchevel ein Feinschmeckermekka, doch selbst für Gourmetverhältnisse sind diese Restaurants astronomisch teuer – Menüs kosten ab 100 €. Glücklicherweise gibt’s in den Dörfern auch Mittelklasse-Restaurants mit savoyischer Küche und besonders in Méribel Bar-Bistros. Reisende mit kleiner Kasse können sich an Crêpes halten oder sich selbst versorgen; in jedem Ort gibt’s mindestens einen Supermarkt. In Les Allues und Brides-les-Bains ist das Essengehen billiger.
Insbesondere für Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagabend sollte man Tische reservieren.
(La Taverne 04 79 00 36 18; www.hotelleroc.com; route du Centre, Méribel; DZ/3BZ ab 125/140 €; Dez.–April, Juli & Aug.) Hier stehen mit die billigsten Betten im Zentrum von Méribel. Die zwölf eher kleinen Zimmer liegen direkt über der bis spät geöffneten lebhaften Bar La Taverne (04 79 00 36 18; www.alpine-bars.com; route du Centre, Méribel; Dez.–April 8–1.30 Uhr, sonst unterschiedlich; ), sodass sie Familien mit Kindern und Leuten mit leichtem Schlaf nicht zu empfehlen sind. Allerdings war zuletzt von einer anstehenden Renovierung die Rede. Die Rezeption ist in der Bar.
(04 79 08 55 48; Galerie des Cimes, Méribel; Hauptgerichte 14–30 €; in der Skisaison, Juli & Aug. 19–22 Uhr) Der Käseduft sagt einem gleich, ob dieses einer Käsehandlung angeschlossene Restaurant einem zusagt oder nicht. Es bietet eine Einführung in die alpine Käsekultur: mit verschiedenen Raclettes, ob eher süß und cremig im savoyischen Stil oder fruchtiger im Schweizer Stil, unterschiedlichen Fondues, z. B. mit halb und halb Gruyère und Vacherin, oder auch mit Ziegenkäse auf Toast.
(04 79 00 44 26; www.evolutionmeribel.com; route Albert Gacon, Méribel; Hauptgerichte morgens/mittags/abends ab 5,50/16/22 €; 8.30–1.30 Uhr; ) Mit seinem umfassenden Unterhaltungsprogramm, dem herzhaften Essen und den skistiefelgeeigneten Holzböden ist das Evolution eine Art Leuchtturm, der die Skifahrer aus der Kälte hereinlockt. Bis 11.30 Uhr werden opulentes englisches Frühstück, Räucherlachs und Müsli serviert, mittags gibt’s Burger von vegetarisch bis nach Thai-Art mit Fisch und abends wird dann für jeden Geschmack etwas geboten: Ente mit fünf Gewürzen, paneer-Salat und große Steaks. Auch für Kinder ist eigens gesorgt.
(04 79 04 16 35; www.hoteltournier.com; rue des Verdons, Courchevel 1850; DZ 139–195 €, Extrabett 35 €; Dez.–April; ) Das mit kitschigen Chalet-Elementen wie falschen Hirschschädeln eingerichtete Tournier hat 34 der billigsten Zimmer in Courchevel 1850. Die Zimmer sind klein und haben dünne Wände, aber die superzentrale Lage nur eine Straße vom Parking La Croisette ist ein gewaltiger Pluspunkt – Ohrenstöpsel nicht vergessen!
(04 79 08 00 55; www.chabichou-courchevel.com; rue des Chenus, Courchevel 1850; DZ mit Frühstück 640–900 €/Woche, EZ/DZ mit Frühstück ab 180/245 € pro Nacht; Dez.–April, Juli & Aug.; ) Das hübsche Hotel und Spa an der Piste ist so weiß wie der Ziegenkäse, nach dem es benannt ist. In den gemütlichen öffentlichen Bereichen und den 41 geschmackvollen Zimmern werden moderne Ausstattung und holzvertäfelter Charme erfolgreich in Einklang gebracht. In der Skisaison beträgt die Mindestaufenthaltsdauer sechs Nächte.
(04 79 00 75 10; www.bruyeres-hotel-menuires.com; Quartier Les Bruyères, Les Menuires; DZ/FZ ab 115/180 €; Mitte Dez.–April; ) Akzente in Orange und Limettengrün verleihen den opulenten modernen Zimmern im Les Bruyères am Fuße der Pisten in Les Menuires (4 km nördlich von Val Thorens) zusätzliche Würze. Jedes Zimmer verfügt über einen Balkon in Richtung der Berge. Der Service ist effizient und warmherzig.
(04 79 00 74 75; www.lamarmite-lesmenuires.fr; Immeuble Bellevue, Les Menuires; Hauptgerichte 19–28 €; Dez.–April, Juli & Aug. 12–14 & 19–21 Uhr) Das freundliche La Marmite in den Trendmaterialien Schiefer und Holz verarbeitet großzügig alpine Erzeugnisse: Highlights sind das Fondue mit Trüffelaroma und die raviole du Dauphiné (Pasta gefüllt mit viel Comté-Käse). Doch Küchenchef Christian macht z. B. bei der Ente in Orangensauce oder der scharf angebratenen Forelle an einer Butternut-Velouté auch Anleihen bei anderen Regionalküchen Frankreichs und rundet das Ganze durch Feinschmeckerburger ab, darunter eine wirklich originelle vegetarische Variante.
Das kleine Heilbad Brides-les-Bains ist von Méribel aus über eine 25-minütige Fahrt mit der Télécabine de l’Olympe (Mitte Dez.–Anfang Feb. 8.30–17 Uhr, Mitte Feb.–Mitte April bis 17.30 Uhr) zu erreichen und stellt eine preiswerte Alternative zur Übernachtung in den Tälern dar. Einfache und makellos saubere Zimmer bietet in einem ehemaligen Kloster das Hôtel Savoy (04 79 55 20 55; www.savoy-hotel-brides.com; place de l’Église, Brides-les-Bains; DZ mit Frühstück ab 67 €; Ende Dez.–Okt.; ), eins von mehreren guten Mittelklassehotels im Ort. 200 m westlich des Hotels wartet Le Bis „Trop“ Savoyard (06 82 52 20 27; www.lebistrop.com; rue Aristide Briand, Brides-les-Bains; Hauptgerichte 15–27 €; 16.30–24 Uhr; ) mit sorgfältig ausgeführten Alpenspezialitäten auf, ergänzt durch frisches Sushi, Kürbis-Kokos-Risotto und mit Reblochon-Käse überbackenes Huhn. Auch eine kleine Après-Ski-Szene gibt’s: Zwischen dem Ortszentrum und der Olympe-Seilbahnstation befindet sich die ruhige, kultivierte Lounge Bar Amélie (04 79 55 30 15; www.hotel-amelie.com; rue Emile Machet, Brides-les-Bains; Dez.–April, Juli & Aug. 15–23 Uhr).
(04 79 08 61 05; www.croixjeanclaude.com; route de la Resse, Les Allues; DZ/Suite mit Frühstück ab 154,50/219 €; Juni–April; ) Im La Croix Jean-Claude im verschlafenen Les Allues kann man den Massen aus dem Weg gehen. Dies ist eins der ältesten Hotels im Méribel-Tal. Die 16 heimeligen, floralen Zimmer weisen Spuren ihres Alters auf, doch das macht das ausgezeichnete, reichlich alpin geschmückte Restaurant unten mehr als wett. Halbpension kostet ab 118 € pro Person.
(04 79 08 80 34; www.lefarcon.fr; Immeuble Le Kalinka, La Tania; Mittags-/Abendmenü ab 42/68 €; Mitte Nov.–April 12–13.30 & 19.30–21.30 Uhr, Mitte Juni–Mitte Sept. Di–So 12–13.30 & 19.30–21.30 Uhr) Die sorgfältig zubereiteten Menüs des Sternekochs Julien Machet umfassen Köstlichkeiten wie Spargel mit Apfelsorbet, Spanferkel an einer Béarnaise-Reduktion und eine Reblochon-Pastete. Der begehbare Weinkeller ist eine Höhle der Lustbarkeit. Am besten mindestens 48 Stunden im Voraus reservieren!
(04 79 00 30 94; www.jacksbarmeribel.com; route de la Chaudanne, Méribel; Dez.–April 12–2 Uhr; ) Jack’s Bar gibt sich cool, ist aber der umtriebigste Après-Ski-Veranstalter im Ort: Er bietet Comedy, Mottoabende und Livemusik montags bis freitags von 17 bis 19 Uhr. Den ganzen Tag über werden Speisen serviert wie mit Trüffelöl beträufelte Pizza, Reblochon-Makkaroni und andere raffinierte alpine Sattmacher, während sich unter den Cocktails gute Winterwärmer tummeln, z. B. mit Amaretto und heißen Cranberrys. Happy Hour ist bis 16 Uhr.
(04 79 00 37 51; www.alpine-bars.com; abseits der route du Plateau, Méribel; Dez.–April 9.30–19 Uhr; ) Méribel zu verlassen, ohne auf Skiern einmal direkt zur Terrasse des „Ronnie“ gefahren zu sein, in Skistiefeln an die Bar zu stapfen und die Spezialität des Hauses (Toffee-Wodka) zu bestellen, wäre ein großes Versäumnis. Bis auf der Bühne die Livemusik beginnt (meist 17–18.30 Uhr), erfreut der Ausblick auf schneebedeckte Tannen.
(04 79 00 04 27; www.lafoliedouce-valthorens.com; Piste Plein Sud, Val Thorens; Dez.–April 9–17.15 Uhr; ) Am La Folie Douce kommt man nicht vorbei! Diese Après-Ski-Bars an der Piste sind dafür berüchtigt, dass sie am helllichten Tag Nachtclubatmosphäre schaffen. Gegen 14 Uhr folgt man den Freudenschreien unterhalb der Bergstation des Skilifts Plein Sud, pflanzt eine Flasche Rosé in den Schnee, wiegt den Körper und stampft mit den Skistiefeln im Rhythmus der DJ-Klänge und wundert sich irgendwann, dass es erst 17 Uhr ist.
Außerdem gibt’s hier das gute Restaurant La Fruitière.
Im Winter pendeln Busse von Altibus (04 79 68 32 96; www.altibus.com) zwischen allen drei Wintersportorten von Les Trois Vallées und den folgenden Flughäfen:
Alle Flughafenbusse müssen 48 Stunden im Voraus reserviert werden.
Vom nächstgelegenen Bahnhof Moûtiers fahren Busse von Transdev Savoie (www.transdevsavoie.com) nach Val Thorens, Méribel und Courchevel (Linien T3, T4 bzw. T5). Die einfache Fahrt kostet für Erwachsene jeweils 13 €; im Winter verkehren mindestens drei Busse pro Tag. Außerhalb der Wintersaison fährt am Wochenende nur ein Bus, im Hochsommer gibt’s dann so gut wie gar keine Busverbindungen mehr.
6 km nördlich von Brides-les-Bains befindet sich der nächste Bahnhof, Moûtiers (Moûtiers-Salins-Brides-les-Bains).
Wildes Skifahren abseits der Pisten und einfache Anfängerhänge, Sterneküche und Bauernkost, entschleunigende Wellnesstempel und ungezügeltes Nachtleben – all das bietet das funkelnde Val d’Isère, 32 km südöstlich von Bourg St-Maurice. Die Fähigkeit des Orts, gleichzeitig schick und traditionell sowie schnell und entspannt zu sein, hat ihn zur ersten Adresse für Skifahrer und Snowboarder werden lassen, die nicht aufs Geld schauen müssen. Val d’Isère bietet all den Reiz eines Bergdorfs, aber mit Freizeiteinrichtungen und edlen Hotels von Weltrang.
Val d’Isère und das an einem See gelegene Tignes bilden zusammen das gigantische Skigebiet Espace Killy (www.espacekilly.com; Erw. 1-/6-Tages-Pass 57/285 €, Kind 1-/6-Tages-Pass 46/228 €), benannt nach Jean-Claude Killy: Der Skifahrer wuchs in Val d’Isère auf und gewann bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble drei Slalom- und Abfahrts-Goldmedaillen. Das Skigebiet ist vor allem bei Briten, Dänen und Schweden beliebt und nur über eine kurvenreiche Zufahrtsstraße zu erreichen, die sich an die Höhen des oberen Tarentaise-Tals klammert.
Val d’Isère und Tignes bilden zusammen den Espace Killy, einen Giganten unter den Skigebieten: Er erstreckt sich zwischen 1550 und 3456 m Höhe und bietet 300 km Pisten und eine lange Saison von Ende November bis Anfang Mai. Hier kann man selbst in der Hochsaison Warteschlangen aus dem Weg gehen und es gibt eine tolle Mischung aus Hängen für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis sowie ausgedehnte und leicht zugängliche off piste-Terrains. Die Schwierigkeitsstufen lassen eher auf gute Fertigkeiten bei Skifahrern schließen: Hier sind blau gekennzeichnete Abfahrten eigentlich mehr rot und rot gekennzeichnete Abfahrten mehr etwas für Profis.
Zu den vielen Skischulen hier zählen die renommierte Schule Top Ski (04 79 06 14 80, 07 82 85 88 89; www.topski.fr; Immeuble Les Andes, av. Olympique, Val Village; Dez.–April 8.30–19.30 Uhr) und die ESF (La Daille 04 79 06 99 99, Val Village 04 79 06 02 34; www.esfvaldisere.com; place des Dolomites, Val Village; Dez.–April 9.30–12.30 & 14.30–17 Uhr). Das Gebiet eignet sich auch fabelhaft für Skiwanderungen, besonders im Parc National de la Vanoise.
Auf 2500 m liegt am Rücken des Bellevarde-Berges der Snowpark. Es gibt sowohl grüne Pisten (leicht) als auch schwarze (nur für Profis) sowie alles dazwischen, außerdem Rails, Jumps und einen Boardercross – also alles, was Freestyler glücklich macht. Zudem werden Wintersportaktivitäten wie Eisklettern, Schlittenhunderennen, Eislaufen und Gleitschirmfliegen angeboten. Oder man macht sich ins Centre Aquasportif auf, mit Schwimmbecken (toll für Kinder), Sporteinrichtungen und einem Spa. Weitere Aktivitäten für Kinder und einen Kindergarten bietet das Village des Enfants (04 79 40 09 81; www.village-des-enfants.fr; Rond Point des Pistes, Val Village; Kind 3–13 J. 1/5 halbe Tage 32/135 €; Mitte Dez.–April, Juli & Aug. So–Fr 9–17.30 Uhr; ).
Skipässe sind online oder vor Ort beim STVI (rue de la Legettaz; Dez.–April 8.30–17 Uhr) erhältlich. Kinder bis fünf und Senioren ab 75 fahren umsonst. Drei kostenlose Lifte auf den unteren Hängen ermöglichen Anfängern, die ersten Schwünge zu probieren, ohne gleich einen Skipass kaufen zu müssen: der Sessellift im Dorf sowie Savonette und Les Lanches.
(04 79 04 26 01; www.centre-aquasportif.com; route de la Balme, Val Village; Tages-/Wochenpass 19/76 €; Dez.–April Fr–Mi 10–21, Do bis 22 Uhr, Juli & Aug. 11–21 Uhr) Dieser Komplex aus Glas und Stahl neben der Téléphérique Olympique eignet sich toll zum Entspannen nach einem Tag auf der Piste. Neben Pools mit Düsen und Sprudelbecken bietet er erstklassige Sporteinrichtungen wie eine Kletterwand sowie einen Wellnessbereich mit Saunas, Dampfbädern und Whirlpools.
Der Espace Killy ist eines von nur zwei Gebieten in Frankreich – das andere ist Les Deux Alpes – mit der Möglichkeit zum Sommerski (Anfang Juni–Mitte Juli), nämlich auf den Gletschern Grande Motte und Pissaillas bei Tignes bzw. Val d’Isère. Der Skipass für einen Tag kostet nur 28 €.
Die Täler und Wege, die sich von Val d’Isère in den nahe gelegenen Parc National de la Vanoise erstrecken, sind ein Traum für Wanderer. Wer nach einer größeren Herausforderung sucht, kann sich (auf sichere Weise) zwischen den Gipfeln von La Daille auf zwei Klettersteigen austoben: Beide bieten zunächst einen Abschnitt für Anfänger und danach einen anspruchsvolleren Teil nur für erfahrene Kletterer. Canyoning, Bergsteigen und Klettern mit Führer organisiert das Bureau des Guides (03 77 08 09 76; www.guides-montagne-valdisere.com; Galerie des Cimes, av. Olympique, Val Village; unterschiedlich).
Mountainbike-Touren (Vélo Tout Terrain; VTT) sind sehr beliebt in Val – im Nationalpark allerdings verboten. Man findet eine ganze Palette von Abfahrtsrouten vor (grün, blau, rot und schwarz), auch Ausdauerstrecken und Geländerundfahrten. Räder werden in Sportgeschäften verliehen. Wanderer wie Mountainbiker können fünf Lifte benutzen (10 € pro Tag).
Die Sommersaison dauert von Ende Juni bis zum ersten Septemberwochenende. In der Touristeninformation erfährt man Details zu Familienaktivitäten wie Ponyreiten.
Seinen Charme verdankt Val d’Isère auch dem Umstand, dass es ganzjährig bewohnt ist. Eine Einwohnerin von Val, Claudine, ist Inhaberin von La Fermette de Claudine (04 79 06 13 89; www.lafermettedeclaudine.com; Val Village; Mitte Dez.–April, Juli & Aug. 7–20 Uhr). Wer dieses Feinkostgeschäft betritt, wird von dem betörenden Duft verschiedener Alpenkäse und selbstgemachter Wurst empfangen. Weitere Köstlichkeiten sind Joghurt und in kleinen Mengen hergestellter Génépi, ein Kräuterlikör aus verschiedenen Artemisia-Arten. Das Geschäft befindet sich von der Touristeninformation 100 m über den Kreisverkehr.
Sensationelle Gerichte auf der Grundlage von Milchprodukten – u. a. sieben verschiedene Arten Raclette (z. B. mit Räucher-, Schimmel- oder Ziegenkäse) – werden im L’Étable d’Alain (04 79 06 13 02; www.lafermedeladroit.fr; rue des Barmettes; Hauptgerichte 18–38 €; Dez.–April Mo 19–22, Di–So 12–14 & 19–22 Uhr; ) serviert; fürs Abendessen zwei oder drei Tage im Voraus buchen. Das Restaurant liegt 1 km vom Zentrum von Val d’Isère entfernt Richtung Col de l’Iseran. Den benachbarten Milchbauernhof, La Ferme de l’Adroit (04 79 06 13 02; www.lafermedeladroit.com; rue des Barmettes; Schulferien Mo, Mi, Fr 8.30 & 17.30), kann man morgens zur Käseproduktion und nachmittags zum Melken besuchen; vorher nachfragen, ob gerade Besuchersaison ist.
(04 79 06 00 03; www.les5freres.com; rue Nicolas Bazile, Val Village; DZ mit Frühstück 285–365 €, FZ mit Frühstück 398–495 €; Dez.–April & Mitte Juni–Aug.; ) Das 150 m von der Touristeninformation an der Hauptstraße gelegene Familienhotel ist schon seit 1936 gut im Geschäft. Es ist nach den fünf Söhnen des Gründers benannt und bietet mit künstlich gealtertem Holz, alten Schlitten und einer Mischung aus barocken und ultramodernen Akzenten rustikal-schicken Luxus sowie einen reizenden Loungebereich und ein Spielzimmer für Kinder.
(04 79 06 02 00; www.hotel-lavancher.com; route du Prariond; DZ/Suite ab 184/300 €; Dez.–April & Juni–Sept.; ) In diesem Hotel, das 2017 modernisiert wurde, ist der Empfang immer herzlich. Die hellen, modernen Zimmer warten mit schicken Bädern, guter Schallisolierung und viel natürlichem Licht auf. Außerdem gibt es eine Lounge mit Brettspielen und eine Ski- und Fahrradwerkstatt. Zu einer Top-Adresse wird es auch durch sein erstklassiges Restaurant, das tolle Hamam und die Freiluftsauna auf dem Dach.
(04 79 41 13 92; Ecke rue de la Daille & rue des Étroits, La Daille; Hauptgerichte ab 16 €; Dez.–April & Mitte Juni–Aug. 19–22 Uhr) In einem wunderbar urigen Steinhaus serviert extrem freundliches Personal reichhaltige savoyische Gerichte. In dem familiengeführten Restaurant wird beim Raclette nicht am Käse gespart, aber Speisen wie Enten-Confit und Räucherlachs locken weg von den Klassikern.
(04 79 06 02 00; www.avancher.com/restaurant-and-bar; route du Prariond, Val d’Isère; Hauptgerichte 23–29 €; Dez.–April, Juli & Aug. Di–So 19–21.30 Uhr) Selbst wer nicht im schicken Hôtel Avancher nächtigt, sollte sich überlegen, in diesem Nobelrestaurant einen Tisch zu buchen. Die gehobenen Bistrospeisen mit Einflüssen aus ganz Europa und darüber hinaus wie scharf angebratenes Fleisch vom Ibérico-Schwein an einer Pastinaken-Velouté oder ein herausragendes Ceviche sind sowohl schön präsentiert als auch recht erschwinglich.
(06 10 28 70 64; www.restaurant-edelweiss-valdisere.com; Piste Mangard, Le Fornet; 2-/3-Gänge-Menü 25/30 €; Dez.–April 9.30–16 Uhr) Auf halber Höhe der blauen Mangard-Piste in Le Fornet bietet das Chalet aus Holz und Steinen einen tollen Panoramablick ins Tal. Und das Essen in diesem restaurant d’altitude (also oben an den Hängen) ist so gut wie der Ausblick: Es gibt mit Oliven gefüllten Lammrücken, Linguini mit Jakobsmuscheln und Lachs, Wok-Gemüse und nach Sichuan-Art gewürzte Ente. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Reservieren!
(04 79 00 00 82; www.atelier-edmond.com; rue du Fornet, Le Fornet; Menü 115–175 €; Mitte Dez.–April Di 19–21.30, Mi–So 12–14 & 19–21.30 Uhr) Kerzenbeleuchtete Steinmauern, niedrige Balken und Familienerbstücke prägen das zauberhafte, mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Chalet. Die Gerichte werden kreativ aus regionalen Zutaten zubereitet: z. B. Schweinefleisch- und Schnecken-rissoles (Frikadellen), geräucherte Taube mit Kakaostiften und Austern auf jede nur erdenkliche Art. Nur wenige Plätze, also reservieren!
2 km östlich von Val gegenüber der Téléphérique du Fornet.
(04 79 06 21 08; www.lafoliedouce.com; La Daille; Mitte Dez.–Mitte April 9–17 Uhr) Eines der entspanntesten Lokale im Tal für ein Gläschen Wein: Die gesellige Bar bietet nicht nur 30 offene Weine (5–8 €, Grands Crus 9–12 €), sondern auch leckere Grundlagen wie Käse- und Wurstteller. Vom Busbahnhof 100 m den Berg hinunter.
(04 79 24 60 04; www.cocoricovaldisere.com; chemin du Charvet, Val Village; Dez.–April 14–20 Uhr) Die Indie-Rock-Alternative zum Après-Ski-Schuppen La Folie Douce ist das Cocorico. Auf der großen, mit Lichterketten bespannten Terrasse spielen ausgezeichnete Bands, bis ab etwa 18 Uhr DJs auflegen und sich die Tanzfläche füllt. Nicht weit entfernt von der Hauptstraße von Val d’Isère.
(04 79 22 27 81; www.facebook.com/lacavesurlecomptoir; av. Olympique; Dez.–April 16.30–1 Uhr) Die kleine Holzhütte ist die Après-Ski-Adresse der Kultivierten. Hier lässt man sich zwischen Büchern nieder und genießt erstklassige Weine sowie dazu großzügig bemessene Probierteller mit Käse oder Wurst (oder beidem, 16 €).
Touristeninformation (04 79 06 06 60; www.valdisere.com; place Jacques Mouflier, Val Village; Dez.–April & Juni–Aug. So–Fr 8.30–19.30, Sa bis 21 Uhr; )
Die Straßen hoch ins Val d’Isère sind mit Lawinenschutzgittern usw. ausgestattet. Sie sind schmal, kurvig und oft verstopft.
Der Col de l’Iseran (2764 m), an der D902 Richtung Südosten nach Bonneval-sur-Arc, und der Kleine Sankt Bernhard (2188 m), der von Bourg St-Maurice Richtung Nordosten ins italienische Aosta-Tal hinüberführt, sind nur in den Sommermonaten schneefrei.
Von Dezember bis April verkehren Busse von Belle Savoie Express (www.mobisavoie.fr) zwischen dem Bahnhof Bourg St-Maurice, 32 km nordwestlich von Val d’Isère, und Val d’Isère (Linie T14, 13 €, 1 Std.) und Tignes (Linie T15, 13 €, 1¼ Std.).
In der Skisaison und im Sommer verkehren zwischen den verschiedenen Teilen des Val d’Isère wie La Daille, Val Village (dem Hauptdorf), Le Fornet und zahlreichen Skiliften kostenlose Shuttlebusse.
Der train rouge (roter Zug, in Wahrheit ein Bus) fährt von La Daille über Val Village nach Le Fornet, und zwar tagsüber alle 10 Minuten und zwischen 20 und 2.40 Uhr alle 25 Minuten.
Belle Savoie Express (www.mobisavoie.fr) bietet in der Skisaison von Dezember bis April Busse von Val d’Isère nach Tignes (6,50 €, 30 Min., 3- bis 6-mal tgl.).
Während der Schulferien ist Reservierung dringend anzuraten; sie kann online und telefonisch vorgenommen werden.
Von Bourg St-Maurice, dem nächstgelegenen Bahnhof, gibt’s Zugverbindungen zu Zielen in ganz Frankreich (z. B. nach Chambéry und Lyon Part-Dieu) sowie saisonale Busse nach Val d’Isère.
Zwischen den Tälern der Tarentaise und der Maurienne breitet sich der Parc National de la Vanoise aus. Der 529 km2 große Park wurde 1963 zum ersten Nationalpark Frankreichs erklärt und wartet mit mehr als 100 Gipfeln mit über 3000 m Höhe auf. In den höchsten Lagen ist diese Landschaft von Gletschern und flechtenbewachsenen Felsen geprägt; weiter unten gedeihen Bergwiesen und Fichtenwälder. Murmeltiere, Gämsen und Frankreichs größte Population von Alpensteinböcken (bouquetins; ca. 1800 im Park) leben frei unterhalb der Lärchen. Im Himmel darüber kreisen Vögel 125 verschie-dener Arten. Für weiteres Drama sorgen historische Festungsanlagen wie das gedrungene Fort Victor-Emmanuel und das Fort Marie Thérèse.
Gute Ausgangspunkte für Erkundungen sind – von West nach Ost – Termignon, Lanslebourg-Mont-Cenis und Bonneval-sur-Arc am Südrand des Parks. Erstere haben mehr Geschäfte und Restaurants, wäh-rend das urige Bonneval einen abgeschiedenen Charme verströmt.
Im Winter gibt’s durch die Sperrung des Col de l’Iseran keine direkte Straßenverbindung nach Val d’Isère, so dass das große Skigebiet Val Cenis sicher ist vor dem Ansturm der Massen.
Termignon, Lanslebourg-Mont-Cenis und andere Vanoise-Dörfer sind Zugangspunkte zum Skigebiet Val Cenis (www.valcenis.ski) mit 125 km an zumeist einfachen und mittelschweren (blauen und roten) Pisten zwischen 1500 und 2800 m Höhe. Auf diesen Pisten sind zumeist Familien, Anfänger und Einheimische unterwegs – Hochgebirgsabenteuer und Nightlife gibt’s nicht weit entfernt in Val d’Isère und Les Trois Vallées. Dennoch stehen für Skifahrer und Snowboarder, denen schöne Pisten und ländliche Orte wichtiger sind als lautes Après-Ski, auch hier genügend anspruchsvolle Abfahrten zur Verfügung. Bei Preisen von 35,50/175 € für einen/sechs Tage weisen die Skipässe ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf.
Im Winter ist die D1006 von Modane nach Lanslebourg geräumt, doch auf der D902 östlich von hier wird nicht gestreut. Ohne Winterreifen oder Schneeketten sollte man nicht weiter Richtung Bonneval-sur-Arc fahren.
Mit 400 km markierten Wanderwegen ist der Park wahrhaftig ein Wanderparadies, wenngleich die Wege nur ein paar Monate im Jahr zugänglich sind – meist von Juni bis Ende September. Wer zu Beginn oder am Ende der Wandersaison eine Tour plant, sollte sich zunächst an eine Touristeninformation wenden. Die Grand Tour de Haute Maurienne (www.haute-maurienne-vanoise.com), eine zehntägige Tour durch die Hochlagen der Täler, erschließt die schönsten Gebiete des Nationalparks. Der GR5 und der GR55 durchziehen ihn und weitere Wege winden sich nach Osten zum Gran-Paradiso-Nationalpark in Italien.
(04 79 05 87 99; www.auberge-oul.com; Bonneval-sur-Arc; B mit Frühstück 26–29 €, DZ/3BZ/4BZ mit Frühstück 68/100/130 €; Mitte Juni–Mitte Sept. & Mitte Dez.–April) Dieser gîte (Ferienhaus für Selbstversorger) mit blumengeschmückten Balkonen und Schieferwänden direkt am Dorfplatz bietet einen schlichten Schlafsaal für sieben Personen und im 2. Stock zwei einfache, aber gemütliche chambres d’hôtes (Gästezimmer). Die Unterkunft mit Halbpension (19,50 €/Pers.) umfasst sehr preiswerte Bergkost von klassischen Fondues bis zum Lammkarree mit Kräutern.
(04 79 05 34 60; Bonneval-sur-Arc; Hauptgerichte 13,50–24,50 €; Skisaison 12–14 & 19–21 Uhr, Juli & Aug. kürzer) Saftige diots (Würste) in Weißwein sind die beliebteste Speise in diesem einladenden Lokal mit Holzwänden, doch auch die breite Palette an savoyischen Käsegerichten ist eine Überlegung wert: Es gibt etwa einen moelleux de revard (gebackenen, in Fichtenrinde gewickelten Käse) oder süße, ungewöhnlich erfrischende chevrotine (warmer Ziegenkäse mit Honig-Walnuss-Kruste, serviert mit Apfelscheiben und Rosemarin-Kartoffeln). Reservieren!
Die Touristeninformationen in Lanslebourg (04 79 05 99 06; www.haute-maurienne-vanoise.com; 89 rue du Mont-Cenis, Lanslebourg; Mitte Dez.–März, Juli & Aug. 9–12 & 14–18.30 Uhr, sonst kürzere Öffnungszeiten) und Bonneval-sur-Arc (04 79 05 99 06; www.bonneval-sur-arc.com; Bonneval-sur-Arc; Ende Dez.–März 9–12 & 14–18.30 Uhr, April, Ende Juni–Aug. bis 18 Uhr) geben nützliche Infos zu Wandermöglichkeiten, den begrenzten Möglichkeiten zum Skifahren (Touren und Abfahrt) und zu anderen Aktivitäten im und um den Park. In Termignon-la-Vanoise, 6 km westlich von Lanslebourg, befindet sich das kleine Infozentrum des Nationalparks, die Maison de la Vanoise (04 79 20 51 67; www.parcnational-vanoise.fr; place de la Vanoise, Termignon; Ende Juni–Anfang Sept., Ende Dez.–März & Schulferien 9–12 & 14–18 Uhr, sonst kürzere Öffnungszeiten; ).
Züge durch das Arc-Tal verkehren von Chambéry bis nach Modane (17,90 €, 1½ Std., fast stündl.), 23 km südwestlich von Lanslebourg. Von Moûtiers (Les Trois Vallées) nach Modane (22,30 €, 3 Std., 5-mal tgl.) muss man erst ein bisschen zurückfahren und in St-Pierre d’Albigny umsteigen.
Von Modane fahren täglich drei bis vier Busse (in der Nebensaison nur einer oder gar keiner) der Gesellschaft Transdev Savoie (www.transdevsavoie.com) von und nach Termignon-la-Vanoise (7,80 €, 35 Min.), Val Cénis-Lanslebourg (13 €, 45 Min.) und Bonneval-sur-Arc (13 €, 1¼ Std.). Buchung über Altibus (www.altibus.com).
Die historische Region Dauphiné, benannt nach dem Delfin (dauphin), der das Wappen der einstigen Herrscher zierte, umfasst das Gebiet südlich und südwestlich von Savoyen zwischen der Rhone im Westen und der italienischen Grenze im Osten. Sie entspricht in etwa den Departements Isère, Drôme und Hautes-Alpes.
Das kulturelle Zentrum und die größte Stadt der Dauphiné ist das von Bergen umringte Grenoble. Nur ein paar Kilometer südwestlich erstreckt sich der Parc Naturel Régional du Vercors mit seinen Schluchten und Höhlen. Östlich liegt der zerklüftete Parc National des Écrins mit den großen, weltbekannten Skigebieten Les Deux Alpes und Alpe d’Huez an seiner Nordflanke.
Über das weniger beliebte Wintersportgebiet Serre Chevalier wacht Briançon, eine unterschätzte Festungsstadt, die über eine haarsträubende Bergstraße mit Italien verbunden ist.
160 649 EW. / 215 M
Die von Bergen umringte selbsternannte französische „Hauptstadt der Alpen“ vereint urbane Freuden mit einer atemberaubenden Natur. Jede Straße, die aus Grenoble hinausführt, führt an einem Regionalpark vorbei. Durch die Stadt fließt die Isère; an ihr liegen auf einem Felsen die Bastille und unten am Fluss mehrere tolle Museen. Am anderen Ufer zeigt sich die Stadt von ihrer quirligen Seite, mit einer Altstadt samt Cafés und Geschäften, Galerien von Weltrang und einem effizienten Straßenbahnnetz, das die unterschiedlichen Viertel von glamourös bis heruntergekommen, miteinander verbindet.
Obwohl die Stadt von toller Natur umgeben ist, ist Grenoble ein Industriemotor – z. T. auch dank einem Wirtschaftsboom im Zuge der Olympischen Winterspiele, die hier 1968 stattfanden. Seit damals haben sich Hightech-Firmen in Grenoble eine Nische geschaffen und die Grundlage für den hervorragenden Ruf der Universität in den Fachbereichen Mathematik und Computerwissenschaften gelegt. Die mehr als 45 000 Studenten und kulturell engagierten Bewohner der Stadt sorgen für eine lebhafte Kultur- und Ausgehszene, auf die die gesamte Region der Französischen Alpen mit Neid blickt.
Die größtenteils autofreie Innenstadt liegt am linken (südlichen) Ufer der Isère zwischen dem Musée de Grenoble im Osten und der Brücke Pont de la Porte de France. Im Norden thront auf der anderen Seite des Flusses das Fort de la Bastille, eine gewaltige Bergfestung. Zug- und Busbahnhof befinden sich 500 m südwestlich des Pont de la Porte de France.
Karte offline Google Maps (04 76 63 44 44; www.museedegrenoble.fr; 5 place de Lavalette; Erw./Kind 8 €/frei; Mi–Mo 10–18.30 Uhr) Freunde europäischer Kunst können sich hier gut einen Tag lang beschäftigen. Den Besuchern bietet sich ein gleichmäßig besetztes Panorama der Epochen: Statuetten aus dem alten Ägypten und Griechenland in einem Antikenflügel sowie zumeist europäische Kunst von mittelalterlichen sakralen Gemälden bis zu einer eindrucksvollen Sammlung von Meistern des 20. Jhs. wie Bonnard, Ernst, Léger, Magritte, Miró, Modigliani und Soutine.
(04 76 44 78 68; www.musee-archeologique-grenoble.fr; place St-Laurent; Mi–So 10–18 Uhr) Das höchst eindrucksvolle Museum deckt mithilfe von Lichteffekten, eines gespenstischen Chor-Soundtracks und eines informativen Audioguides die Geheimnisse eines Klosters und Kreuzgangs aus dem 12. Jh. auf. Bei einem interaktiven Rundgang auf eigene Faust kann man Teile der alten Stätte nach Lust und Laune erkunden, es gibt an die hohen Wände projizierte Bilder zu sehen sowie Amphorenbestattungen aus dem 4. Jh. im Untergeschoss.
(www.bastille-grenoble.com) Nach einer schönen Fahrt mit der Seilbahn oder einem steilen einstündigen Aufstieg ist der Lohn das herrliche Bergpanorama von der gedrungenen Festung von Grenoble: Sie entstand in der ersten Hälfte des 19. Jhs. zur Verteidigung der Stadt gegen das Herzogtum Savoyen, den großen Alpenrivalen. Auf der Aussichtsplattform Belvédère Vauban erläutern Orientierungstafeln, was man von hier aus sieht: An klaren Tagen sind nicht nur die Gipfel des Vercors zu sehen, sondern auch der verschneite Buckel des Mont Blanc.
Im Festungskomplex verstecken sich eine Touristeninformation und einige Verpflegungsmöglichkeiten; oben beginnt eine Reihe von Wanderwegen, u. a. der GR9, oder sie führen hier vorbei.
(Gebirgsjägermuseum; 04 76 44 33 65; www.museedestroupesdemontagne.fr; Fort de la Bastille; Erw./Kind 3 €/frei; Feb.–Dez. Di–So 11–18 Uhr) Das Museum beschäftigt sich mit den 1888 gegründeten französischen Gebirgsjägerregimenten und besetzt damit gewiss eine Nische, dafür aber eine sehr spannende. Ein Audioguide (auch auf Deutsch) erweckt die ausgestellten militärischen Gerätschaften und die Geschichten des Widerstands im Zweiten Weltkrieg zum Leben; am Ende landet man bei den heutigen Gebirgsjägern.
Karte offline Google Maps (04 57 58 89 01; www.musee-dauphinois.fr; 30 rue Maurice Gignoux; Sept.–Mai Mi–Mo 10–18 Uhr, Juni–Aug. bis 19 Uhr) Dieses sich stets weiterentwickelnde Museum bringt Besuchern ein Jahrhundert Regionalgeschichte näher. In bunten Räumen stehen indirekt beleuchtete Rüstungen; Familienstammbäume und Gebirgstraditionen werden als moderne Kunst präsentiert. Das Museum in einem Kloster des 17. Jhs. bietet Dauerausstellungen zum Skifahren und zum Alltag auf dem Land, doch die Installationen ändern sich ständig. In dieser eindrucksvollen Sammlung findet sicher jeder etwas Interessantes!
Karte offline Google Maps (www.cathedraledegrenoble.fr; place Notre-Dame; Mo–Fr 10–19.30, Sa 9.30–22.30, So 9.30–18 Uhr) Wo sich heute die Backstein-Rippengewölbe der eleganten Kathedrale von Grenoble gen Himmel recken, hatte schon seit dem 4. Jh. eine Kirche gestanden. Die heutige stammt aus dem 13. Jh., die gotische Innenausstattung kommt aus späterer Zeit.
Karte offline Google Maps (04 76 03 15 25; www.ancien-eveche-isere.fr; 2 rue Très Cloîtres; Mo, Di, Do & Fr 9–18, Mi 13–18, Sa & So 11–18 Uhr) In den stimmungsvollen Gemäuern des Bischofspalasts aus dem 13. Jh. wird die Regionalgeschichte von der Vorgeschichte übers Mittelalter bis zum 20. Jh. präsentiert. Zuweilen ist das Gebäude, das sich auf römische Fundamente aus dem 3. Jh. stützt, interessanter als die ausgestellten Stücke. Ein Highlight ist die Kapelle mit ihren Gewölben. Eine schöne Dreingabe sind die Ausblicke auf die Kathedrale.
Karte offline Google Maps (04 76 42 38 53; www.resistance-en-isere.fr; 14 rue Hébert; Mo & Mi–Fr 9–18, Di 13.30–18, Sa & So 10–18 Uhr) Die sorgfältig konzipierte Ausstellung befasst sich mit dem heftigen Widerstand der Stadt gegen die italienischen und deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg. Die eher düster beleuchtete Dauerausstellung umfasst berührende Exponate zu den résistants (Widerstandskämpfern) der Region und zum Schicksal der tausend Grenobler Juden, darunter 80 Kinder, die in die Lager der Nazis deportiert wurden. Beschriftung teils auch auf Deutsch.
(Centre National d’Art Contemporain; 04 76 21 95 84; www.magasin-cnac.org; 155 cours Berriat; Erw./Kind 4/2,50 €; Ende April–Mitte Okt. Mi–So 14–19 Uhr) In einem entkernten Lagerhaus, einem Glas-Stahl-Bau von Gustave Eiffel, liegt eines der führenden Zentren Frankreichs für zeitgenössische Kunst. Viele der immer topaktuellen Wechselausstellungen werden speziell für diesen Raum geschaffen. Etwa 2 km westlich vom Stadtzentrum; Anfahrt mit der Straßenbahnlinie A bis Haltestelle Berriat-Le Magasin.
Grenoble lässt sich gut auf zwei Rädern erkunden. Fahrräder können einfach an den 32 in der ganzen Stadt verteilten Stationen von Métrovélo (04 76 85 08 94; www.metrovelo.fr; place de la Gare) geliehen werden.
(06 84 34 53 78; www.acrobastille.fr; Fort de la Bastille; Erw./Kind 27/20 €; März–Nov.; ) Adrenalin pur auf dem Fort de la Bastille: Hier bietet Acrobastille zwei 300 m lange Seilrutschen (Kinder ab 11 Jahren), man kann in die Spéléobox (einen Höhlensimulator) mit 120 m langen dunklen Tunneln kriechen oder das Laser-Labyrinth Mission Bastille ausprobieren. Für Kinder ab fünf Jahren stehen auch einige Seilkletteraktivitäten zur Verfügung. Die Öffnungszeiten sind vom Wetter abhängig.
Karte offline Google Maps (04 76 44 33 65; www.bastille-grenoble.fr; quai Stéphane Jay; Erw./Kind einfach 5,60/3,20 €, hin & zurück 8,20/4,50 €; Feb.–April & Okt.–Dez. Di–So 11–18.30 Uhr, Mai–Sept. tgl. 9.30 oder 11–19.30 Uhr, Jan. geschl.) Aus den durchsichtigen runden Kabinen der Seilbahn hoch zur Bastille-Festung bieten sich traumhafte Ausblicke über die roten Dächer von Grenoble und auf die großartigen Berge. Les bulles (die Blasen), wie sie hier genannt werden, schweben schon seit 1934 ganze 610 m weit durch die Lüfte – dies war die erste touristische Stadtseilbahn weltweit.
Karte offline Google Maps (04 57 04 27 00; www.grenoble-montagne.com; 14 rue de la République; Mo–Fr 9.30–12.30 & 13–18, Sa 10–13 & 14–17 Uhr) Das städtische Infozentrum erteilt detailliert Auskunft zu Bergaktivitäten in den Dauphiné-Alpen wie Skitouren, Eisklettern an gefrorenen Wasserfällen, Wandern, Klettern, Mountainbiken, Canyoning, Gleitschirmfliegen und Höhlentouren. Das Personal hält außerdem Wetter- und Lawinenprognosen bereit, hilft bei der Suche nach Übernachtungen in den Bergen und hält die passenden Karten und Führer parat.
Hier befindet sich außerdem das Bureau des Guides (04 38 37 01 71; www.guide-grenoble.com; 14 rue de la République, Maison de la Montagne; Mo–Fr 9.30–12.30 & 13–18, Sa 10–13 & 14–17 Uhr): Es steht Kletterern, Wanderern, Höhlenforschern, Extremskifahrern und Eiskletterern bei der Erkundung der Alpen zur Seite.
Karte offline Google Maps (04 76 87 03 73; www.cafgrenoble.com; 32 av. Félix Viallet; Di 15–17, Mo, Mi–Fr 17–19 Uhr) Der französische Alpenverein organisiert Ausflüge in die Berge – nähere Informationen sind im Fenster ausgehängt und auf der Website zu finden. Wer teilnehmen möchte, benötigt eine „Discovery Card“ für 8 €. Diese Filiale betreibt die meisten der refuges (Berghütten) im Departement Isère.
Mit dem in der Touristeninformation erhältlichen Grenoble Pass (24/48/72 Std. 19/33/48 €) können alle Geld sparen, die in der Stadt mehrere Museen und Sehenswürdigkeiten besuchen möchten. Er umfasst den Eintritt in wichtige Museen wie das Musée de Grenoble und das Musée Stendhal, die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel sowie Ermäßigungen bei weiteren Attraktionen. Nähere Infos auf www.grenoblepass.com.
(04 76 89 07 16; www.detoursdebabel.fr; Ende März–Mitte April) Das dreiwöchige Jazz- und Weltmusikfestival bietet eine Mischung aus kostenpflichtigen Konzerten bekannter Musiker sowie kostenlosen Acts. Auf dem Programm steht alles von avantgardistischer Orchestermusik über Balkan-Blasmusik und frankophonen Soul bis zu psychedelischem Rock.
(www.cabaret-frappe.com; Mitte/Ende Juli) Das beliebte kostenlose Festival bietet im Jardin de Ville eine Woche lang Freiluftkonzerte von Rock und Pop bis Electronica.
(Auberge de Jeunesse Grenoble Agglomération; 04 76 09 33 52; www.hifrance.org; 10 av. du Grésivaudan, Échirolles; B/DZ mit Frühstück ab 18/56,60 €; ) Die Lage an einem Park in einem Vorort hat natürlich nicht den Reiz einer Unterkunft im Stadtzentrum, doch das freundliche, des Englischen mächtige Personal in der Grenobler Jugendherberge hat seinen Laden bestens im Griff. Zu den hervorragenden Einrichtungen zählen eine Bar, eine Küche, ein Spielezimmer, eine Sonnenterrasse und eine Waschküche. Die Herberge liegt 5 km südlich vom Bahnhof. Für die Übernachtung muss man Mitglied im Jugendherbergsverband sein – die Mitgliedschaft ist hier erhältlich.
Anfahrt mit Expressbus 3 oder C2 bis Haltestelle La Quinzaine.
Karte offline Google Maps (04 76 51 22 59; www.grand-hotel-grenoble.fr; 5 rue de la République; DZ/Suite ab 134/170 €; ) Wie der Service sind auch die Zimmer im Le Grand Hôtel kultiviert und elegant. Sie verfügen über hochwertige Bettwäsche, makellos saubere Bäder und moderne Stühle und die Dreifachverglasung sorgt trotz der beneidenswert zentralen Lage für einen ruhigen Schlaf. Insgesamt herrscht ein modernes Business-Flair, doch ein paar alte Elemente wie Original-Mosaikkacheln erinnern an vergangene Tage.
Karte offline Google Maps (04 76 46 16 94; www.hoteleurope.fr; 22 place Grenette; DZ/FZ ab 97/130 €; ) Mit seiner mehr als 200-jährigen Geschichte betrachtet sich das superzentrale Hôtel de l’Europe als ältestes Hotel der Stadt. Trotz der Altehrwürdigkeit des Hauses sind die 39 weißen Zimmer modern, mit Akzenten in Magenta und Karmesinrot, die meisten verfügen über schmiedeeiserne Balkone. Das Frühstücksbuffet (9,50 € pro Pers.) umfasst meist regionale Zutaten.
(04 76 46 33 12; www.splendid-hotel.com; 22 rue Thiers; EZ 49–72 €, DZ 72–149 €, 3BZ 98–149 €, Studio 149 €; ) Das familiengeführte Splendid bietet einen persönlicheren Touch als die meisten der Grenobler Hotels, die sich an Geschäftsreisende wenden. Die 45 Zimmer sind individuell gestaltet und umfassen z. T. Hydromassageduschen. Minimalistischer sind die Studios mit kleiner Küche und Schreibtisch. Sicheres Parken kostet 6,90 € pro Nacht.
Als einstige Hauptstadt der Dauphiné ist Grenoble der perfekte Ort, um gratin dauphinois zu probieren. Laut Originalrezept besteht das Gratin aus fein geschnittenen Kartoffeln in Milch, Sahne und Butter und mit Salz, Pfeffer und Knoblauch. Eine Prise Muskatnuss oder Cayennepfeffer wird je nach Geschmack des Kochs oder der Köchin auch gern hinzugegeben, doch weitere Änderungen werden mit einem Stirnrunzeln bedacht – Käse hinzuzufügen käme einer Gotteslästerung gleich.
Karte offline Google Maps (place Ste-Claire; Di–So 7–13, Fr & Sa auch 15–19 Uhr) Die 1874 erbaute Markthalle bietet jede Menge Käse, Wurst, Wein und andere Feinkostwaren wie quenelles (Fischklößchen) und boudins blancs (Weißwürste). Für Selbstversorger gibt’s hier Metzger und Fischhändler sowie draußen zahlreiche Obst- und Gemüsestände.
Karte offline Google Maps (04 76 54 53 84; rue St-Hugues; Hauptgerichte 12 €; Mo–Fr 12–14, Sa & So 10.30–15 Uhr; ) Das etwas schrabbelige, aber liebenswerte Café mit einem Ambiente irgendwo zwischen Wohnzimmer der Großtante und Gartencenter bietet meist vegetarische und vegane Mittagsgerichte wie Suppen, herzhafte Aufläufe, Salate und Käse. Die Zutaten sind allesamt bio und regional; handgestickte Tischsets und einzigartige Kuriositäten sorgen für eine nostalgische Atmosphäre.
Karte offline Google Maps (04 76 47 52 95; www.la-petite-idee.fr; 7 cours Jean Jaurès; Mittagsmenü 16–20 €, Abendmenü 20–32 €; Di–So 12–14 & 19–22 Uhr) In diesem kleinen und freundlichen Restaurant steht die regionale Küche im Rampenlicht: So gibt’s also z. B. Forelle an einer Sauce im Vercors-Stil mit Zitrone und Kapern, ein Gratin mit Beaufort-Käse-Ravioli und Chartreuse-Eis mit einem Extraschuss Likör.
Karte offline Google Maps (04 76 51 13 42; 12 rue Chenoise; Hauptgerichte 8–16 €; Do & Fr 12–14, Di–Sa 19.30–22.30 Uhr) Das kleine La Tête à l’Envers stellt die französische Küche auf den Kopf – manchmal im wahrsten Sinn des Wortes – und wartet mit einer sich stets wandelnden Karte auf: Saisonale Zutaten tauchen hier in unerwartetem Kontext auf wie z. B. bei würzigen Desserts oder fruchtigen Hauptgerichten. Manchmal wird man gebeten zu erraten, was man gerade isst. Reservieren!
Karte offline Google Maps (04 76 24 61 17; 54 rue Trés Cloitres; Hauptgerichte mittags/Abendmenü ab 13/22 €; Mo 12–13.30, Di–Sa 12–13.30 & 19.30–21 Uhr; ) Das winzige Restaurant erfrischt die Gaumen von käsemüden Grenoblern mit einem hauptsächlich vegetarischen Angebot, von gefülltem Kohl bis zu cremigem Spinat-Risotto. Es gibt auch Fleisch – z. B. Brasse nach Thai-Art –, doch der Schwerpunkt liegt in jederlei Hinsicht auf Grünem, ob bei den veganen Backwaren, bei den Zutaten aus biologischem Anbau oder einer mit den Jahreszeiten wechselnden Karte. Reservieren, auch fürs Mittagessen!
Karte offline Google Maps (04 76 25 25 00; 9 rue Bayard; Menü 19,90–29,90 €; Di–Sa 12–14 & 19.30–22 Uhr) Um die großzügig bemessenen Menüs hier zu genießen, muss man reservieren. Das Bistro erinnert mit seiner schrulligen Einrichtung an die französische Gaunerklamotte Mein Onkel, der Gangster von 1963. Fleischfreunde schwelgen z. B. im Tatar in sieben verschiedenen Versionen: neben der klassischen Variante z. B. auch mit Roquefort. Dazu kommen etwa noch Ente mit fünf Gewürzen und Rosmarin-Lamm.
Karte offline Google Maps (04 76 43 10 39; www.facebook.com/pg/petitbouchegrenoble; 16 rue Docteur Mazet; Tagesgericht mittags 8,60 €, Menü 20–30 €; Mo–Fr 11.45–13.45 & 18.30–21 Uhr) Le Petit Bouche steckt voller Trödelkram und hat treue Kunden, die das Flair des Lokals mit seinen abgeschabten Fußböden und der schmalen offenen Küche schätzen. Die klassischen Bistrospeisen wie andouillette (grobe Wurst aus Schweinsinnereien) und magret de canard (fette Entenbrust) haben ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Es gibt auch immer ein vegetarisches Gericht.
Karte offline Google Maps (04 76 87 53 64; www.auberge-napoleon.fr; 7 rue Montorge; Menü 49–75 €; Mo–Sa 19–22 Uhr) Wer von gesittetem Service in einem französischen Salon des 18. Jhs. träumt, ist hier genau richtig. Spiegel, Barockschmuck und weiße Tischdecken sorgen für ein dekadentes Ambiente – ebenso wie Schöpfungen wie Austern mit Foie gras, Ravioli mit Tintenfischsud und saftiges Fleisch vom Ibérico-Schwein.
Je nachdem, wohin man geht, stößt man auf lautes oder kultiviertes Nachtleben. Die Studenten sorgen für eine Kneipenszene mit Happy Hours und schnell ansäuselnden Cocktails, doch leicht sind auch gehobene Wein- und Bierbars zu finden. Gute Ausgangspunkte sind die Rue Auguste Gaché und die Umgebung der Place Notre-Dame, interessant sind jedoch auch die Place aux Herbes, Place Claveyson und Place St-André, die eine Straße südlich des Flusses beieinanderliegen.
Karte offline Google Maps (04 76 51 73 18; www.facebook.com/bar.le.365; 3 rue Bayard; Mi–Sa 18–1 oder 2 Uhr) Gut gelaunte Barmixer herrschen in dieser rustikal-schicken Bar über eine fabelhafte Cocktailkarte. Während man eine der zahlreichen Mojito-Variationen schlürft – Tipp: Erdbeer-Basilikum oder mit Chartreuse –, kann man die Nippel-Troddel an der Wand bewundern. Wer sitzen möchte, muss früh da sein!
Karte offline Google Maps (04 76 03 07 44; www.lezincbar.com; 5 rue Auge Gaché; Mo 18–22, Di & Mi 18–24, Do–Sa 18–1 Uhr) Das Le Zinc erinnert an einen altmodischen Bahnhof mit großer Uhr und Fliesenboden im Retrostil und ist eine Lieblingsadresse der Grenobler Weinjünger. Die Betreiber hegen die gleiche große Leidenschaft für regionale wie auch Bio-Weine und auf der umfassenden Weinkarte sind Dutzende tolle Tröpfchen versammelt – unser Tipp: der robuste Languedoc-Rotwein mit Holzkohlenote. Und der Name? „Zinc“ steht für „Ze Independent Natural Cellar“ – wirklich!
Karte offline Google Maps (04 76 01 81 17; www.lesberthom.com; 1 rue St-Hugues; Mo–Mi 17–1, Do–Sa bis 2, So bis 24 Uhr) Mindestens zehn Biere vom Fass, ein industrielles Ambiente und ein gemischtes Publikum aus Studenten und reiferen Bierfreunden: Das lebhafte Les BerThom ist ein Mekka für Biertrinker. Ein helles Bierchen ist das Grisette, hopfig das Vedette; aus der Flasche gibt’s sogar glutenfreie Biere. Der trotz vollem Laden aufmerksame Tischservice macht es den Gästen noch schwerer, sich von hier loszureißen.
Karte offline Google Maps (www.facebook.com/kaiiwicafegrenoble; 5 rue des Clercs; Mi–Sa 8.30–19, So 8.30–15, Di 11–19 Uhr; ) Das freundliche Café brüht vielleicht den besten Kaffee in ganz Grenoble. Die Einrichtung ist reiner Neuseeland-Kitsch und auch das Essen steht ganz im Zeichen Neuseelands, z. B. der Avocado-Toast und das opulente All-Blacks-Frühstück. Außerdem gibt’s Bier, Cidre und Sauvignon blanc aus Neuseeland, falls jemand vor dem Abendessen Durst hat.
Der 45 km nordwestlich der Stadt gelegene Flughafen Grenoble Isère (04 76 65 48 48; www.grenoble-airport.com; St-Étienne-de-St-Geoirs) bietet Verbindungen nach Großbritannien, Polen, Irland, Schweden und in die Niederlande.
Der Bahnhof (1 place de la Gare) liegt etwa 1 km westlich des Zentrums; ins Zentrum fahren die Straßenbahnen der Linien A und B.
Grenoble hat direkte Zugverbindungen zu größeren Orten in der Region Rhône-Alpes und zu weiter entfernten Städten, z. B. nach:
Nach Paris muss man in Lyon-Part Dieu oder Chambéry umsteigen, nach Marseille und in den Süden in Valence.
Ganz in der Nähe von Grenoble erstrecken sich zwei wunderschöne, bergige Naturschutzgebiete. Beide eignen sich bestens zum Skilanglaufen, Wandern, Höhlenwandern und zur Tierbeobachtung – oder man taucht einfach nur in die entschleunigte Mentalität der Region ein.
Fast sofort nach dem Erreichen des Parc Naturel Régional du Vercors wird’s dramatisch: Die Straßen winden sich durch Haarnadelkurven und tauchen in Tunnel, gebohrt in den schieren Fels, ein und in verschlafenen Weilern wieder auf. Dem Ganzen setzt dann die Réserve Naturelle des Hauts-Plateaux die Krone auf – mit einer Ausdehnung von 170 km2 das größte auf dem Festland gelegene Naturschutzgebiet Frankreichs.
In diesem 2062 km2 großen Mosaik aus Eichenwäldern, Hochebenen und spitzen Gipfeln werden Naturfreunde reich beschenkt. Auf den Felsen balancieren Gämsen, an den Baumwurzeln lassen sich 75 Arten Orchideen sehen und hoch oben am Himmel kreisen Greifvögel. Die Kalksteinfelsen sind außerdem mit Geschichte gespickt: Zahlreiche Höhlen dienten der französischen Résistance im Zweiten Weltkrieg als Zuflucht. Wanderern stehen 3000 km Wanderwege zur Verfügung; im Winter kann man mit einem Guide Schneeschuhwanderungen über die verschneiten Weiden unternehmen.
Der Park lässt sich leicht vom ein paar Kilometer nordöstlich gelegenen Grenoble erreichen. Von Westen her ist Pont-en-Royans eine gute Basis.
(04 75 48 25 83; www.grottedelaluire.com; Le passage, abseits der D622, St-Agnan-en-Vercors; Erw./Kind 9/6,50 €; Mitte Dez.–Mitte Nov.) Die mit Karstquellen und riesigen, spektakulär beleuchteten Kammern ausgestattete Grotte de la Luire wurde im Zweiten Weltkrieg als Notlazarett genutzt. Wenn die Höhle geöffnet ist, starten jeden Tag bis zu fünf Führungen (im Juli und Aug. tgl. ein Dutzend), doch an welchen Tagen diese auch wirklich angeboten werden, schwankt im Lauf des Jahres erheblich – aktuelle Infos siehe Website.
Canyoning, Abseilen und Wandern sind beliebte Aktivitäten in den spektakulären Gorges du Furon, die sich der reißende Furon durch den Kalkstein des Vercors gebohrt hat. Ab Grenoble fährt man auf der D531 kurz vor Lans-en-Vercors durch die Schluchten.
(06 35 95 23 08; www.accompagnateur-vercors.com) Die Wanderungen im Vercors-Park beginnen an der Touristeninformation von Villard de Lans oder Lans-en-Vercors und werden von erfahrenen Führern geleitet. Im Frühjahr, Sommer und Herbst bieten sie halbtägige (Erw./Kind 17/11 €) und ganztägige (Erw./Kind 27/20 €) Wanderungen zu Wildblumen und Bergtieren an; im Winter werden halbtägige Schneeschuhwanderungen (Erw./Kind 21/16 €) veranstaltet.
(04 76 34 41 71; www.hotelgaisoleil.com; La Richardière, Chichilianne; DZ 69–76 €; ) Das einfache Gasthaus am Fuß des ins Auge stechenden Mont Aiguille wartet mit fabelhaften Ausblicken, tollem Zugang zu Wanderwegen, einem rustikalen Landlokal, einem Spa (15 €) und zwei Massagezimmern für müde Muskeln auf.
(04 76 95 46 98; www.gite-en-vercors.com; 436 chemin des Cléments, Les Cléments, Lans-en-Vercors; EZ/DZ/3BZ/4BZ mit Frühstück 58/69/89/109 €) Der Bauernhof aus dem 16. Jh. wurde von Véronique und Pascal renoviert und verfügt nunmehr über fünf holzvertäfelte Gästezimmer und umweltbewusste Ausstattungen wie Solarzellen. Toll für Kinder sind die Schafe und Schweine des Hofs. Wer im rustikalen Speiseraum zu Abend essen möchte, bekommt Gerichte aus hoffrischen Zutaten wie regionalem Käse sowie hausgemachten Kuchen serviert (Menü ab 19 €). Der Hof liegt 2 km südlich der Touristeninformation von Lans-en-Vercors.
Touristeninformation (04 76 95 10 38; www.villarddelans.com; 101 place Mûre Ravaud, Villard de Lans; Juli & Aug. 9–12.30 & 14–18.30 Uhr, Sept.–Juni kürzere Öffnungszeiten; )
Die Buslinien 5100 und 5110 (5,60 €) von Transisère (www.transisere.fr) verkehren zwischen Grenoble und Lans-en-Vercors (45 Min., 9-mal tgl.) und Villard de Lans (1¼ Std., 4- bis 7-mal tgl.). Sehr schön ist die Fahrt durch die Gorges du Furon.
Zwischen Bourg d’Oisans, Briançon und Gap erstreckt sich Frankreichs zweitgrößter Nationalpark, der Parc National des Écrins (www.ecrins-parcnational.fr). Gletscher sowie die wilden Flüsse Durance und Drac schufen diesen 918 km2 großen Park mit seinen Bergen und Moränen. Über den mehr als 40 Gletschern und über Buchenwald, Wasserfällen und Bergwiesen erheben sich über 100 Gipfel – der höchste ist mit 4102 m der Barre des Écrins. Mit seinen 700 km Wanderwegen ist der Park von Mitte Juni bis Mitte September ein Paradies für Wandervögel; einige dieser Wege folgen Pfaden, die Schäfer und Schmuggler schon Jahrhunderte genutzt haben.
Aus Richtung Norden ist Bourg d’Oisans 50 km südöstlich von Grenoble ein guter Ausgangspunkt für Erkundungen. Auch in Briançon und Gap im Osten bzw. Süden des Parks kann man sich gut mit Infos und Proviant eindecken.
Unter den Wanderwegen des Parks befinden sich kürzere und längere für alle Fitnessstufen. Beliebte und leichte Halbtagestouren sind u. a. der Rundweg zum Lac du Lauzon (3 Std.) und der an einem Bach verlaufende Weg zur Cabane de Jas Lacroix (3 Std.). Für Familien eignen sich eine einstündige Wanderung um das Tombeau du Poète (Dichtergrab) und die einfache 90-minütige Wanderung zum Dorf Dormillouse. Längere Wanderungen sind die mittelschwere Route zur Grande Cabane (5 Std.) mit herausragenden Blicken auf ein Gletschertal und der anspruchsvolle Aufstieg zum Col des Tourettes (6½ Std.), einem zerklüfteten Bergpass mit Gämsen.
Sehr praktisch für die Planung von Wanderungen im Park ist die kostenlose App (iOS/Android) des Nationalparks mit Karten, Routenempfehlungen (gefiltert nach Länge und Schwierigkeitsgrad) und Infos zu Flora und Fauna. Die Wegeinfos können zur Offline-Nutzung heruntergeladen werden. Weitere Informationen sind auf http://rando.ecrins-parcnational.fr zu finden – oder nach „Rando Écrins“ (französisch) oder „Écrins Trekking“ (englisch) suchen.
Im Winter ist ein geringerer Teil des Parks zugänglich, doch eine Reihe von Routen für Wanderer, Schneeschuhwanderer und Skilangläufer sind geöffnet. Für diese Strecken benötigt man Erfahrung und einen Guide – Infos bei einer Maison du Parc.
In den Orten rund um den Nationalpark gibt’s mehrere Touristeninformationen sowie sieben Maisons du Parc mit Infos speziell zum Park, u. a. die Maison du Parc in Bourg d’Oisans.
Rando Écrins (04 92 502 505; http://rando.ecrins-parcnational.fr/en/pages/transport) bietet Infos zu Busverbindungen, die Wanderer im Sommer von Gap, Briançon und Bourg d’Oisans aus in den Park befördern. 36 Stunden im Voraus reservieren! Wer im Winter mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich vor Ort erkundigen, welche Bergpässe wegen Schnee geschlossen sind.
1894 EW. / 1650 M
Seit sich die verschlafenen Landorte Venosc und Mont-de-Lans zusammengetan haben, um diese gigantische Spielwiese in den Bergen zu schaffen, hat Les Deux Alpes einen weiten Weg hinter sich. Frankreichs zweitältestes Wintersportgebiet hat sich von damals, als es nur einen einzigen Schlepplift gab, zu einem 425 ha großen Skiparadies mit 47 Skiliften entwickelt.
Les Deux Alpes legt Zeugnis ab vom explosionsartigen Tourismusboom der 1970er- und 1980er-Jahre und ist entsprechend mit funktionalen Bauten und Lego-artigen Blocks zugestellt – und somit ist es vielleicht weniger reizend als andere Wintersportzentren in den Alpen. Aber viele Schneefreunde sind zu sehr mit dem Blick auf die Berge beschäftigt, als dass ihnen das auffallen würde. Gute Hänge für Anfänger, jede Menge Terrain für mittelgute Skifahrer und leichter Zugang zur Abenteuerpiste La Grave haben Les Deux Alpes ein treues Stammpublikum beschert. Im Sommer verwandeln sich die Pisten in spannende Mountainbike-Trails – oder man fährt oben am Gletscher weiter Ski.
Das Bureau des Guides organisiert im Winter Eisklettern, Schneeschuh-Expeditionen und off piste-Touren, im Sommer Klettersteig-Expeditionen, Canyoning, Gletscherwanderungen und Mountainbike-Touren.
(Eishöhle; Erw./Kind 5,50/4,50 €; Winter & Sommer 10–15.30 Uhr) In Regenbogenfarben angestrahlte Ausbuchtungen in dieser 30 m tiefen Eishöhle im Glacier des Deux Alpes erfreuen Kids mit Eisstatuen von prähistorischen und märchenhaften Wesen – bei Erwachsenen könnte sich die Begeisterung eher im Zaum halten. Anfahrt mit dem Jandri-Express-Lift bis auf 3200 m Höhe (25 Min., 26 €).
Die Skisaison von Les Deux Alpes dauert von Dezember bis April. Das Hauptskigebiet liegt unterhalb von La Meije (3983 m), einem der höchsten Gipfel im Parc National des Écrins. Jede Menge Lifte (Erw. 50/250 €, Kind 40/200 € pro Tag/sechs Tage) gehen bis ins Dorf. Fünf Anfängerlifte sind kostenlos– toll vor allem für Kinder. Je höher man fährt, desto einfacher sind die Pisten.
Freerider kommen von weit her, um die nahezu vertikale Abfahrt Vallons de la Meije in La Grave (04 76 79 91 09; www.la-grave.com; Seilbahn Erw./Stud. 49/38 €; Dez.–April 9–16.30 Uhr) zu wagen, 23 Straßenkilometer östlich von Les Deux Alpes auf der anderen Seite des Bergs. Die sagenhafte Route verzeichnet einen Höhenunterschied von 2400 m und ist nur etwas für die Crème de la Crème der off piste-Fahrer. Am besten ist man hier mit einem Guide unterwegs – Infos bei der örtlichen Touristeninformation oder beim Bureau des Guides in Les Deux Alpes.
Andere Winteraktivitäten sind Schlittschuhlaufen, Eis-Autoskooter für Kinder und Expeditionen mit dem motoneige (Schneemobil) – Infos in der Touristeninformation.
Dank dem Glacier des Deux Alpes (2900–3600 m) ist Les Deux Alpes einer von nur zwei Orten in Frankreich, an denen man im Sommer auf einem Gletscher Ski fahren kann – der andere ist der Espace Killy oberhalb von Val d’Isère und Tignes. Bei klarer Sicht schweift der Blick über einen großen Teil Südost-Frankreichs inklusive Mont Blanc, Massif Central und Mont Ventoux. Die Saison dauert von etwa Ende Juni bis Anfang September. Im Hinterkopf behalten sollte man, dass ein Skitag im Sommer früher gelagert ist als im Winter: Die Skilifte sind von 7 bis 13 Uhr in Betrieb; die genauen Zeiten hängen vom Wetter ab. Ein Tagespass für Skifahren und Snowpark sowie für andere Aktivitäten nachmittags kostet 40,10/32,10 € für Erwachsene/Kinder.
Nach dem Skifahren am Vormittag bieten sich nachmittags bis zu einer Höhe von 3200 m jede Menge steile Abfahrten (im Winter sind das Skipisten) und Geländestrecken für Mountainbiker an. Ein Pass für sechs Lifte, die auch Biker benutzen können, kostet 25,50/20,40 € für einen halben/ganzen Tag. Viele Wintersportgeschäfte verleihen im Sommer bergtaugliche Mountainbikes.
Les Deux Alpes bietet überdies zahlreiche Wanderwege, Gelegenheiten zum Gleitschirmfliegen sowie zum Eislaufen, Schwimmen, Sommerrodeln und Tennisspielen.
(04 76 80 56 33; www.hotelserre-palas.fr; 13 place de l’Alpe de Venosc; DZ 55–105 €; ) Mit seiner gemütlichen Bar fürs Après-Ski und tollen Ausblicken auf den Écrins-Nationalpark ist das gepflegte Chalet eine ausgezeichnete Bleibe. Die Unterkünfte variieren nach Größe und Ausstattung: Es gibt kleine, aber gemütliche Standardzimmer, davon einige mit Balkon (75 €), und das geräumige, holzvertäfelte Zimmer „Charme“ (ab 100 €). Teilweise gibt’s im Hotel WLAN.
(04 76 80 54 89; www.hotel-cotebrune.fr; 6 rue des Côtes Brunes; EZ/DZ/3BZ/4BZ ab 95/130/195/220 €; ) Vom Hotel direkt auf die Piste! Dieses Hotel bietet ein luxuriöses Spa in Ockertönen und eine große Terrasse an der Piste. Die 18 Zimmer warten mit freundlichen alpinen Akzenten wie Kunstfellkissen, Möbeln aus künstlich gealtertem Holz und kirschroten Bettdecken auf und diejenigen Zimmer Richtung Süden haben zudem einen Balkon. Drei Zimmer können jeweils eine vierköpfige Familie beherbergen.
(04 76 79 29 56; 98 av. de la Muzelle; Hauptgerichte 16–24 €; 12–14 & 19–22 Uhr; ) Das rustikale Restaurant serviert neben Gerichten der gehobenen Bergküche wie Schweinshaxe mit Münster-Käse oder geröstetem Camembert mit Calvados auch gut zubereitete italienische Nudelgerichte und Meeresfrüchte. Dazu gibt’s Weine aus ganz Frankreich und gute Nachspeisen wie fromage blanc aux myrtilles (Quark mit Heidelbeeren) und einen herrlichen Apfelkuchen. Die Stimmung ist entspannt, der Service aufmerksam.
(www.thepolarbearpub.com; 104 av. de la Muzelle; 12.30–1.30 Uhr) Man folge nur den Eisbären in diese gemütliche Chalet-Kneipe. Ein von der Decke hängender Ofen hält die Gäste ebenso kuschelig warm wie der Irish Coffee und der vin chaud (Glühwein). Dazu gibt’s verschiedene europäische Biere (u. a. Guinness vom Fass) und regelmäßig Livemusik. Früh da sein – hier wird’s sehr voll!
(04 76 11 36 79; www.smithystavern.com; 7 rue du Cairou; Bar 18 Uhr bis spät, Restaurant 18–23 Uhr; ) Dieser lebhafte englische Pub unten am Venosc-Skilift ist eine der wichtigen und alteingesessenen Partyadressen in Les Deux Alpes. Die niedrige Holzdecke und die kampferprobte Bar bilden die Kulisse für Motto- und Kostümabende, Livemusik (gewöhnlich mittwochs) und die späteste Happy Hour weit und breit (Mo 24–2, Di & Do 22–24 Uhr).
(6 place des Deux Alpes; Ende Nov.–Ende April & Mitte Juni–Aug. 11–2 Uhr; ) Livemusik, lockere Gäste und jede Menge Ellbogenfreiheit machen das Smokey Joe’s am unteren Ende des Jandri-Expresslifts zu einer guten Après-Ski-Adresse. Für Fußballfreunde gibt’s Tischfußball. Das Personal besteht aus englischen Muttersprachlern. Das absolute Highlight unter den Tex-Mex-Gerichten sind die superzarten Grillrippchen – eine Portion ist eventuell zu viel für eine Person.
Die Maison des Deux Alpes beherbergt die Touristeninformation (04 76 79 22 00; www.les2alpes.com; Maison des Deux Alpes, 4 place des Deux Alpes; Ende Nov.–Ende April & Mitte Juni–Aug. 8–19 Uhr, in der Nebensaison Mo–Fr 9–12 & 14–18 Uhr; ), die ESF (04 76 79 21 21; www.esf2alpes.com; Maison des Deux Alpes, 4 place des Deux Alpes; Mitte Dez.–Mitte April 8.30–18.30 Uhr, Anfang Dez. & Ende April kürzere Öffnungszeiten) und das Bureau des Guides (04 76 11 36 29; www.guides2alpes.com; Maison des Deux Alpes, 4 place des Deux Alpes; 15.30–18.30 Uhr).
Wer im Gebiet La Grave Ski fahren oder in der Gegend nächtigen möchte, kann sich an die Touristeninformation (04 76 79 90 05; www.lagrave-lameije.com; D1091, La Grave; Mitte Dez.–April & Juni–Sept. tgl. 9–12 & 14–18 Uhr, Mai, Okt.–Mitte Dez. Mo–Fr 9–12 Uhr; ) 23 km östlich von Les Deux Alpes wenden.
Les Deux Alpes liegt 67 Straßenkilometer südöstlich von Grenoble und 19 km südöstlich von Bourg d’Oisans.
Ben’s Bus (www.bensbus.co.uk) bietet – mit Reservierung! – Transfers zwischen Les Deux Alpes und dem Flughafen Grenoble (ab 31,50 €, 1¾–2¼ Std.), Ouibus (www.ouibus.com) vom/zum Flughafen Lyon-Saint-Exupéry (ab 32 €, 3½ Std.).
In der Skisaison (Dez.–April) betreibt Transaltitude (www.transaltitude.fr) direkte Busse von Les Deux Alpes zum Busbahnhof von Grenoble (18 €, 1¾ Std., 4- bis 8-mal tgl.). Tickets gibt’s online und bei der Agence Transisère VFD (04 76 80 51 22; 112 av. de la Muzelle; Di–Sa 15–18 Uhr).
1860 M
Angesichts der hohen Lagen, des sicheren Schnees und der fast 250 km Pisten ist die Beliebtheit von Alpe d’Huez keine Überraschung. Das riesige Skigebiet, offiziell „Alpe d’Huez Grand Domaine“, umfasst auch die benachbarten Wintersportorte Auris-en-Oisans, Huez-en-Oisans, Oz-en-Oisans, Vaujany und Villard Reculas. Das Gebiet ist bei Familien und Anfängern beliebt, während sich Profis an einer der längsten schwarzen Abfahrten weltweit sowie an anspruchsvollem Terrain rund um den Pic Blanc (3330 m) erfreuen können.
Die Skisaison dauert von Anfang Dezember bis Ende April – dann kann die Sonne auf den Südpisten zum Problem werden. Einige der Skilifte erwecken den Anschein, als seien sie seit den Olympischen Winterspielen 1968 nicht modernisiert worden, doch insgesamt lässt das massentaugliche Skigebiet nichts zu wünschen übrig.
Im Sommer zieht es eine bunte Mischung aus Wanderern und Mountainbikern hierher – und oft auch die Tour de France: Alpe d’Huez ist berüchtigt für den unglaublich steilen, 14 km langen Anstieg zum Ort, dessen 21 Haarnadelkurven stets ein Highlight der Tour bilden.
Informationen über Abenteuersport wie Eisklettern, Bergsteigen, Klettersteige und Gletscherwanderungen hat das Bureau des Guides (04 76 80 42 55; www.guidesalpedhuez.com; Rond-Point des Pistes, Chalet ESF; 9.30–12.30 & 14.30–17.30 Uhr).
Die auf einer Höhe von 1250 bis 3330 m liegenden Hänge von Alpe d’Huez haben für jeden etwas zu bieten. Die meisten Pisten eignen sich für Anfänger und Fortgeschrittene. Ideal für Anfänger ist das Hauptskigebiet rund um die Lifte Marmottes I und Bergers. Bei schlechtem Wetter ist die geschützte, baumgesäumte Piste Vaujany 1250 empfehlenswert. Skifahrer und Snowboarder mit mittlerem Level sollten das Gebiet Dôme des Petites Rousses mit zahlreichen roten Pisten ansteuern.
Vom Pic Blanc (3330 m), dem höchsten Gipfel von Alpe d’Huez, eröffnen sich traumhafte Panoramen über ein Fünftel Frankreichs. Winters wie sommers ist er mit den Seilbahnen Tronçon und Pic Blanc zu erreichen. Von hier oben geht’s dann insgesamt zwei Höhenkilometer hinunter.
Skifahren kann man z. B. auf der 16 km langen, unglaublich steilen La Sarenne, der längsten schwarzen Piste Europas. Zu erreichen ist sie ebenfalls mit der Pic-Blanc-Bahn. Skipässe kosten 52,50/267 € für einen Tag/sechs Tage.
Im Sommer führen Wanderwege hoch zu glitzernden Seen wie Lac Blanc, Lac de la Fare und Lac du Milieu. Auf den Wanderwegen Col du Lac Blanc und Face des Rousses benötigt man bis zu Ausblicken auf die Seen eine Stunde. Eine längere, mittelschwere Wanderung ist die vierstündige Route Les Alpages mit Ausblick auf die Vallée de la Romanche.
Für Mountainbiker ist dies ein wahres Abfahrtsparadies: Von Alpe d’Huez und umliegenden Orten wie Bourg d’Oisans sind insgesamt über 250 km Strecken und drei Parks zugänglich. Im Sommer sind die Skilifte von Ende Juni bis Ende August in Betrieb; ein Tages-Liftpass sowohl für Wanderer als auch für Biker kostet 17,50 € (Kinder 14,50 €).
Alle Informationsquellen sind in der Maison de l’Alpe (place Paganon; Dez.–April, Juli & Aug. 8.45–19 Uhr, Sept.–Nov., Mai–Juni Mo–Fr 9–12 & 14–17 Uhr; ), die auch Skipässe verkauft, unter einem Dach vereint: die hilfreiche Touristeninformation (04 76 11 44 44; www.alpedhuez.com; place Paganon; Dez.–April, Juli & Aug. 8.45–19 Uhr, Sept.–Nov., Mai–Juni Mo–Fr 9–12 & 14–17 Uhr; ), die Zimmervermittlung (04 76 11 59 90; www.reservation.alpedhuez.com; place Paganon, La Maison de l’Alpe) und die ESF (04 76 80 31 69; www.esf-alpedhuez.com; place Paganon, La Maison de l’Alpe; Dez.–April tgl. 9–19 Uhr, Mai–Nov. Mo, Di, Do & Fr 9–12.30 & 13.30–17 Uhr).
Alpe d’Huez liegt 64 km südöstlich von Grenoble. Von Ende Dezember bis März verkehren Busse von Transaltitude (www.transaltitude.fr) zwischen Alpe d’Huez und dem Bahnhof und Busbahnhof von Grenoble (15 €, 1½–2 Std., 3- bis 8-mal tgl.) über Bourg d’Oisans.
3239 EW. / 720 M
Von Bourg d’Oisans aus gesehen befindet sich in fast jeder Richtung ein himmelwärts strebender Berg oder ein von Gletschern ausgeschürftes Tal. Das nette Örtchen mit seinen schiefergrauen Häusern unterhalb des Grandes-Rousses-Massivs ist eine gute Basis für Wanderungen in den Parc National des Écrins oder auch für Tagestrips in mehrere Wintersportgebiete wie Alpe d’Huez und Les Deux Alpes – falls man sich von den steilen und kurvenreichen Straßen nicht abschrecken lässt.
Doch die eigentliche Leidenschaft von Bourg ist das Radfahren. Das im Tal gelegene Dorf ist ein toller Ausgangspunkt für zahlreiche Abfahrtstrails im Nationalpark sowie zu der legendären Auffahrt nach Alpe d’Huez mit ihren 21 Kurven, eine berühmte Etappe auf der Tour de France.
Infos über das Gebiet gibt es auf http://oisans.com und www.bikes-oisans.com; die letztgenannte Seite informiert über Trails und Fahrradverleihe und hält Kartenmaterial bereit. Auskunft über Aktivitäten wie Kajakfahren auf dem türkisgrünen Wasser des Drac, Klettern (vie ferrate) und Gleitschirmfliegen erteilt die Touristeninformation.
(04 76 80 27 54; www.musee-bourgdoisans.fr; place de l’Église; Erw./Kind 5,50/2,40 €; Okt.–Dez. Sa & So 14–18 Uhr, April–Sept. & in den Schulferien Mi–Mo 14–18 Uhr) In diesem abwechslungsreichen Museum sind die Vitrinen mit glitzernden Mineralien und die naturkundlichen Ausstellungen durch eine tolle Beleuchtung und eine originelle Präsentation sehr schön in Szene gesetzt. Nachdem man sich von den Kristallen aus den hiesigen Bergen hat bezirzen lassen, kann man noch etwas über die regionale Flora und Fauna erfahren, u. a. über Steinböcke und Gämsen.
(04 76 79 16 79; www.cyclesetsports.com; rue du Général de Gaulle; Mai–Sept. tgl. 8.30–19 Uhr, Okt.–April Mo–Sa 9–12 & 14–18 Uhr) Für alle, die den unbarmherzigen Anstieg nach Alpe d’Huez mit 21 Kurven, einem Höhenunterschied von fast 1220 m und einer durchschnittlichen Steigung von 7,9 % in Angriff nehmen wollen, bietet dieser Laden hochwertige Fahrräder für zwischen 39 und 90 € pro Tag.
(04 76 80 00 16; www.hoteldesalpesoisans.com; 21 rue Général de Gaulle; DZ 60–80 €; ) In dieses schlanke Gebäude im Ortskern zwängen sich gut geheizte Zimmer mit Holzböden. Die Standardzimmer sind schlicht, aber angenehm groß, während die Luxuszimmer über Designbäder, Schreibtische und eine fürstliche Farbgestaltung in Creme und Bordeauxrot verfügen. Noch gemütlicher ist das niedliche Spa (8,50 €, mit Reservierung) mit Jacuzzi und Sauna. Das Frühstücksbuffet kostet 9 €.
(04 76 11 06 14; www.fermenoemie.com; chemin Pierre Polycarpe, Les Sables; Stellplätze 10,50–25 €, Apt. 275–850 €/Woche; Campingplatz Ende April–Okt.; ) Die von Melanie und Jeremy Smith betriebene Ferme Noémie 5 km nördlich von Bourg d’Oisans vermietet Appartements im Scheunenstil mit vier bis sechs Betten und traditionelle Zeltstellplätze. WLAN gibt’s bei der Rezeption, auf dem Gelände stehen Waschmaschinen (4 €) zur Verfügung und wer möchte, kann sich seine Frühstücks-Croissants ans Zelt bringen lassen. Die Preise variieren je nach saisonaler Nachfrage.
In 5 m langen Luxuszelten (Preise unterschiedlich), die als „Camping für Softies“ beworben werden, haben bis zu vier Personen Platz. Um zum Hof zu gelangen, folgt man von der D1091 einfach 500 m weit der Ausschilderung.
(04 76 79 58 02; http://lamuzelle.com; 43 av. de la République; Mittagsmenü 15 €, Abendmenü 24–29; € 12–14 & 18.30–22.30 Uhr) Das La Muzelle hebt sich von anderen Restaurants in Bourg d’Oisans ab. Auf der Karte stehen perfekt angebratener Thunfisch, Hauptgerichte mit Rindfleisch von Burgern bis zu Steaks und eine gute Auswahl an Pizzas. Wer sich auf den Pisten oder Mountainbike-Trails verausgabt hat, kann sich mit einem mit Schinken gefüllten Camembert stärken. Das Ambiente ist schlicht, aber der Service ist sonnig.
Von Dezember bis April fährt Buslinie 3020 von Transisère (www.transisere.fr) zwei- bis viermal täglich vom Busbahnhof von Grenoble (5,60 €, 1 Std.) über Bourg d’Oisans nach Alpe d’Huez (3,20 €, 45 Min.). Auch Buslinie 3030 kommt von Grenoble auf dem Weg nach Les Deux Alpes (3,20 €, 1 Std.) drei- bis neunmal am Tag durch Bourg d’Oisans.
Im selben Zeitraum hält außerdem der zwischen Grenoble (6,50 €, 1 Std.) und Briançon (15,90 €, 1¾ Std.) verkehrende Bus 35 von LER in Bourg.
12 370 EW. / 1326 M
Nach einem tollen Tag auf den Wanderwegen oder Pisten ist es eine besonders große Freude, sich in eine Bergzitadelle zurückziehen zu können. Das von Bergen umgebene und von einer märchenhaften Festung gekrönte Briançon bietet Kultur und Outdooraktivitäten in gleichem Maße. Die offiziell höchstgelegene Stadt Frankreichs ist touristisch eher eine Randerscheinung, da sie im Vergleich zu anderen Alpenorten per Straße nicht ganz so gut zu erreichen ist – obwohl sie nur 15 kurvenreiche Kilometer von Italien entfernt liegt.
Briançon ist das nordwestliche Tor zum Parc National des Écrins mit seinen 676 km Wanderwegen. Noch näher liegt das Skigebiet Serre Chevalier – nur knapp 2 km von der Cité Vauban entfernt, der sternförmigen Altstadt, die von hohen Mauern umschlossen ist.
(Vieille Ville) Umgeben von mächtigen sternförmigen Wehranlagen sieht die auf einem Fels gelegene Altstadt von Briançon noch fast genauso aus wie vor Jahrhunderten. Hier finden sich gewundene Kopfsteinpflastergassen und pastellfarbene Bürgerhäuser im italienischen Stil. Die steile Hauptstraße der Altstadt, die Grande Rue, wird wegen des sprudelnden Bachs auch Grande Gargouille (Großer Wasserspeier) genannt; sie wurde 1345 angelegt. Man kann auf der Innenseite der oberen Festungsmauern entlanggehen und dabei spektakuläre Ausblicke genießen; dazu der Ausschilderung Chemin de Ronde folgen.
Im 17. Jh. war das am Treffpunkt von fünf Flusstälern gelegene Briançon nahezu völlig ungeschützt den Angriffen des Herzogtums Savoyen, damaliger Erzrivale Frankreichs, ausgesetzt. Nach einem besonders verheerenden Angriff 1692 wurden unter der Regie des Festungsbaumeisters Vauban mit dem Bau von Bergfestungsanlagen zur Verteidigung dieser abgelegenen Stadt ungeheure Anstrengungen unternommen. Das Ergebnis sind wahre Wunderwerke der Baukunst, die zusammen mit einem Dutzend anderer Vauban-Stätten in Frankreich 2008 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden.
Auf einem steilen Felsen hoch über der Cité Vauban thront das Fort du Château (1326 m), das von Ende April bis November zu Fuß besichtigt werden kann. Das Fort des Trois Têtes (1435 m) auf der anderen Seite des 55 m hohen Pont d’Asfeld (erbaut 1731), einer Steinbrücke über die Durance, kann man auf einer geführten Wanderung anschauen. Zu Fuß oder mit Schneeschuhen zu erreichen ist auch das Fort des Salettes (1400 m). Nähere Auskunft über die geführten Touren gibt der Service du Patrimoine (04 92 20 29 49; www.ville-briancon.fr; Porte de Pignerol, Cité Vauban; Führungen Erw./Kind 6,20/4,60 €; Sept.–Juni Di–Fr & So 10–12 & 14–17.30 Uhr, Juli & Aug. Mo–Sa) im Haupttor der Cité Vauban.
(www.serre-chevalier.com; Tages-Skipass Erw./Kind 49,90/40 €; Dez.–April) Das Skigebiet Serre Chevalier umfasst 250 km Pisten und verbindet 13 Dörfer entlang dem Serre-Chevalier-Tal zwischen Briançon und Le Monêtier-les-Bains, 15 km in nordwestlicher Richtung. Von Briançon gelangt man zu den Pisten bzw. im Sommer zu den Mountainbike-Trails mit der Gondelbahn Télécabine du Prorel, die 1,8 km von der Cité Vauban entfernt am Fluss am Westrand von Ste-Catherine abfährt.
(04 92 20 15 73; www.guides-briancon.fr; 24 rue Centrale; im Sommer Mo–Fr 10–12 & 15–19, Sa 15–19, So 10–13 Uhr, sonst 17–19 Uhr) Organisiert im Winter off piste-Touren, Schneeschuhwanderungen und Eisklettern, im Sommer Wanderungen, Bergsteigen, Klettersteig- und Gletscherbegehungen, Mountainbike-Touren und Canyoning.
(04 92 21 02 94; www.hotel-edelweiss-briancon.fr; 32 av. de la République; EZ/DZ/3BZ/4BZ 54/66/86/96 €; ) Eine tolle Wahl, wenn man mit eher bescheidener Reisekasse unterwegs ist: Die 20 geräumigen Zimmer, einige davon in einem Gebäude von 1890, sind schlicht, aber makellos sauber. Die Gäste können sich mit einem Buch in eine Lounge zurückziehen und die hilfsbereiten Eigentümer können alles arrangieren von Skipässen bis zu Babysittern. 400 m bergab von der Cité Vauban.
(04 92 21 10 37; www.hotel-de-la-chaussee.com; 4 rue Centrale, Ste-Catherine; EZ/DZ/3BZ/4BZ 80/95/105/135 €; ) Das Haus wird in nunmehr fünfter Generation (seit 1892) von der Familie Bonnaffoux mit viel Charme und Tüchtigkeit betrieben. Die Zimmer erfüllen jeden Traum vom Bergchalet: mit Fensterläden aus Holz, dezenter Beleuchtung und einer Einrichtung, die auch in einem Puppenhaus gut aussehen würde.
(04 92 52 63 46; www.auplaisirambre.com; 26 Grande Rue; Menü 30–45 €; 12–13.15 Uhr n. V. & Fr–Di 19–21.15 Uhr) In diesem edlen Altstadtrestaurant gehört das geruhsame Tempo der Bedienung zum Speiseerlebnis, schon allein, damit sich die Geschmacksnerven auf die innovativen Kreationen von Michaël Chassigneux einstellen können. Die pfannengebratene Äsche surft auf Sellerieschaum, die saftigen Jakobsmuscheln schwimmen in einer Kaffee-Emulsion und das Lamm aus der Region landet in einem Madras-Curry, serviert mit typisch französischer Kartoffel-mille-feuille – und irgendwie passt das alles sogar!
(04 92 21 14 00; www.patisserieturin.com; 25 Grande Rue, Cité Vauban; Gebäck ab 2,50 €; Di–Sa 8–18.30, So bis 18 Uhr) Dieser durch und durch italienische Bäcker und Chocolatier nimmt sein Handwerk extrem ernst. Wer im angeschlossenen Teesalon einen caffè marocchino (Espresso mit Milchschaum und Kakaopulver) bestellt, muss sich dann nur noch zwischen Himbeertorte, Nougat, Schoko-Florentinern und macarons entscheiden. Während man sich vom Zuckerschock erholt, kann man das umfassende Angebot an chinesischen Teemischungen und japanischen Grüntees studieren. Es gibt auch kleine italienische Gerichte.
(04 92 20 49 62; 20 av. Vauban, Cité Vauban; Hauptgerichte 16 €, Menü 23–38 €; 12–13 & 19–20.30 Uhr; ) Das witzige Gastrologue orientiert sein Angebot daran, welche Kräuter und essbaren Blumen die netten Betreiber in dieser Woche so gepflückt haben. Auf der handgeschriebenen Karte steht vielleicht gerade ein Kaninchen-Confit oder ein Gratin mit crozets, der quadratischen Pasta der Dauphiné, und es gibt immer auch vegetarische Gerichte wie ravioles du Champsaur (Käse-Kartoffel-Klöße).
Die Touristeninformation (04 92 21 08 50; www.ville-briancon.fr; Maison des Templiers, 1 place du Temple, Cité Vauban; Mo–Sa 9–12 & 14–18, So 10.30–12.30 & 14.30–17.30 Uhr; ) in der Cité Vauban bietet stapelweise kostenlose Karten und Broschüren zu den Sehenswürdigkeiten der Region. Infos über freie Zimmer sind draußen an der Tür angeschlagen. Außerdem gibt’s noch eine Touristeninformation (04 92 24 98 98; www.ville-briancon.fr; rue Centrale, Ste-Catherine; Mo–Sa 9–12 & 14–18, So 10–12 & 14–17 Uhr) in der Unterstadt.
Informationen zum Parc National des Écrins hat die Maison du Parc (04 92 21 42 15; www.ecrins-parcnational.fr; place du Médecin Général Blanchard; Juli & Aug. 10.30–18.30 Uhr, Sept.–Juni Mo–Fr 14–18 Uhr) am unteren Ende der Grande Rue in der Cité Vauban.
Der Col de Montgenèvre (1854 m) verbindet Briançon mit dem benachbarten Italien und ist ganzjährig geöffnet, ebenso wie der Col du Lautaret (2058 m) zwischen Briançon und Grenoble. Dennoch können beide zeitweise durch Schnee blockiert oder bei schlechtem Wetter geschlossen sein.
Der Busbahnhof befindet sich neben dem Bahnhof. Buslinie 35 der von der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur betriebenen Gesellschaft LER (Lignes Express Régionales; 08 21 20 22 03; www.info-ler.fr) verbindet Briançon über Bourg d’Oisans mit Grenoble (20,70 €, 3 Std., 1- bis 3-mal tgl.). LER-Buslinie 29 fährt nach Gap (14,40 €, 2 Std., Mo–Sa 1- bis 3-mal tgl.), Aix-en-Provence (39,10 €, 5½ Std., Mo–Sa 1- oder 2-mal tgl.) und Marseille (43,50 €, 6 Std., Mo–Sa 1- oder 2-mal tgl.).
Der Bahnhof (av. du Général de Gaulle), Endpunkt einer Bahnstrecke, die von Gap Richtung Nordosten führt, liegt 1,5 km südwestlich der Cité Vauban und 1 km südlich der modernen Unterstadt Ste-Catherine. Zum Bahnhof fährt unregelmäßig der TUB-Stadtbus 3.
Grenoble erreicht man mit dem Bus viel schneller als mit dem Zug. Nach Paris kommt man am schnellsten, indem man einen Bus ins italienische Oulx (7,50 €, 1 Std., Dez.–Mitte April 4-mal tgl.) nimmt – 36 Stunden im Voraus reservieren unter 04 92 50 25 05 oder auf www.05voyageurs.com – und dort dann einen TGV zur Pariser Gare de Lyon (69–116 €, 4¾ Std., 3-mal tgl.).
Dunkle Landschaften und schöne Wanderwege prägen das Bild in den dünn besiedelten Bergen des Jura. Sie erstrecken sich in einem Bogen entlang der französisch-schweizerischen Grenze, vom Genfer See Richtung Nordosten bis nach Belfort. Diesen subalpinen Bergen verdankt auch die erdgeschichtliche Epoche ihren Namen, in der sie entstanden. Die höchste Erhebung ist der Crêt de la Neige (1720 m) im Südwesten des Parc Naturel Régional du Haut-Jura.
Im Sommer verkaufen fruitières (Käsereien) und Weingüter hochwertige regionale Erzeugnisse wie Comté-Käse und den einzigartigen vin jaune, den goldenen Wein der Region, an überwiegend französische Radler und Wanderer. Im Winter zieht es Skilangläufer nach Les Rousses und Métabief, während sich die besten Langläufer im Regionalpark zur Transjurassienne treffen, dem härtesten Langlaufrennen Frankreichs.
Die von ausländischen Besuchern meist links liegen gelassenen kulturellen Sehenswürdigkeiten bieten eine Gelegenheit, wieder zu Atem zu kommen: die Zitadellen von Belfort und Besançon, die Architektur der Moderne in Arc-et-Senans und Ronchamp und die Spuren von prominenten Persönlichkeiten wie Victor Hugo und dem Biologen Louis Pasteur.
116 676 EW. / 250 M
Das von einer Zitadelle gekrönte und sich in eine Biegung des Flusses Doubs schmiegende Besançon ist eine schöne Überraschung. Die zurückhaltende und entspannte Hauptstadt des Departements Doubs bietet ein breites Spektrum an Kultur: Stadthäuser aus dem 18. Jh., von denen viele heute Hotels und Restaurants beherbergen, eine quirlige Kunst- und Musikszene und Denkmäler für aus der Stadt stammende Berühmtheiten wie Victor Hugo.
In gallorömischer Zeit war Besançon – damals Vesontio – eine bedeutende Station entlang der Handelsroute zwischen Italien, den Alpen und dem Rhein. Aus dieser Zeit sind noch einige Zeugnisse erhalten.
Schöne Spazierwege säumen den Doubs an beiden Ufern seiner Schleife um die Altstadt von Besançon. Schöne Ausblicke bieten sich auch auf den 1¼-stündigen Flussrundfahrten.
Karte offline Google Maps (03 81 87 83 17; www.citadelle.com; 99 rue des Fusillés de la Résistance; Erw./Kind 10,80/8,70 €; Feb., März, Okt.–Dez. 10–17 Uhr, April–Juni & Sept. 9–18 Uhr, Juli & Aug. 9–19 Uhr; ) Die von Vauban für Ludwig XIV. entworfene Citadelle de Besançon aus dem 17. Jh. thront auf dem Mont St-Étienne über 100 m hoch über der Altstadt und gewährt weite Ausblicke über die Stadt und den gewundenen Doubs. Zusammen mit elf anderen gleichermaßen eindrucksvollen militärischen Anlagen wurde die 12 ha große Zitadelle 2008 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.
Broschüren (auch auf Deutsch) sind am Eingang erhältlich, darunter auch solche speziell für Kinder. Im Eintrittsgeld inbegriffen sind Audioguides (auch auf Deutsch).
Eine Einführung in die Architektur der Zitadelle liefert in der Chapelle St-Etienne eine 15-minütige Multimedia-Präsentation. Der Chemin de Rond führt über einen 600 m langen Abschnitt der äußeren Festungsmauern.
Das Musée de la Résistance et de la Déportation zählt zu den umfassendsten Museen in Frankreich, die sich dem Zweiten Weltkrieg widmen. In jedem der 20 Räume gibt es Infoblätter auch auf Englisch; die erschütternden Fotos, Dokumente und Gegenstände lassen sich am besten mit dem kostenlosen Audioguide erfassen. Einige der Fotos sind nicht für die Augen kleiner Kinder geeignet. Während des Zweiten Weltkriegs inhaftierten die Deutschen britische Zivilisten in der Zitadelle und deutsche Erschießungskommandos richteten hier etwa einhundert Widerstandskämpfer hin. Das nahe dreistöckige Musée Comtois dokumentiert das Leben in der Region in den vergangenen Jahrhunderten, mit Infos u. a. zu Ernährung und Religion sowie einem bunten Puppentheater.
Für Kinder interessant sind das Insectarium mit Taranteln, Skorpionen, Insekten & Co., das kleine Aquarium, wo man Kois und Goldfische anschauen kann, das eher langweilige Noctarium, in dem einige nachtaktive Nager wie Siebenschläfer und Wühlmäuse herumschnüffeln, eine Ausstellung zur Biodiversität in sechs Räumen und ein Zoo.
Wer sich nicht den Berg hinaufschleppen möchte, nimmt vom Stadtzentrum oder vom Parkplatz Rodia den Ginko-Bus 27 (1,40 €), der von April bis Mitte Oktober verkehrt (Fahrpläne auf www.ginko.voyage).
Karte offline Google Maps (03 81 87 81 50; www.mdt.besancon.fr; 96 Grande Rue; Erw./Kind 5 €/frei; Di–Sa 9.15–12 & 14–18, So 10–18 Uhr) Im Musée du Temps kommen prosaische und figurative Interpretationen der Zeit zusammen: Hier sind neben allegorischen Gemälden zum Vergehen der Zeit Wanduhren des 18. Jhs. und frühe astronomische Gerätschaften zu sehen. Das Ganze regt wunderbar zum Nachdenken an und über die philosophischen Fragen, die sich hier ergeben, kann man bestens beim Ausblick vom Turm aus nachdenken, der ein Foucault’sches Pendel beherbergt.
Karte offline Google Maps (Schwarze Pforte; square Castan) Der um 175 n. Chr. zu Ehren von Mark Aurel erbaute, 16,5 m hohe römische Triumphbogen steht ganz in der Nähe der Stelle, an der im späten 19. Jh. die Säulen eines römischen Theaters und die Überreste eines Aquädukts entdeckt wurden.
Karte offline Google Maps (03 81 83 34 62; www.cathedrale-besancon.fr; 10ter rue de la Convention; 9–19 Uhr, im Winter bis 18.30 Uhr) Die ältesten Teile der Kathedrale von Besançon stammen von 1127. Zwar wurde die Kirche in den darauffolgenden Jahrhunderten nach einem Feuer im 13. Jh. und dem Einsturz des Glockenturms 1724 umfassend umgebaut, doch noch heute sind die Säulen drinnen von romanischen Kapitellen gekrönt. An einer Wand hängt La Vierge aux Saints (1512) des italienischen Renaissance-Meisters Fra Bartolomeo; mit einem Lichtschalter an der Wand lässt sich das Bild beleuchten. Der bekannteste Schatz der Kathedrale ist ihre astronomische Uhr (03 81 81 12 76; www.horloge-astronomique-besancon.fr; rue du Chapitre; Erw./Kind 3,50 €/frei; Führungen April–Sept. Mi–Mo 9.50–11.50 & 14.50–16.50 Uhr, Okt.–März Do–Mo, jeweils stündl.).
Karte offline Google Maps (03 81 87 80 67; www.mbaa.besancon.fr; 1 place de la Révolution; Erw./Kind 5 €/frei; Mo & Mi–Fr 9.30–12 & 14–18, Sa & So 9.30–18 Uhr) Das älteste, 1694 gegründete öffentliche Museum Frankreichs ist berühmt für seine hochkarätige Sammlung gallorömischer Fundstücke, sein Cabinet des Dessins mit rund 6000 Zeichnungen aus dem 15. bis 20. Jh., darunter Meisterwerke von Dürer, Delacroix und Rodin, sowie seine Gemälde aus dem 14. bis 20. Jh. z. B. von Tizian, Rubens, Goya und Matisse.
Seinen frühen Reichtum verdankt der Jura dem Salz. Der Mittelpunkt des verschlafenen Arc-et-Senans 35 km südwestlich von Besançon ist eine Saline aus dem 18. Jh. Die Saline Royale (Königliche Saline; 03 81 54 45 45; www.salineroyale.com; Grande Rue; Erw./Kind 9,80/5 €; Nov.–März 10–12 & 14–17 Uhr, April, Mai, Sept. & Okt. 9–18 Uhr, Juli & Aug. bis 19 Uhr) wurde von ihrem Planer Claude-Nicolas Ledoux als „ideale Stadt“ konzipiert und ist ein Paradestück frühindustrieller Planung mit Säulen, klassizistischen Bogengängen und eleganten Gebäuden. Die Anlage wurde als französisches Industriedenkmal erhalten und beherbergt heute Museen, ein Café und Unterkünfte (03 81 54 45 17; www.salineroyale.com; Saline Royale, Grande Rue; EZ/DZ/3BZ 84/113/135 €; März–Okt.; ) der Dreisternekategorie.
15 km südöstlich von Arc-et-Senans liegt Salins-les-Bains. Ihren Namen und Wohlstand verdankt die Stadt dem Salzwasser, das die Grundlage für den mittelalterlichen Salzhandel und die Funktion als Heilbad legte. Im Salzmuseum in der Grande Saline (03 84 73 10 92; www.salinesdesalins.com; place des Salines, Salins-les-Bains; Museum Erw./Kind 4 €/frei, mit Führung 8 €/frei; April–Juni, Sept. & Okt. 9.30–12.30 & 14–18 Uhr, Juli & Aug. bis 19 Uhr, Nov.–März kürzere Öffnungszeiten) sind Salzpfannen und -pumpen zu sehen und einstündige Führungen auf Französisch bieten einen Einblick in die Geschichte der Salzverarbeitung (je nach Jahreszeit 2- bis 12-mal tgl.). Englischsprachige Führungen werden von Juli bis Mitte September um 12.15 Uhr angeboten.
Karte offline Google Maps (06 64 48 66 80; www.vedettesdebesancon.com; Pont de la République; Erw./Kind 12/9 €; April–Okt.; ) Von Ende März bis Oktober lässt sich Besançon wunderbar auf einer 1¼-stündigen Bootsrundfahrt (mit Kommentar) über die Schleife des Doubs erkunden, inklusive des 375 m langen Schiffstunnels unter der Zitadelle. Auf einigen Fahrten wird Essen serviert (Frühstück/Menü ab 16/38 €, Käseplatten ab 31 €).
Karte offline Google Maps (03 81 82 00 21; www.residence-charlesquint.com; 3 rue du Chapitre; DZ/Apt. 85/115 €; ) Das auf dezente Art prächtige Stadthaus hinter der Kathedrale im Schatten der Zitadelle bietet heute Doppelzimmer mit Stilmöbeln und opulenten Stoffen sowie Appartements für Selbstversorger mit Marmorbädern und antikem Flair. Das Highlight ist der stille Garten mit blühenden Blumen im Sommer, dem riesige Bäume Schatten spenden. Mindestaufenthalt drei Nächte.
Karte offline Google Maps (03 81 81 36 56; www.besanconhoteldeparis.com; 33 rue des Granges; EZ/DZ/Suite ab 74/92/139 €; ) In diesem Gasthof aus dem 18. Jh. haben schon die bekannten Romanschriftstellerinnen George Sand und Colette genächtigt. Rokoko-Elemente und reich verzierte Tapeten verleihen den ansonsten modernen Zimmern antiken Glamour. Ein schickeres Plätzchen als den Speisesaal mit seinem Buntglas und seinen fließenden Vorhängen ist für den Start in den Tag kaum vorstellbar (Frühstück 13 €).
Karte offline (06 09 48 78 86; www.lannexe-apparthotel.com; 11 rue du Chapitre; 495–695 €/Woche; ) Diese edlen Appartements befinden sich in einem hübschen umgebauten Stadthaus des 18. Jhs., das einst Kanoniker der nahen Kathedrale bewohnten. In den mit einer kompletten Küche, ausgezeichneten Betten und praktischen Gerätschaften wie Kaffee- und Waschmaschine ausgestatteten Appartements haben zwei bis sechs Personen Platz.
Karte offline Google Maps (03 81 62 04 18; www.facebook.com/marchebeauxarts; place de la Révolution; Imbiss ab 4 €; Di–Sa 7–19, So 8–13 Uhr) Die Markthalle wartet mit Käse, Wurst, Obst und Gemüse aus dem Jura auf – in der quirligen Halle mit ihren Metzgern, Fischhändlern und Feinkostständen mit z. B. getrockneten Pilzen erledigen die Einheimischen ihren Alltagseinkauf. Wer sich nicht selbst versorgt, kann sich für unterwegs vietnamesische Frühlingsrollen, Käsestücke und Bio-Cidres mitnehmen.
Karte offline (03 81 83 04 42; http://lestablesdantan.fr; 18 rue Bersot; Hauptgerichte 12–28 €; Mi–Sa 12–14, Mo–Sa 19–21 Uhr; ) Die rustikale Küche des Les Tables d’Antan wird noch weiter aufgewertet durch den aufmerksamen Service. Von der Decke baumeln landwirtschaftliche Geräte und Wagenräder. Die Kartoffel- und Nudelgratins kommen dampfend aus dem Ofen, die Salate umfassen großzügige Mengen von Morteau-Wurst, Bleu-de-Gex-Käse und anderen regionalen Erzeugnissen, doch das Highlight auf der Karte sind die crumbles salés (deftige Aufläufe mit Streuseln) mit Räucherforelle, Enten-Confit oder Ratatouille.
Karte offline Google Maps (03 81 81 42 49; www.restaurant-lepokerdas.fr; Ecke rue d’Alsace & rue du Clos St-Amour; Menü 24,50–45 €; Di–Sa 12–13.30 & 19.30–21.30 Uhr) Mit seiner durchdachten Mischung aus traditioneller und kreativer französischer Küche steht das familienbetriebene Restaurant stets auf der Gewinnerseite. Gerichte sind etwa Steinbutt auf einem Chorizo-Tomaten-Bett, Hühnchen mit Morcheln und vin jaune sowie Confit-Zitronenkuchen.
Karte offline Google Maps (03 81 81 20 99; www.restaurant-saintpierre.com; 104 rue Battant; Menü 44–78 €; Mo–Fr 12–13.30, Mo–Sa 19.30–21 Uhr) Weiße Tischdecken, nackte Steine und eine dezente Beleuchtung schaffen den Rahmen für intensive Aromen von Speisen wie Lammbraten mit Tomaten und Seebarsch mit Waldpilzen sowie für reich verzierte Nachtische, denen jeweils fachkundig ausgewählte Weine aus der Region zur Seite gestellt werden.
Dank der Studenten ist die Musikszene von Besançon sehr quirlig. Kneipen findet man am nördlichen Ende der Grande Rue (z. B. an der winzigen Rue Claude Pouillet) sowie auf der anderen Flussseite im vielfältigeren und raueren Viertel Battant.
Karte offline Google Maps (03 81 50 99 59; www.facebook.com/Thegreenmanbar; 21 rue Pasteur; Mo–Fr 7–24, Sa 10–24 Uhr) Früher wollte der „Grüne Mann“ unbedingt als irischer Pub gelten, heute ist er ein feines, geselliges Plätzchen für einen Kaffee oder einen Aperitif, eingerichtet mit Musikinstrumenten und folkloristischen Akzenten wie Geweihen an der Wand. Manchmal finden hier auch Folk- und Rockkonzerte statt. An der Theke herrscht oft ein freundliches Gedränge. Die guten regionalen Weine werden auch per Glas ausgeschenkt.
Karte offline (www.cafedesfelins.fr; 135 Grande Rue; Mi–Sa 12–20, So ab 15 Uhr) Die in diesem Café umherschleichenden Katzen haben den Laden gut im Griff. Serviert werden zum behaglichen Ambiente passende Getränke und Speisen wie warme Schokolade, Kekse und tartines (belegte Sandwiches, 12 €). Auf der Grundlage der japanischen Idee des „Katzencafés“ kann man hier umgeben von flauschigen Vierbeinern wunderbar entspannen. Keine Kinder.
Ein wunderbares Beispiel für den Humor der Menschen im Departement Doubs ist diese selbsternannte Mikronation 12 km nordöstlich von Pontarlier.
Die République du Saugeais erblickte 1947 als eine Art Streich, der einem Verwaltungsbeamten gespielt werden sollte, das Licht der Welt. Die Einheimischen fanden diesen Scherz so gut, dass es auch heute noch Straßenschilder gibt, die auf die Grenzen der Republik hinweisen, wenn auch ihre Banknoten und Briefmarken heute seltene Sammlerstücke sind.
Wenn man schon mal hier ist, sollte man sich auch die Abbaye de Montbenoît (Touristeninformation Montbenoît 03 81 38 10 32; www.montbenoit.fr; 4 rue du val Saugeais, Montbenoît; 5 €; Führungen Juli & Aug. 10–17.30 Uhr, Sept.–Juni n. V. mit der Touristeninformation) anschauen: Mit ihrem Turm im Stil der Renaissance weiß sie durchaus zu beeindrucken. In die 800 Jahre alte Abtei gelangt man auf einer Führung der benachbarten Touristeninformation. Interessant sind der Kreuzgang mit seinen Doppelsäulen sowie die Kirche aus dem 12. Jh. mit einem reich verzierten Chorgestühl aus dem 16. Jh.: Mehrere der Schnitzarbeiten warnen die Mönche vor den Verlockungen des Weibes – man halte Ausschau nach einem erniedrigten Aristoteles, der wie ein Pony geritten wird.
Karte offline Google Maps (03 81 81 54 70; www.lespassagersduzinc.com; 5 rue Vignier; ab 5 €; Di & Mi 16–1, Do–Sa bis 2 Uhr) Hinter einer anonymen Ladenfront mit schwarzen Fensterläden verbirgt sich einer der besten Livemusikläden Besançons. Er ist nur zu Konzerten geöffnet, meistens donnerstags, freitags und samstags von 21 bis 24 Uhr – dann gibt’s Punk, Psychedelic Rock, Synth-Pop oder Electro. Mit seinen abgenutzten Ledersofas verströmt der Laden ein passendes abgewracktes Flair.
Die Touristeninformation (03 81 80 92 55; www.besancon-tourisme.com; 2 place de la 1ère Armée Française, Parc Micaud; Sept.–Juni Mo–Sa 10–12.30 & 13.30–18, So 10–13 Uhr, Juli & Aug. tgl. 10–18 Uhr; ) befindet sich am nordwestlichen Ende des Parc Micaud. Wenn die nach einem Brandanschlag notwendige Renovierung abgeschlossen ist, zieht das Büro vielleicht wieder zurück ins Hôtel de Ville Karte offline Google Maps (03 81 61 50 50; www.besancon.fr; place du 8 Septembre).
VéloCité (www.velocite.besancon.fr; 1/4 € pro Std./Tag) Das kreditkartenbasierte Fahrrad-Verleihsystem verfügt über 30 Abhol- und Rückgabestellen in der ganzen Stadt. Fahrten bis zu einer halben Stunde sind kostenlos.
Die Gare Besançon-Viotte (Bahnhof Besançon; 2 av. de la Paix) liegt 800 m nördlich (bergan) vom Nordrand des Stadtzentrums. Fahrkarten sind im Internet (http://oui.sncf/billet-train) und in der Boutique SNCF (2 av. de la Paix, Gare Besançon-Viotte; Mo–Sa 8–19, So 10.50–19 Uhr) erhältlich.
Direkte Verbindungen (falls nicht anders angemerkt) bestehen z. B. nach:
Verbindungen in die Großstädte sind oft günstiger und schneller von der Gare TGV Besançon Franche-Comté an der TGV-Strecke zwischen Dijon und Mulhouse. Der Bahnhof liegt 10 km nordwestlich des Zentrums, 15 Minuten mit dem Zug von der Gare Besançon-Viotte (5 €, alle 1 oder 2 Std.).
Nach Genf (ab 61 €, 3–5½ Std.) muss man in Dole oder Lyon Part-Dieu umsteigen.
Die Region südwestlich von Besançon ist Wein- und Käseland – mit dem milden, nussigen Comté-Käse und der reizenden Route des Vins du Jura (www.jura-vins.com): Die Jura-Weinstraße führt auf 80 km Länge durch Weinberge mit Chardonnay-, Savagnin- und Pinot-Noir-Pflanzungen, hier finden sich vom Zahn der Zeit angenagte Steindörfer und dunkel bewaldete Hänge. Die Gegend ist außerdem eng mit dem Wissenschaftler und Impf-Pionier Louis Pasteur verbunden: Er wurde in Dole geboren, wuchs in Arbois auf und arbeitete in Besançon. Südöstlich von Besançon ist dann das Land der Burgen und Schlösser.
Die Legende besagt, dass der vin jaune (gelber Wein) erfunden wurde, als ein Winzer sechs Jahre und drei Monate nach Befüllung ein vergessenes Weinfass wiederfand und dabei entdeckte, dass sich der Inhalt wunderbarerweise in goldfarbenen süßen Wein verwandelt hatte.
Ein langer, ununterbrochener Gärungsprozess verleiht dem berühmtesten Wein des Jura seine einzigartigen Eigenschaften. Die Savagnin-Trauben werden spät geerntet und ihr süßer Saft muss mindestens diese sechs Jahre und drei Monate in Eichenfässern reifen. Auf dem Wein bildet sich eine dünne Hefeschicht, die verhindert, dass der Wein zu sehr oxidiert. Es werden keine Nachfüllungen durchgeführt, um Verdunstung (genannt la part des anges, „der Engelsanteil“) auszugleichen. Am Ende vergären 100 l Traubensaft zu 62 l vin jaune (glückliche Engel!), der nun in spezielle 0,62 l fassende Flaschen namens clavelins abgefüllt wird.
Vin jaune ist für seine Lagerqualität bekannt: Die besten Weine kann man problemlos über ein Jahrhundert lang liegen lassen. Ein Wein des Jahrgangs 1774 wurde 2012 bei Christie’s für 46 000 Franken versteigert – viele Einheimische meinten, der Preis hätte ruhig höher liegen dürfen.
3407 EW.
Vin jaune, ein langsam gereifter goldener Wein, ist der ganze Stolz der Stadt Arbois 40 km südöstlich von Besançon. Viele der honiggelben Steinhäuser am Ufer des Flusses Cuisance beherbergen Restaurants und Weinlokale. Am schönsten ist Arbois im Sommer. Zu jeder Jahreszeit kann man hier die Einheimischen aber Kisten mit vin jaune in ihren Kofferraum laden sehen.
Durch die Weinberge winden sich der 2,5 km lange Wanderpfad Chemin des Vignes und der 8 km lange Mountainbike-Trail Circuit des Vignes. Beide Pfade sind orangefarben ausgeschildert und beginnen an den Stufen neben dem Château Pécauld in Arbois. Die Touristeninformation verteilt eine Broschüre mit weiteren Informationen.
Hoch über Arbois liegt 3 km südöstlich das winzige Pupillin, ein hübsches Dörfchen mit gelben Steinhäusern, das für seine Weine berühmt ist. Rund zehn verschiedene Weinkeller stehen Besuchern offen.
(03 84 66 40 45; www.arbois.fr; rue des Fossés; Erw./Kind 3,50 €/frei; März–Okt. Mi–Mo 10–12 & 14–18 Uhr, Nov.–Feb. Mi–Mo 14–18 Uhr) Die Geschichte des begehrten „gelben Weins“ dokumentiert das Musée de la Vigne et du Vin du Jura im turmbesetzten goldenen Château Pécauld aus dem 13. Jh. Hier werden verschiedene Methoden des Weinanbaus vorgestellt, u. a. anhand von kurzen Videofilmen.
(www.percee-du-vin-jaune.com; Eintritt & 10 Probiertickets 20 €; Anfang Feb.) Beim Fest der „Öffnung des gelben Weins“ wird der neue Wein, der sechs Jahre und drei Monate lang gekeltert wurde, vorgestellt. Die Dörfer begehen die zweitägigen Feierlichkeiten abwechselnd – während des Festes wird der neue Wein gesegnet und bewertet; Verkostungen, Kochwettbewerbe, Besuche von Weinkellern und Auktionen sorgen rund um die Uhr für Programm.
(03 84 66 17 38; www.closerielescapucines.com; 7 rue de Bourgogne; DZ/4BZ mit Frühstück ab 125/250 €; Feb.–Dez.; ) Für dieses Boutique-B&B mit seinen fünf dezent eleganten Zimmern wurde ein Steinkloster aus dem 17. Jh. liebevoll umgebaut. Außerdem gibt’s einen schattigen Garten am Fluss, einen Pool und eine Sauna.
(03 84 66 06 97; www.chocolat-hirsinger.com; place de la Liberté; Fr–Di 8–19.30 Uhr) Hier entzückt schon die Auslage mit bunten Eclairs, „Opéra“-Kuchen mit Kaffee und Mandeln und Ingwer-Ganache in dunkler Schokolade. Das Angebot an fachkundig hergestellten Pralinen, Törtchen und Likör-Desserts ist enorm. Unser Tipp: das Absinth-Marzipan.
(03 84 37 45 00; www.labalance.fr; 47 rue de Courcelles; Mittagsmenü werktags 17,50–19,80 €, Abendmenü ab 29 €; Mi–So 12–14, Di–Sa 19–21 Uhr, Juli & Aug. auch Di mittags & So abends; ) In einem stimmungsvollen Gebäude des 18. Jhs. werden regionale Bio-Erzeugnisse zu typischen Gerichten wie coq au vin mit Morcheln und crème brûlée mit vin jaune verarbeitet. Auf einer fleischlosen Platte ist auf zehn verschiedene Arten zubereitetes Gemüse der Saison versammelt. Auf der Weinkarte sind vin jaune und andere Tröpfchen aus dem Jura zu erschwinglichen Preisen aufgeführt.
Die Touristeninformation (03 84 66 55 50; http://tourisme.arbois.com; 17 rue de l’Hôtel de Ville; Mo–Sa 10–12.30 & 14–17.30 Uhr, April–Sept. auch So 10–12 Uhr; ) von Arbois befindet sich auf der Südseite der Hauptbrücke über die Cuisance gegenüber der Kirche.
Züge ab Besançon (10 €, 40–50 Min., 6.30–20 Uhr, 1-mal pro Std.) halten auf dem Weg nach Poligny (5 €, 10 Min.) in Arbois.
Die Route Pasteur (www.terredelouispasteur.fr) führt durch schöne Wein- und Weidelandschaften zu wichtigen Stationen im Leben des berühmten Biochemikers Louis Pasteur (1822–1895), der die Methode des Pasteurisierens entdeckte und den Tollwut-Impfstoff entwickelte. Die Fahrt von einem Ende der Route zum anderen dauert 90 Minuten; wer aber noch Zeit für Museumsbesuche, Spaziergänge und das Mittagessen haben möchte, sollte einen ganzen Tag einplanen.
Los geht’s in der hübschen mittelalterlichen Stadt Dole, rund 50 km westlich von Besançon entlang der A36, der einstigen Hauptstadt der Franche-Comté. Ein hübscher Spaziergang am Canal des Tanneurs führt zu seinem Geburtshaus, in dem heute das Musée Pasteur (La Maison Natale de Pasteur; 03 84 72 20 61; www.amisdepasteur.fr; 43 rue Pasteur, Dole; Erw./Kind 5,30 €/frei; Feb.–April, Okt. & Nov. 14–18 Uhr, Mai–Sept. 9.30–12.30 & 14–18 Uhr; ) untergebracht ist. In dem ansprechend gestalteten Museum sind Pasteurs Wiege und seine ersten Zeichnungen zu sehen und es gibt Spiele rund um sein Leben und seine Arbeit. Nur 100 m westlich kann man dann beim Mittagessen im Restaurant Grain de Sel (03 84 71 97 36; www.restaurant-graindesel.fr; 67 rue Pasteur, Dole; Mittagsmenü ab 17 €, Abendmenü 27–50 €; Do–Di 12–13.30, Do–Sa & Mo auch 19–21 Uhr; ) über Pasteurs Leben nachsinnen; die sich stets wandelnden Menüs des Restaurants beinhalten verschiedene Verarbeitungen saisonaler Produkte.
Von hier windet sich die Pasteur-Route Richtung Südosten durch die Franche-Comté nach Molain und es lohnen sich ein paar kleine Abstecher: Am Mont Poupet (851 m) führt ein Spazierweg zu Stellen, an denen Pasteur Experimente durchführte, die beweisen sollten, dass Bakterien in der Luft vorkommen. Aus Marnoz stammt die Familie von Pasteurs Mutter und in Aiglepierre ging er zur Schule.
Das Highlight und möglicher Endpunkt des Ausflugs ist der wichtige Weinort Arbois 12 km vor Molain: In Arbois ließ sich Louis Pasteurs Familie 1827 nieder. Pasteurs hiesiges Labor und seine Werkstätten sind in der Maison de Louis Pasteur (03 84 66 11 72; www.terredelouispasteur.fr; 83 rue de Courcelles; Erw./Kind 6,80/4,20 €; Feb.–April, Okt. & Nov. 14–18 Uhr, Mai–Sept. 9.30–12.30 & 14–18 Uhr) zu sehen – alles noch in der Originalausstattung aus dem 19. Jh.!
4104 EW.
Das hinter Kalksteinklippen versteckte, malerische Städtchen Poligny 60 km südwestlich von Besançon ist das Zentrum der Comté-Produktion des Jura. In Dutzenden fruitières (Käsereien) können Besucher den goldenen Hartkäse probieren, der in größeren Mengen produziert wird als jeder andere französische Käse mit AOC-Zertifikat (Appellation d’Origine Contrôlée).
In der Maison du Comté (03 84 37 78 40; www.maison-du-comte.com; av. de la Résistance; Erw./Kind 5/3 €; April–Juni, Sept. & Okt. Di–So 14–17 Uhr, Juli & Aug. 10–12 & 14–17.30 Uhr) wird gezeigt, wie aus 450 l Milch ein 40 kg schweres Rad mit würzigem Comté-Käse wird – den man hier auch probieren kann. Je nach Jahreszeit finden täglich zwei bis neun Führungen statt.
Für Weinfreunde bildet der Caveau des Jacobins (03 84 37 14 58; 1 rue Hyacinthe Friant; Juli & Aug. Di–Sa 10–12 & 14.30–18.30, So 10–12 Uhr, sonst So geschl.) in einem gotischen Kloster aus dem 13. Jh. eine unvergesslich stimmungsvolle Kulisse für eine Verkostung der Jura-Weine. Das Kloster wurde von den Dominikanern (Jakobinern) nach der Revolution aufgegeben und 1907 von den Winzern von Poligny an Land gezogen.
Die Touristeninformation (03 84 37 24 21; www.poligny-tourisme.com; 20 place des Déportés; Mo–Sa 10–12.30 & 13.30–18 Uhr) hat Infos zu Käsereien und Weingütern der Region sowie zu Unterkünften, Restaurants und Events.
Der Bahnhof von Poligny liegt rund 15 Gehminuten nordwestlich des Zentrums. Es fahren regelmäßig Züge nach Besançon (10 €, 1 Std., 8- bis 12-mal tgl.), Arbois (5 €, 10 Min., 8- bis 12-mal tgl.) und Lons-le-Saunier (5 €, 20 Min., mind. stündl.).
194 EW.
Auf dem Weg nach Baume-les-Messieurs windet sich die Straße hinunter in eine von schwarzen Klippen umstandene Senke. Moosbewachsene Felsbrocken, Wäldchen auf den Klippen und Wasserfälle bilden eine spektakuläre Kulisse für das Dorf mit seinen honiggelben Häusern. Das v. a. für seine Benediktinerabtei bekannte Örtchen liegt 18 km südwestlich von Poligny.
(Baume-Höhlen; 03 84 48 23 02; www.baumelesmessieurs.fr; Erw./Kind 8,50/5,50 €; Führungen April–Sept. 10.30–12.30 & 13.30–17, 18 oder 19 Uhr) Die 30 Mio. Jahre alten Grottes de Baume liegen etwa 2 km südlich von Baume-les-Messieurs versteckt in den Felsen. Auf Führungen kann man in 2,5 km langen Höhlenabschnitten von der Decke hängende Stalaktiten und sich plötzlich aus dem Schatten öffnende Kalksteinspalten bewundern. Die Führungen dauern etwa eine Stunde; Pullover mitbringen und auf das Geflatter der Fledermäuse achten, die hier leben.
Wer auch die Abbaye Impériale besichtigen möchte: Ein Kombiticket kostet 13/6 € für Erwachsene/Kinder.
(Kaiserliche Abtei; 03 84 44 99 28; www.baumelesmessieurs.fr; Erw./Kind 8/5 €; Führungen April–Sept. 10–12 & 14–18 Uhr) Die verlassene Benediktinerabtei Abbaye Impériale in Baume-les-Messieurs besitzt einen großartigen mehr-farbigen flämischen Altar aus dem 16. Jh. – damals erlebte die aus einfachen Mönchszellen des 7. Jhs. erwachsene Abtei ihre Glanzzeit.
Die Tufs-Wasserfälle bei den Grottes de Baume ergießen sich in spektakulärer Weise über Kalksteinfelsen in den Fluss Dard. In der Nähe befinden sich malerische Spazierwege.
(03 84 44 68 37; www.legrandjardin.fr; 6 place Guillaume de Poupet; EZ/DZ/3BZ/4BZ mit Frühstück ab 64/70/92/112 €; Sept.–Juni Di & Mi geschl.; ) Gegenüber der Abtei befinden sich in einem Haus aus dem 16. Jh. mit gepflegtem Garten drei sonnige Zimmer mit Holzböden.
Auf der Karte des Restaurants (Menü 28–47 €) stehen französische Gerichte und Speisen aus der Franche-Comté wie mit Morteau-Wurst gefülltes Kaninchen und Saibling mit Absinth, zubereitet mit individuellem Touch.
Das 18 km südwestlich von Poligny gelegene Baume-les-Messieurs ist am besten mit einem eigenen Fahrzeug zu erreichen.
Ab Besançon fahren Züge nach Domblans-Voiteur 6,5 km nördlich von Baume (15 €, 1¼ Std., 4-mal tgl.). Von Voiteur (1,5 km südöstlich des Bahnhofs) verkehren unregelmäßig Busse nach Baume (2 €, 25 Min., Mo–Fr 4- bis 5-mal tgl.); Fahrpläne gibt’s bei Jurago (http://jurago.fr).
49 519 EW.
Das attraktive historische Zentrum des unterschätzten Belfort besteht aus Backsteintürmen und ockerfarbenen und rosa Häusern. Über der Stadt erhebt sich auf der von Vauban errichteten Zitadelle ein monumentaler Löwe, das Symbol der Stadt. Dieses sphinxartige Standbild erinnert daran, wie die Stadt der preußischen Belagerung 1870/71 ganze 103 Tage lang zähen Widerstand leistete, sodass sie französisch blieb und nicht von den Deutschen annektiert wurde.
Belfort ist ein netter Zwischenstopp auf dem Weg von Süddeutschland oder Deutschschweiz ins Burgund oder in die Alpen.
(allée du Souvenir Français; Aussichtsplattform 10–12.30 & 14–18 Uhr) Belforts Wahrzeichen ist ein monumentaler Löwe, der von der Zitadelle stirnrunzelnd gen Stadt hinabblickt. Der rote, fast 11 m hohe Sandsteinlöwe, geschaffen von Frédéric Auguste Bartholdi, bekannt für die New Yorker Freiheitsstatue, ist ein Symbol des Widerstandsgeistes der französischen Armee während der Belagerung von Belfort im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.
(03 81 99 42 03; www.museepeugeot.com; Carrefour de l’Europe, Sochaux; Erw./Kind 9/5 €; 10–18 Uhr) Dieses Museum 14 km südlich von Belfort huldigt in angemessen altmodischem Stil der Industriegeschichte des 19. Jhs. Bevor Peugeot überall ein Begriff war, war das Unternehmen ein Familienbetrieb. Nicht nur Autos, sondern auch Pfeffermühlen, Korsetts, Rasierklingen, Waschmaschinen u. v. m. trugen den Namen Peugeot. Das Firmenmuseum mit seinen zahlreichen Fahrzeugklassikern stellt eine amüsante Reise durch die Vergangenheit dar.
Wer sich unter der Woche das ultramoderne Peugeot-Werk, eine der größten Autofabriken Europas, anschauen möchte (Erw./Kind 18/12 €, Mindestalter 12 Jahre), muss sich anmelden.
Die moderne Chapelle de Notre-Dame du Haut (03 84 20 65 13; www.collinenotredameduhaut.com; 13 rue de la Chapelle, Ronchamp; Erw./Kind 8/4 €; April & Mai 9–18 Uhr, Juni–Okt. bis 19 Uhr, Nov.–März 10–17 Uhr; ) erinnert an Schiffssegel und einen Leuchtturm, der die Gläubigen zum Gebet ruft. Sie steht 20 km westlich von Belfort auf einem Hügel oberhalb der kleinen Stadt Ronchamp. Ursprünglich zierte sich der visionäre Architekt Le Corbusier, die Kapelle zu entwerfen, doch die phantastischen Ausblicke auf den Jura von dieser uralten Marien-Pilgerstätte ließen ihn doch seine Meinung ändern.
Wer die Betonkapelle betritt, lässt die Außenwelt sofort hinter sich, und durch die rauen Innenwände und die düstere Beleuchtung wirken die Buntglasfenster umso mehr wie funkelnde Juwelen. Es gibt hier noch verschiedene weitere Gebäude wie eine Kapelle, Unterkünfte für Pilger und eine kleine Friedenspyramide, die an einheimische Opfer erinnert, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren.
Von Belfort (5 €, 20 Min.) fahren regelmäßig Züge nach Ronchamp. Von/nach Besançon muss man in Belfort umsteigen.
(www.eurockeennes.fr; Juli) Jeweils am ersten Wochenende im Juli ist Belfort Gastgeber des riesigen dreitägigen Open-Air-Rockfestivals. Drei Abende mit unterschiedlichster Musik von Electronic und Metal über Pop und Jazz bis zu Indie inklusive Camping kosten nur 122 €.
(03 84 21 59 37; www.hotel-vauban.com; 4 rue du Magasin; EZ/DZ/3BZ 75/80/93 €; ) Die Gastgeber Guy und Marie haben das Hôtel Vauban für ihre Gäste zu einem zweiten Zuhause gemacht. Mehr als 200 originelle Ölgemälde von lokalen Künstlern schmücken die Wände. Die mittelgroßen Zimmer sind mit ihren limettengrünen Akzenten, Wandfolien und flauschigen Teppichen hell und freundlich und hinterm Haus gibt’s einen hübschen Garten. Frühstück kostet 9 €.
(03 84 58 57 56; www.tonneaudor.fr; 1 rue du Général Reiset; DZ 97–105 €, 3BZ 133 €; ) Das stattliche, wenn auch leicht verblasste Belle-Époque-Hotel mitten im Stadtzentrum wartet mit korinthischen Säulen, riesigen Buntglasfenstern, einer ausladenden Treppe und 52 großen, modernen Zimmern auf, einige davon mit Ausblick auf den Lion du Belfort.
(03 84 28 06 01; http://auxtroismaillets.fr; 3 place d’Armes; Hauptgerichte 11–25 €; Mo–Fr 10–15 & 18–23, Sa & So 10–23 Uhr; ) Die Brasserie „Zu den drei Holzhämmern“ hebt sich vom üblichen Brasserie-Einerlei ab: Sie serviert außergewöhnlich gute Omeletts, Platten mit Schinken und Wurst aus der Region Haut-Doubs und perfekt zubereitete Steaks.
Touristeninformation (03 84 55 90 90; www.belfort-tourisme.com; 2bis rue Clémenceau; Sommer Di–Fr 9–12.30 & 14–17.30, Sa 10–12.30 & 14–17, So & Mo 14–17.30 Uhr, sonst kürzere Öffnungszeiten)
Der Bahnhof (6 av. Wilson) von Belfort hat direkte Verbindungen nach Besançon (5 €, 1¼ Std., alle 1 oder 2 Std.) sowie teils direkte TGV- und TER-Verbindungen zur Pariser Gare de Lyon (ab 50 €, 2½–4 Std., 1- oder 2-mal pro Std.).
Der TGV-Bahnhof Belfort-Montbéliard 10 km südöstlich des Zentrums liegt an der Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Rhin-Rhône von Mulhouse (ab 7 €, 30 Min.) nach Marseille (ab 80 €, 4½ Std.). Von Mulhouse gibt’s auch Direktverbindungen nach Basel in der Schweiz.
Der 1780 km2 große Parc Naturel Régional du Haut-Jura an der französisch-schweizerischen Grenze unmittelbar westlich des Genfer Sees lockt Wanderer und Skifahrer in seine kiefernbestandene Wildnis. Im Park liegen in den Departements Ain, Doubs und Jura Dutzende Dörfer. Für Wintersport, besonders Skilanglauf, ist am besten Les Rousses, während Lajoux und Mijoux gute Ausgangspunkte für Wander- und Mountainbike-Touren sind.
Im Parc Naturel Régional du Haut-Jura wird im Sommer gewandert und im Winter Wintersport getrieben; in der Zwischensaison herrscht in den Dörfern jeweils eine wunderbare Stille.
Vom Col de la Faucille (1323 m; ganzjährig geöffnet), einem Pass 13 km östlich von Lajoux und 25 km nördlich vom Genfer Flughafen, eröffnen sich unglaubliche Ausblicke über den Genfer See und auf die Alpen.
(03 84 34 12 30; www.parc-haut-jura.fr; 29 Qua le Village, Lajoux; Erw./Kind 5/3 €; Juli, Aug. & Schulferien Di–Fr & So 9–13 & 14–18, Sa 9–13 Uhr, sonst Di–Fr 14–18 Uhr; ) In der ausgezeichneten Maison du Parc, teils Museum, teils Touristeninformation, erfährt man etwas über die Flora und Fauna des Jura, kann sich altmodische Skier anschauen und sich mit Broschüren und Tipps zur Erkundung des Parks eindecken. Man kann den aufgezeichneten Geschichten von Einheimischen lauschen und – toll für Kinder! – Exponate zu Geologie und Wetter in die Hand nehmen. Die Maison du Parc befindet sich 19 km östlich von St-Claude, dem größten Ort im Park, in Lajoux.
(04 50 41 31 10; www.la-mainaz.com; Col de la Faucille, Gex; DZ/4BZ ab 185/359 €; ) Das La Mainaz wartet mit jedem nur erdenklichen Luxus auf: schicken Zimmern im Chaletstil mit Kaffeemaschine und ultramodernen Bädern mit Anthrazitwänden sowie einem echten Gourmettempel (Menü 100–145 €). Doch was der Seele Flügel verleiht, sind die Panoramen des Genfer Sees und des Mont Blanc. Die an den Zimmerwänden festgemachten Skier wecken einen aus den Träumereien und erinnern daran, dass man sich eigentlich in die Berge aufmachen wollte. Die Unterkunft liegt 20 km südlich von Les Rousses Richtung Genf.
(03 84 42 09 24; http://leslouvieres.com; Pratz; 2-/3-Gänge-Menü 41/49 €; Mi–So 12–14, Mi–Sa 19.30–21 Uhr; ) Der „Wolfsbau“ ist im Stil sowohl elegant als auch kreativ-modern, mit großartigen Ausblicken auf die Berge des Jura und köstlicher Feinschmeckerküche. Küchenchef Philippe Vaufrey verleiht seinen erstklassigen regionalen Zutaten wie Quappen, Rindfleisch und reichen Patés gern mit Thai-Gewürzen, Ingwer und Mango einen asiatischen Touch. Hier muss reserviert werden. Das Restaurant liegt zwischen Pratz und Moirans, zu erreichen nach 1,8 km auf einer einspurigen Straße, die von der D470 (der Ausschilderung folgen) abzweigt.
Im Hochjura verkehren kaum öffentliche Verkehrsmittel. Busse von Jurago (www.jurago.fr) fahren von Lons-le-Saunier nach St-Claude. Zwischen den Dörfern Bois-d’Amont und Les Rousses verkehrt die Linie 702, zwischen Mijoux, Lajoux und Lamoura die Linie 701. Jede Fahrt kostet pauschal 2 €. Die Fahrpläne dieser nicht gerade häufig verkehrenden Busse sind auf die Bedürfnisse von Schulkindern und Leuten, die zum Einkaufen fahren, abgestimmt.
Im Winter sind einige Dörfer durch kostenlose navettes (Shuttlebusse) verbunden; Fahrpläne gibt’s in der Touristeninformation.
1179 EW. / 1000 M
Métabief zeichnet sich die meiste Zeit des Jahres vor allem durch frische Luft und Landwirtschaft aus. Doch der Schnee im Winter verwandelt die Gegend in ein Wintersportgebiet; im Sommer sind hier Mountainbiker unterwegs.
Im Winter wie im Sommer fahren Lifte fast bis zum Gipfel des Mont d’Or (1463 m) hinauf. Als höchster Gipfel in weitem Umkreis bietet er ein phantastisches 180°-Panorama über das Schweizer Tiefland bis zum Genfer See und vom Matterhorn bis zum Mont Blanc.
Er ist cremig und in einer Schachtel verpackt: Der Vacherin du Haut Doubs wird aus lait cru (Rohmilch) hergestellt und erhält seinen unverwechselbar grasigen Geschmack dadurch, dass er in Fichtenrinde eingewickelt wird. Kenner machen ein Loch in die weiche Rinde des Käses und füllen es mit einer Mischung aus gehacktem Knoblauch und Weißwein und backen ihn eine halbe Stunde lang im Ofen, um eine boîte chaude (heiße Schachtel) zu erhalten, die man dann am besten mit gekochten Kartoffeln verzehrt. Genauso hat es die Jésus-Wurst in sich, eine kleine, fette Variante der saucisse de Morteau (Morteau-Wurst), die in einer traditionellen tuyé (Berghütte) mit Fichtensägemehl geräuchert wird.
Eine weitere tolle Spezialität des Departements Doubs ist der liqueur de sapin (Fichtenlikör) aus Mouthe, 15 km südwestlich von Métabief – Mouthe ist wegen seiner extremen Temperaturen von bis zu –36,7 °C auch als „Französisch-Sibirien“ bekannt. Aus dieser Gegend stammt auch die Glace au sirop de sapin (Fichteneiscreme). Likör und Eis schmecken ziemlich nach Weihnachtsbaum …
(www.station-metabief.com; Tagespass Erw./Kind 28/24 €; Ende Dez.–Anfang März) Zwar ist Métabief v. a. als Ziel für Langläufer bekannt – das Gebiet Métabief–Mont d’Or wartet mit 214 km Loipen auf –, doch das kleine Abfahrtsskigebiet bietet auch eine ausgewogene Mischung aus grünen, blauen und roten Pisten mit einer Gesamtlänge von 37 km sowie nur zwei schwarzen Pisten. Das Gebiet erstreckt sich zwischen 950 und 1430 m Höhe, sodass die Skisaison hier kurz ist und gute Schneebedingungen notwendig sind.
(03 81 69 20 20; www.parcpolaire.com; Cernois Veuillet et les Fo, Chaux-Neuve; Erw./Kind 9,50/6,50 €; Sept.–Juni 10–17 Uhr, Juli & Aug. bis 18.30 Uhr; ) Auf zweistündigen Spaziergängen in diesem Naturpark in Chaux-Neuve 25 km südwestlich von Métabief kann man mit Gämsen, Grönland-Huskys und wilden Pferden – fast – auf Tuchfühlung gehen. Das wunderbar engagierte Personal sorgt für einen sicheren Abstand – die Yaks stehen hinter Zäunen, von den Hirschen mit ihren Geweihen hält man einige Meter Abstand, aber den Huskys kann man den Bauch kraulen.
(03 81 69 47 95; www.chateaudejoux.com; La Cluse-et-Mijoux; Erw./Kind 7,50/4,50 €; April–Juni & Sept.–Nov. 10–12 & 14–17.30 Uhr, Juli & Aug. 10–17.30 Uhr) Das 10 km nördlich von Métabief gelegene Château de Joux klammert sich an einen Kalksteinfelsen und diente einst der Kontrolle der Verbindungsroute zwischen der Schweiz und Frankreich. Seine Ursprünge gehen auf das Jahr 1034 zurück, doch in den folgenden Jahrhunderten ist es im Mittelalter mit Türmen und in der Vauban-Zeit noch weiter befestigt worden.
Audioguides und Print-Infos sind in mehreren Sprachen erhältlich. Die mit spannenden Geschichten angereicherten Führungen sind auf Französisch, doch Gruppen ab zehn Personen können auch – weit im Voraus! – Führungen in anderen Sprachen buchen.
Außerdem gibt’s hier eine eindrucksvolle Sammlung mit 700 Waffen aus dem 18. und 19. Jh., die zuletzt allerdings umgestaltet wurde.
Weniger als 1 km südlich der Burg über die Hauptstraße befindet sich die Auberge du Château de Joux (03 81 69 40 41; http://aubergeduchateaujoux.wixsite.com/aubergechateaujoux; 127 Au Frambourg, La Cluse-et-Mijoux; EZ/DZ/3BZ/FZ ab 70/80/100/120 €; ) mit modernen Zimmern und einem täglich geöffneten Restaurant: Bei den sehr preiswerten Menüs (ab 14 €) kann man sich auch beim herrlichen Dessertbuffet bedienen.