Im Untergrund der Auvergne schlummert eine explosive Geschichte. Die felsige Region wurde von alten Vulkanen geformt, die vor dem Hintergrund des Zentralmassivs zahllose Schlackekegel und spiegelnde Seen hinterlassen haben.
Zwei große Naturschutzgebiete prägen die Auvergne: im Westen der bergige Parc Naturel Régional des Volcans d’Auvergne und im Osten hübsche Dörfer inmitten von Wäldern und Bauernland des Parc Naturel Régional Livradois-Forez. Dazwischen blüht die Kultur: das ehemals glamouröse Vichy, das farbenfrohe Pay d’Issoire und die traumhaften Dörfer entlang dem Fluss Allier. Östlich davon überragen versteinerte Lavatürme die Pilgerstadt Le Puy-en-Velay, sicherlich eine der spektakulärsten Silhouetten in Frankreich.
Nach Wanderungen zu romanischen Kirchen (oder Eisangeln oder Langlauftouren) schmeckt die Küche der Auvergne noch einmal besser. Dem herben Charme der Region entsprechend sind die Gerichte herzhaft und bodenständig.
Puy de Dôme Aus dem Panoramazug oder bei einer Kraterwanderung über Vulkanlandschaften blicken.
Gorges de l’Allier Eine Tour durch bröckelnde Steindörfer unternehmen.
Chapelle St-Michel d’Aiguilhe Für tolle Blicke auf Le Puy-en-Velay zu einer Höhlenkapelle hinaufsteigen.
Clermont-Ferrand Sich im Labyrinth der Lavasteinhäuser und gotischen Türme der Altstadt verlieren.
Le Mont-Dore Um den Ski- und Thermalort Pisten hinabwedeln oder wandern
Musée de la Coutellerie In der Hauptstadt der Messerproduktion Handwerkern über die Schulter schauen.
Vichy Thermalquellen genießen und Belle-Époque-Bauten erkunden.
Käsestraße Von Milchbauern Käse wie St-Nectaire und Ambert kaufen.
Pays d’Issoire Über hübsche Kirchen und geologische Wunder staunen.
La Chaise-Dieu Gotische Pracht bewundern.
141 398 EW. / HöHE 358 M
Die Silhouette von Clermont-Ferrand ist so düster-gotisch wie die Stimmung sonnig und gutgelaunt ist. Der dunkle Vulkanstein der Stadthäuser aus dem 18. Jh., der Dutzenden Brunnen und der prächtigen Kathedrale mit zwei Türmen im kopfsteingepflasterten Zentrum geben der Stadt ihre typische Färbung. Die größte Stadt der Auvergne ist nicht nur ein wirtschaftliches Zentrum, sondern mit zahlreichen Restaurants, die eine moderne cuisine auvergnate auf den Tisch bringen, auch das Herz ihrer Gastronomie und Kultur (mit einer flirrenden Kunst-, Film- und Livemusikszene). Abgesehen von den verwinkelten Gassen der Altstadt ist die Hauptstadt der Auvergne auch ein Industriezentrum und Heimat des Michelin-Imperiums.
Sie ist ein geeigneter Ausgangspunkt für Ausflüge zu den schlummernden Vulkanen im Parc Naturel Régional des Volcans d’Auvergne sowie zu Nachbarstädten, wie Thiers und Riom.
Karte offline Google Maps (place de la Victoire; Turm 2 €; Mo–Sa 7.30–12 & 14–18, So 9.30–12 & 15–19.30 Uhr) Die von Vulkanstein geprägte Silhouette von Clermont-Ferrand wird von der eindrucksvollen Cathédrale Notre-Dame überragt, deren zwei 108 m hohen Türme wie geschwärzte Speere in den Himmel ragen. Die Fassade mit zähnefletschenden Wasserspeiern und gotischem Maßwerk wurde zwischen dem 13. und 19. Jh. gebaut. Im Inneren verdienen die Jacquemart-Uhr von 1527, der Mars, Chronos und Faunus die Stunde schlagen, und die Anfang des 20. Jahrhundert restaurierte, verschlungene Fensterrosette besondere Aufmerksamkeit.
Im Sommer hat man von der Tour de la Bayette einen 360°-Blick auf die Stadt.
(04 43 76 25 25; place Louis-Deteix, Montferrand; Erw./Kind 5 €/frei;
Di–Fr 10–18, Sa & So 10–12 & 13–18 Uhr) Die beste Galerie der Stadt liegt in einem Ursulinenkloster, 3 km nordöstlich der Innenstadt, und erinnert mit der weißen, spiralförmigen Treppe an das Guggenheim Museum in New York. Über das Haus verteilen sich verschiedene Epochen europäischer Kunst – im Obergeschoss hängen die Meisterwerke aus dem 17. Jh., im Nebengebäude werden religiöse Kunstrelikte aus dem Mittelalter ausgestellt, die bis ins 7. Jh. zurück reichen. Straßenbahnlinie A vom Place de Jaude fährt zum Museum.
Karte offline Google Maps (rue du Port; Mo–Sa 8–12 & 14–18, So 9–12 & 15–20 Uhr) Das architektonische Schmuckstück hat alle wichtigen Elemente einer romanischen Kirche: halbrunde Bogen, eine klotzige Silhouette und ein breites Chorhaupt. Aber ihre markante Ausgestaltung unterscheidet sie von anderen und zeigt, warum sie 1998 ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Florale und geometrische Muster aus schwarzem Vulkangestein wurden gekonnt in den pfirsichfarbenen Sandstein eingearbeitet. Die Fassade verbindet spielerisch klassizistische Säulen, Terrakottafliesen und mittelalterliche Reliefs; sie kann am besten vom Belvédère (
14–17 Uhr)
aus bewundert werden (den Schildern gegenüber folgen).
(04 73 98 60 60; https://laventure.michelin.com; 32 rue du Clos Four; Erw./Kind 9,50/5,50 €, Audioguide 2 €;
Sept.–Dez. & Feb.–Juni Di–So 10–18, Juli & Aug. tgl. 10–19 Uhr;
) Ja, dies ist ein Tempel der weltberühmten Reifenmarke aus der Auvergne. Doch das „Abenteuer Michelin“ ist auch eine touristische Attraktion. Die Räume sind gestaltet wie Straßen aus dem 19. Jh. und führen die Besucher in die Zeit zurück, in der die Michelin-Brüder das Transportwesen auf der ganzen Welt mit ihren Entwürfen revolutionierten. Einige Ausstellungsstücke sind sehr speziell (etwa der Vergleich von Cordreifen aus dem Jahr 1919 mit einem von 1923), aber das Museum bietet auf vielfältige und interaktive Weise Wissenswertes zur Herstellung von Karten und Autos. Die schriftlichen Informationen stehen auf Französisch und Englisch zur Verfügung.
Wer vorhat, L’Aventure Michelin (S. o.) und eines der Kunst- oder Wissenschaftsmuseen der Stadt zu besuchen und mit dem Panoramique des Dômes zu fahren, sollte sich den Clermont Pass (18.50 €, 72 Std.) besorgen. Der Pass gilt außerdem für eine Stadtführung und für die öffentlichen Verkehrsmittel (sowie einige weitere Ermäßigungen) und kann in der Touristeninformation erworben werden.
(04 73 92 69 71; www.hotelsaintjoseph.fr; 10 rue de Maringues; EZ/DZ/3BZ/FZ 41/53/77/79 €;
) Die doppelt verglasten Zimmer in dem kleinen Hotel neben dem morgendlichen Freitagsmarkt von St-Joseph sind die preisgünstigsten in Clermont. Sie sind klein und etwas hellhörig, aber dafür sehr sauber.
Karte offline Google Maps (07 81 16 60 95; www.5-chambresenville.com; 8 rue Neyron; Zi. 90–130 €;
) Das noble B&B bietet makellose Zimmer, die individuell in Pastelltönen gestaltet sind. Jedes Zimmer hat ein großes Bett mit hochwertiger Wäsche und viel natürliches Licht. Die teureren Zimmer im Obergeschoss haben romantische Attribute, wie eine im Boden eingelassene Badewanne. Besonders schöne ist „Maud“ mit traumhaftem Ausblick auf Notre-Dame du Port.
Karte offline Google Maps (04 73 17 60 80; www.hotel-le-lion-clermont.fr; 16 place de Jaude; EZ/DZ/Suite ab 83/93/113 €;
) Königsblau ist die dominierende Farbe im Hôtel Le Lion, das etwas oberhalb des Mittelpreissegments liegt, aber dafür auch königlichen Komfort bietet. Die Mitarbeiter machen alles möglich, damit die Gäste sich wohlfühlen. In den geräumigen, designaffinen und außerordentlich schalldichten Zimmern mit Blick auf die lebhafte Place de Jaude ist das aber auch nicht schwierig.
Karte offline Google Maps (Markthalle; www.marche-saint-pierre.com; place St-Pierre; Mo–Sa 7–19 Uhr) Das klobige Gebäude sieht ein wenig aus, als sei es aus Legosteinen gebaut, aber die Markthalle ist gut gefüllt mit frischem Bio-Gemüse und Lebensmitteln aus der Region. Besonders empfehlenswert sind die Käsesorten der Auvergne, die Selbstbedienungstheke mit pâte de fruit (Fruchtgelee), der Kräuterlikör und Marmeladen von Heidelbeere bis Quitte (Letztere passt super zu Käse).
Karte offline Google Maps (04 73 14 04 28; www.lesisisi.com; 14 rue Massillon; Mittagsmenü 15,50 €, Hauptgericht 18–20 €;
Di–Fr 12–13.30, Di–Sa 20–22 Uhr) Nicht weit von der Kathedrale liegt das unauffällige kleine Restaurant, dessen Tische heiß begehrt sind. Süß-pikante Aromen aus regionalen Zutaten werden gekonnt aufeinander abgestimmt, wodurch ganz neue Geschmackserlebnisse entstehen, wie bei der in Honig und Gewürzen marinierten Entenbrust oder dem Rochenfilet mit Vanillekartoffeln. Auch die Nachspeisen überraschen die Sinne, wie das Millefeuille mit gesalzenem Karamell oder der in Rum getränkte Mojito-Eisbecher.
Karte offline (04 73 92 21 56; www.lebistrotdelabutte.fr; 2 rue Terrail; Mittagsmenü ab 13,50 €;
Mo–Sa 10–24 Uhr) Dieses außergewöhnliche Bistro widerlegt den Mythos, dass Restaurants an einem großen Platz eine Touristenfalle sein müssen. Die Gerichte mit saisonalen Zutaten werden hier nicht auf die Schnelle zusammengekocht, obwohl sie schnell und freundlich serviert werden. Das Tagesgericht ist eigentlich immer eine gute Wahl, egal ob Bœuf bourguignon, das auf der Zunge zergeht, oder Brathähnchen mit scharfem Risotto. Wer einen Tisch am Fenster im Obergeschoss erwischt, hat einen VIP-Blick auf die Kathedrale von Clermont.
Karte offline Google Maps (09 83 01 57 15; www.latableauplafond.wixsite.com/contactez-nous; 7 place de la Victoire; Tapas ab 4,50 €, Menü ab 21 €;
Di–Sa 12–14 & 19–22 Uhr) Die Köche scheinen großen Spaß daran zu haben, tapasähnliche Bissen zu kreieren, zum Beispiel „Cappuccino“ (Gemüseeintopf mit Schinkenschaum), Mini-Burger mit Raclette-Käse oder japanische Maki mit Kohl und Leberpastete. Auch die Mehrpersonenteller mit Käse und geräuchertem Fleisch sind herrlich zusammengestellt. Ach ja, wer hochschaut, entdeckt den Tisch an der Decke, nach dem das Restaurant benannt wurde.
Karte offline Google Maps (04 73 90 44 64; www.restaurant-avenue.fr; 10 rue Massillon; Mittagsmenü 14–27 €, Hauptgerichte 19–25 €;
Di–Sa 12–14 & 19.30–21.30 Uhr) Die immer wieder wechselnde Karte des Avenue setzt auf regionale Lebensmittel vom Markt, die liebevoll angerichtet werden – nur der rosa Pfeffer wirkt etwas deplatziert. Die Kreationen reichen von Kabeljau auf einem Auberginenbett bis hin zu Thunfisch- und Mango-Ceviche und Desserts wie honigsüßem Brie de Meaux und Passionsfruchttarte. Werktags gibt es immer ein günstiges Mittagsgericht (10 €).
(04 73 31 38 39; www.amphitryoncapucine.com; 50 rue Fontgiève; Mittagsmenü 21–25 €, Abendmenü 33–85 €;
Di–Sa 12–13.45 & 19.30–21.30 Uhr) In dem Gourmetrestaurant 800 m nordwestlich der Kathedrale ist schicke Garderobe angesagt. Die Menüs neigen zu italienischen und asiatischen Aromen (mit langsam gekochtem Lamm gefüllte Conchiglie-Nudeln, Kokosnuss-Pannacotta), am besten ist aber die klassische französische Küche, wie ris de veau (Kalbsbries) und Schwein mit Puy-Linsen.
Karte offline (04 73 91 43 14; 5 place de la Victoire;
Mo & Di 8–22, Mi–Sa bis 24 Uhr) Der Ort für Weinkenner – mit einem Ambient-Soundtrack, der die Gäste mit jedem Glas Côte de Ventoux in angenehme Benommenheit wiegt.
Karte offline (www.oneooneclub.com; 3 rue du Coche; Do–Sa 24–5.30 Uhr) Dieser Club in der Nähe der Place de Jaude ist heiliger Boden für die Musikfans von Clermont. In den 1980er-Jahren war der Laden eine New-Wave- und Rockhöhle, in den 1990ern wurde er zu einem Rockclub und heute regieren die Elektronächte mit Funk, Synth und Techno, häufig aufgelegt vom Haus-DJ Syrob. Bei Konzerten zahlt man Eintritt (ab 8 €), Clubnächte sind häufig gratis.
Touristeninformation (04 73 98 65 00; www.clermont-fd.com; place de la Victoire;
Juli & Aug. Mo–Fr 9–19, Sa & So ab 10 Uhr, Sept.–Juni Mo-Fr 9–18, Sa & So 10–13 & 14–18 Uhr;
) Die tüchtige Touristeninformation gegenüber der Kathedrale bietet Stadtpläne und jede Menge kostenlose Broschüren sowie Vorschläge für Führungen und örtliche Apps. Gelegentlich finden hier auch Kunstausstellungen statt.
C.vélo (04 73 92 65 08; www.c-velo.fr; Buchung pro Tag/Woche 1/5 €, plus 1 € für jede halbe Stunde Nutzung) Unterhält mehr als 40 SB-Mietstationen in der ganzen Stadt, u. a. am Bahnhof und an der Place de Jaude.
Clermont-Ferrand ist der Hauptknotenpunkt für Züge und Fernbusse in der Region mit unzähligen direkten Zugverbindungen mehrmals am Tag u. a. nach Lyon (12–36 €, 2½–3¼ Std.), Paris Bercy (63–113 €, 3½–4½ Std.), Volvic (4,90 €, 30 Min.), Vichy (11,10 €, 30 Min.). Nach Le Mont Dore (7,40–11,70 €, 1¾ Std.) fahren SNCF-Busse.
Zwischen der mächtigen Chaîne des Puys und der weiten Limagne-Ebene liegt Riom, eine hübsche mittelalterliche Marktstadt. Sie war lange Ziel von Pilgerströmen, die die Relikte des aus Riom stammenden Hl. Amable ehren wollten. Ihre stattliche Erscheinung verdankt die Stadt allerdings ihrer Zeit als Verwaltungssitz. Seit der Renaissance wurden hier bis ins 18. Jh. zahllose hôtels particuliers gebaut, viele davon aus schwarzem Vulkanstein.
Die moderne Stadt ist um das 50-Fache größer als die ursprüngliche mittelalterliche Stadt, doch der historische Kern ist noch immer der Hauptgrund für einen Besuch.
(04 73 38 18 53; www.musees-riom.com; 14 rue de l’Hôtel de Ville; Erw./Kind 3 €/frei, Mi frei;
Di–So 10–12 & 14–17.30 Uhr, Juli & Aug. bis 18 Uhr) Die herausragende Sammlung des Musée Mandet verteilt sich über zwei atmosphärisch schöne hôtels particuliers (Stadthäuser) und besteht seit 1866. Den Charme der wunderbar restaurierten Gebäude zu erkunden gehört dabei zum Besuchserlebnis. Die gezeigten Kunstwerke erstrecken sich über einen breiten Zeitraum: Kunst aus dem alten Ägypten, religiöse Kunst aus dem Mittelalter, holländische Meister und aufregende moderne Installationen bekommen alle ihren Raum.
(5 rue de l’Horloge; Erw./Kind 1 €/frei, Mi frei; Di–So 10–12 & 14–17 Uhr, Juli & Aug. tgl. bis 18 Uhr) Ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten in Riom rangiert der Renaissance-Glockenturm. Wer die 128 Stufen hinaufgeschnauft ist, genießt einen Panoramablick über Häuser aus Vulkanstein und weite Felder. Während des Aufstiegs kann man die Informationstafeln zur Geschichte und Entwicklung der Stadt lesen.
(rue St-Amable; 9–18 Uhr) Die schnörkelige romanische Kirche stammt aus dem 13. Jh. Die gotischen Akzente (wie der Glockenturm) wurden im 19. Jh. hinzugefügt. Die Basilika ehrt den in Riom geborenen Hl. Amable, dem nachgesagt wird, er habe Dämonen aus verlorenen menschlichen Körpern vertrieben und könne Feuer und Schlangen beherrschen.
(04 73 38 17 31; www.musees-riom.com; 10bis rue Delille; Erw./Kind 3 €/frei;
Führungen Di–So 14.30 & 16 Uhr, Mitte Nov.–Mitte Mai geschl.) 4000 Ausstellungsstücke verdeutlichen anhand von unzähligen alten Landwirtschaftsgeräten und Bauernkleidern die regionalen Traditionen und ländlichen Bräuche des 19. Jh. Nur mit Führung (auf Französisch).
(04 73 38 15 65; www.hotel-lepacifique-riom.com; 52 av. de Paris; EZ/DZ/3BZ/4BZ 59/67/85/98 €;
) Das einladende Dreisternehotel bietet große, farbige Zimmer und gemütliche Gemeinschaftsbereiche mit samtigen Sesseln und kitschigen Erinnerungen an die Geschichte der Auvergne.
(04 73 63 11 06; www.lantre2.fr; 15 rue du Marthuret; Hauptgerichte 14–18 €;
Di–So 12–14 & 19–22 Uhr) Der historische Krämerladen wurde in ein unauffälliges Lokal verwandelt, in dem Salate, Steaks und Fischgerichte wunderbar mit regionaler Finesse zubereitet werden. Besonders lecker sind die in St-Pourcain-Wein pochierte Scholle und das scharf angebratene und mit sämig-salzigem bleu de Laqueuille-Käse überbackene Steak.
(04 73 63 07 97; www.restaurant-le-flamboyant.com; 21bis rue de l’Horloge; Hauptgerichte 20–38 €, Mittags-/Abendmenü ab 20/33 €;
Di–Fr 12–14, Di–Sa 19–21.30 Uhr) Neben dem Glockenturm von Riom verfeinert Koch Hervé Klein lokale Zutaten mit Aromen aus Indien, Japan und anderen fernen Ländern, etwa bei den vom Koch ausgewählten sieben Gängen des Überraschungsmenüs (100 €). Beim Mittagsmenü unter der Woche spielen regionale Aromen die Hauptrolle, wie bei Lachs unter Cantal-Käse oder Lamm in Thymianjus. Unbedingt Platz fürs Dessert lassen, z. B. für die Tarte aus grünem Tee und Grapefruit oder den Schokoladenwürfel.
Touristeninformation (04 73 38 59 45; www.tourisme-riomlimagne.fr; 27 place de la Fédération;
Mo–Sa 9.30–12.30 & 14–17.30 Uhr, Juli & Aug. bis 18.30 Uhr, So 10–12.30 Uhr, Nov.–März kürzere Öffnungszeiten)
Von Riom gibt es regelmäßige Zugverbindungen (3,60 €, 10 Min.) in das 14 km nördlich liegende Clermont-Ferrand. Außerdem gibt es Direktverbindungen nach Vichy (8,80 €, 20 Min. mind. stündl.), 40 km nordöstlich von Riom. Der Bahnhof Riom Châtel-Guyon liegt 1 km südöstlich der Touristeninformation.
25 068 EW.
Wasser spielte im königlichen Kurort Vichy, das sich in eine Kurve des Flusses Allier schmiegt, lange die Hauptrolle. Während seiner Blütezeit in der Belle-Époque strömten die Besucher herbei, um das heilende Wasser zu schlürfen und in den Thermalquellen zu planschen. Vichy hat seinen Ruf als Gesundheitszentrum bewahrt – unterstützt von der international bekannten Kosmetikmarke, die nach dieser Stadt benannt wurde und damit wirbt, örtliches Mineralwasser für ihre Produkte zu verwenden.
Angelegte Gärten aus dem 18. und 19. Jh. und Art-deco-Gebäude wie die Oper und die Église St-Blaise zeugen von der einstigen Pracht. Rund um die für die Stadt typische pastille de Vichy sind zahllose Zuckerbäckereien entstanden. Mitten in der Gesundheitshauptstadt gibt es also jede Menge Gelegenheiten, zwischen den Mahlzeiten zu naschen und den Nachtisch zu verlängern – genau wie der Arzt es vorgeschrieben hat.
Karte offline Google Maps Das Herzstück von Vichy ist der weitläufige Parc des Sources. Der älteste Park der Stadt wurde Mitte des 18. Jhs. mit zahlreichen Kastanienbäumen und Platanen angelegt und wird von einem 700 m langen schmiedeeisernen Wandelgang gesäumt, der im 19. Jh. hinzugefügt wurde.
Mit Les Célestins Karte offline Google Maps (04 70 30 82 35; www.vichy-spa-hotel.com; 111 bd des États-Unis; halber Tag 40 €;
Mo–Sa 9–20, So bis 16 Uhr) und der Hall des Sources im nördlichen Teil sowie mit der Oper (
04 70 30 50 30; www.opera-vichy.com; 1 rue du Casino) und dem Casino am südlichen Ende ist der Parc des Sources ein perfekter Ausgangspunkt für die Erkundung des historischen Kurorts und seiner Belle-Époque-Architektur.
Karte offline Google Maps (Parc des Sources; 6.15–19 Uhr)
Die Hall des Sources aus dem späten 19. Jh. sieht aus wie ein Jugendstil-Gewächshaus. Hier gibt’s Kostproben des angeblich heilenden Wassers, das sprudelt und einen salzigen Geschmack hat.
Karte offline Google Maps (bd du Président Kennedy; April–Sept. 8–20.30 Uhr, Okt.–März bis 18 Uhr)
In einem hübschen Pavillon mit spitzen Torbogen und rosa getönten Fenstern aus dem 19. Jh. fließen stetig aus Messinghähnen das angeblich heilende Mineralwasser (eigene Flasche zum Füllen mitbringen).
Karte offline Google Maps (rue d’Allier; 8–19 Uhr) Zwei höchst unterschiedliche Kirchen vereinen sich in der Église St-Blaise: die äußere Betonhülle der Art-deco-Kirche von 1931, die stark an eine sowjetische Rakete erinnert, und dahinter die ursprüngliche Kapelle aus dem 17. Jh., in der die Vierge noire (schwarze Madonna) von Vichy residiert. Im Inneren glänzt die Kirche mit Buntglas und Bronzemosaiken aus dem 20. Jh. ebenso wie mit Fresken, die einige der berühmtesten Kirchen Frankreichs zeigen.
Karte offline Google Maps (04 70 97 39 59; www.vichy-thermes-domes-hotel.com; 132 bd des États-Unis; halber Tag 22 €;
Feb.–Dez. Mo–Sa 8–19 Uhr) Die Thermalkuren, die unter der großartigen byzantinischen Kuppel angeboten werden, sind intensive, mehrtägige Angelegenheiten mit Ernährungsplan, Sport- und Hydrotherapieprogrammen. Eher gemächliche Wellnessanhänger können sich auch einfach einen halben Tag in der Sauna, den heißen Whirlpools oder bei einer 15-minütigen Massage (55 €) entspannen.
Karte offline Google Maps (04 70 31 31 19; www.arverna-hotels-vichy.com; 12 rue Desbrest; DZ/FZ ab 64/130 €;
) Das Hotel im Zentrum bietet neben seinen 23 modernen, pastellfarbenen Zimmern eine charmante Lounge mit Minibibliothek. Alle Zimmer sind lichtdurchflutet, einige haben einen Balkon.
Karte offline Google Maps (04 70 96 73 66; www.demeure-hortense.fr; 62 av. du Président Doumer; EZ/DZ/Suite 105 €/115–135 €/145–150 €;
) Catherine und Philippe begrüßen ihre Gäste äußerst herzliche in diesem stattlichen Herrenhaus aus dem 19. Jh. mit viel Originalausstattung. Eine Marmortreppe führt hinauf zu den individuell gestalteten Zimmern, wie dem Licht durchfluteten „Guilin“ oder dem von Marokko inspirierten „Ménara“ (samt orientalischem Tisch und bestickten Pantoffeln).
Karte offline Google Maps (04 70 30 20 20; www.hotel-aletti.fr; 3 place Joseph Aletti; EZ/DZ/Suite ab 130/150/230 €;
) Das luxuriöse Hotel am Parc des Sources (S. o.) entführt auf eine Reise in glamourösere Zeiten. In der gemütlichen Bar im Erdgeschoss fällt durch die Buntglasfenster sanftes Licht auf schicke Ledersofas und im Sommer bietet der beheizte Pool eine herrliche Abwechslung. Die Zimmer glänzen mit Marmorbädern, warmen, kastanienbraunen Farben und viel Platz.
(Markthalle; 04 70 30 55 75; www.legrandmarchecouvert-vichy.fr; place P.V. Léger;
Di–So 7–13, Fr & Sa 16–19 Uhr) Ellbogen an Ellbogen drängen sich hungrige Einheimische in diesem Lebensmittelmarkt 500 m nordwestlich vom Bahnhof in Vichy. Auf den 6800 m2 der Markthalle gibt es keine touristischen Souvenirläden, sondern nur Stände mit Früchten, Gemüse, Fleisch und wunderbar duftendem Käse in rauen Mengen.
Karte offline Google Maps (04 70 97 68 37; www.restaurant-hippocampe.com; 3 bd de Russie; Hauptgerichte 25 €, Mittags-/Abendmenü ab 22/32 €;
Mi–So 12–14, Di–Sa 19.30–21.30 Uhr) Wunderschön präsentiert und perfekt gekocht ist der Fisch im L’Hippocampe bereit für Neptuns Tafel. Das Mittagsmenü unter der Woche ist sein Geld wert, aber die Austern mit kandiertem Ingwer, der in Olivenbutter gebratene Hummer oder die Seezunge Müllerinart sind auch nicht zu verachten. Die Desserts, wie das Grand-Marnier-Soufflé und das Birne-Schokolade-Millefeuille, sind ähnlich edel.
Karte offline Google Maps (04 70 98 99 71; www.latabledantoine.com; 8 rue Burnol; Hauptgerichte 27–34 €, Mittagsmenü 26,90 €, Abendmenü 39,90–69,90 €;
Di–So 12.15–13, Di, Mi, Fr & Sa 19.30–20.45 Uhr) Abstrakte Porträts und Stühle mit hoher Lehne verleihen dem Tempel französischer Gourmetküche eine vornehme Atmosphäre. Besonders interessant sind Aromapaarungen wie Saibling in Orangensoße oder Rind mit Zwiebeln in Cantalkäse. Die Desserts sind genauso einfallsreich, z. B. Limette-Honig-Crêpe oder scharfe Fruchttarte mit Sorbet vom St-Pourçain-Wein. Verkostungsmenüs sind jeden Cent wert, unbedingt reservieren.
Unter den zahllosen Milchprodukten, die inmitten der duftenden Wiesen der Auvergne entstehen, gibt es fünf Käsesorten mit der Auszeichnung Appellation d’Origine Protégée (AOP). In der Reihenfolge mild bis kräftig sind dies: der dem Cheddar ähnliche, mittelharte Cantal, der nussige Salers, der gehaltvolle, halbweiche St-Nectaire, der milde, weiche Blauschimmelkäse Fourme d’Ambert und der kräftige Blauschimmelkäse Bleu d’Auvergne.
Auf der Routes des Fromages (Käsestraße, www.fromages-aop-auvergne.com) präsentieren sich fast 40 regionale Käsehersteller. Käsestücke können direkt auf dem Milchhof gekauft werden, Kinder können beim Melken frühmorgens zuschauen oder man macht eine klassische Verkostungstour. Der Sommer ist die beste Besuchszeit auf der Käsestraße der Auvergne, wenn viele Hersteller ihre Tore für Touristen öffnen. Auf der Website stehen Karten und Kontaktinformationen aller Molkereien. Für Touristen besonders geeignet sind die Käseabenteuer in Ambert und St-Nectaire.
Karte offline (04 70 59 32 19; www.keckscafe.com; Ecke rue d’Allier & rue Porte de France;
Di & Mi 9.30–20.30, Do, Sa & So bis 21, Fr bis 22 Uhr) Das von Kanadiern betriebene Café lässt sich für sein Angebot an heißer Schokolade von nah und fern inspirieren. Die „Frambiosuisse“ (heiße Schokolade mit Himbeeren und Gruyère-Käse) ist so gehaltvoll, wie sie klingt, aber auch die nach Orangen duftende dunkle Schokolade „Russe“ mit russischen Keksen hat es in sich. Außerdem gibt es Kaffee, Tee und anderes Delikates.
Karte offline Google Maps (Café 04 70 97 16 45; www.casinovichygrandcafe.com; 7 rue du Casino;
10–3 Uhr, Glücksspiel ab 20 Uhr) Das Casino von Vichy wurde 1865 eröffnet und war eines der ersten in Frankreich. Heute können Spielfreudige sich im Anbau des heute geschlossenen Originalbaus an Blackjack und Roulette versuchen oder die Spielautomaten mit Münzen füttern.
Touristeninformation (0,15 €/Min. 08 25 77 10 10; www.vichy-tourisme.com; 19 rue du Parc;
Juli & Aug. Mo–Sa 9.30–19, So 10–12 & 14.30–19 Uhr, April–Juni & Sept. Mo–Sa 9.30–12 & 13.30–18.30, So 15–18 Uhr, Jan.–März & Okt.–Dez. Mo–Sa 9.30–12 & 13.30–18 Uhr) Hat Stadtpläne für Spaziergänge durch die Belle-Époque-Architektur der Stadt; neben dem Parc des Sources.
Direktzüge fahren nach:
Wer in Lyon-Part-Dieu umsteigt, hat mehr Verbindungen nach Paris.
Naschkatzen werden Vichy wahrscheinlich als ihr Traumziel betrachten. Alles begann mit den pastilles de Vichy – Bonbons, die ursprünglich der Beruhigung des Magens dienten. Doch schon bald wuchs die Stadt zu einem Süßwarenmekka heran und überall schossen chocolateries, Patisserien und Süßwarenläden aus dem Boden
Die typische Süßigkeit der Stadt, die achteckigen pastilles de Vichy, gibt es seit 1825. Sie wurden ursprünglich aus Natron hergestellt, um Verdauungsprobleme zu bändigen. Als Eugénie, die Frau von Napoléon III., ihre Leidenschaft für diese verführerischen Pastillen entdeckte, wurden sie ein echter Renner. Es kam zu Zucker, Minz-, Zitronen oder Anisaroma noch Salz aus dem Mineralwasser von Vichy hinzu und fertig waren Bonbons, die sich überall in der Auvergne als Erfrischung nach dem Abendessen etablierten.
In ihren traditionellen blau-weiß karierten Büchsen sind die pastilles heute beliebte Geschenk oder Souvenirs, die in zahlreichen Geschäften verkauft werden. Aber keine Scheu: Auch die carreaux de Vichy, Schichten aus Mandelpaste und buntem Fruchtgelee in Würfelform, sind nicht zu verachten. Vichy-Prunelle Karte offline Google Maps (04 70 98 20 02; www.vichy-prunelle.com; 36 rue Montaret;
Mo–Sa 9–12 & 14–19, So 10–12 & 14.30–18.30 Uhr) verkauft ein köstliches Sortiment, zusammen mit der Spezialität des Hauses délices de prunelle, Würfel aus Pistazienmarzipan und kandierter Frucht, sowie hausgemachte guimauves (Mäusespeck) in Geschmacksrichtungen von Johannisbeere bis Vanille. Ein weiteres Zuckerparadies ist Aux Marocains Karte offline Google Maps (
04 70 98 30 33; www.auxmarocains.com; 33 rue Georges Clemenceau;
Mo 15–19, Di–Sa 9.45–12.15 & 14.30–19, So 10.30–12.15 & 15–19 Uhr), ein Geschäft im Stil des 19. Jhs., in dessen Regalen sich marrons glacés (kandierte Maronen), Nougat und mit Fruchtstücken bespickte pâte d’amande (Marzipan) stapeln.
Das Pays d’Issoire zwischen den beiden grünen regionalen Naturparks ist wohl der farbenfroheste Teil der Auvergne. Die korallenfarbigen Dächer der Dörfer und die von Weinbergen umgebenen Wiesen lassen bereits das Mittelmeer erahnen.
Im Zentrum liegt die Hauptstadt Issoire mit der am auffälligsten verzierten romanischen Kirche der Auvergne. Genauso umwerfend ist die Vallée des Saints, ein geologisches Wunderland aus ockerfarbenen und roten Felsformationen. Befestigte Dörfer wie Montpeyroux und Usson lohnen einen Abstecher, vor allem aufgrund ihrer mittelalterlichen Befestigungswälle und des Panoramablicks über die geschwungenen Weiten.
(place St-Paul, Issoire; 8–20 Uhr) Issoire ist die stolze Heimat der extravagantesten romanischen Kirche der Auvergne. Die Fassade des Bauwerks aus dem 12. Jh. ist geschmückt mit geometrischen Mustern aus weißem und schwarzem Lavastein, die sich über die großartigen Schmuckbogen verteilen. Zwölf Steinreliefs mit Abbildungen der Tierkreiszeichen wurden wunderschön restauriert. Blutrote Säulen im Innenraum zeigen Darstellungen aus dem Leben Jesu vom letzten Abendmahl bis zur Auferstehung, die in lebendigen Farben leuchten.
Als uneinnehmbare Zitadelle erbaut liegt das Dorf Usson auf der Spitze eines Vulkanhügels, 8 km östlich von Issoire. Die Tochter von Heinrich II. und Katharina von Medici, Margarete de Valois (auch bekannt als La Reine Margot), wurde hier von ihrem Bruder eingesperrt. Doch auch nach ihrer Befreiung blieb sie in Usson, um die Burg wieder aufzubauen und einen Beraterstab zusammenzustellen. Das mit Stein und Schiefer befestigte Dorf mutet noch immer an wie aus einer anderen Zeit und bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Chaîne des Puys.
(Boudes) Natürliche Steinkamine säumen diesen 6 km langen Rundweg im Dorf Boudes, 17 km südwestlich von Issoire. Felsformationen in Form von roten Lehmfelswänden oder bis zu 30 m hohen Türmen erinnern an US-amerikanische Nationalparks. Eineinhalb Stunden sollte man für die Wanderung einplanen. Die Touristeninformation in Issoire hat Informationen zu diesem und weiteren Wanderwegen in der Nähe.
(04 73 96 62 68; www.montpeyroux63.com; rue de la Grande Charreyre, Montpeyroux; Erw./Kind 2,50 €/frei;
Mai–Aug. Di–So 10–12.30 & 14–19 Uhr, Sept. kürzere Öffnungszeiten; Okt.–Anfang Nov. & April Di–So 14–17.30 Uhr) Die Burg ist das trutzige Zentrum des mittelalterlichen Ortes Montpeyroux 12 km nördlich von Issoire. Seine Befestigungsanalagen wurden als Schutz bei Feuer und Angriffen erbaut. Vom 33 m hohen Turm aus dem 12. Jh. haben Besucher einen tollen Blick über die labyrinthischen Sandsteingassen des Dorfes sowie über die Chaîne des Puys und Monts du Cantal.
(04 73 71 71 71; www.lediapason.fr; rue du plateau de la Chaux, Le Broc; EZ/DZ ab 115/130 €;
Juni–Sept. Di–Sa;
) Fünf Kilometer südlich von Issoire liegt diese saisonale Luxusherberge mit ihrer faszinierenden Silhouette: Das ultramodernen Gebäudes hat einen turmartigen Anbau aus Industriestahl, der sich über die korallenroten Dächern des Dorfs Le Broc erhebt. Die sechs hellen Zimmer haben Holzwände, moderne weiße Möbel und Marmorbäder.
Genauso eindrucksvoll ist das moderne französische Restaurant (mittags/abends ab 28/35 €), das Gerichte von mer (Meer) und terre (Land) serviert, die kaum noch etwas mit der üblichen Landhausküche der Auvergne zu tun haben, beispielsweise Saibling mit geräucherter Schwarzwurzel oder Gans mit einer Kruste aus Medjool-Datteln und Quinoa.
(04 73 71 16 21; www.facebook.com/LAir2Rien.fr; 3 rue Notre-Dame du Ponteil, Issoire; Hauptgerichte 18–24 €;
Di–Sa 12–14 & 19–22 Uhr) Größe ist nicht alles – dieses winzige Restaurant bietet eine ausgewogene Mischung von Spezialitäten der Auvergne (perfekt gebratenes Steak, Käseteller) und Einflüssen aus ganz Frankreich (wie das Rindertartar aus der Provence oder Jakobsmuscheln mit Haselnuss-Vinaigrette) ab. Herrlich angerichtet sind auch die Desserts: Der hausgemachte moelleux du chocolat mit Pistaziensahne ist jede Sünde wert.
Touristeninformation (04 73 89 15 90; www.issoire-tourisme.com; 9 place St-Paul;
9–12.30 & 14–18 Uhr, Juli & Aug. längere Öffnungszeiten )
Es bestehen Direktverbindungen von/nach Clermont-Ferrant (8 €, 40 Min., alle 1 bis 2 Std.) und Le Puy-en-Velay (20,20 €, 1¾ Std., 3-mal tgl., und weitere Zügen über Arvant).
Die wunderbarsten Ansichten der Auvergne sind die vulkanischen Felsformationen, schneebedeckten Gipfel und Kraterseen im Parc Natural Régional des Volcans (www.parcdesvolcans.fr). Mit 3897 km ist er einer der größten regionalen Naturparks in Frankreich. Der fotogene Teil des Zentralmassivs ist ein geologisches Puzzle aus Granithochebenen und von Gletschern geformten Tälern, aus denen Dutzende schlafende Vulkane herausragen.
Im Park dreht sich mit unzähligen Wanderpfaden, Fahrradstrecken und (Schneefall vorausgesetzt) Schneepisten alles um Outdooraktivitäten. Gegen steife Muskeln helfen Thermalbäder, von denen einige auf die Römerzeit zurückgehen, und gegen Hunger die Landhausküche, vor allem wenn die Käsesorten St-Nectaire und Salers im Spiel sind.
Auch geschichtliche hat die Region Interessantes zu bieten. Festungen wie das Château de Tournoël (04 73 33 53 06; www.tournoel.com; rue des Remparts; Erw./Kind 8/3 €;
Juli & Aug. 10.30–12.30 & 14–18 Uhr) in Volvic und das mächtige Château de Murol zeugen von einer von mittelalterlichen Schlachten erschütterten Geschichte, Le Mont-Dore und La Bourboule mit den palastartigen Heilbädern und Stadthäusern vom Müßiggang der wohlhabenden Gesellschaft des 19. Jhs.
4418 EW.
Volvic ist für seine weltberühmte Mineralwassermarke und ein altertümliches Stadtzentrum mit majestätischen grauen Gebäuden und Brunnen aus Vulkanstein bekannt. Neben der Abfüllanlage und dem polierten Besucherzentrum (04 73 64 51 24; www.espaceinfo.volvic.fr; rue des Sources;
April–Sept. Mo–Fr 10–12.15 & 14–18, Sa & So 14.30–18 Uhr, Juli & Aug. bis 18.30 Uhr, Okt. nur nachmittags)
erhebt sich über Volvic die mittelalterliche Festung Château de Tournoël, ein Haltepunkt auf dem landschaftlich schönen Wanderweg GR441. In dieser friedlichen Stadt beginnen einige herrliche Wanderwege. Insgesamt ist aber ein eintägiger Aufenthalt durchaus ausreichend.
Die Touristeninformation (04 73 33 58 73; www.volvic-tourisme.com; place de l’Église;
Di–Sa 9–12 & 13.30–17 Uhr) in Volvic liegt an der zentralen Place de l’Église. Züge aus Clermont-Ferrand halten am Bahnhof von Volvic, 3 km westlich vom Zentrum (4,90 €, 30 Min. 4- bis 6-mal tgl.).
Der Vulkan Puy-de-Dôme (1485 m) ist der bekannteste der schlummernden Vulkane. Er gehört zum Unesco-Weltnaturerbe Chaîne des Puy, einer 40 km langen Reihe von Lavatürmen, die heute grün bewachsen sind. Der Puy de Dôme ist Anziehungspunkt von Wanderungen, landschaftlich schönen Zugfahrten und Gleitschirmflügen. Ergänzt wird das geologische Wunder von einem rund ums Vulkanthema gestalteten Vergnügungspark und einer vulkanischen Ausgrabungsstätte.
Aus geologischer Sicht ist der Puy-de-Dôme mit 10 000 Jahren ein ziemlicher Jungspund, der lange als spiritueller Blitzableiter gedient hat. Auf dem Gipfel stehen die Überreste eines gallorömischen Tempels, der 1873 entdeckt wurde und auf dem heute eine Fernsehantenne steht. Egal ob im Sommer oder Winter – wenn die Berge mit Schnee bedeckt sind, eröffnet sich vom Gipfel eine der schönsten Panoramaaussichten Frankreichs.
(04 73 87 43 05; www.panoramiquedesdomes.fr; Orcines; Erw./Kind einfach 11,60/6,80 €, hin & zurück 14,30/8,30 €;
April–Juni & Sept. 9–19 Uhr, Juli & Aug. bis 21 Uhr, Okt.–März Mi–So 10–17 Uhr) Dieser Touristenzug rattert seit 1907 die Schienen zur 1465 m hohen Spitze des Puy de Dôme hinauf. Nach 15 Minuten entspannter Fahrt haben die Zugfahrer einen großartigen Panoramablick, vor allem an klaren Tagen: Die aufgeworfenen Schlackekegel der Chaîne de Puys verschmelzen mit der grünen Ebene der Limagne. Der Zug fährt zwei- bis dreimal in der Stunde (im Winter stündlich).
(04 73 62 21 46;
Mitte März–Dez.)
Ein geheimnisvolles Überbleibsel aus früher Vergangenheit steht auf dem Gipfel des Puy-de-Dôme: ein gallorömischer Tempel aus dem 1. Jh., der Schritt für Schritt wieder aufgebaut wird. Der Tempel wurde hier errichtet, damit er bis nach Augustonemetum (heute Clermont-Ferrand) sichtbar war, und lag bis zu seiner Entdeckung im 19. Jh. in Ruinen. Außerdem gibt es ein Besucherzentrum, das die römische Geschichte der Region erzählt.
(04 73 62 23 25; www.auvergne-volcan.com; an der D941; Erw./Kind zu Fuß 11,50/9,50 €, mit dem Zug 15,70/12,70 €;
April–Sept. 9.30–18 Uhr, Juli & Aug. längere Öffnungszeiten, Okt.–April kürzere Öffnungszeiten) In dieser abgetragenen Vulkankuhle (gegenüber vom Vergnügungspark Vulcania, ) können Besucher den schwelenden Boden der Auvergne unter ihren Füßen fühlen. Im Sommer, an Wochenenden und während der Schulferien tuckert ein motorisierter „Zug“ 3 km über die versengte, scharlachrote Erde, vorbei an Felsbrocken, die einst aus dem Bauch des alten Vulkans geschleudert wurden. Führungen über das Gelände finden das ganze Jahr lang statt. Die geologischen Kräfte des Lemptégy werden in einem „dynamischen 3D-Kurzfilm“ erklärt (Spoiler: es rüttelt und schüttelt). Man sollte knapp drei Stunden einplanen.
(04 73 19 70 00; www.vulcania.com; route de Mazayes, an der D941, St-Ours-les Roches; Erw./Kind 28/19,50 €;
April–Anfang Nov. 10–18 Uhr, April & Sept.–Nov. Mo & Di geschl.;
) Die lang erloschenen Vulkane der Auvergne werden hier auf faszinierende Weise zum Leben erweckt. Der Themenpark, 15 km westlich von Clermont an der D941, kombiniert Wissensvermittlung mit Nervenkitzel und Spaß. Highlights sind unter anderem der 12-minütige 3D-Film Das Erwachen der Vulkane der Auvergne, der Vulkaneruptionen samt Druckwelle und sprühendem Wasser imitiert, die in Bild und Ton erlebbare Tornado-Gasse und die Cité des Enfants (Kinderstadt), die Aktivitäten speziell für Drei- bis Siebenjährige anbietet.
Wenn man auf die stillen Seen, Wildblumen und Wiesen in den Naturschutzgebieten blickt, ist es schwer vorstellbar, dass dieses ländliche Gebiet der Auvergne durch vulkanische Aktivitäten geformt wurde. Die 80 schiefen Lavakuppen und Schlackekegel der Chaîne des Puys im nördlichsten Teil der Region wurden 2018 zum Unesco-Welterbe erklärt. Sie entstanden vor fast 10 000 Jahren durch Ausbrüche von Vulkanen, die irgendwann verglühten. Die Vulkanhügel der Chaîne des Puy sind jedoch junge Hüpfer im Vergleich zum zerklüfteten Massif du Sancy, das schon etwa 5 Mio. Jahre alst ist. Die Monts du Cantal weiter südlich sind aus einem neun Millionen Jahre alten Vulkan entstanden, der nach innen kollabiert ist.
Auch wenn die letzten Eruptionen 7000 Jahre zurückliegen, sind die Spuren der explosiven Anfänge der Region überall zu erkennen: in den geothermalen Quellen, die in den Spas von La Bourboule und Le Mont-Dore blubbern, oder im schwarzen Stein, der der Architektur in Clermont-Ferrand, Salers und anderswo ihr besonderes Aussehen verleiht.
Einige Wanderer lassen die Zahnradbahn links liegen und laufen auf dem Chemin des Muletiers zur Spitze des Puy de Dôme hinauf. Der steile, 6 km lange Weg soll von den Pilgern zum Temple de Mercure festgetreten worden sein. Wer am unteren Bahnhof Panoramique beginnt, benötigt rund eineinhalb Stunden, wenn man am Parkplatz Col de Ceyssat (D68) losläuft, dauert es nur halb so lange.
Wer ein paar Happen für ein Picknick braucht, kann sich in den Bäckereien und Lebensmittelläden von Orcine eindecken. Ansonsten kann man stilvoll im 1911 Restaurant (04 73 87 43 02; Menü 35–45 €;
Ende März–Okt. 12–14 Uhr, Nov. & Dez. Mi–So 12–14 Uhr, Juli & Aug. auch 19–21 Uhr) auf der Spitze des Puy de Dôme speisen.
Für eine Vogelperspektive auf die Region bietet sich ein Gleitschirmabenteuer mit Aero Parapente (06 61 24 11 45; www.aeroparapente.fr; 1 Flug/2 Flüge 80/150 €;
Feb.–Okt.) an.
Puy-de-Dôme liegt 13 km westlich von Clermont-Ferrand (Schilder Richtung Orcine).
Im Juli und August (und im April, Mai und Ende Oktober nach Anmeldung 48 Std. im Voraus) fährt ein Shuttlebus (06 85 92 04 45; www.puy-de-dome.fr; 3 €) zweimal täglich zwischen dem SNCF-Bahnhof in Clermont-Ferrand über die Place de Jaude zum Bahnhof von Panoramabahn und Vulcania.
234 EW. / HöHE 870 M
Verschlafen zwischen Puy de Dôme und Le Mont-Dore liegt das winzige Orcival. Das Dorf ist vor allem für seine beeindruckende Basilique Notre-Dame (place de la Basilique; Okt.–März 8.30–18 Uhr, April–Sept. bis 19.30 Uhr) aus dem 12. Jh. bekannt. Schon bevor die Basilika gebaut wurde, haben Relikte der Jungfrau Maria jahrhundertelang Pilger nach Orcival gelockt. Doch erst durch eine Ikone aus dem 12. Jh. wurde Orcival zu einer wahren Pilgerstätte. Zu Himmelfahrt steht die Jungfrau von Orcival immer noch im Mittelpunkt von Heiligenverehrungen.
Für Wanderer bietet das romantische Dorf aus Steinhäusern den Zugang zu grünen (aber häufig steilen) Wanderwegen. Wer richtig in die Landschaft eintauchen möchte, schließt sich Christophe und Isabelle von Aluna Voyages (06 74 28 70 98; www.aluna-voyages.com;
) an, um Beeren, essbare Blumen und Pilze zu sammeln, die danach zu einer leckeren Mahlzeit verarbeitet werden (April–Okt. 1/3 Tage ab 45/375 €).
Die Touristeninformation (04 73 65 89 77; www.auvergnevolcansancy.com; place de la Basilique;
Mai–Sept. Mo–Sa 9–13 & 14–18 Uhr, sonst kürzere Öffnungszeiten;
) von Orcival liegt gegenüber der Basilika. Der Ort wird nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren, darum ist ein eigenes Fahrzeug notwendig.
Im Nebel oberhalb der Spa- und Skiorte Le Mont-Dore und La Bourboule liegt der Col de Guéry. Wer es schafft, die beängstigenden Serpentinen zum Gebirgspass – bei Schnee nur mit Winterreifen – hinaufzufahren, gelangt in ein unberührtes Wander- und Skigebiet. Oberhalb des Passes schimmert der Lac de Guéry, der höchstgelegene See der Auvergne auf 1268 m, in dem sich Forellen und Barsche tummeln. Dies ist der einzige See in Frankreich, in dem pêche blanche (Eisangeln) erlaubt ist.
Ein Abstecher zu den schlafenden Vulkanen der Roches Tuilière et Sanadoire (abseits der D983; ), die vor Jahrtausenden von Gletscherbewegungen geformt wurden, lohnt in jedem Fall, selbst als kleiner Abstecher. Auf dem Weg zwischen Le Mont-Dore und Orcival ist es nur ein kurzer Umweg.
Wer übernachten möchte, findet in der Auberge du Lac de Guéry (04 73 65 02 76; www.auberge-lac-guery.fr; DZ/FZ/Suite ab 85/135/145 €;
Feb.–Mitte Okt.;
) am südlichen Ende des Sees ein komfortables Gasthaus mit gemütlichen, aber schmucklosen Zimmern sowie eine unschlagbare Auswahl an Wander-, Angel- und Langlaufmöglichkeiten.
POP 1328 / ELEV 1050M
Der eleganteste Wintersportort der Auvergne verströmt zwischen Skigeschäften und Fonduerestaurants den Glanz des 19. Jh. In einem engen Tal, 44 km südwestlich von Clermont-Ferrand und 4 km nördlich des Puy de Sancy (1886 m), wurde die Stadt ursprünglich als Kurort bekannt. Ihre überdachten Thermen sind auch heute noch Ziel von Kurgästen, die sich an dem angeblich heilenden Bergwasser gütlich tun.
Über die Berge der Umgebung ziehen sich Wanderwege, von denen einige nur mit nervenaufreibenden Seilbahnfahrten erreichbar sind. Die Schneebedingungen im Winter sind nicht zuverlässig, aber die Mischung aus frischer Luft und Kulturangebot bietet gute Ausweichmöglichkeiten.
(04 73 65 05 10; lemontdore@chainethermale.fr; 1 place du Panthéon;
Mitte April–Anfang Nov. Mo–Fr 6.30–12.30 & 14–17.30, Sa 6.30–12.30 Uhr) Die wunderbaren Gebäude aus dem 19. Jh. entspringen einer jahrhundertealten Kurtradition, die lange vor dem Ruf der Stadt als Skiort entstand. Der Ursprung der berühmten heißen Quellen kann im Rahmen einer Führung durch das große Badehaus (nur Französisch; Erw./Kind 3,50/2,50 €; Mo–Fr 14, 15 & 16 Uhr) besichtigt werden. Dabei kann man die neobyzantinische Architektur bewundern, die Fliesen mit Blattgold und die Behandlungsräume, in denen Dampfschwaden Atemleiden heilen sollten. Dazu gibt’s einen Schluck des warmen, metallisch schmeckenden Wassers.
(04 73 65 01 25; rue René Cassin; einfach/hin & zurück Erw. 4,70/6,20 €, Kind 3,80/4,70 €;
Mai–Anfang Okt. Mi–So 10–12.10 & 14–17.40 Uhr, Juli & Aug. tgl. bis 18.40 Uhr) Die Standseilbahn von 1898 ist die älteste Frankreichs und heute eine historische Sehenswürdigkeit. Mit einer „Geschwindigkeit“ von 1 m pro Sekunde fährt sie alle 20 Minuten los und kriecht zum 1245 m hohen Capucin-Plateau hinauf. Oben gibt es eine Reihe von Wanderwegen, z. B. den 2 km langen, leichten Weg zum Vulkankegel Pic du Capucin (1319 m), der ein Stück dem Fernwanderweg GR30 folgt und nach einem steilen Abstieg über 1 km hinweg wieder in der Stadt mündet.
(einfach/hin & zurück Erw. 7,50/9,90 €, Kind 5,60/7,40 €; Ende Dez.–Juni & Anfang–Mitte Sept. 9–12 & 13.30–17 Uhr, Juli & Aug. 9–18 Uhr) Von der Bergstation der Seilbahn (1780 m) ist es nur ein kurzer Aufstieg auf einem gepflegten Weg mit Stufen bis zum schneebedeckten Gipfel des Puy de Sancy, von wo sich ein phantastischer Blick über die nördlichen Bergspitzen und das Massiv der Monts du Cantal eröffnet.
(04 73 65 06 23; www.camping-grandecascade.com; route de Besse; 2 Pers. 14,10 €, jede zusätzliche Pers. 4,30 €;
Ende Mai–Ende Sept.;
) Der Campingplatz liegt traumhaft nur 15 Minuten zu Fuß von einem 30 m hohen Wasserfall entfernt und bietet phantastische Ausblicke auf die Berge. Hier auf 1250 m Höhe ist es eigentlich immer ein bisschen kühl, aber der Jacuzzi (2 €) bietet eine Möglichkeit, um sich aufzuwärmen. Von Le Mont-Dore 3 km der D36 in südliche Richtung folgen. An der Rezeption gibt es WLAN.
(04 73 65 03 53; www.hifrance.org; 100 route du Sancy; pro Pers. mit Frühstück/Halbpension/Vollpension 20,40/33/45,60 €;
Mitte Dez.–Mitte Nov.;
) Das hervorragende Hostel im Schatten der Seilbahn des Puy de Sancy, 3,5 km südlich der Stadt gelegen, ist meist mit Skifahrern und Wanderern gut belegt. Es gibt Zwei- bis Sechsbettzimmer mit eigenem Bad sowie Küche und Waschmaschinen. Fahrradschuppen, Ski- und Schneeschuhverleih sowie eine Bar sind im Haus. Im Winter muss man weit im Voraus reservieren, vor allem für eins der sieben Doppelzimmer.
(04 73 65 02 64; www.hotel-mont-dore.com; 2 rue Meynadier; DZ 68–72 €, 3BZ/Suite 90 €, 4BZ 100 €;
Mitte Dez.–Mitte Nov.;
) Die romantische Atmosphäre dieses Hotels mit Türmen aus dem Jahr 1850 strahlen vor allem die Zimmer aus, die modern gestaltet sind und bequeme Betten mit schmiedeeisernen Verzierungen haben. Die besten Zimmer haben auch einen Balkon mit Blick auf die Berge. Im hauseigenen Spa (6 €) können sich die Wadenmuskeln nach den Anstrengungen in den Bergen entspannen.
(1 & 4 rue Montlosier; 9–12.30 & 14.30–19 Uhr) Die größte Verlockung dieses eindrucksvollen Feinkostladens ist die verwirrende Auswahl an saucissons d’Auvergne, getrockneten Würsten von Ente bis Känguru und mit vielfältigen Aromen wie Waldbeere und Ziegenkäse. Auch Liköre, Weine und Marmeladen sind im Angebot, ebenso wie Milchprodukte im Käseladen gegenüber.
(04 73 22 14 74; www.facebook.com/latassecarree; 47 rue Meynadier;
Di–Sa 12–18, So ab 14 Uhr) In diesem einladenden salon de thé in einer kitschig-aufgepeppten Jagdhütte hängen flauschige Spielzeugköpfe an den Wänden. Es gibt Teemischungen passend zur Persönlichkeit, z. B. l’Intrépide (der/die Furchtlose) oder l’Énigmatique (der/die Geheimnisvolle) und eine überwältigende Auswahl an Mandelkuchen, gewürzten Scones und Rum-Orange-Kuchen.
(04 73 22 16 44; 3 place Charles De Gaulle; Hauptgerichte 12–20 €;
Fr–Di 12–14 & 19–21, Mi 12–14 Uhr) Im selbst ernannten „Bistrovergnat“ – einfach wie ein Bistro, aber mit der unverkennbaren Gemütlichkeit (und Käseauswahl) der Auvergne – werden herzhafte und gesunde Gerichte schön angerichtet. Typisch ist „St-Nectiflette“, eine Art alpiner Kartoffelauflauf (tartiflette) mit einer ordentlichen Schicht St-Nectaire-Käse.
(04 73 65 05 77; www.aubergelagolmotte.com; route D996, Le Barbier; Menü 18,50–39 €;
Mi–So 12–14, Mi–Sa 19–21 Uhr) Das Gasthaus im Landhausstil ist die 3 km lange steile Anfahrt auf der Hauptstraße Richtung Col de Guéry wert. Unter hölzernen Dachsparren werden regionale Klassiker, z. B. vor Käse triefende truffade oder pounti (eine saftige Pastete mit Pflaumen) sowie alkoholhaltige Rezepte wie Jakobsmuscheln in Cidrebutter und in Rotwein gekochte Schweinebäckchen, serviert. Reservieren nicht vergessen.
Touristeninformation (04 73 65 20 21; www.sancy.com; av. de la Libération;
Mo–Sa 9–12.30 & 14–18, So 9.30–12.30 & 14–17.30 Uhr, Nov. So geschl.;
)
SNCF-Busse fahren direkt von Le Mont-Dore nach Clermont-Ferrand (7,40 €, 1¾ –2 Std., 2-mal tgl.) und es gibt Züge und Busverbindungen über Laqueuille (11,70 €, 1½ Std., 3-mal tgl.).
Le Mont-Dore liegt nicht so hoch und ist auch nicht so schneesicher wie andere Skiorte der gleichen Größe in den Alpen. Dennoch gibt es einige ausgezeichnete Skipisten, wie die Station du Mont-Dore. Auch die Skigebiete von Super Besse sind von hier aus gut zu erreichen (je nach Wetterlage und Liftbetrieb)
Weitere beliebte Ziele sind die Kurstadt La Bourboule, 7 km westlich von Le Mont-Dore, und das winzige Besse-et-Saint-Anastaise, 30 km südwestlich, mit einer zeitvergessenen Altstadt aus Renaissance- und Gotikgebäuden und einem winzigen Skimuseum, in dem Skiausrüstungen, Schlittschuhe, Schneeschuhe und Wintersachen aus drei Jahrzehnten gezeigt werden.
6 km westlich von Besse-et-St-Anastaise verzaubert der von Kiefern umgebene, außerordentlich schöne Kratersee Lac Pavin (abseits der D978). Er wurde vor etwa sechs Jahrtausenden durch eine vulkanische Explosion aus der Erde herausgesprengt. Heute zieht der See Forellenangler und Wanderer an: Es dauert weniger als eine Stunde, den See am Ufer entlang zu umrunden. Im Sommer gibt es einen Fahrradverleih (halber/ganzer Tag 5,50/10 €). Im Winter ist der See mit glitzerndem Eis sogar noch schöner.
Wer die sinnliche Seelandschaft länger erleben möchte, kann in dem umgebauten Bauernhaus Auberge de la Petite Ferme (04 73 79 51 39; www.auberge-petite-ferme.com; Le Faux; EZ/DZ/3BZ/Suite ab 83/90/110/159 €;
) übernachten. Der entspannte Ort liegt direkt an der Straße von Besse zum See. Durch die Fenster blicken die Gäste über weite Wiesen und schon beim Frühstücksbüffet mit Käse, Joghurt und Honig aus der Region (11,50 €) schmeckt man die frische Luft.
Vor drei Millionen Jahren sprengte der mit 80 km Durchmesser breiteste Stratovulkan Europas seinen Gipfel in die Luft und hinterließ die zahnförmigen Spitzen des Massivs der Monts du Cantal. Am höchsten erheben sich im südlichen Teil des Parc Naturel des Volcans d’Auvergne der Puy Mary (1787 m), der Plomb du Cantal (1858 m) und der Puy de Peyre Arse (1806 m).
Schon lange haben sich Wiesen und Felder über die explosiven Anfänge der Monts du Cantal ausgebreitet, aber die Region ist nicht vollständig gezähmt. Wilder und noch weniger besiedelt als andere Teile der Auvergne erreicht man die Monts du Cantal einfach von Murat, 15 km östlich, oder mit einer Übernachtung in Dienne oder Lavigerie.
Durch das traumhafte Murat schlendern, um die Église Collégiale Notre-Dame (place Gandilhon Gens d’Armes; April–Okt. 9.30–19 Uhr, Nov.–März 10.30–17 Uhr) aus dem 14. Jh. zu bewundern, ist ein Muss bei einem Besuch des Ortes.
(Touristeninformation 04 71 49 50 08; www.lelioran.com; Tagespass Erw./Kind 32/21,90 €;
Ende Dez.–März) Das 150 ha große Skigebiet (1160–1850 m), 12 km westlich von Murat, eignet sich für den durchschnittlichen Skifahrer: Etwas mehr als die Hälfte der 44 Pisten sind blau (Anfänger) oder rot (Fortgeschrittene) gekennzeichnet. Außerdem gibt es einen Snowpark mit einer Luftmatratze für alle, die das erste Mal versuchen zu springen. Schneekanonen sorgen für gute Pisten, es schadet aber nicht, vor Ort nach den Schneebedingungen zu fragen, bevor man loszieht.
(04 71 20 83 03; www.altaterra-cantal.com; Pradel, Lavigerie; DZ/4BZ ab 72/110 €;
) Alte Skier und knarzende Holzdielen verleihen diesem mustergültigen Familienbetrieb in Lavigerie, 15 km nordwestlich von Murat, Châlet-Atmosphäre. Entspannend sind der Außen-Whirlpool (ganz besonders schön bei Schnee) sowie Hamam und Sauna (keine Extragebühr).
Für das Abendessen mit einer deftigen Auswahl an regionalen Aromen, aber auch vegetarischen, veganen und glutenfreien Gerichte (20–25 €) sollte reserviert werden.
(04 71 20 83 09; www.ecolodge-france.com; Lac du Pêcher, Chavagnac; DZ/Suite ab 135/180 €;
Mitte April–Mitte Nov. & Mitte Dez.–Mitte März;
)
Der 300 Jahre alte Hof an einem See in der friedlichen Wildnis 16 km nördlich von Murat setzt ganz auf Nachhaltigkeit, mit Teppichen aus recycelten Fasern, ökologischen Farben und ausgeprägtem Energiebewusstsein. Gäste können hier mit gutem Gewissen in den Außen-Whirlpool gleiten, in der Sauna entspannen und in einem der 12 individuell gestalteten Zimmer (natürlich ohne Fernseher) ins Bett schlüpfen.
Touristeninformation (04 71 20 09 47; www.hautesterrestourisme.fr; place de l’Hôtel de Ville;
Juli & Aug. Mo–Sa 9.30–18.30, 10–12.30 Uhr, sonst kürzere Öffnungszeiten)
Direktzüge verbinden Murat mit Clermont-Ferrand (21,50 €, 1¾ Std., 4- bis 6-mal tgl.) und Issoire (15,70 €, 1 Std., 4-mal tgl.).
Für andere Ziele in der Auvergne, beispielsweise Le Puy-en-Velay und Langeac (Gorges d’Allier), muss man in Arvant umsteigen.
335 EW. / HöHE 950M
Gastronomie und stattliche Architektur sorgen für Salers hohes Ansehen bei lokalen Feinschmeckern und Touristen. Der kleine Ort aus dem 16. Jh. mit einem Labyrinth aus dunkel glimmernden Lavasteinhäusern und märchenhaften Türmen liegt an der Westseite der Monts du Cantal. Salers ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge zum Puy Violent (1592 m) und zum Puy Mary (1787 m). Wandertouren sorgen für den richtigen Appetit auf Salers-Rind und den AOC-Käse (Appellation d’Origine Protégee) des Ortes.
Die pittoreske Place Tyssandier d’Escous hat ihren Namen von jenem Landwirt aus dem 19. Jh., der die Rinderrasse von Salers gezüchtet hat. Rings um seine Statue stehen Lavasteingebäude mit Türmchen, die aus der Blütezeit von Salers im 16. Jh. stammen, als die Stadt regionales Verwaltungszentrum war. Von hier führt ein Weg hinauf zur belaubten Esplanade de Barrouze mit einem Panoramablick.
In der Touristeninformation gibt es die kostenlose Karte Pays de Salers mit einem Spaziergang zu den historischen Gebäuden.
(04 71 40 75 97; rue des Templiers; Erw./Kind 5 €/frei;
Mitte April–Mitte Okt. Mo–Do & So 10–12.30 & 14–17.30, Sa 14–17.30 Uhr) Zwischen gotischen Gewölben und hallenden Steinwänden werden in dem ehemaligen Haus der Tempelritter, einem der geheimnisumwobenen Gebäude der Stadt, lokale Geschichte und Traditionen präsentiert.
(04 71 40 70 82; www.hotel-salers.fr; rue de la Martille; DZ 85–100 €, 3BZ/4BZ ab 128/158 €;
Mitte Dez.–Mitte Nov.;
) Das ehemalige Herrenhaus aus dem 17. Jh. wurde auf einfache, aber raffinierte Weise restauriert. Jedes der acht geräumigen Zimmer hat ein besonderes Element – einen traditionellen Kamin im Le Meneau, eine große moderne Badewanne im La Flanelle. Außerdem gibt es einen Innenhof und eine angrenzende Crêperie sowie einen salon de thé für entspannte Stunden.
(04 71 40 72 12; www.ledrac.supersite.fr; place Tyssandier d’Escous; Menü 13–22 €;
12–14 & 19–21 Uhr) Auch wenn das Kellerrestaurant nach einem haarigen, spitzbübischen Gnom benannt wurde, sind die gute regionale Küche und der einwandfreie Service überzeugend. Bestnoten gibt’s für das saftige Salers-Rind mit Käse-truffade, aber auch die üppig mit Cantalkäse gefüllten und mit jambon sec (geräucherter Schinken) belegten galette (Buchweizenpfannkuchen) stehen dem in nichts nach.
(04 71 40 75 39; www.ladiligence-salers.com; rue de Beffroi; Hauptgerichte/Menü ab 15/23 €;
Ende März–Okt. Di–Sa 12–15.30 & 19–22.30 Uhr) In diesem Restaurant im historischen Dorfzentrum sollte der Gürtel locker getragen werden, damit die großzügigen Portionen der regionalen Leckerbissen, wie Linsen, pounti (Schinken- und Pflaumenstrudel) und die mit Cantalkäse gefüllten bourriols (dicke Buchweizenpfannkuchen), Platz finden. Besonders lecker: auf einer pierrade (Steingrill am Tisch) gegartes Salers-Rind gefolgt von Obsttarte.
Wer Einheimische fragt, was man während der Reise durch die Auvergne essen soll, hört höchstwahrscheinlich Käse (vor allem), gefolgt von Salers-Rindfleisch. Das Rindfleisch aus Salers ist in ganz Frankreich bekannt für sein köstliches, abgehangenes Aroma. Es wird in praktisch jedem Restaurant der Stadt mit Ehrfurcht gebrutzelt und gebraten. Rund 5 km nördlich von Salers liegt in einer Scheune aus dem 17. Jh. die Maison de la Salers (04 71 40 54 00; www.maisondelasalers.fr; Le Fau, St-Bonnet-de-Salers; Erw./Kind 7/4,50 €;
Feb.–Okt. 10–12 & 14–18 Uhr), ein Museum, das sich diesen herrlichen langhörnigen Rindern widmet. Wer vom Rind nicht genug bekommen kann, fährt außerdem ins Transhumance (St-Paul-de-Salers;
Ende Mai), wo Bauern Hunderte mit Glocken bimmelnde, langhörnige Salers-Rinder durch ihr Dorf treiben. 3 km östlich von Salers.
Touristeninformation (04 71 40 58 08; www.salers-tourisme.fr; place Tyssandier d’Escous;
Juni–Sept. 9.30–12 & 14–18 Uhr, Okt.–Mai Mo–Sa 9.30–12 & 14–17.30 Uhr)
Salers liegt an der D680, 43 km westlich von Murat und 21 km westlich vom Pas de Peyrol, am Fuß des Puy Mary. Man sollte ein eigenes Fahrzeug für die Strecke haben.
Der Pas de Peyrol ist von November bis Mai meist geschlossen. Vom östlichen Teil des Parc Naturel Régional des Volcans d’Auvergne kann man trotzdem noch nach Salers fahren, man sollte aber längere Umwege über Riom-ès-Montagnes einplanen.
574 EW. / HöHE 850 M
Im Steindorf Murol, das von einem gurgelnden Fluss geteilt und von Wäldern umschlossen wird, wird der Puls automatisch langsamer. Von oben blickt das prachtvolle Château de Murol (04 73 88 82 50; www.murolchateau.com; Erw./Kind 9/4,50 €;
April–Sept. 10–19 Uhr, Feb., März & Okt.–Mitte Nov. bis 18 Uhr, Ende Nov.–Dez. & Anfang Feb. 14–17 Uhr;
) aus dem 12. Jh. finster auf den Ort und erinnert an vergangene Schlachten. Die einzige Belagerung dieser Tage findet im Sommer um den 60 ha großen Lac Chambon (
) statt, einen Spielplatz für Familien, 1,5 km westlich von Murol.
(04 73 88 64 03; www.camping-les-bombes.com; Chemin de Pétary, Chambon-sur-Lac; Zeltplatz ab 13 €, pro zusätzlichem Erw./Kind 5,20/4,20 €;
Ende April–Mitte Sept.;
) Nur ein zehnminütiger Spaziergang von dem indigofarbenen Lac Chambon in östlicher Richtung liegt der gut geführte Campingplatz mit lauter grünen Zeltplätzen und Holzhütten. Minigolf, Tischtennis, ein beheizter Freiluftpool und große Grünflächen verleiten nicht unbedingt dazu, das Gelände zu verlassen. Auch für Kinder gibt es regelmäßige Aktivitäten, etwa Schatzsuchen oder gemeinsames Singen.
(04 73 88 81 71; www.500diables.com; Moneaux, abseits der D636, Chambon-des-Neiges; DZ 129 €;
)
Die Zimmer, die an das Aux 500 Diables Restaurant (
04 73 88 81 71; www.500diables.com; Moneaux, abseits der D636, Chambon-des-Neiges; Hauptgerichte 17–25 €, Menü ab 35 €;
Fr & Sa 12–14 & 19–21 Uhr, sonst variable Zeiten) angrenzen, wurden mit Rücksicht auf die Umwelt gestaltet. Sie sind frisch, modern und geschmackvoll in Erdtönen gehalten, die Badezimmer in Grautönen. Einige Zimmer sind vielleicht etwas klein, aber die meisten haben Fenster mit Blick auf Hochlandwiesen mit grasenden Wildtieren.
In der Feinschmeckerstadt St-Nectaire, 6 km östlich von Murol, gibt es ein Produkt, um das man nicht herum kommt: den gleichnamigen Käse. Er wird in den örtlichen Käsereien verkauft und steht auf den Karten der Restaurants – gebacken, auf Steaks geschmolzen oder nature serviert auf einem Käseteller. In der Maison du Fromage (04 73 88 57 96; www.maison-du-fromage.com; route de Murol, St-Nectaire-le-Haut; Führungen Erw./Kind 5,50/4,50 €;
10–12 & 14–19 Uhr) erfahren Besucher bei einer 35-minütigen Führung alles über die Geschichte des Käses. Außerhalb der Stadt, 3 km nordöstlich von St-Nectaire, auf dem Hof La Ferme Bellonte (
04 73 88 52 25; www.st-nectaire.com/ferme-bellonte; rue du 10 août 1944, Farges;
Melken April–Okt. 7–8 & 16–17 Uhr, Nov.–März 6–7 & 15–16 Uhr, Käserei April–Okt. 8.30–9.30 & 17.30–19 Uhr, Nov.–März 7.30–8.30 & 17–18 Uhr;
)
, kann man zusehen, wie Kühe gemolken oder wie frische Käselaiber in Formen gepresst werden – und natürlich auch einen Käse kaufen (16,50 €).
Überbleibsel aus dem früheren Dasein als Kurort in der Belle-Époque sprudeln weiter in den Fontaines Pétrifiantes (04 73 88 50 80; www.fontaines-petrifiantes.fr; 1 av. du Roux, St-Nectaire-le-Bas; Erw./Kind 6/3 €;
Mitte Mai–Mitte Sept. 9.30–12 & 14–19 Uhr, Mitte Dez.–Anfang Mai & Ende Sept.–Anfang Dez. bis 18 Uhr), wo die Familie Papon mit den natürlichen heißen Quellen von St-Nectaire Kunst macht, indem sie kalziumhaltiges Wasser gegen ein Kunstobjekt spritzt und dadurch mineralische Gebilde formt. Das interessant gestaltete Museum und der Ausstellungsraum sind wirklich besonders. Außerdem gibt es einen Museumsladen voll mit mineralischer Kunst.
Die Touristeninformation (04 73 88 62 62; www.sancy.com; rue de Jassaguet, Murol;
Mai–Sept. Mo–Sa 9–12 & 14–18 Uhr, April, Juli & Aug. auch So 9–12 Uhr, Okt.–März geschl. außer in den Schulferien;
) betreibt im Sommer eine zusätzliche Touristeninformation (
04 73 78 65 10; www.sancy.com; Plage Chambon, Chambon-sur-Lac;
Juli & Aug. 10–13 & 14–18.30 Uhr;
) am Hauptstrand von Lac Chambon.
Es gibt nur ein kleines Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in Murol und Umgebung (der nächste Bahnhof liegt in Le Mont-Dore, 19 km Autofahrt nach Westen), also besser einen Mietwagen sichern.
Im Winter werden die Hauptstraßen geräumt, doch sollte man auf die Schneevorhersage achten, wenn man die einsamen, gewundenen Straßen nach Chambon-des-Neiges fährt.
Zwischen der Ebene von Limagne und den Monts du Forez gelegen ist der Parc Naturel Régional Livradois-Forez ein Beispiel für die friedliche Schönheit des ländlichen Frankreichs. Der Livradois-Forez war ehemals ein Zentrum für Holz- und Landwirtschaft und umfasst heute 3200 km2 Schutzgebiet. Nadelbäume, Wiesen und Moore werden vom maroden Charme der Dörfer unterbrochen, einige davon (wie La Chaise-Dieu) haben kulturell beachtlich viel zu bieten.
Es sind vor allem die Handwerker des Livradois-Forez, die den Städten einst Ruhm bescherten. Thier blickt stolz auf Jahrhunderte der Messerproduktion zurück, bei Ambert rollt die Papierproduktion und unzählige Molkereien greifen auf traditionelle Methoden zurück bei der Produktion von Fourme d’Ambert, einer der ältesten Käsesorten Frankreichs, und dem cremigen fromage aux artisons.
Maison du Tourisme (Informationsbüro; 04 73 95 56 49; www.vacances-livradois-forez.com; 28 av. Rhin et Danube, abseits der D906, Olliergues;
Juli & Aug. Mo–Sa 10–12.30 & 14–18 Uhr, April–Mai Mo & Di geschl., sonst kürzere Öffnungszeiten) Eines von mehreren Informationsbüros des Regionalparks bietet Infos über Wanderwege, Mountainbike-Wege und regionale Handwerkskunst
11 805 EW.
Frankreich ist auf seine Handwerker so stolz wie auf seine Künstler und nirgends ist das offensichtlicher als in der Messerstadt Thiers. Hier werden seit sechs Jahrhunderten Klingen geschärft, anfänglich mithilfe der Wasserkraft des Flusses Durolle. Hier werden von mehr als 100 Messerproduzenten noch immer 70 % aller Messer in Frankreich hergestellt.
Im historischen Zentrum von Thiers reihen sich in den engen Steingassen verwitterte Werkstattschilder und in den Ladenfenstern glänzen Klingen in allen nur erdenklichen Formen. Die stimmungsvolle Altstadt bietet ihren Besuchern ein ausgezeichnetes Museum, Kurse zur Messerherstellung und altertümliche Restaurants.
Auch ohne die anstrengenden Lehrjahre eines Messermeisters von Thiers durchleiden zu müssen, können Interessierte nach Anleitung eine eigene Klinge als Souvenir herstellen, wenn sie einen Platz in einem Messerworkshop reserviert haben. Die 1919 gegründete Robert David Coutellerie (04 73 80 07 77; www.robert-david.com; 94 av. des États Unis; Erw./Kind 30/15 €;
Mo–Sa 10, 14 & 16 Uhr nach Reservierung) bietet, ebenso wie das beliebte Atelier Le Thiers (
09 80 31 30 21; www.atelierlethiers.com; 2 rue Alexandre Dumas; Erw./Kind 30/11 €;
Mitte April–Sept. Mo–Sa 10, 14 & 16 Uhr nach Reservierung) Messerkurse an. Auch Kinder können teilnehmen und ein stumpfes Buttermesser selbst machen.
(04 73 80 58 86; 23 & 58 rue de la Coutellerie; Erw./Kind 5,80/2,85 €, Kombiticket mit Vallée des Rouets 7/3,05 €;
Feb.–Dez. 10–12 & 14–18 Uhr, Okt.–Mai Mo geschl.;
) Das auf zwei Gebäude verteilte Museum gibt einen unterhaltsamen Einblick in die Geschichte der Messerherstellung. Im Haus Nr. 23 führt eine kinderfreundliche Ton- und Lichtshow die grellen und ohrenbetäubenden Bedingungen in einer mittelalterlichen Werkstatt vor. Ein Stück die Straße hinunter, in Haus Nr. 58, fliegen dann bei einer Vorführung auf jahrhundertalten Geräten die Funken. Die Vorführung findet auf Französisch statt, auf Nachfrage gibt es aber schriftliche Informationen in anderen Sprachen. Im Sommer lohnt sich die Kombination eines Besuchs im Museum mit einem Abstecher zum Freilichtmuseum Vallée des Rouets, 4 km nordöstlich von Thiers.
(Tal der Wasserräder; abseits der D2089; Erw./Kind 4,15/2,05 €; Juni & Sept. 12–18 Uhr, Juli & Aug. bis 19 Uhr) Etwa 4 km nordöstlich von Thiers liegt das Vallée des Rouets, wo ein Freilichtmuseum zeigt, wie die Messerschleifer hier bis in die 1930er-Jahre an wassergetriebenen Schleifsteinen gearbeitet haben. Im Juli und August fährt ein kostenloser Shuttle-Bus von Thiers hierher.
Der cremige Blauschimmelkäse Fourme d’Ambert ist an seiner großen, zylindrischen Form leicht erkennbar und eine der fünf AOP-Käsesorten der Auvergne. Am nächsten kommt man ihm in der Heimatstadt dieses Käses in der Maison de la Fourme d’Ambert (04 73 82 49 23; www.maison-fourme-ambert.fr; 29 rue des Chazeaux; Erw./Kind 6/4,50 €;
April–Okt. Di–Sa 10–12.30 & 14–18.30 Uhr, Juli & Aug. tgl.), einem Gebäude aus dem 14. Jh. Eine 45-minütige Führung klärt über die Geschichte und Herstellung des Käses auf. Dazu gibt es eine Verkostung von drei Käsesorten und ein Getränk (3,50 €). Führungen auf Englisch und interaktive Seminare zur Butter- und Käseherstellung (ab 10 €) im Juli und August vorab buchen.
Ambert ist leicht im Rahmen eines Tagesausflugs mit dem Auto von Thiers (50 km), Issoire (60 km) oder La Chaise-Dieu (30 km) zu erreichen.
Touristeninformation (04 73 80 65 65; www.thiers-tourisme.fr; 1 place du Pirou;
Okt.–April Mo–Sa 10–12 & 14–17 Uhr, Mai, Juni & Sept. Mo–Sa 9.30–12.30 & 14–18 Uhr, Juli & Aug. bis 19 Uhr)
Nach Thiers fahren Direktzüge aus Clermont-Ferrand (9,60 €, 45 Min., bis zu 9-mal tgl.) und Vichy (9 €, 45 Min., bis zu 6-mal tgl.). Der Bahnhof von Thiers liegt 1 km nördlich der Touristeninformation.
619 EW. / HöHE 1082 M
Die raison d’être von La Chaise Dieu (wörtlich „der Stuhl Gottes“) ist die monumentale Abteikirche aus dem 14. Jh., deren herrlich restaurierten gotischen Bogen und mittelalterlichen Kunstschätze der Höhepunkt jeder Kirchenrundtour im Parc Naturel Régional Livradois Forez sind.
Papst Clemens VI. reichte ein einfaches Grab nicht aus. Also beauftragte er den Bau einer palastartigen Kirche, in der sein Grab liegen sollte. Die 1352 fertiggestellte Église Abbatiale de St-Robert (www.abbaye-chaise-dieu.com; La Chaise-Dieu; Juni–Sept. 10.15–12 & 14–18 Uhr, März–Mai & Okt. ab 9 Uhr, Nov.–April 9–12 & 14–17 Uhr) bietet einen imposanten Anblick: Zwei quadratische Türme krönen die maßvolle gotische Fassade, hinter der sich ein riesiger Innenraum mit einem 18 m hohen Kreuzrippengewölbe verbirgt. Weitere Schätze sind die massive Orgel aus dem 17. Jh., die beim Festival sakraler Musik (Festival de la Chaise-Dieu; www.chaise-dieu.com; Konzerte ab 10 €;
Aug.) im Mittelpunkt steht, und das Marmorgrab von Clemens VI.
Unbedingt sehenswert ist das berühmte Fresco Danse Macabre, das in den letzten acht Jahren im Rahmen einer 23 Mio. € teuren Renovierung gewissenhaft restauriert wurde. Dargestellt werden verschiedene Mitglieder der Gesellschaft des 14. Jhs., die als tanzende Skelette vom Tod gequält werden.
Hinter der Kirche befindet sich die Salle de l’Écho – der Raum ist architektonisch so beschaffen, dass sich Personen an den jeweils gegenüberliegenden Enden des Raums gegenseitig deutlich verstehen können, wenn sie gegen die Wand sprechen. Jemand, der zwischen ihnen steht, kann davon aber nichts hören. Es heißt, der Raum sei so gebaut worden, damit die Mönche Leprakranken die Beichte abnehmen konnten, ohne sich selbst zu infizieren.
Neben dieser Hauptattraktion hat La Chaise-Dieu, 38 km nordwestlich von Le Puy-en-Velay, nicht viel mehr zu bieten als einige nette Gasthäuser in den Dörfern der Umgebung.
SNCF-Busse verbinden werktags ein- oder zweimal täglich die Orte La Chaise-Dieu und Le Puy-en-Velay (9,80 €, 1 Std.) miteinander.
18 909 EW. / HöHE 630 M
Mit zwei Vulkansäulen, die sich über die Dächer von Le Puy-en-Velay erheben, ist der Ort in ganz Frankreich unverwechselbar. Die steinernen Spitzen, auf denen eine Kirche aus dem 10. Jh. und eine zinnoberrote Jungfrau Maria thronen, wirken durch ihre Höhe wie zwei heilige Raketen beim Start.
Seit dem Mittelalter ist Le Puy Ausgangspunkt der Via Podiensis (Jakobsweg), des ältesten französischen Pilgerwegs. Auch die Kathedrale von Le Puy ist auf einen Vulkanhügel im Zentrum der faszinierenden Stadt platziert und ist für Pilger Hauptanlaufstelle.
Le Puy ist außerdem Heimat von zwei Produkten, die der Stolz der regionalen Gastronomie sind: Linsen, die auf dem ergiebigen, vulkanischen Boden gezogen werden und als Appellation d’Origine Protégée ausgezeichnet sind, sowie Verveine du Velay, ein würziger grüner Likör. Le Puy war außerdem einst Zentrum für die Herstellung von Spitze. Das Handwerk ist in der Stadt allgegenwärtig und treibt das Souvenirgeschäft an.
Zu den erholsamen Zimmern mit Holzboden und Blick auf die Kirche aus dem 12. Jh. in der Auberge du Ripailleur (04 73 72 83 20; www.aubergeduripailleur.com; Le Bourg, Dore-l’Église; EZ/DZ/3BZ 55/65/85 €;
), einem freundlichen Gasthaus 8 km nördlich von La Chaise Dieu im winzigen Dore-l’Église, gibt es ein ordentliches Frühstück (7 €) oder Halbpension (15 €). Denn gutes Essen spielt in der „Schlemmer-Herberge“ eine große Rolle. Aufgetischt wird französische Wohlfühlküche, wie Enten-Confit, Coq au vin und viele der hervorragenden Käse der Region.
Mit der Mischung aus historischen Mauern, französischer Küche in einem zeitvergessenen Dorf, 14 km westlich von La Chaise-Dieu, gibt es wohl kaum eine stimmungsvollere Herberge als Le Clos Saint François (04 71 01 23 95; www.leclosstfrancois.com; Le Bourg, Beaune-sur-Arzon; EZ/DZ mit Frühstück 50 €/60–70 €)
. Die vier ansehnlichen, mit Antiquitäten ausgestatteten Zimmer liegen in einem restaurierten Kloster aus dem 17. Jh. Die Kapelle ist besonders sehenswert. Zum Frühstück gibt’s eine feine Auswahl an hausgemachten Marmeladen und Bio-Produkten und am Abend kocht die überschwängliche Besitzerin Karine ein üppiges Essen (22 €).
Östlich von Le Puy-en-Velay schlängeln sich die Straßen zur Ebene Haut-Lignon. Umgeben von Le Testavoyne (1436 m) und dem Mont Mézenc (1753 m) und umschlossen von Tannenwäldern wird das Gebiet „La Montagne Protestante“ genannt, weil hier früher eine protestantische Mehrheit lebte. Hier wohnen nur wenige Menschen, aber die Gemeinden und ihre Geschichten sind bemerkenswert.
Le Chambon-sur-Lignon, 45 km östlich von Le Puy-en-Velay, ist bekannt für den gut organisierten Widerstand während des Zeiten Weltkriegs. Die Bewohner mehrerer Dörfer nutzten die einsame und karge Ebene, um Juden zu verstecken, und retteten Tausende vor den Todeslagern der Nazis. Aufrüttelnde Schaubilder und audiovisuelle Präsentationen im Lieu de Mémoire (04 71 56 56 65; www.memoireduchambon.com; 23 route du Mazet; Erw./Kind 5/3 €;
Mai–Sept. Di–So 10–12.30 & 14–18 Uhr, März–April & Okt.–Nov. Mi–Sa 14–18 Uhr) zeichnen ein lebendiges Bild der außerordentlich widerständigen Kriegsgemeinde.
7 km nördlich liegt Tence, eine Station auf der Pilgerstrecke des Jakobswegs. Weitere 14 km in östlicher Richtung liegt St-Bonnet-le-Froid, das einen festen Platz auf den Karten französischen Feinschmecker hat, denn der mit Michelin-Sternen ausgezeichnete berühmte Chefkoch Régis Marcon kocht Gerichte mit erdigen, regionalen Aromen sowohl im Restaurant Régis et Jacques Marcon (Menü 135–210 €) als auch im erschwinglicheren Bistro La Coulemelle (04 71 65 63 62; www.regismarcon.fr; place de l’Église, St-Bonnet-le-Froid; Menü 32–50 €;
Mitte Feb.–Dez. Mi–Mo 12–14 & 19.30–22 Uhr;
), das nach einem Pilz benannt wurde.
Die Dörfer, die alle ihren eigenen Charakter haben, lassen sich am bequemsten mit dem Auto entdecken.
Zwischen April und Mitte November können drei Hauptattraktionen von Le Puy mit dem Museumspass Pass’Espace (Erw./Kind 9,50/5,50 €) besichtigt werden: die Chapelle St-Michel d’Aiguilhe, Notre-Dame de France und die Forteresse de Polignac. Man erhält ihn an allen drei Sehenswürdigkeiten oder in der Touristeninformation.
Karte offline Google Maps (www.rochersaintmichel.fr; abseits der rue du Rocher; Erw./Kind 3,50/2 €; Mai–Sept. 9–18.30 Uhr, Okt.–Mitte Nov. & Ende März–April 9.30–17.30 Uhr, Feb.–Mitte März & Schulferien 14–17 Uhr) Le Puys älteste Kapelle, im 10. Jh. erbaut und seitdem mehrfach wieder aufgebaut, steht auf der Spitze einer 85 m hohen Basaltkuppe, zu der eine Treppe mit 268 unebenen Stufen hinaufführt. Durch das mehrfarbige Portal in das höhlenartige Innere zu schreiten, ist ein geradezu mystisches Erlebnis – der Bau ist nämlich der Form des Felsens angepasst und Schnitzwerk und Fresken aus dem 12. Jh. schaffen eine unwirkliche Atmosphäre.
Karte offline Google Maps (04 71 09 79 77; www.cathedraledupuy.org; rue de la Manécanterie;
6.30–19 Uhr) Mit der grau-weiß gemusterten Fassade ist die Kathedrale von Le Puy auf einer vulkanischen Felsspitze der imposante Auftakt für Pilger, die sich auf den französischen Teil des Jakobswegs aufmachen. Die Mischung architektonischer Stile ist bemerkenswert: Der Eingang ist gesäumt von romanischen Bogen, im Inneren sind römische Fresken (einige in 5,50 m Höhe), barocke Statuen, eine Orgel aus dem Jahr 1689 und eine der berühmtesten Vierges noires (Schwarze Madonna) der Auvergne zu sehen.
(04 71 05 45 52; www.cathedrale-puy-en-velay.monuments-nationaux.fr; rue du Cloître; Erw./Kind 6 €/frei;
Mitte Mai–Mitte Sept. 9–12 & 14–18.30 Uhr, sonst bis 17 Uhr) Der friedliche Kreuzgang aus dem 12. Jh. liegt direkt neben der Kathedrale und verrät mit mehrfarbigen Ziegeln und Säulen maurische Einflüsse. Am Fuß der Klostertreppe befindet sich eine schöne Sammlung sakraler Kunstwerke und Gewänder, über deren Herkunft Informationen in Bild und Ton aufklären.
Karte offline Google Maps (Erw./Kind 4/2 €; Mai–Sept. 9–19 Uhr, Feb.–April & Okt–Mitte Nov. 10–17 Uhr, Ende Nov.–Jan. So 14–17 Uhr) Mit einer Höhe von 16 m und einem Gewicht von 110 t ist diese purpurne Statue der Notre-Dame de France (Jungfrau Maria) eine eindrucksvolle Schutzpatronin. Seit 1860 wacht sie vom Rocher Corneille, einer 757 m hohen Basaltkuppe, über die Stadt. Wer mit den Augen der Jungfrau auf Le Puy schauen möchte, kann über eine Leiter im Inneren in ihren sternenbesetzten Kopf steigen. Die Statue wurde aus 213 Kanonen gegossen, die während des Krimkriegs beschlagnahmt wurden.
Karte offline Google Maps (Musée de St-Jacques de Compostelle; 04 71 09 06 00; www.lecamino.org; 2 rue de la Manécanterie; Erw./Kind 3/1,50 €;
April–Juni & Sept.–Mitte Okt. 14–18 Uhr, Juli & Aug. 11–19.30 Uhr) Das neue Museum im wunderschön restaurierten Hôtel St-Vidal aus dem 16. Jh. ist nicht nur für Wanderer vor ihrer Tour auf dem Jakobsweg spannend. Denn es zeichnet die 1700 km lange Pilgerstrecke nach und zeigt zudem wechselnde Ausstellungen mit moderner Kunst. Aktuelle Infos stehen auf der Website.
Karte offline Google Maps (04 71 07 00 00; www.hoteldieu.info; 2 rue Becdelièvre; Erw./Kind 6 €/frei;
Mitte April–Anfang Nov. Di–Sa 13.30–18.30 Uhr) Die Attraktion des Museums und Kulturzentrums ist die Apotheke aus dem 19. Jh., elegant vertäfelt in Walnuss- und Wildkirschholz. Oben beschäftigt sich eine interaktive Ausstellung mit der Architektur, Geschichte und Naturgeschichte der Region Haute-Loire.
Auf der Website werden Wechselausstellungen angekündigt. In den letzten Jahren hat das Hôtel Dieu Arbeiten von faszinierenden modernen Künstlern gezeigt und eine wichtige Picasso-Ausstellung ins Haus geholt.
Karte offline Google Maps (04 71 02 01 68; www.ladentelledupuy.com; 38-40 rue Raphaël; Erw./Kind 4,50 €/frei;
Mo–Fr 9–12 & 13.30–17.30, Sa 9.30–16.30 Uhr) Le Puy ist berühmt für seine komplizierte und wunderschöne Spitze. Dieses Museum, das von dem Spitzenfachmann Mick Fouriscot geleitet wird, zeigt herausragende Beispiele der feinen Handarbeitskunst sowie alte Fotos von den verschiedenen Spitzenmanufakturen der letzten Jahrhunderte. Geschickte Interessierte können sich für Klöppelkurse anmelden (ab 18 €/Std., im Voraus buchen). Angeschlossen ist ein Laden, in dem es hübsche Souvenirs und Bücher gibt.
(04 71 04 06 04; www.forteressedepolignac.fr; Erw./Kind 5/3,50 €;
Juli & Aug. 10–19 Uhr, April–Juni, Sept. & Okt. 10–12 & 13.30–18 Uhr, Anfang Nov. bis 17 Uhr, Feb. & März 13.30–17 Uhr) Nur 5 km nordwestlich von Le Puy wurde diese von den scharfen Kanten einer Vulkankuppel ragende Burg im 11. Jh. von der mächtigen Polignac-Familie erbaut. Die Familie nutzte die Burg über ein Jahrtausend und kontrollierte von hier den Zugang zur Stadt von Norden her. Die Burg ist umringt von einer schier endlosen Mauer mit Ausgucktürmen und einem 32 m hohen, rechteckigen Bergfried. Mit dem Auto sind es 5 km von Le Puy.
Straßen winden sich entlang den Kurven des Flusses Allier, durch verwitterte Steindörfer und an gewaltigen Abteien vorbei … die Gorges d’Allier betteln förmlich danach, mit dem Auto erobert zu werden. Los geht’s 43 km westlich von Le Puy-en-Velay in Saugues, das in der Region vor allem für die Bête du Gévaudan (Bestie des Gévaudan) bekannt ist, eine schaurige Wolfslegende aus dem 18. Jh., an die ein Museum (04 71 77 64 22; www.musee-bete-gevaudan.com; rue de la Tour; Erw./Kind 5,50/3,50 €;
Juli & Aug. 10–12 & 14.30–18.30 Uhr, Ende Juni & Anfang Sept. 14.30–18.30 Uhr) erinnert.
Auf der D585 geht’s 20 km in nördlicher Richtung bis St-Arcons-d’Allier, und von dort nach Süden auf der D48 nach St-Julien-des-Chazes, dessen verwitterte Kirche idyllisch vor blanken Basaltfelsen steht. Etwas länger lässt’s sich zurück in St-Arcons aushalten, mit Übernachtungen im Le Moulin Ferme-Auberge (04 71 74 03 09; www.gite-aubergedumoulin.com; B/DZ/3BZ/4BZ €20/80/95/105;
)
, einer umgebauten Mühle aus dem 15. Jh.
Von St-Arcons in nördlicher Richtung auf der D585 kommt nach 5 km Langeac, der beste Ort in der Schlucht, um ein wenig zu rudern. Tonic Aventure (04 71 77 25 64; www.tonic-aventure.fr; Base l’Ile d’Amour an der Uferseite;
April–Mitte Okt.) vermietet Kanus. Auch die Fahrt mit dem Train des Gorges de l’Allier (
04 71 77 70 17; www.train-gorges-allier.com; Erw./Kind 15–29 €/11–17 €;
Juli & Aug.) ist malerisch. Wenn daraus nichts wird, gibt’s schnörkelloses Essen im Bistrot de Lucas (
04 71 76 41 31; 46 av. Danton; Menü 13 €;
Mo–Fr 8–20, Sa bis 15 Uhr).
14 km weiter nordwestlich auf der D585 liegt Lavoûte-Chilhac mit einer fotogenen Brücke und einem Wirrwarr an Steinhäusern. Ein 4 km langer Abstecher in östlicher Richtung auf der D4 führt zum befestigten Bergdorf Chilhac. Der Weg zu den Basaltfelsen des Ortes ist ausgeschildert.
Auf der D41 geht’s raus aus Chilhac, Richtung Norden auf die N102 abbiegen bis Schilder nach Lavaudieu (insgesamt 15 km) auftauchen. Im Zentrum des Ortes steht ein majestätisches Benediktinerkloster.
Nach Nordwesten auf der D20, danach schlängelt sich in westlicher Richtung die D588 zum architektonisch interessanten Brioude. Höhepunkt hier ist die Basilique de St-Julien (rue de Notre-Dame; Juli & Aug. 9–19 Uhr, Sept.–Juni bis 17.30 Uhr), ein Wunder aus pfirsichfarbenem Stein und vulkanischen Felsschmuck und die größte romanische Kirche der Auvergne.4 km südlich davon kann man in Vieille-Brioude in dem umgebauten Presbyterium Ermitage St-Vincent (
06 80 67 17 45; www.ermitage-saintvincent.fr; 9 place de l’Église; DZ/3BZ/4BZ/FZ ab 68/88/108/128 €;
) neben der Dorfkirche schlafen wie ein Mönch.
(www.roideloiseau.com; 3. Wochenende im Sept.) Das von der Renaissance inspirierte Straßenfest geht auf einen Wettbewerb zurück, von dem zuerst 1524 berichtet wurde. Die besten Bogenschützen von Le Puy kämpften darum, als Erste einen Vogel aus Stroh vom Turm zu schießen. Der Sieger musste ein Jahr lang keine Steuern zahlen, durfte mit dem Adel speisen und trug den Titel roi de l’oiseau (Vogelkönig). Bei dem Festival leben Kostüme, Essen und Musik aus dem 16. Jh. wieder auf und es gibt auch wieder einen Bogenschießwettkampf.
Karte offline Google Maps (04 71 09 55 09; www.aquadis-loisirs.com/camping-de-bouthezard; chemin de Bouthezard; Stellplatz/Erw./Kind ab 16,90/3,50/1,60 €;
April–Okt.;
) Der Campingplatz von Le Puy liegt sehr reizvoll am Fluss Borne. Auf der anderen Seite der Straße überragt die Chapelle St-Michel d’Aiguilhe den Platz. Zu den Angeboten gehören Waschmaschinen, Badmintonplätze und Tischtennistische sowie die Möglichkeit, sich morgens Croissants liefern zu lassen. WLAN gibt’s an der Rezeption.
Karte offline Google Maps (04 71 05 52 40; www.hifrance.org/auberge-de-jeunesse/le-puy-en-velay.html; 9 rue Jules Vallès; B 14,70 €;
) Das helle und saubere Hostel hat für die erstklassige Lage unterhalb der Kathedrale erstaunlich gute Preise. Die Zimmer sind für drei bis neun Personen gedacht, einige sind behindertengerecht. Außerdem gibt es Waschmaschinen, um den Wanderstaub aus den Klamotten zu bekommen. Das Frühstück ist einfach mit Müsli, Brot und Orangensaft (4,50 €) und es gibt kostenlose Parkplätze.
Karte offline Google Maps (06 24 41 56 10; www.l-epicurium.com; 5 rue du Bessat; DZ/FZ ab 64/99 €;
) Diese Pension mit einer Leidenschaft für Gastronomie bietet sechs geräumige Zimmer, die im minimalistischen Stil renoviert wurden: hohe Decken und neutrale Töne sowie ursprüngliche Elemente wie Holzbalken und Kamine. Auch die knarzenden Böden tragen zum altmodischen Charme bei. Zum Frühstück gibt es eine schmackhafte Auswahl an hausgemachten Marmeladen. Außerdem kann man ein Dreigängemenü (18 €) oder ein Feinschmeckerpicknick (10 €) dazu buchen.
Karte offline Google Maps (04 71 09 14 71; www.hotelrestregina.com; 34 bd Maréchal Fayolle; EZ 69 €, DZ 76–110 €, Suite 115–130 €;
) Reisefotos und ulkige Wandbilder, von Colaflaschen über das Chrysler-Gebäude in New York bis zu Donald Duck, beleben das moderne Hotel. Es liegt fünf Minuten zu Fuß vom Bahnhof von Le Puy entfernt. Die Fenster sind doppelt verglast, sodass der Lärm von der Hauptstraße nicht ganz in die Zimmer dringt; besser ist’s aber in den Zimmern auf der côté calme (der ruhigen Seite).
Karte offline Google Maps (place du Plot; Sa 8–13 Uhr) Der ausgezeichnete Wochenmarkt von Le Puy existiert bereits seit dem 15. Jh. Jeden Samstag gibt’s hier frisches Obst, Weine aus der Region und leckere Milchprodukte; einige der lokalen Käsesorten werden ausschließlich auf diesem Markt verkauft.
Karte offline (06 01 49 95 69; 4 impasse du Marché Couvert; Menü 14,90 €;
Mo–Do 12–15, Fr & Sa bis 22 Uhr;
)
Im Herzen der wichtigsten Käseregion von Frankreich wird hier Wert auf gesunde Ernährung gelegt. Die Crêperie von Florence überzeugt mit freundlicher und persönlicher Bedienung sowie mit einem nahrhaften Menü aus sorgsam ausgesuchten Bio-Produkten. Die Teller mit geschmortem Tofu, Kohl und Linsenbratlingen sind sättigend. Unschlagbar ist der Schokoladenkuchen ohne Mehl. Es gibt auch vegane und glutenfreie Gerichte.
Karte offline Google Maps (04 71 09 71 78; 29 rue Pannessac; Menü 14–25 €;
Di–Sa 12–14, Do–Sa 19–21 Uhr) Bei Chefkoch Pascale Suc fließen Herz, Seele und sorgfältig ausgesuchte Zutaten in den Topf. Die Atmosphäre in diesem einfachen, kleinen Restaurant ist fröhlich. Auf der Karte stehen neben Steak und selbst gemachter mousse au chocolat natürlich auch Le Puy-Linsen, die perfekt abgeschmeckt werden. Die Portionen sind üppig und es gibt einen gut gefüllten Weinkeller mit feinen französischen Tropfen.
Im Verkostungsraum und Laden des Espace Pagès Maison Verveine du Velay Karte offline Google Maps (04 71 02 46 80; www.verveine.com; 29 place du Breuil;
Okt.–Dez. & Jan.–März Di–Sa 10–12.30 & 14.30–18 Uhr, Juli & Aug. Mo–Sa 10–13 & 14–19 Uhr) können Besucher den berühmten grünen Likör von Le Puy gratis verkosten und gleich eine Flasche ihres Lieblingsgeschmacks kaufen. Der Magenschnaps wurde erstmals 1859 aus einer geheimen Mischung aus 32 Pflanzen und Kräutern zusammengebraut. Heute wird Verveine überall auf der Welt als Aperitif geschlürft oder in Cocktails gemixt (lecker mit Ananassaft).
Das Original hat 55 % Alkohol, aber es gibt mittlerweile auch gelben Verveine mit Honig, eine Variante mit Cognacschuss oder eine mit Zitronennote.
Espace Pagès bietet außerdem weitere regionale Produkte, von Macarons mit Verveine-Aroma bis zu Teezusätzen und Würzmitteln.
Verveine-Cocktails werden hinter den Korridor entlang im Pub La Distillerie Karte offline (04 71 04 91 12; www.brasserie-la-distillerie.fr; 11 rue Porte Aiguière;
Mo–Sa 9–spät) serviert.
Wer in die tieferen Wahrheiten des grünen Elixiers einsteigen möchte, nimmt an einer 45-minütigen Führung durch die Brennerei (04 71 03 04 11; www.verveine.com; St-Germain Laprade; Führungen Erw./Kind 6,40/2,60 €;
Juli & Aug. Mo–Sa 10.30, 14.30, 15.30 & 16.30 Uhr, Juni & Sept. auf Reservierung), teil. 7 km östlich auf der N88 in St-Germain-Laprade (nur im Sommer).
Karte offline Google Maps (04 71 05 66 57; www.restaurantlepuy.com; 16 rue Séguret; Hauptgerichte 14–16 €;
Do–Di 12–14, Do–Sa auch 19–21 Uhr;
) Für Chefköchin Corinne Moreau ist Ernährung eine Glaubensfrage und vegetarische Proteine und Bio-Früchte sind die Grundlage ihrer Gerichte. Die Spezialität des Hauses, Linsenlasagne mit Fenchel, verdient Bestnoten, aber auch die Frühlingsrolle und die vegetarischen Burger werden gekonnt zubereitet. Bei warmem Wetter sollte man einen Tisch auf der rosenumrankten und sonnenbeschienenen Terrasse reservieren.
Karte offline Google Maps (04 71 09 58 94; www.restaurant-tournayre.com; 12 rue Chênebouterie; Mittagsmenü 30 €, Abendmenü 45–58 €, Hauptgerichte 22–35 €;
Mi–Sa 12–13.30 & 19.30–21.30, So 12–13.30 Uhr) Dies ist eine der besten Adressen in Le Puy für stilvolles Essen. Das hôtel particulier (historisches Stadthaus) aus dem 12. bis 16. Jh. bestimmt die Atmosphäre, aber im Mittelpunkt des Interesses steht das Essen, etwa Zitrusdorsch und Hühnchen mit Pilzen zum mittäglichen menu du marché. Zu den üppigen Gerichte am Abend gehören Hummerravioli und Wolfsbarsch auf Kürbisschaum.
Karte offline Google Maps (04 71 09 25 59; www.bambou-basilic.com; 18 rue Grangevieille; Mittagsmenü 24,50 €, Abendmenü 30–65 €;
März–Nov. Mi–So 12–13.30 & 19.15–21 Uhr, Dez.–Feb. Mi–Sa 12–13.30 & 19.15–21, So 12–13.30 Uhr) Eleganter Service und ein Hauch von Gourmetküche locken die Einheimischen an die Tische des Bambou et Basilic. Die monochrome Gestaltung soll offenbar nicht vom Essen ablenken: hübsch angerichtetes Schweinekotelett mit Maronensahne, Zander auf Artischockenpüree und zum Abschluss ein leckeres Dessert, z. B. financier de pistache (knuspriger Pistazienkuchen) mit Sorbet und Tarte.
Karte offline Google Maps (place du Plot; 8–12 & 14–17.30 Uhr) Das entspannte, kleine Café ist eine Juwel für Kaffeeliebhaber. Die Bohnen stammen aus Äthiopien, der Karibik und von noch weiter weg. Sie werden auf den vollgepackten Regalen ausgestellt und liebevoll vom geselligen Besitzer vor Ort gemahlen (Kaffee des Tages 2 €).
Touristeninformation (04 71 09 38 41; www.lepuyenvelay-tourisme.fr; 2 place du Clauzel;
Juli & Aug. tgl. 8.30–19 Uhr, April–Juni & Sept. Mo–Fr 8.30–12 & 13.30–18.15, Sa bis 17.30 Uhr, So kürzere Öffnungszeiten, Okt.–März Mo-Fr 8.30–12 & 13.30–17.45, Sa bis 17, So 10–12 Uhr;
)
SNCF-Busse und -Züge fahren zwischen Le Puy und Clermont-Ferrand (25,40 €, 2¾ Std., bis zu 6-mal tgl., Umsteigen in Arvant oder St-Étienne und Thiers). Es gibt Direktzüge nach Lyon sowie Verbindungen über St-Étienne (25,40 €, 2¼–3½ Std., 5- bis 10-mal tgl.).
Verbindungen nach Paris fahren über Lyon und St-Étienne (95–115 €, 4½–5 Std., 6-mal tgl.).