476 000 EW.
Inhalt
Die schneebedeckten Pyrenäen, die sich 430 km lang an der französisch-spanischen Grenze erstrecken, gewähren einen Einblick in die wilde Seite Frankreichs. Diese zerklüftete Gipfelkette umfasst einige der ursprünglichsten Landschaften des Landes, in denen äußerst seltene Tierarten beheimatet sind, darunter vom Aussterben bedrohte Tiere wie der Gänsegeier, der izard, eine Art Bergziege, und der Braunbär. Seit 1967 schützt der Parc National des Pyrénées ein 457 km2 großes Stück der Pyrenäen, sodass Täler, Bergseen und Bergweiden auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben.
Die wilden Landschaften der zutiefst traditionellen Pyrenäen stellen heute ein Paradies für Skifahrer, Wanderer und Mountainbiker dar. Aber die Berge haben noch mehr zu bieten als nur Abenteuer in der freien Natur: Man kann Hochgebirgsdörfer und Burgen erkunden oder uralte Höhlen erforschen. Zwar sind die Pyrenäen nicht so mächtig wie die Alpen, doch sind sie genauso atemberaubend. Die Wildnis ruft!
Pic du Midi Die Aussicht vom Gipfelobservatorium genießen.
Cirque de Gavarnie Zu den steilen Wänden der Halbkessel wandern.
Parc Animalier des Pyrénées Bedrohte Pyrenäen-Tiere beobachten.
Grotte de Niaux Über prähistorische Kunst staunen.
Pont d’Espagne Pfade rund um Cauterets in Angriff nehmen.
Altstadt von Pau Versteckte Gassen und Schokoladengeschäfte erkunden.
Col du Tourmalet Über den höchsten Straßenpass der Pyrenäen fahren.
Labouiche Auf einem unterirdischen Fluss durch die Unterwelt gondeln.
77 300 EW. / 220 M.
Auf vielerlei Art wirkt Pau mit seinen stattlichen Villen, öffentlichen Parks und palmengesäumten Promenaden eher wie ein Urlaubsort an der Riviera als eine Stadt in den Bergen. Die größte Stadt in den Pyrenäen war früher ein bevorzugter Überwinterungsort von Briten und Amerikanern und in den gepflegten Straßen ist immer noch ein Hauch Fin-de-Siècle-Pracht zu spüren.
Das Stadtzentrum liegt auf einem kleinen Hügel, an dessen Fuß der Fluss Pau (Gave de Pau) dahinströmt. Entlang dem Hügelrücken erstreckt sich der Boulevard des Pyrénées, eine breite Straße mit Panoramablick auf die Berge. Eine knarrende Standseilbahn von 1908 scheppert vom Boulevard des Pyrénées hinunter bis zur Avenue Napoléon Bonaparte.
Die winzige Altstadt von Pau erstreckt sich ca. 500 m um das Schloss herum.
Karte offline Google Maps (05 59 82 38 00; www.chateau-pau.fr; 2 rue du Château; Erw./Kind 7 €/frei;
9.30–12.15 & 13.30–17.45 Uhr, Gärten länger geöffnet) Das Schloss von Pau war einst die Residenz der Monarchen von Navarra. Im 16. Jh. ließ Marguerite d’Angoulême es in ein Renaissanceschloss mit prachtvollen Gärten umbauen. Marguerites Enkel, Heinrich von Navarra (der spätere König Heinrich IV.), wurde hier geboren. Als seine Wiege soll ein Schildkrötenpanzer gedient haben, der noch heute in einem der Museumsräume zu sehen ist.
Karte offline Google Maps (05 59 27 48 42; 8 rue Tran; Erw./Kind 3 €/frei;
Di–So 10–12 & 14–18 Uhr) Dieses Stadthaus ist der Geburtsort eines der Lieblingsgeneräle Napoleons, Jean-Baptiste Bernadotte, der seinen Beinamen „Sergent belle-jambe“ angeblich seinen eleganten Beinen zu verdanken hatte. Das Museum erzählt die merkwürdige Geschichte, wie Bernadotte schließlich zum König von Schweden und Norwegen gekrönt wurde. Diese steile Karriere verdankte er der Tatsache, dass das schwedische Parlament damals den einzigen Weg aus der dynastischen und politischen Krise darin sah, einen Ausländer auf den Thron zu setzen.
Karte offline Google Maps (05 59 27 33 02; rue Mathieu Lalanne; 5 €;
Mi–Mo 10–12 & 14–18 Uhr) Das Museum der schönen Künste enthält u. a. Werke von Rubens und El Greco, aber der größte Schatz ist das berühmte Werk von Degas Le Bureau de Coton à la Nouvelle Orléans (Die Baumwollbörse von New Orleans; 1873).
Obwohl die Rue du Hédas Karte offline Google Maps einen ganzen Kilometer lang direkt durch die Altstadt von Pau führt, ist sie leicht zu übersehen. Hier floss einst ein Bach, der jahrhundertelang als Abwasserkanal genutzt wurde und bis in die 1950er-Jahre keinen guten Ruf genoss. 2016 jedoch startete die Stadt ein Verjüngungsprojekt für diesen vernachlässigten Stadtteil und baute die Straße zu einer prächtigen Promenade aus. Die 800 m lange Gasse wird jetzt geschmückt von kühnen Lichtinstallationen, Gärten und Plätzen (u. a. ein Feld für pétanque und ein Spielplatz). Auch neue Geschäfte haben sich angesiedelt. Hier gibt es heute viel zu entdecken: Ess- und Trinklokale sowie erstaunliche Zeugnisse der Vergangenheit. Eines davon ist der Brunnen an der Place Récaborde. Er war einst die einzige Wasserstelle in Pau und wurde bis ins 20. Jh. zum Wäschewaschen genutzt. In Nr. 20 markiert ein Tor mit einer Löwenfigur darüber den Eingang zum Haus des letzten Scharfrichters von Pau. Es gibt nicht allzu viele Zugänge; von der Place d’Espagne führen Treppen, ein Lift und Rutschen in die Straße.
Die Täler Vallée d’Ossau, Vallée d’Aspe und Vallée des Gaves sind allesamt durch hohe Straßenpässe miteinander verbunden, die sich regelmäßig als anstrengende Bergetappen der Tour de France die Ehre geben. Je nach Höhe sind sie teils bis in den Sommer hinein wegen Schnee gesperrt; Schilder zeigen an, ob sie ouvert (offen) oder fermé (geschlossen) sind.
(www.carnavalbiarnes.com; Ende Feb.) Vor Beginn der Fastenzeit findet in Pau der Karneval mit Umzügen, Prozessionen und jeder Menge Feierlichkeiten statt – es gibt sogar eine Pseudo-Bärenhatz.
(www.hestivoc.com; Mitte Aug.) Das Riesenfest findet meist am ersten Wochenende nach dem 15. August statt. Drei Tage lang gibt’s dann kostenlose Konzerte und Theaterauftritte im ganzen Stadtzentrum. Paus größtes und bestes Fest macht immer Spaß – wer in der Gegend ist, darf es auf keinen Fall verpassen!
Karte offline Google Maps (05 59 11 50 11; www.hotel-bosquet.com; 11 rue Valéry Meunier; Zi. 64–85 €;
) Diese Unterkunft bietet mit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in der Altstadt. Die Zimmer bieten einen fröhlichen Mix aus gelben Wänden in Schwammtechnik und offenen Ziegelmauern, mit Riesenspiegeln, Kunstwerken und hellen Badezimmern mit blau-gelben Kacheln. Einige der Zimmer haben wenig Sonnenlicht, aber der Service ist freundlich.
Karte offline Google Maps (05 59 27 72 98; www.hotelbristol-pau.com; 3 rue Gambetta; EZ 80–100 €, DZ 90–110 €, FZ 120–130 €;
) Ein klassisches altes französisches Hotel mit überraschend modernen Zimmern in einem schönen Gebäude des 19. Jhs. Jedes Zimmer ist individuell gestaltet, mit auffälliger Kunst, eleganten Möbeln und großen Fenstern. Am schönsten sind die Zimmer mit Bergblick und Balkon. Frühstück kostet stolze 12 €.
(05 59 06 32 83; www.clos-mirabel.com; 276 av. des Frères Barthélémy; Jurançon; DZ 120–160, Suite 260 €;
) Wem es nichts ausmacht, 7 km westlich der Stadt zu nächtigen, für den ist dieses Herrenhaus aus dem 18. Jh. ein wunderbares Refugium. Geboten werden fünf B&B-Zimmer, die nach ihrer Gestaltung benannt sind, mit antiken Möbeln, Kaminen und Holzböden: Am besten sind das „Blaue Schlafzimmer“ und das riesige „Herrenzimmer“. Weitere Pluspunkte: Garten und Pool.
Karte offline Google Maps (05 59 27 27 58; www.la-fiancee-du-desert.com; 21 rue Tran; Hauptgerichte um 9 €, Menü 13–19 €;
Di–Sa 12–14 & 19–22 Uhr) Farbenfrohe Wandteppiche, Lichterketten und marokkanische Lampen bilden die Kulisse in diesem rustikal-schicken Laden, der momentan richtig angesagt ist. Beim Essen gilt: Je kleiner, desto feiner. Am besten, man bestellt sich eine Platte mit tabouleh, Hummus, babaganoush, Falafel und anderen libanesischen Leckereien und probiert alles. Als krönenden Abschluss bieten sich Pfefferminztee und himmlisches Baklava an.
Karte offline Google Maps (05 59 02 75 51; www.lesamantsdumarche.fr; 1 rue Bourbaki; Mittags-/Abendmenü 15/18–23 €, Hauptgerichte um 13 €;
Di–Sa 12–14 & 19.30–22 Uhr;
) In diesem entzückenden kleinen Lokal gegenüber vom Bio-Markt kommen Vegetarier voll auf ihre Kosten. Die wechselnde Speisekarte steht an einer Tafel und bietet Zutaten, die in der traditionellen französischen Küche oft in Vergessenheit geraten. Das sind z. B. leckere Kreationen wie Brokkoli-Schälerbsen-Terrine, bok choy mit Kichererbsen, Gelbwurz und Erdnusssoße oder arancini mit Kürbis, Feta, sonnengetrockneten Tomaten und Fenchel.
Karte offline Google Maps (05 59 27 68 65; 3 rue de Hédas; Mittagsmenü 12,50–14,50 €, Abendmenü 28–35 €;
Di–Fr 12–13.45 & 19.45–21.45, Sa 19.45–21.45 Uhr) Das Chez Canaille liegt versteckt in der romantischen Rue de Hédas. Mit seinen weinroten Sitzbänken, den rot-weiß karierten Tischdecken und den einfachen Holzmöbeln versprüht es altmodischen Charme. Auf der kleinen Speisekarte stehen feine Spezialitäten wie Foie gras, langsam gegartes Lamm, das sich selbst vom Knochen löst, und köstliche St-Jacques snackées (Jakobsmuscheln).
Karte offline Google Maps (05 59 71 43 79; www.lespapillesinsolites.blogspot.co.uk; 5 rue Alexander Taylor; Tapas 8–12 €;
Mi–Sa 18–22.30 Uhr) Diese von einem ehemaligen Pariser Sommelier geführte behagliche Weinbar serviert kleine, wunderschön zubereitete Platten wie Oktopus à la gallega, Jakobsmuscheln mit Lauch oder Lamm mit Kreuzkümmel. Dazu wählt der Betreiber einen passenden Wein aus den rund 350 Sorten aus, die sich im Laden in Kisten stapeln. Wunderbar französisch!
Karte offline Google Maps (05 59 06 29 17; 5 place Reine Marguerite; Hauptgerichte 17–24 €;
12–14 & 19.30–23 Uhr;
) Das festliche, farbenfrohe Lokal ist genau richtig für alle, die beim Essen etwas mehr joie de vivre brauchen. Zwischen grooviger Musik in dezenter Lautstärke und originellen Wandgemälden schmecken saftige Burger, Fish and Chips sowie üppige Gemüseplatten. Wer mag, kann an warmen Tagen auch draußen auf dem Platz essen.
Karte offline Google Maps (05 59 27 56 83; 9 place Royale; Mittagsmenü 16–25 €, Abendmenü 28–44 €;
Di–Sa 12–13.30 & 19.30–21, So 12–13.30 Uhr) Das schicke Restaurant serviert französische Spitzenküche. Das recht formelle Ambiente mit weißen Tischtüchern und messerscharf gefalteten Servietten setzt das mondäne Essen aus hochwertigen Zutaten (z. B. Steinbutt, Wolfsbarsch, Pyrenäenlamm, Bigorre-Schweinefleisch) gut in Szene. Wenn die Sonne scheint, sitzt man am besten an einem der Tische unter den Bäumen der schattigen Place Royale.
Der Wochenmarkt von Pau fand bisher in den unansehnlichen Halles de Pau Karte offline Google Maps (Markthalle; place de la République; Mo–Fr 6–13 & 15.30–19.30, Sa 6–13 Uhr) statt. Er wird aber schon bald in ein neues, schön gestaltetes Gebäude mit viel Licht gleich nebenan einziehen. Die Neueröffnung ist für Ende 2019 geplant.
„Le Triangle“ („Das Dreieck“) zwischen Rue Henri Faisans, Émile Garet und Castetnau ist das Zentrum des studentischen Nachtlebens und diverse Bars säumen den Boulevard des Pyrénées. In Pau gibt es ein paar ansprechende Cafés und Teesalons, die bei schlechtem Wetter wunderbaren Unterschlupf gewähren.
Karte offline Google Maps (9 rue Gachet; Di–Sa 18–2 Uhr) Die Bar macht dem Namen alle Ehre und ist immer brechend voll. Hier treffen sich vorwiegend Twens, um inmitten von Vintage-Blechschildern und unter einer kurios gestalteten Decke ausgezeichneten Wein (über zwei Dutzend offene) und mit Glühstäben dekorierte Cocktails zu genießen. Zu essen gibt es verlockende Platten für mehrere Personen. Wer sitzen möchte, sollte früh kommen.
Karte offline Google Maps (05 59 83 75 17; www.le-garage-bar.fr; 49 rue Émile Garet;
Mo-Fr 12–1.30, Sa & So ab 15 Uhr) Das Werkstattthema wird hier bis zum Äußersten strapaziert – mit Straßenschildern, Rockabilly-Musik und Motorrädern, die von der Decke hängen (Vorsicht bei der Tischwahl!). Das zieht ein junges, lebhaftes Publikum an. Am Wochenende gibt es oft Livemusik, ansonsten läuft auf vielen Bildschirmen Sport.
Karte offline Google Maps (05 59 82 98 44; http://barsàvins.com; 11 rue Sully;
Mi–Sa 17–24, So 16–23 Uhr) Einladende Weinbar in der Nähe des Château mit gutem Angebot an europäischen Bieren und regionalen Weinen (Glas von 3,80 bis 6,80 €). Und dazu gibt’s Tapas.
Pau ist berühmt für seine chocolatiers: Die Top-Adressen sind Josuat Karte offline Google Maps (23 rue Serviez; Mo–Sa 9.30–12.15 & 14.30–19.15 Uhr) und Francis Miot Karte offline Google Maps (48 rue Maréchal Joffre;
Mo–Sa 10–19 Uhr).
Karte offline Google Maps (06 68 32 49 29; 5 rue Taylor;
Di 14.30–18.30, Mi–Sa 10–12.30 & 14.30–18.30 Uhr) Nach dem Durchstöbern der Boutiquen in der nahe gelegenen Rue Serviez ist BricOTruc eine entzückende Abwechslung, mit Recycling-Schmuck, Bilderrahmen, Spielzeug, Kunst, Vasen und sonstigem Nippes, durchweg hübsch in Szene gesetzt.
Karte offline Google Maps (12 rue Montpensier; Di–Sa 8–12 & 14–19 Uhr) In dem reizenden alten Laden werden Schirme mit Buchenholzgriffen und Rattan-Rippen gefertigt; traditionell wurden sie von Pyrenäenschäfern verwendet. Der Laden ist außerdem auf die anachronistische Kunst der Schirmreparatur spezialisiert.
Touristeninformation (05 59 27 27 08; www.pau-pyrenees.com; place Royale;
Mo–Sa 9–18, So 9.30–13 Uhr) Nützliche Informationen über Verkehrsmittel im Ort und die Pyrenäen im Allgemeinen.
Trotz begrenzter Busverbindungen geht’s mindestens zweimal täglich nach Agen und Mont-de-Marsan, Abfahrt vor dem Bahnhof. Fahrpläne gibt’s bei Cars Région Aquitaine (0 800 64 40 47; www.car.aquitaine.fr).
Aéroport Pau-Pyrénées (05 59 33 33 00; www.pau.aeroport.fr; route de l’Aéroport, Uzein) Der Flughafen liegt ca. 11 km nordwestlich der Stadt. Derzeit gibt es vier bis sechs Flüge täglich nach Paris Orly (HOP!), drei täglich nach Paris Charles de Gaulle(Air France), einen bis drei täglich nach Lyon (HOP!) und neun wöchentlich nach Marseille (Twin Jet).
Die Züge fahren bis zur Gare de Pau, unmittelbar unterhalb des historischen Zentrums. Es treffen täglich vier TGVs aus Paris ein. Im Sommer fahren SNCF-Busse ab Oloron-Ste-Marie in die Vallée d’Aspe.
Idelis (05 59 14 15 16; www.reseau-idelis.com) schickt Shuttlebusse zu Paus Bahnhof und Stadtzentrum (ab Flughafen 7.20–19.10 Uhr, ab Bahnhof 6.40–19.10 Uhr; jeweils 1,30 €, etwa stündl., 30 Min.).
Mangels Busverbindung muss man sonn-tags am Informationsschalter im Flughafen (05 59 33 33 00) ein Taxi reservieren (32–38 €).
Idelis betreibt Paus Nahverkehr. Einzel-/Tagesfahrkarten kosten 1,30/3,50 €. Für Fahrten innerhalb der Stadt bietet sich das Fahrradnetzwerk IDEcycle (www.idecycle.com; pro Tag/Woche 1/5 €) an.
13 950 EW. / 400M
Die weitläufige Stadt Lourdes liegt 43 km südöstlich von Pau und ist eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten der Welt: 1858 erlebte die damals 14-jährige Bernadette Soubirous (1844–1879) hier in einer Felsgrotte 18 Marienvisionen.
Die heute als Sanctuaires Notre-Dame de Lourdes bekannte Grotte gilt als eine der heiligsten Stätten des Christentums. Jedes Jahr kommen über 6 Mio. Menschen nach Lourdes in der Hoffnung auf Heilung durch das heilige Wasser. Das Städtchen Lourdes selbst wirkt allerdings recht desillusionierend, mit Souvenirshops, die zwischen den Neonschildern schäbiger Hotels alles Erdenkliche verkaufen – vom Plastikkruzifix bis hin zur Flasche in Madonnenform.
Während die Stadt eher an einen Themenpark erinnert, liegen außerhalb einige faszinierende Sehenswürdigkeiten wie ein Hügel mit Schloss und diverse schlichte Behausungen, in denen einst die Familie Soubirous wohnte. Hier sieht man vor allem sehr anschaulich, in welcher Armut die Unterschichten des 19. Jhs. lebten.
Karte offline Google Maps (www.fr.lourdes-france.org; av. Monseigneur Théas; Porte St-Michel & Porte St-Joseph 5–24 Uhr, Bäder Mo–Sa 10–11 & 14–15.30, So & feiertags 14.30–16 Uhr) Das spirituelle Zentrum von Lourdes ist die unterirdische Höhle, in der Bernadette Soubirous 1858 ihre Visionen gehabt haben soll. Von der Porte St-Michel Karte offline Google Maps (av. Monseigneur Théas;
10–18 Uhr) führt ein breiter Boulevard hinauf in Richtung der goldenen Turmspitzen der Basilique du Rosaire (av. Monseigneur Théas;
8–18 Uhr) und der Basilique Supérieure Karte offline Google Maps (Obere Basilika; av. Monseigneur Théas;
7–18 Uhr).
Darunter liegt die berühmte Grotte de Massabielle Karte offline Google Maps (av. Monseigneur Théas; 5–24 Uhr); hier stehen Besucher stundenlang an, um das Heiligtum zu betreten und in eines der eiskalten heiligen Bäder der Höhle zu steigen. Andere Pilger begnügen sich damit, draußen Gedenkkerzen anzuzünden.
Von Palmsonntag bis Mitte Oktober beginnen abendliche Fackelprozessionen um 21 Uhr an der Grotte de Massabielle. Zuvor zieht jeweils um 17 Uhr die Procession Eucharistique (Sakramentsprozession) über die Esplanade des Processions.
Karte offline Google Maps (Wehrburg; www.chateaufort-lourdes.fr; Erw./Kind 7/3.50 €; Mitte April–Mitte Okt. 10–19 Uhr, Mitte Okt.–Mitte April bis 18 Uhr) Das imposante Schloss thront auf einem Felshügel gleich hinter Lourdes. Schon seit der Römerzeit befindet sich an dieser Stelle eine Befestigungsanlage. Das heutige Gebäude besteht aus einem mittelalterlichen Burgfried und Verteidigungsanlagen aus dem 17. und 18. Jh. Seit den 1920er-Jahren beherbergt der Komplex das Musée Pyrénéen mit Gegenständen aus der Region und Volkskunst. Zu den Exponaten gehören Reiseplakate für die Pyrenäen aus der Mitte des 20. Jhs., französische Schlösser en miniature sowie prächtige Trachten aus den Tälern um Lourdes.
Hinauf geht’s mit dem kostenlosen Aufzug (rue Baron Duprat; Mitte April–Mitte Okt. 10–19 Uhr, Mitte Okt.–Mitte April bis 18 Uhr).
(05 62 94 00 41; www.picdujer.fr; bd d’Espagne; Standseilbahn Berg- und Talfahrt Erw./Kind 12/9 €;
Ende März–Anfang Nov. 9.30–18 Uhr, Juli & Aug. bis 19 Uhr) Ein Panoramablick auf Lourdes und die zentralen Pyrenäen bietet sich von diesem Fels etwas außerhalb der Stadt. Zum Gipfel geht’s auf zwei Arten: Entweder wählt man den anstrengenden Aufstieg (3 Std.; ideale Strafe für Büßer) oder die Fahrt mit der 100 Jahre alten Standseilbahn (6 Min.; ideal für alle anderen).
Zu den Rückrouten ins Tal gehören ein schwarz markierter MTB-Trail und eine familienfreundlichere Option entlang der Voie Verte des Gaves. Diese stillgelegte Bahntrasse endet an der unteren Standseilbahnstation. Zur Talstation der Standseilbahn fährt Bus A1 ab Les Halles.
(05 62 41 80 04; www.betharram.com; chemin Léon Ross, St-Pé-de-Bigorre; Erw./Kind 14,50/9 €;
Ende März–Okt. 9–12 & 13.30–17.30 Uhr) Die Grottes de Bétharram sind aus dem Kalkstein ausgewaschen worden und mit beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten übersät. Die Führungen erfolgen mit Minizug und Boot (ca. 1½ Std.). Im Hochsommer ist es hier allerdings brechend voll. Die Höhlen liegen 14 km westlich von Lourdes und sind über die D937 zu erreichen.
Karte offline Google Maps (Boly Mill; 12 rue Bernadette Soubirous; April–Okt. 9–12 & 14–18.30 Uhr, Nov.–März 15–17 Uhr)
Bernadette wurde am 7. Januar 1844 in dieser Mühle geboren, ein Jahr nach der Eheschließung ihrer Eltern Louise Castérot und François Soubirous. Hier verbrachte Bernadette die ersten zehn Jahre ihres Lebens. Heute ist hier immer noch ihr Kinderzimmer zu sehen sowie außerdem die Mühlenausstattung des Hauses.
Karte offline Google Maps (15 rue des Petits Fossés; Nov.–März 10–12 & 14–17 Uhr)
1857 litt Bernadette Soubirous’ Familie wirtschaftliche Not und war gezwungen, in dieses düstere Gefängnis zu ziehen; hier lebte die Familie zusammen in einem 16 m2 großen Raum. Während dieser Zeit stolperte Bernadette beim Feuerholzsammeln über die Grotte de Massabielle.
Karte offline Google Maps (2 rue Bernadette Soubirous; 2 €; Ende März–Okt. 9.30–12.15 & 14.15–18.30 Uhr) Nachdem Bernadette Soubirous ihre Erscheinungen hatte, kaufte der Abt von Lourdes dieses Haus für ihre Familie. Hier leben heute immer noch ihre Nachfahren. Zur Sammlung persönlicher Dinge gehören Familienfotos und ein Bett, in dem Bernadette geschlafen haben soll.
Karte offline Google Maps (Kreuzweg; 6–22 Uhr) Der 1,5 km lange Chemin de Croix alias Chemin du Calvaire führt von der Basilique Supérieure über 14 Passionsstationen mit lebensgroßen, bemalten Figuren den Hang hinauf. Tiefgläubige Pilger klettern auf den Knien hoch zur ersten Station.
Unglaublich: Lourdes hat so viele Hotels, dass es bei der Bettenzahl gleich hinter Paris rangiert! Wer sich etwas umschaut, findet aber durchaus bezahlbare Unterkünfte. Die meisten sind leider recht einfach und bieten nur 08/15-Zimmer und -Service. Mit einer Unterkunft außerhalb der Stadt ist man weitaus besser dran, zahlt aber auch etwas mehr.
Karte offline Google Maps (05 62 94 06 35; www.hotel-saint-avit.com; 32 rue de l’Egalité; EZ/DZ/3BZ/4BZ 31/39/45/50 €;
) In einem friedlichen Stadtteil mit Blick auf den Friedhof bietet diese günstige Pension helle, aber einfach eingerichtete Zimmer. Die schönsten haben einen Blick über die Hügellandschaft hinter der Stadt. Es gibt außerdem ein Restaurant mit angenehmer Terrasse.
Karte offline Google Maps (05 62 94 27 23; www.hotel-lourdes-majestic.com; 9 av. du Général Baron Maransin; DZ/3BZ/4BZ ab 40/50/60 €) Das freundliche Hotel steht zwar an einer ziemlich befahrenen Allee, lohnt sich aber trotzdem wegen seiner hübschen Zimmer mit poliertem Holzboden und großen Fenstern, die viel Licht, aber wenig Straßenlärm hereinlassen. Auch die zentrale Lage, nur 300 m bergab zum Bahnhof, machen die Unterkunft attraktiv.
Karte offline Google Maps (05 62 94 38 18; www.hotel-beausejour.com; 16 av. de la Gare; EZ 78 €, DZ 88–195 €;
) Das Beauséjour ist etwas besser als die meisten Bestwestern und in einem eleganten Gebäude aus dem 19. Jh. untergebracht. Es bietet verschiedene Annehmlichkeiten wie eine Bar-Brasserie auf der Hauptetage, einen kleinen beheizten Außenpool, guten Service und die günstige Lage gegenüber dem Bahnhof. Die Zimmer unterscheiden sich nach Größe und Qualität; die billigsten sind recht kompakt.
(05 62 97 90 02; www.beryepetit.com; 15 route de Vielle; Beaucens; EZ/DZ ab 70/75 €;
) Das Bauernhaus aus dem 17. Jh. bietet ländlichen Charme und wunderbare Bergblicke. Es gibt drei Zimmer: Am größten ist Era Galeria mit eigenem Balkon; Poeyaspé und Bédoret schmiegen sich ins mit Balken versehene Dachgeschoss. Wer länger bleibt, zahlt weniger. Nur Barzahlung. Es liegt 12 km südlich von Lourdes abseits der N21 bei Beaucens.
(05 62 97 09 52; www.lesrochershotel.com; 1 place du Castillou; St-Savin; DZ 68–73, FZ 103 €;
) Das Hotel mit hübschem Landschaftsgarten im idyllischen Dorf St-Savin, 16 km südlich von Lourdes, ist ein perfektes Bergrefugium. Geführt wird es von einem englischen Paar, John und Jane, die die Zimmer modern mit klaren Linien renoviert haben – am schönsten sind die mit Bergblick. Halbpension möglich.
(05 62 94 29 61; www.lourdes-relais.com; Quartier de Saux; DZ 80–96 €;
) Rüschengardinen, alte Schränke und Himmelbetten prägen das efeuüberwucherte Herrenhaus rund 4 km nördlich von Lourdes. Zwar ist auch das alte Gemäuer schön, doch wirklich umwerfend ist die Lage inmitten von Rasenflächen und schattigen Gartenanlagen vor der Kulisse schneebedeckter Pyrenäengipfel.
Essensmäßig hat Lourdes nicht allzu viel zu bieten, trotz der stetig wachsenden Anzahl von Lokalen mit unterschiedlicher Landesküche, die vor allem auf die Besucher aus aller Welt ausgerichtet sind.
Karte offline Google Maps (place du Champ Commun; Mo–Do 6.30–13.30, Fr 6.30–13.30 & 16–18.30, Sa 5.30–13.30 Uhr) Lourdes’ Markthalle nimmt fast den gesamten Platz ein. Hier kann man gut Käse, Wurstwaren, Antipasti und andere Picknickzutaten einkaufen.
Karte offline (05 62 45 68 31; 5 rue Baron Duprat; Hauptgerichte 8–13 €, Mittags-/Abendmenü 12/14 €;
11–23 Uhr;
) Hier essen auch die indischen Besucher gern. Das farbenfroh eingerichtete Restaurant serviert eine gute Auswahl an klassischen indischen Gerichten wie Chicken Tikka Masala, Lamm-Biryani und Garnelen-Curry. Die thaalis (Platten mit mehreren Gerichten) bieten sich als günstige Mittags- und Abendmenüs an.
Karte offline Google Maps (05 62 92 80 45; www.restaurantlungta.fr; 8 rue des Quatre Frères Soulas; Hauptgerichte 10–12 €;
Mi–Mo 12–14 & 19–22 Uhr;
) Das gemütliche, warm beleuchtete tibetische Lokal ist wahrhaftig nicht das, was man in Lourdes erwartet. Zwischen Reispapierlampen, tibe-tischen Gebetsfahnen und einem kleinen Buddha-Schrein genießen die Gäste duftende Gerichte aus dem Königreich der Berge. Die reichhaltigen Suppen wie Tsel Thuk (mit Gemüse und hausgemachten Nudeln) sind recht sättigend. Auch für Vegetarier gibt’s eine gute Auswahl.
Karte offline Google Maps (05 62 41 47 87; www.restaurant-piment-rouge.com; 37 rue de la Grotte; Hauptgerichte 18–22, Mittagsmenü 14–16, Abendessen 19–29 €;
Do–Di 12–13.45, Do–Mo auch 19–21.30 Uhr) In Lourdes essen zu gehen ist wie Lottospielen und dieses entzückende Lokal damit ein ausgesprochener Hauptgewinn. Serviert werden Spezialitäten aus dem Baskenland, darunter Tintenfisch in der eigenen Tinte, zart geschmortes Lamm und ein dekadenter Biskuitkuchen mit Vanillecreme.
(05 62 97 02 28; www.hotel-leviscos.com; 1 rue Lamarque, St-Savin; Menü 32–84 €;
Di–So 12.30–13.30, Di–Sa 19.30–20.30 Uhr;
) Der ehemalige Fernsehkoch Jean-Pierre St-Martin hat sich sein eigenes gastronomisches Refugium geschaffen, in St-Savin 16 km südlich von Lourdes. Bekannt ist er für seine Mischung der baskischen, bretonischen und Pyrenäenküche sowie seine unerschütterliche Liebe zur Stopfleber. Inzwischen steht ihm sein Sohn Alexis helfend zur Seite. Hier dürfen sich Gäste auf sehr schwere, sehr traditionelle Gourmetküche einstellen.
Der phantastische Tierpark Parc Animalier des Pyrénées (05 62 97 91 07; www.parc-animalier-pyrenees.com; 60bis av. des Pyrénées, Argelès-Gazost; Erw./Kind 18/13 €;
April–Okt. 9.30–18 oder 19 Uhr) Rund 12 km südlich von Lourdes abseits der D821 bei Argelès-Gazost beherbergt zahlreiche Arten, die einst in den Pyrenäen häufig zu sehen waren. Diese Tiere leben hier auf speziellen „Inseln“, die ihren natürlichen Lebensraum widerspiegeln sollen: Murmeltiere, Gämsen und Steinböcke bewohnen felsige Hügel, Biber und große Otter tummeln sich in holzreichen Wasserwegen und Braunbären beherrschen ihr eigenes felsiges Bergreich.
Außerdem bietet der Park Flugdemonstrationen von Greifvögeln und Geiern des Parks. Man kann sogar in einer Pelzjägerhütte übernachten (DZ 390 €) und durch deren Fenster direkt ins Wolfsgehege blicken. Eine Alternative ist die Übernachtung im Le Refuge, einer kuppelförmigen Hütte mit raumhohem Fenster oberhalb des Bärengeheges (DZ 390 €).
Der Park ist von umso größerer Bedeutung, als viele Tierarten der Pyrenäen in der Wildnis schon verschwunden sind oder kurz vor dem Aussterben stehen – vor allem der Braunbär, der infolge der Bejagung und des Verlusts an Lebensraum aus den Pyrenäen bereits fast vollständig verschwunden ist. Trotz starken Widerstands seitens der Bauern aus der Gegend ist im Zuge eines Wiederansiedlungsprogramms mit wilden Bären aus Slowenien versucht worden, eine Zuchtpopulation zu etablieren. Inzwischen sollen wieder etwa 30 Bären durch die Berge streifen.
Der kleine Busbahnhof (place Capdevieille) bietet Verbindungen in Richtung Norden nach Pau (Züge sind aber deutlich schneller). Busse zwischen Tarbes und Argelès-Gazost (mind. 8-mal tgl.), dem Tor zu den Pyrenäen-Orten Cauterets, Luz-St-Sauveur und Gavarnie, halten ebenfalls hier.
SNCF-Busse nach Cauterets (8,20 €, 54 Min., mind. 5-mal tgl.) fahren am Bahnhof ab.
Der Flughafen Tarbes-Lourdes-Pyrénées (www.tlp.aeroport.fr) liegt 10 km nördlich von Lourdes an der N21. Täglich fliegen mindestens drei Maschinen nach Paris Orly (Air France und HOP!), wöchentlich drei bis vier nach London Stansted, drei nach Mailand und zwei nach Krakau (alle Ryanair). Mehrmals wöchentlich gibt es Verbindungen nach Brüssel (TUI Fly) sowie Rom (AlbaStar).
Der Gare de Lourdes (33 av. de la Gare) ist hervorragend an das französische Schienennetz angebunden; u. a. fahren täglich vier direkte TGVs nach Pau und zum Pariser Bahnhof Montparnasse. Wer nach Toulouse fahren will, muss meist in Tarbes umsteigen.
Der Parc National des Pyrénées birgt einige der letzten wilden Schätze Frankreichs und erstreckt sich rund 100 km entlang der französisch-spanischen Grenze. Gemeinsam mit dem südlich angrenzenden spanischen Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido (156 km2) bildet er ein artenreiches Refugium für Flora und Fauna. Der Park blickt mit großem Stolz auf sein kulturelles Erbe – hier werden traditionelle Almwirtschaft und Hirtentum wie vor hundert Jahren betrieben.
Innerhalb des Parks liegen die höchsten Gipfel Südwestfrankreichs, darunter der Vi-gnemale (3298 m), das Dach der französischen Pyrenäen.
Sobald der letzte Pyrenäenschnee zwischen Mitte April und Mai schmilzt, öffnen viele Skigebiete ihre Wege für VTTs (vélos tout-terrain, d. h. Mountainbikes).
Val d’Azun, Bagnères du Bigorre, Barrousse, Barèges, Ax und einige weitere Gebiete haben jeweils große Netze von sentiers balisés (markierte Trails). Die Website Pyrénées Passion (www.pyrenees-passion.info/VTT.php) nennt die wichtigsten VTT-Reviere.
Die Trails des großen MTB-Parks bei Aude sind insgesamt 900 km lang. Anfahrtswege, Trail-Karten und andere Details stehen auf der Website Espace VTT-FFC Aude en Pyrénées (www.vtt-pyrenees.com/espace-vtt).
Drahtesel kann man überall ausleihen. Spezialanbieter wie La Rébenne (05 61 65 20 93; www.larebenne.com; 1 place du 8 Mai 1945, Foix;
Mo–Fr 9–12 & 14–17.30 Uhr) veranstalten geführte MTB-Touren.
Der Park ist von einem 350 km langen Netz markierter Wege durchzogen (z. B. dem GR10 zwischen Mittelmeer und Atlantik). Innerhalb des Parks gibt es rund 20 refuges (Berghütten), die überwiegend vom Club Alpin Français (CAF) betreut werden. Die meisten sind nur von Juli bis September besetzt, aber ein paar Teammitglieder stehen ganzjährig zur Verfügung.
Zu jedem der sechs Täler innerhalb des Parks (Vallée d’Aure, Vallée de Luz, Vallée de Cauterets, Val d’Azun, Vallée d’Ossau und Vallée d’Aspe) gibt es eine französische Broschüre mit dem Titel Randonnées dans le Parc National des Pyrénées, die zehn bis fünfzehn Wanderungen beschreibt.
Gave d’Aspe, Gave d’Oloron und Gave d’Ossau bieten ausgezeichnete Wildwasserrafting-Bedingungen. Zu den Sportanbietern im Bereich von Oloron-Ste-Marie zählen Gaïa Aventure und Centre Nautique de Soeix (05 59 39 61 00; http://soeix.free.fr; 367 route du Gave d’Aspe, quartier Soeix, Oloron-Ste-Marie; Rafting pro Person ab 25 €). Beide Unternehmen bieten Kanu-, Kajak- und Raftingtrips (25–35 €/2 Std.) an.
Die besten Skireviere der Pyrenäen liegen hinter der Grenze in Spanien – im Umkreis von Baqueira-Beret und Andorra. Die französischen Skiorte bieten aber dennoch viele Möglichkeiten für Snowboarder, Abfahrts- und Langläufer (ski nordique) oder Schneeschuhfans (raquette à neige). Am bekanntesten ist das schicke Cauterets.
(www.n-py.com; La Mongie) Mit 69 Pisten ist Grand Tourmalet der größte Skiort in den Pyrenäen. Hier fährt man auf einer Gesamtstrecke von 100 km rund um den Col du Tourmalet und den Pic du Midi.
(www.valdazun.com) Die besten Langlaufmöglichkeiten der Pyrenäen warten 30 km südwestlich von Lourdes.
(05 61 64 20 06; www.ax-ski.com; Ax-les-Thermes) Sanfte Abfahrten schlängeln sich durch die Kiefernwälder oberhalb von Ax-les-Thermes und über die höher gelegenen Freiflächen bei Campels. Im Sommer toll für Wanderer und Radfahrer.
Die offizielle Park-Tourismuswebsite PNR Pyrénées (www.pyrenees-parcnational.fr) wartet mit umfassenden Informationen zu Aktivitäten, Unterkünften und Sehenswertem auf.
Eine Alternative ist die Touristeninformation in Quillan (04 68 20 07 78; www.pyreneesaudoises.com; Square André Tricoire, Quillan;
Mo–Fr 10–12 & 14–17 Uhr). Außerdem gibt’s kleine Informationszentren in Etsaut, Laruns, Arrens-Marsous, Cauterets, Luz-St-Sauveur, Gavarnie und St-Lary-Soulan.
Es gibt kaum öffentliche Verkehrsmittel. Ohne Auto kommt man fast nirgendwohin; es bietet sich also an, in Pau oder Lourdes einen Wagen zu mieten.
Das westlichste der größten Pyrenäentäler lockt Abenteuerlustige, Wanderer und solche, die sich in einem der 13 malerischen Dörfer mit den Pflasterstraßen vom stressigen Großstadtleben erholen wollen. In der Kulisse von majestätischen Bergen und sonnendurchschienen Wäldern werden Trekking, Reiten, Mountainbiken und Paragliding zu einem besonderen Vergnügen.
In der Vallée d’Aspe leben heute knapp über 3000 Einwohner. Sie ist Durchgangsroute, seit Julius Cäsars römische Legionäre hier entlangmarschierten. Im Mittelalter entwickelte sich das Tal zu einer der Hauptrouten für die Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela.
Ab der Kleinstadt Oloron-Ste-Marie am nördlichen Talende führt die N193 gen Süden und folgt dabei grob dem Lauf des Flusses Aspe bis zur Grenze (ca. 50 km). Unterwegs passiert sie die Dörfer Sarrance, Bedous, Accous, Cette-Eygun und Etsaut.
(http://ecomusee.haut-bearn.fr) Übers Tal verteilt bilden insgesamt vier Stätten das Écomusée de la Vallée d’Aspe. Dieses beleuchtet das kulturelle und landwirtschaftliche Erbe der Region. In Sarrance, Lourdios-Ichère und Borcé gibt’s kleine Heimatmuseen. Am interessantesten ist jedoch Les Fermiers Basco-Béarnais in Accous.
Öffnungszeiten sind saisonabhängig (Details S. Website).
2004 wurde in der Vallée d’Aspe der letzte in Frankreich beheimatete Braunbär von einem Wildschweinjäger erschossen, angeblich aus Notwehr. Der Tod der als Cannelle bekannten Bärin bedeutete das Aussterben einer Art, die noch vor einem Jahrhundert recht häufig in den Pyrenäen anzutreffen war. Frankreich war in Aufruhr; der damalige Präsident Chirac sprach von einem großen Verlust für die Artenvielfalt in Frankreich und Europa.
Seit der Einführung von Bären aus Slowenien gibt es diese Tierart hier wieder. Die Bären vermehren sich erfolgreich und man schätzt, dass es jetzt auf der französischen Bergseite zwischen 39 und 43 Exemplare gibt. Leider kamen einige von ihnen in den letzten Jahren zu Tode: einer stürzte von einem Felsen und ein anderer wurde zwischen Argelès-Gazost und Lourdes von einem Auto überfahren.
Die Not der Pyrenäenbraunbären ist für französische Umweltschützer zu einem wichtigen Prüfstein geworden. Aber bei diesem Thema spalten sich die Geister. Insbesondere ansässige Schäfer und Bauern sehen in den Bären gefährliche Raubtiere, die ihre Herden und ihren Lebensunterhalt bedrohen. Als 2017 ein Bär eine Schafherde nahe Couflens angriff, kochte die Wut hoch. In panischer Angst flohen die 209 Schafe über einen Felsvorsprung nahe der spanischen Grenze und stürzten zu Tode. Im Sommer fielen weitere 250 Schafe Bärenangriffen zum Opfer.
Obwohl die Bauern auf beiden Seiten der Grenzen entrüstet waren, kündigte der französische Umweltminister Nicolas Hulot 2018 an, dass im Béarn zwei weitere Bärinnen ausgesetzt würden. Damit sollte ein weiterer Rückgang der Bärenpopulation verhindert werden; im westlichen Teil der Pyrenäen gab es nur noch zwei Männchen. Doch trotz der beiden Neuzugänge bleiben die Aussichten für das Überleben der Braubären in den Pyrenäen düster.
Wer bei einer Pyrenäenfahrt zwischen Ende Mai und Anfang Juni in einem riesigen Nutzviehstau feststeckt, begegnet wohl nur einer uralten Tradition: Bei der Transhumanz treiben Schäfer ihre Herden von den Winterweiden hinauf zu den grasreichen Hochlandwiesen.
Dieser Brauch hat seit Jahrhunderten seinen festen Platz im Pyrenäenkalender und wird bis heute auf altehrwürdige Weise praktiziert – normalerweise zu Fuß und mithilfe tüchtiger Schäferhunde (manchmal kommen auch Quads zum Einsatz). In den Pyrenäen gilt die Transhumanz immer noch als eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres und lässt einige Täler lebhafte Feste feiern. Das Ganze wiederholt sich im Oktober, wenn die Herden vor dem heftigen Winterschnee zurück ins Tal gebracht werden.
(05 59 34 76 06; www.ossau-iraty.fr; rue Gambetta, Accous;
Mo–Do & Sa 9–12 & 15–18, Fr bis 17 Uhr) Besucher der Bauernkooperative mit fromagerie (Käserei) können Käse aus der Milch einheimischer Mutterschafe, Ziegen oder Kühe probieren.
Die meisten Besucher kommen zum Wandern in die Vallée d’Aspe. Streckenvorschläge und Planungsmöglichkeiten bietet die praktische Website Caminaspe (www.caminaspe.fr).
Der Fernwanderweg GR10 ist Teil des berühmten Chemin St-Jacques. Er schlängelt sich durch das Tal und passiert in 5,5 km Entfernung zu Bedous das Höhendorf Lescun. Dort blickt man westwärts auf den atemberaubenden Cirque de Lescun, ein Berghalbkessel aus bizarren Kalksteinfelsen mit dem Pic d’Anie (2504 m) im Hintergrund. Der Abschnitt des GR10 nordwestlich von Lescun über Refuge de Labérouat und vorbei an Les Orgues de Camplong (Orgelpfeifen von Camplong) ist landschaftlich wunderschön. Bei gutem Wetter bieten sich hier herrliche Ausblicke zurück über die Vallée de Lescun und den spitzen Pic du Midi d’Ossau (2884 m). Dies ist eine Wanderung in großer Höhe, also Wetterbericht einholen, vernünftige Schuhe anziehen und für alle Fälle Regenzeug einpacken.
Eine weitere beliebte Route folgt dem GR10 ab Borce oder Etsaut südwärts zum Fort du Portalet (Urdos). Die Festung aus dem 19. Jh. diente den Deutschen und der Vichy-Regierung im Zweiten Weltkrieg als Gefängnis. Im Sommer können zweieinhalbstündige, englischsprachige Touren (10 €) über die Touristeninformation in Bedous oder online (www.tourisme-aspe.com/fort-du-portalet.html)m organisiert werden.
Die Touristeninformation von Bedous verkauft Wanderkarten und den vor Ort produzierten Führer Le Topo des 45 Randonnées en Vallée d’Aspe.
(05 59 34 72 30; www.auberge-cavaliere.com; quartier Estanguet, Accous; 4-/7-Tagestrips 750/1245 €) Der wichtigste Anbieter von Pferdeausritten im Tal, geleitet von den erfahrenen Viehhirten Eric und Michel Bonnemazou auf dem Bauernhof der Familie bei Accous.
Geboten werden den Sommer über mehrere geführte Expeditionen durch Frankreich und Spanien, darunter eine vier- oder siebentägige Tour durch den Nationalpark sowie eine vier- bzw. siebentägige Tour im spektakulären Gavarnie-Gebiet.
(05 59 34 88 98; www.garbure.net/ane_rando.htm; Etsaut; 4-Tages-Trip mit Mahlzeiten Erw./Kind 245/175 €, plus 150 € pro Esel) Der Eseltrekking-Anbieter von den Besitzern der gîte La Garbure (
05 59 34 88 98; www.garbure.net; Etsaut; Erw. 20 €, Halbpension 34 €) veranstaltet verschiedene Trips mit Übernachtung in abgelegenen Berg-gîtes (Häuschen für Selbstversorger) oder mit wildem Zelten. Eine wunderbare Erfahrung, weit weg von der Betriebsamkeit des modernen Lebens – und dank unserem neuen Freund, dem Esel, braucht man sein Gepäck auch nicht selbst zu tragen.
(05 59 34 79 11; www.rando-bike.fr; Accous; Erw./Kind halber Tag 24/19 €, ganzer Tag 30/24 €) Dieser erfahrene Anbieter an der Hauptstraße von Accous verleiht Räder und veranstaltet halb- und ganztägige randonées VTT (Mountainbiketrips). Im Winter wird außerdem Unterricht im Schneeschuhwandern geboten.
(06 18 58 08 69; www.gaiaaventure.com; 27 av. d’Espagne, Bidos; Rafting-Ausflüge pro Person ab 25 €) Dieser Anbieter organisiert Rafting-Ausflüge auf den Flüssen nahe Oloron-Ste-Marie (2 Std. 25–35 €).
Das Tal feiert seine Landwirtschaftsprodukte alljährlich mit drei Märkten: dem Ostermarkt in Bedous, dem Sommermarkt in Aydius (erster Augustsonntag) und der herbstlichen Gastro-Kirmes in Sarrance.
Besuchenswert sind auch Le Transhumance de Lourdios (Anfang Juni) und das Käsefestival Fête du Fromage d’Etsaut am letzten Julisonntag.
Die örtlichen Unterkünfte zielen vor allem auf Wanderer an. Zur Auswahl stehen u. a. mehrere saisonal geöffnete Campingplätze sowie gîtes d’étapes (Wanderhütten) mit demi-pension (Halbpension).
(05 59 34 88 26; www.campingaspe.com; Urdos; pro Erw./Kind/Zelt 4,25/3/5, Bungalow Wochenende/Woche ab 125/310 €;
Mai–Sept.) Dieser Platz in schöner bewaldeter Lage an der rauschenden Aspe beim Bergdorf Urdos ist ein erstklassiger Campingplatz für Familien mit Kindern. Wer nicht sein eigenes Zelt aufbauen möchte, kann in Holzbungalows und Chalets mit Segeltuchdach nächtigen.
(05 59 34 78 80; www.camping-lescun.com; Lescun; pro Erw./Zelt/Kind/Auto 3.85/5/2.75/1.65 €;
April–Sept.;
) 57 große Stellplätze unter Bäumen mit freiem Blick auf die Berge an einem abgeschiedenen Plätzchen unmittelbar außerhalb von Lescun. Zur Anlage gehört ein Café und es wird jeden Tag frisches Brot angeliefert.
(05 59 39 48 52; www.chambre-hotes-aspe-bearn-pouquette.com, Cette, Cette-Eygun; EZ 60–68 €, DZ 62–80 €;
) Das Pouquette inmitten der beeindruckenden Berglandschaft eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für die Erforschung der Vallée d’Aspe. Die fünf Zimmer sind freundlich eingerichtet und bunt gestrichen. Die zuvorkommenden Besitzer teilen gern ihr umfangreiches Wissen und Madame Ziane spricht ausgezeichnet Englisch. Im Sommer gewährt der Pool den Wanderern eine angenehme Erfrischung.
(05 59 34 57 12; place de l’Église de Cette, Cette-Eygun; Zi. 75–105 €;
) In der bizarr mittelalterlich wirkenden, wunderbaren auberge (Landgasthof) gelangt man durch Bogen und Holztüren in die Zimmer. Das Haus ist von der Besitzerin Julie nach und nach renoviert worden. Das Highlight ist der Frühstücksraum mit Gewölbedecke und grandiosem Bergblick.
(05 59 34 72 30; www.auberge-cavaliere.com; quartier Estanguet, Accous; DZ/3BZ/FZ inkl. Frühstück 74/109/139 €;
) Rund 3 km südlich von Accous können die Gäste des weitläufigen alten Pferdehofs ein wenig am echten Leben hier teilnehmen. Vermietet werden fünf Zimmer mit Blumentapeten und ein gemütlicher gîte für Familien. Das Steinhaus ist der Inbegriff rustikalen Charmes. Abendessen und Picknickkörbe auf Anfrage.
Busse und Züge der SNCF verkehren bis zu zehnmal täglich zwischen Pau und Oloron-Ste-Marie.
Citram Pyrenees (05 59 27 22 22; www.citrampyrenees.fr) bietet regelmäßige Busverbindungen (Mo–Sa 3- bis 5-mal tgl., am Wochenende 2-mal tgl.) von Oloron ins Tal mit Stopps in den wichtigsten Dörfern auf der Strecke nach Somport.
Die von Pau bis zur spanischen Grenze verlaufende Vallée d’Ossau ist bekannt für ihre ländlichen Traditionen, verschlafenen Dörfer und die herrliche Berglandschaft. Das Tal folgt dem gleichnamigen Fluss von dessen Mündung in die Aspe bei Oloron-Ste-Marie bis hoch zur Wasserscheide des Col du Pourtalet (1794 m) rund 60 km weiter südlich. Der Taleingang bis nach Laruns ist von grünem Weideland und Bauernhöfen geprägt, doch weiter aufwärts werden die Berge Richtung spanische Grenze immer höher.
Das Tal mit der umwerfenden Kulisse zerklüfteter Berggipfel und seinen topasfarbenen Seen bietet sich nicht nur für wunderbare Wanderungen an. Es gibt auch urige und kaum besuchte Bergdörfer, Gänsegeier, die um die Falaise aux Vautours ihre Kreise ziehen, und den Petit Train d’Artouste, der eine der höchsten Bahnstrecken in Europa befährt.
Sechs Kilometer östlich von Gabas fährt beim Skiort Artouste-Fabrèges (1250 m) eine Seilbahn auf den 2032 m hohen Pic de la Sagette. An der Bergstation der Seilbahn beginnt eine der schönsten Eisenbahnstrecken Frankreichs. Die Strecke für den Train d’Artouste, liebevoll Le Petit Train d’Artouste (05 59 05 36 99; www.altiservice.com/excursion/train-artouste; Erw./Kind 25/18 €;
Mitte Mai–Mitte Okt.) genannt, wurde ursprünglich in den 1920er-Jahren als Werksbahn beim Bau eines Staudamms gebaut. Auf der 10 km langen Strecke zum Lac d’Artouste (1991 m) bieten sich atemberaubende Ausblicke über das Tal und auf den spitzen Pic du Midi d’Ossau.
Im Sommer ist diese Bahnfahrt heiß begehrt: In den dreieinhalb Sommermonaten, die sie in Betrieb ist, transportiert die Bahn über 100 000 Passagiere. Etwas ruhiger ist es zu Beginn und zum Ende des Sommers. Fahrkarten können im Voraus übers Internet und telefonisch gekauft werden. Der Zug verkehrt halbstündlich im Juli und August und stündlich in den restlichen Monaten. Insgesamt sind gut vier Stunden für diesen Ausflug einzuplanen.
Wanderer können eine Billet Randonneur erwerben; mit diesem „Wandererticket“ kann man aussteigen und Wanderungen unternehmen, um dann später wieder mit dem Zug zurückzufahren.
Achtzehn winzige Dörfer säumen die Vallée d’Ossau. Das größte ist Laruns (37 km von Pau) mit einer ausgezeichneten Touristeninformation und dem Infozentrum des Nationalparks, beide mit Infos zu Aktivitäten wie Wandern, Mountainbiken und Raften.
(Geierklippe; 05 59 82 65 49; www.falaise-aux-vautours.com; Béon; Erw./Kind 6/4 €;
Juli & Aug. tägl. 10.30–12.30 & 14–18.30 Uhr, April–Juni & Sept. Mo–Fr 13–17.30 Uhr) Am Himmel kreisende Gänsegeier (Gyps fulvus) gehörten einst zum alltäglichen Bild in den Pyrenäen, aber der schwindende Lebensraum und die Jagd auf sie haben ihre Opfer gefordert. Heute steht der majestätische Vogel unter Naturschutz und über 100 Paare nisten in den Kalksteinklippen des 82 ha großen Naturschutzgebietes. Sie über dem Tal kreisen zu sehen ist wirklich faszinierend; über Kameras können die Besucher im Informationszentrum in die Nester der Vögel sehen.
Bielle, die einstige „Hauptstadt“ des Tals, ist ein schönes Dorf mit reizenden Häusern aus dem 15. und 16. Jh., die auf einem ausgeschilderten Rundgang zu sehen sind.
Rébénacq ist eines der wenigen bastides (befestigte Dörfer) der Pyrenäen. Es wurde 1347 von einem gewissen Leutnant Gaston Fébus erbaut, dem elften Graf von Foix. Wie alle Bastiden ist der Ort um einen zentralen Platz herum angelegt, die Place de la Bielle, die sich in den vergangenen sieben Jahrhunderten kaum verändert hat.
Das auf einem Felsen thronende Castet wartet mit einem Burgfried aus dem 12. Jh. und einem wirklich grandiosen Talblick auf. Vom belvédère (Aussichtspunkt) Port de Castet (868 m) schlängeln sich Wander- und MTB-Wege an den Hängen entlang.
Im 19. Jh. erlebte das kleine Dorf Eaux-Bonnes („Gute Gewässer“) dank seiner Thermalquellen eine Blüte als Heilbad. Die öffentlichen Bäder hier wurden von vielen bekannten Persönlichkeiten aufgesucht, u. a. von Kaiserin Eugénie. Hierher kommt man nicht nur für eine Behandlung in den Thermes des Eaux Bonnes (05 59 05 34 02; eauxbonnes@valvital.fr; rue du Docteur Creignou, Eaux-Bonnes; Spapass Erw./Kind 16/8 €;
Mitte Mai–Okt. 9–18 Uhr). Empfehlenswert ist auch ein Spaziergang durchs historische Zentrum, das vor dem Hintergrund der Pyrenäenberge noch malerischer wirkt.
(05 59 82 62 38; www.larrajou.com; quartier de l’Église, Bilhères; EZ/DZ/FZ 60/65/110 €;
) Die charmante Pension liegt im kleinen Dorf Bilhères und bietet herrliche Ausblicke auf die Berge. Die freundlichen Gastgeber bereiten ihren Besuchern einen herzlichen Empfang. Die sonnigen Zimmer haben Erkerfenster und das herzhafte Frühstück wird mit Produkten aus der Region zubereitet. In der Hochsaison gibt es auch Abendessen (18 €).
(06 09 71 78 06; www.chambres-hotes-ossau.fr; 17 rue du Bourg, Bescat; EZ/DZ/3BZ 60/64/80 €;
) Die einladende Pension wird betrieben von Kathrin und Michel und bietet drei hübsch eingerichtete Zimmer sowie einen ruhigen Garten mit schönem Blick. Outdoorfreaks bekommen hier auch haufenweise Tipps zu Wanderungen und anderen Aktivitäten in der Region.
(05 59 05 60 16; www.hoteldefrancearudy.com; 1 place de l’Hôtel de Ville, Arudy; EZ/DZ/3BZ/FZ 61/69/84/90 €;
) Das Hotel in Arudy scheint einer alten Postkarte entsprungen zu sein. Es liegt an einer stillen Straße, die zur Kirche führt. Draußen zeigt sich das Haus mit blassgrünen Fensterläden und einer Kieselrauputz- und Holzfassade, drinnen verbergen sich angenehme, schnörkellose Zimmer und ein gutes ländliches Bistro mit regionalen Gerichten wie garbure béarnaise (Eintopf aus Fleisch und Gemüse).
(05 59 05 35 98; 6 rue Bourgneuf Claa, Laruns; EZ/DZ 50/80 €;
) Diese Pension in Laruns ist eine tolle Ausgangsbasis für Outdoorabenteuer in der Umgebung. Die fünf gemütlichen Zimmer sind recht groß und in fröhlichen Farben dekoriert. Manche bieten einen prächtigen Ausblick auf die Berge. Das Haus steht in Laufnähe zu den Restaurants in Laruns.
Die Busse von Citram Pyrénées verkehren zwischen Pau und Laruns (2 €, 1 Std., 2-bis4-mal tgl.) mit Halt in Rébénacq, Arudy, Bielle, Laruns und Eaux Bonnes.
Die SNCF-Züge ab Pau halten in Buzy-en-Béarn; von hier aus gibt es ein paar Busverbindungen bis Laruns (40 min.).
1100 EW./ 930M
Cauterets mag nicht so hoch liegen wie seine großen Schwestern in den Alpen, dafür ist es in vielerlei Hinsicht ein weitaus angenehmerer Wintersportort. Während viele der alpinen Skiorte gnadenlos modernisiert wurden und in den Winter- und Sommermonaten bis zum Bersten ausgebucht sind, hat sich der Ort mit seinem Thermalbad und seinen Wohnhäusern aus dem 19. Jh. viel Fin-de-Siècle-Charakter bewahrt.
Gewöhnlich liegt hier bis Anfang Mai Schnee, der dann wieder ab Ende Oktober oder Anfang November fällt. Im Sommer verwandelt sich die Landschaft um Cauterets in ein Paradies für Wanderer mit Wegen zum Parc National des Pyrénées.
Die beiden Skigebiete von Cauterets sind Pont d’Espagne und Cirque du Lys, beides außerdem tolle Wanderreviere, wenn der Schnee verschwunden ist.
In der Gegend bieten Führer Outdooraktivitäten wie Paragliding, Klettern, Angeln und das Begehen von Klettersteigen. Infos gibt’s in der Touristeninformation und auf der Website von Cauterets (www.cauterets.com).
(Seilbahnen Erw./Kind 15,50/13 €) Die beliebteste Wanderung um Cauterets führt zum glitzernden Lac de Gaube, einem blauen Bergsee inmitten steiler Gipfel; sie dauert von Pont d’Espagne ca. eine Stunde. Ein weiterer Weg (einfache Strecke 90 Minuten) windet sich durch die Vallée de Marcadau hoch zum Refuge Wallon-Marcadau (1866 m). Im Winter betreibt man hier gern Langlauf und Schneeschuhwandern.
Vom riesigen Parkplatz am Pont d’Espagne, 6,4 km oberhalb von Cauterets, geht’s mit einer Kombination aus télécabine (Gondelbahn) und télésiege (Sessellift) hoch zum Beginn der Wanderwege.
Von Cauterets fahren Shuttlebusse (hin & zurück Erw./Kind 8/5 €) zum Parkplatz Pont d’Espagne. Das Parken kostet für bis zu zwölf Stunden 6,50 €, für länger 8 €.
Drei der atemberaubendsten Ausblicke der Pyrenäen findet man 52 km südlich von Lourdes an der D921: drei Talkessel, die von uralten Gletschern ausgeschliffen wurden und von steilen, schneebedeckten Gipfeln umgeben sind, oft über 3000 m hoch. In Gavarnie gibt es ein paar angenehme Unterkünfte. Bei den meisten kann man sich nach dem Wandern an einem gemütlichen Kamin aufwärmen.
Von den drei Talkesseln ist der Cirque de Gavarnie am einfachsten zu erreichen und daher auch am beliebtesten, mit einem Panorama aus steilen Gipfeln, die einen der berühmtesten Anblicke der Pyrenäen bilden. Besonders dramatisch präsentiert er sich nach schweren Regengüssen: Dann ergießen sich Wasserfälle die Bergflanken hinunter. Der Cirque liegt etwa anderthalb Gehstunden vom Dorf Gavarnie entfernt; für die Wanderung sind vernünftige Schuhe erforderlich, da der Weg felsig ist und rutschig sein kann. Von Ostern bis Oktober kann der Weg auch per Pferd oder Esel absolviert werden (hin & zurück ca. 25 bis 35 €).
Ein zweiter spektakulärer Talkessel, der Cirque de Troumouse, ist über die Nebenstraße D922 sowie eine haarsträubende 8 km lange Mautstraße bei Gèdre, 6,5 km nordöstlich von Gavarnie, zu erreichen. Am Parkplatz beginnen mehrere ausgeschilderte Wege, u. a. ein leichter zum Lac des Aires, der in einer halben Stunde (pro Strecke) gut zu bewältigen ist. Alle bieten schöne Ausblicke auf den Talkessel. Die Mautstraße ist steil und recht ausgesetzt, mit Haarnadelkurven und ungesichert, also ist hier Vorsicht geboten. Je nach Schneelage ist die Strecke meist von April bis Oktober offen. Die Maut beträgt 5 € pro Fahrzeug.
In den Bergen zwischen Troumouse und Gavarnie versteckt sich der Cirque d’Estaubé. Der dritte Talkessel in diesem Gebiet ist erheblich wilder und abgelegener und nur zu Fuß zu erreichen. Der Weg beginnt an der Abzweigung zum Staudamm Barrage des Gloriettes, an der man auf der D922 auf dem Weg nach Troumouse vorbeikommt. Hin und zurück dauert die Wanderung rund 3½ Stunden; man sollte Wanderschuhe tragen und Wasser und Proviant mitnehmen.
(Seilbahn Erw./Kind 15/12,50 €; Juli & Aug. 10–12 & 13.45–17.15 Uhr) Das zweitbeliebteste Wandergebiet um Cauterets ist dieser auf 1850 m gelegene Bergkessel. Am besten nimmt man von Cambasque die Seilbahn und den Sessellift hoch zu den Crêtes du Lys und wandert 1½ Stunden den Berg hinunter zum Lac d’Ilhéou; an diesem See liegt eine Hütte, wo man mittags einkehren kann. Von hier sind es weitere 1½ Stunden zurück nach Cambasque.
Außerdem liegt im Tal der Mountainbikepark (Tagespass Erw./Kind 17,50/14,50 €; Juli & Aug.) von Cauterets mit drei Routen und 1500 Höhenmetern Gefälle.
(05 62 92 14 20; www.bains-rocher.fr; av. du Docteur Domer; 2 Std. Erw./Kind 18,50/9,50 €;
Mai–Sept. tgl. 10–21 Uhr, Okt. & Sept.–Apr. Mo–Fr 14–19.15, Sa & So 10–12.45 & 14–19.45 Uhr) Nicht der Schnee lockte die ersten Touristen nach Cauterets, sondern die örtlichen Thermalquellen. Deren 36–53 °C warmes Wasser hat angeblich viele Heilkräfte. In diesem Bäderkomplex kann man sich in Sauna, Hamam oder Whirlpool entspannen und vom Pool aus das Bergpanorama genießen.
Männer brauchen anliegende Badehosen (werden am Eingang verkauft).
(06 20 30 25 85; www.gr10camping.com; route de Pierrefitte Quartier Concé; Stellplatz für 2 Erw. 19 €;
Mai–Sept.;
) Rund 2,5 km nördlich der Stadt liegt an der D920 der beste Campingplatz von Cauterets. Auf flachem, grasigem Gelände inmitten von Bergen und Wäldern stehen hier 69 große Stellplätze sowie hervorragende Einrichtungen (Stromanschlüsse, Pétanque, Tennisplätze und beheizte Bäder) zur Verfügung. Es gibt sogar einen eigenen Abenteuerpark mit Klettersteig.
(05 62 92 52 87; www.liondor.eu; 12 rue Richelieu; EZ 76–86 €, DZ 80–162 €, DZ 84–168 €;
) Dieses Hotel im Heidi-Stil besteht seit 1913 und verströmt aus jeder Ecke Bergflair. Es ist wunderbar exzentrisch, mit reizenden alten Zimmern in Rosa-, sonnigen Gelb- und Enteneier-Blautönen sowie mit allem möglichen Bergschnickschnack im ganzen Haus, von alten Schlitten bis zu Schneeschuhen. Zum Frühstück gibt’s Honig und Marmelade aus eigener Produktion und das Restaurant serviert herzhafte Pyrenäen-Kost.
(05 62 92 53 85; www.hotel-leboisjoli.com; 1 place du Maréchal-Foch; DZ 125–190 €;
) Das schöne Hotel über einem beliebten Café im Herzen von Cauterets bietet Zimmer in satten Blau-, Rot- und Grüntönen sowie von den oberen Stockwerken einen Blick auf die Berge. Das Frühstück gibt’s unten im mit viel Holz eingerichteten Café, ist aber mit 11 € etwas teuer.
(av. Leclerc; Mo–Sa 8–12 & 14–18 Uhr) Im Markt Les Halles de Cauterets können Käseliebhaber angesichts des riesigen Angebots schon mal in Ohnmacht fallen. Die Fromagerie verkauft neben Käse aber auch Liköre, z. B. den Gratte Cul, einen traditionellen Likör aus wilden Hagebutten. Wen’s interessiert: Übersetzt heißt das „Kratzarsch“.
(05 62 92 54 32; http://fermebasque.free.fr; route de Cambasque; Hauptgerichte 16–23 €, Mittagsmenü 21 €, Abendmenü 26–35 €;
Mo–Sa 12.30–14.30 & 19–21, So 12.30–14.30 Uhr) Das herrlich rustikale Restaurant in einem Bauernhaus ein Stück westlich von Cauterets serviert speziell garbure (einen reichhaltigen Eintopf aus Fleisch und Gemüse), Omelette mit Fois gras und Pilzen sowie andere deftige Berggerichte. Es gibt auch einen Laden, der hauseigene Pasteten, Honig, Wurstwaren und andere Köstlichkeiten verkauft. Von Cauterets führt ein angenehmer, aber steiler Weg neben dem Pavillon des Abeilles (www.pavillondesabeilles.com; 23bis av. du Mamelon Vert;
Mi–Sa 10.30–12.30 & 14.30–19 Uhr)
über einen Kilometer bergan. Fürs Essen reservieren.
(05 62 92 02 14; Galerie Aladin, rue de Belfort; Hauptgerichte 16–23 €, Menü 22–27 €;
12–2.30 & 19–22 Uhr) In dem kleinen Restaurant variiert Betreiber Gérant Bergkost gemäß seinen eigenen Ideen, setzt aber dennoch auf regionale Zutaten, besonders Lamm, Ente, Wurst und Käse. Die Präsentation der Gerichte zeugt auch von etwas Großstadtflair und das Angebot an Weinen ist ausgezeichnet. Ein guter Ort, um die Pyrenäen-Spezialität garbure zu probieren; dieser sättigende Eintopf wird traditionell aus Kartoffeln, Weißkohl und Schweinefleisch zubereitet.
(06 62 62 33 98; www.facebook.com/lacheeserie; Galerie Aladin, rue de Belfort; Raclette & Fondue pro Person 18–25 €;
14–22 Uhr;
) Käseliebhaber kommen bei La Cheeserie voll auf ihre Kosten. Über ein Dutzend verschiedene Raclettes und Fondues werden zusammen mit Köstlichkeiten wie magret de canard (kurz angebratene Entenbrust), weißem Spargel und Chorizo serviert. Die Weinkarte ist entsprechend beeindruckend. An warmen Tagen kann man diese Käsespezialitäten auch an einem der Tische draußen vor der Tür genießen.
(05 62 42 13 53; www.hotellerie-fruitiere.csvss.fr; Menü mittags 15 €, abends ab 22 €;
Mai–Okt. 12–15 & 19–21 Uhr) Nirgends kann man mit Blick auf die Berge besser essen als in diesem Restaurant am Ende der Vallée de Lutour mit seiner atemberaubenden Panoramaterrasse. Das Essen ist traditionell und köstlich, z. B. Ente vom Grill in einer Soße aus Entenleberpastete und Sahne, vielleicht gefolgt von Blaubeerkuchen. 7 km südlich der Stadt an der D920.
Wer die hübsche Umgebung voll auskosten möchte, kann hier auch übernachten (Doppelzimmer mit Halbpension 120 €).
(06 75 67 01 50; Chemin Rural de la Reine Hortense; Menü 21–33 €;
März–Okt. 10–19 Uhr) Das rustikale Restaurant auf dem Berg ist zwar auch mit dem Auto erreichbar, am schönsten geht es aber zu Fuß. Der markierte Wanderweg beginnt gleich hinter den Thermes de César (
05 62 92 51 60; www.thermesdecauterets.com; av. Docteur Domer;
Mo–Fr 8–12:30 & 14–17, Sa bis 12 Uhr) und nimmt hin und zurück etwa 2 Stunden in Anspruch. Ist man dann angekommen, kann man sich an den Tischen im Freien bei spektakulärem Blick mit Grillfleisch, Raclette und Crêpes belohnen.
1947 verließ der letzte Dampfzug den großartigen Bahnhof, der heute als Busbahnhof (05 62 92 53 70; place de la Gare) dient. SNCF-Busse verbinden Cauterets mit dem Bahnhof von Lourdes (8,20 €, 1 Std., 4- bis 7-mal tgl.).
Die Vallée des Gaves (Tal der Bergbäche) mit ihren idyllischen Weideflächen erstreckt sich von Lourdes in Richtung Süden bis Pierrefitte-Nestalas. Dort teilt sich das Tal: Der enge und zerklüftete östliche Teil windet sich durch Gavarnie, während sich das westliche Ende bis nach Cauterets erstreckt.
(www.picdumidi.com; rue Pierre Lamy de la Chapelle; Erw./Kind 38/23 €; Juni–Sept. 9–19 Uhr, Okt.–April 10–17.30 Uhr, Nov. & Mai geschl.) Die Aussicht vom Gipfel des Pic du Midi de Bigorre (2877 m), der einst nur für Bergsteiger zugänglich war, ist Pflicht! Seit 1878 steht hier ein bedeutendes Observatorium. An klaren Tagen ist der Blick über die Bergkette schlichtweg nicht von dieser Welt. Vom Skiort La Mongie (1800 m) aus fährt eine Seilbahn hinauf zum Gipfel. Die beste Sicht und die wenigsten Besucher hat man gewöhnlich am frühen Morgen und späten Abend. Am Gipfel gibt’s neben Aussichtsterrassen auch ein Museum, das einen Überblick über die Entwicklung des Observatoriums bietet. Wer Hunger hat, kauft sich etwas am Sandwich-Shop oder setzt sich gemütlich zum Essen ins Restaurant (Menü 30–36 €).
In der Nebensaison ist das Observatorium gelegentlich geschlossen, z. B. wegen schlechten Wetters – Details stehen auf der Website. Wer von den westlichen Tälern aus über den Col du Tourmalet anreist, sollte sich vergewissern, ob die Straße auch tatsächlich befahrbar ist; zwischen November und Mai ist sie normalerweise gesperrt.
(05 62 97 19 59; www.donjon-des-aigles.com; Beaucens; Erw./Kind 14/8.50 €;
April–Sept. 10–12 & 14.30–18.30 Uhr) Etwa 15 km südlich von Lourdes liegt das Château de Beaucens. Es wurde im 11. Jh. erbaut und beherbergt heute eine der größten Raubvogelsammlungen der Welt: u. a. Weißkopfseeadler, Fischadler, Uhus, Geier und Papageien. Besonders lohnt sich ein Besuch zu den Flugvorführungen um 15.30 und 17 Uhr (Aug. 15, 16.30 & 18 Uhr).
Es gibt nur wenige öffentliche Verkehrsmittel. Die meisten Besucher reisen mit dem Mietwagen an, um die Gegend frei erkunden zu können.
In dieser malerischen Region der zentralen Pyrenäen liegen ein paar altmodische Ortschaften, u. a. St-Bertrand de Comminges mit seiner berühmten Kathedrale. Hier liegt außerdem eines der beliebtesten Skigebiete der Pyrenäen, das im Sommer das Tor zu phantastischen Trekking-Touren ist.
2500 EW. / 630M
Bagnères-de-Luchon (oder auch nur Luchon) ist ein hübsches Städtchen mit reizvollen Bauwerken aus dem 19. Jh., das erweitert wurde, um Platz für die curistes (Kurgäste) zu schaffen, die in den Heilbädern Genesung suchten. Heute ist der Ort ein beliebtes Skiresort, das für seine herausfordernden Skiabfahrten von Superbagnères bekannt ist. Das Gebiet eignet sich auch wunderbar zum Wandern; einige Wanderwege starten direkt im Ort.
(05 61 94 52 52; www.thermes-luchon.fr; cours des Quinconces; 15–16,50 €;
ganzjährig 7.20–12.15 & Dez.–Febr. Mo–Sa 15–19.30, So 10–17 Uhr) Keiner sollte Luchon verlassen, ohne das vaporarium der Thermes de Luchon zu besuchen, angeblich der einzige natürliche Hamam (türkisches Bad) in Europa. Das Erlebnis findet in unterirdischen Gängen von insgesamt 160 m Länge statt, wo man es sich auf den eher unbequemen Steinbänken nach besten Kräften gemütlich macht und die duftenden Dämpfe inhaliert. Anschließend taucht man ins natürlich beheizte, 34° C warme Becken ab und wiederholt das Ganze.
(05 61 79 21 21; www.luchon-superbagneres.com; rue de Superbagnères; Erw./Kind Bergfahrt 7,70/6,70 €, Tageskarte 9,50/7,50 €;
Skilifte Juli & Aug. 9.30–12.30 & 14–18 Uhr, Mai–Juni & Sept. am Wochenende 13.30–18, im Winter 8.45–18 oder 19 Uhr) Luchons télécabine (Seilbahn) bringt Besucher hinauf zum Bergplateau Superbagnères (1860 m), wo Skipisten bzw. Wanderwege beginnen. In der Touristeninformation gibt’s Auskunft über Wege und es werden Karten und Führer verkauft.
(05 61 79 75 54; www.villadalti.com; 3 av. Jacques Barrau; EZ 58–75, DZ 63–85, Bett im Schlafsaal/EZ mit Gemeinschaftsbad 28/32 €;
) Das Hotel war einst ein Kloster und liegt im südlichen Teil der Stadt. Seine 27 Zimmer sind hell und größtenteils geräumig mit Holzfußboden und schönem Ausblick auf die grüne Umgebung. Nur die Badezimmer fallen klein aus. Es gibt auch ein paar Schlafsäle und kompakte Einzelzimmer mit gutem Preis-Leistungsverhältnis für Budgetreisende.
(06 88 32 40 64; www.hospicedefrance.com; B/EZ/DZ ab 20/55/55 €, inkl. HP ab 45/79/109 €;
Ende April–Anfang Nov.) Das Hospice de France liegt hoch in den Bergen etwa 12 km südöstlich von Bagnères-de-Luchon und bietet Reisenden schon seit dem 17 Jh. eine Herberge. Heute sind seine komfortablen, aber schlicht eingerichteten Zimmer ein großartiger Ausgangspunkt für spektakuläre Wanderungen und Mountainbike-Abenteuer in der Region. Das hauseigene Restaurant serviert traditionelle Pyrenäenküche und die nächstgelegenen Wanderwege beginnen direkt vor der Haustür.
(05 61 88 43 66; www.castel-pique.fr; 31 cours des Quinconces; Zi. 72–85 €;
) Dieses Hotel hat mit seinen Ecktürmchen und der Fassade aus dem 19. Jh. etwas Märchenhaftes. Ebenso zauberhaft sind die hübschen Zimmer mit Holzböden, Kaminsimsen und dekorativen Balkonen, die von fast überall einen Bergblick bieten. Der Betreiber Alain ist ein echtes Original und kennt sich in der Gegend bestens aus. Insgesamt ein lohnendes Schnäppchen – besonders auch das Frühstück für 8 €.
Die Stadt in den Bergen ist ein guter Ort, um pyrenäische Gerichte wie garbure (Eintopf aus Fleisch und Gemüse) zu probieren – man bekommt aber genauso klassisches französisches Bistroessen. Hungrige Reisende werden an der Allée d’Etigny fündig.
(rue du Docteur Germès; April–Okt. tgl. 8–13 Uhr, Nov.–März Mi & Sa) Luchons Markthalle ist seit ihrer Eröffnung 1897 gut im Geschäft.
(05 61 88 91 28; 12 av. du Maréchal Foch; Menü mittags 18 €, abends 28–38 €, Hauptgerichte 18–22 €;
12.30–14 & 20–22 Uhr) Im Unterschied zur traditionellen Kost auf vielen Speisekarten in Luchon bedient sich dieses Bistro eines moderneren Kochbuchs. Geführt wird das Haus von dem Ehepaar Laura und Thomas, die saisonale Zutaten und eine dezente Darbietung bevorzugen – so gibt’s etwa regionales Lamm oder Flussforelle mit Gemüse in Weißweinsauce.
(05 61 79 78 55; www.heptamerondesgourmets.com; 2 bd Charles de Gaulle; 7-Gänge-Menü 65 €, mit Wein 100 €;
Di–Sa 19–22.30 Uhr) Dieses edle Restaurant ist die hiesige Top-Adresse für traditionelle französische Feinschmeckerküche. Los geht’s mit einem Aperitif im Salon mit seinen Bücherregalen und Ledersesseln, dann geht’s weiter in den kitschigen Wintergarten zu schweren Speisen mit cremigen Saucen und Trüffelbutter. Auf Vorbestellung entfaltet Chefkoch Jean-Luc Danjou seine Kochkünste auch für Vegetarier und Veganer. Unbedingt reservieren!
Touristeninformation (05 61 79 21 21; www.luchon.com; 18 allée d’Étigny;
Mo–Sa 9–19, So 12.30 & 14.30–18 Uhr;
) Hilfsbereites Büro mit haufenweise Infos zu Aktivitäten in der Umgebung. An Luchons Shopping- und Essmeile.
SNCF-Züge und -Busse fahren von Luchon nach Montréjeau (7,70 €, 50 Min., 5- bis 8-mal tgl.), wo Anschluss nach Toulouse (18,40 €, 70 min.) und Pau (20,40 €, 1 ½ Std.) besteht.
270 EW. / 520M
Auf einem abgelegenen Hügelchen thront St-Bertrand mit seiner Cathédrale Ste-Marie (www.cathedrale-saint-bertrand.org; Erw./Kind inkl. Audioführer 5/2 €; Mai–Sept. Mo–Sa 9–18, So 14–18, Okt.–April 10–12 & 14–18 Uhr) hoch über der Vallée de Garonne und den oft geplünderten Ruinen der gallorömischen Stadt Lugdunum Convenarum. Das Dorf ist von grünen Hügeln umgeben und die engen Gassen werden gesäumt von malerischen Gebäuden aus dem 15. und 16. Jh.
Die römische Siedlung wurde ca. 72 v. Chr. vom römischen General Pompeius gegründet. Ein paar Schritte von der Kathedrale entfernt finden sich noch ein paar Überreste. Im 2. Jh. n. Chr. war die Bevölkerung der Stadt auf über 10000 Einwohner angewachsen. Doch dieser Blütezeit war keine Dauer beschert. Nach einer Plünderung durch die Vandalen im Jahre 409 wurde die Stadt aufgegeben. Mit dem Bau der Kathedrale im 12. Jh. kehrte wieder Leben ein und die Stadt wurde zu einer wichtigen Raststätte auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela.
St-Bertrand de Comminges liegt 35 km nördlich von Bagnères-de-Luchon und ist über die D125N und N125N zu erreichen.
Die verschlafene Vallée de l’Ariège im Osten der französischen Pyrenäen strotzt vor prähistorischen Highlights: Hier warten einige der eindrucksvollsten unterirdischen Flüsse und Höhlen Europas. In Letzteren haben Urmenschen oft Bilder hinterlassen.
Beste Ausgangsstationen sind Foix, ehemaliger Sitz der Comtes de Toulouse, und Mirepoix, eine gut erhaltene Bastide.
(05 61 05 10 10; rue du Rocher; Erw./Kind 6,70/4,50 €;
im Sommer 9–18 Uhr, restliches Jahr kürzere Öffnungszeiten) Das unverkennbare Wahrzeichen des Ariège-Tals ist die Burg von Foix mit ihren drei Türmen, das Bollwerk der mächtigen Comtes de Foix. Die im 10. Jh. erbaute Burg überdauerte das gesamte Mittelalter als Sitz der Grafen und diente dann ab dem 16. Jh. als Gefängnis.
Von der Altstadt erreicht man die Burg über einen kopfsteingepflasterten Damm. Für das ziemlich kahle Innere entschädigt die Traumaussicht von den Mauern.
(05 61 65 04 11; www.labouiche.com; Baulou; Erw./Kind 11,40/9,40 €;
April–Juni & Sept. 10–11 & 14–16.30, Juli & Aug. 9.30–17, Okt.–Mitte Nov. Di–Fr 14–16, Sa & So 10–11 & 14–16.30 Uhr,) Tief unter dem Dorf Labouiche, 6 km nordwestlich von Foix, fließt Europas längster befahrbarer unterirdischer Fluss. Er wurde 1908 von einem ortsansässigen Arzt entdeckt und ist seit 1938 für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei 75-minütigen Bootstouren werden rund 1,5 km des Flusslaufes befahren; die Boote werden von den Bootsführern mittels an der Höhlendecke befestigten Seilen fortbewegt; dazu gibt’s Stege zu weiteren Höhlen und unheimlichen Kammern.
Das Highlight der Besichtigung kommt ganz am Ende: der Wasserfall Cascade Salette, der sich in ein türkis glitzerndes Becken ergießt. Je nach Regenfällen reißt der Wasserfall zwischen 100 und 1500 l pro Sekunde mit sich. Das Ganze ist ziemlich touristisch, aber nett für Kinder.
Und toll an heißen Sommertagen ist die Tatsache, dass die Temperatur in den Höhlen bei konstanten 13 ˚C liegt.
(05 61 05 10 10; www.sites-touristiques-ariege.fr; av. de la Grotte/D119, Le Mas-d’Azil; Erw./Kind 9/5,50 €;
Höhlenführungen Mitte April–Okt. 10.15–16.45, Juli & Aug. 9.45–19, Mitte Febr.–Mitte April 11.15–16.30 Uhr) In der spektakulären Höhle bei Le Mas d’Azil 25 km nordwestlich von Foix wurden viele prähistorische Werkzeuge gefunden. Der Besuch ist nur im Rahmen einer Tour möglich. Auf dem Weg durch die verschiedenen Etagen der Höhle wird das Leben der früheren Einwohner beschrieben. Außerdem gibt es interessante Informationen zu einigen der Artefakte, die Archäologen im Laufe der Jahre freigelegt haben. Ursprüngliche Wandbemalungen gibt es hier allerdings nicht zu sehen.
Der Eintritt gilt auch für das Musée de la Préhistoire (05 61 69 99 90; Grand Rue, Le Mas d’Azil; Erw./Kind 4,50/2 €, Kombiticket einschl. Führung 9/5,50 €;
Juli & Aug. 9.30–20, März–Juni, Sept & Okt. 10–12 & 13–18 Uhr) in Mas d’Azil (1 km nördlich des Höhleneingangs). Von Juni bis Oktober gibt es täglich ein bis zwei englischsprachige Touren, die telefonisch oder online gebucht werden können. Der Eingang zur Höhle befindet sich direkt an der D119 in einem Verkehrstunnel im Berg. Der Parkplatz liegt gleich südlich vom Tunneleingang und parallel zur Straße führt ein Fußgängerweg.
Die meisten Leute haben schon einmal etwas über die prähistorischen Kunststätten der Dordogne gehört, jedoch sind sich nur wenige bewusst, dass sich urzeitliche Künstler auch überall in den Pyrenäen verewigt haben. Die Grotte de Niaux (05 61 05 10 10; www.sites-touristiques-ariege.fr; Erw./Kind 12/8 €;
Führungen 10.15–16.15 Uhr stündl., im Sommer zusätzl. Führungen) liegt rund 12 km südlich von Foix auf halber Strecke einen Berg hinauf und ist das eindrucksvollste Beispiel hierfür: Eine phantastische Galerie mit Bisons, Pferden und Steinböcken ziert eine riesige unterirdische Kammer, den Salon Noir. Zu sehen gibt’s auch ein winziges Wiesel – die einzige bekannte Höhlenmalerei eines solchen Tieres.
Zum Salon Noir führt eine unterirdische Wanderung (800 m) durch tintenschwarze Dunkelheit. Da die Höhle zum Schutz der Bilder nicht beleuchtet ist, erhält man am Eingang eine Taschenlampe; deren Licht offenbart auch Kritzeleien früherer Besucher, teilweise aus dem 17. Jh.
Die Höhle ist nur im Rahmen einer Führung (auf Englisch, April–Juni, Sept.& Okt. meist 1-mal tgl. um 13.30 Uhr, Juli & Aug. 9.45 & 12.45 Uhr) zu besichtigen. Wegen streng begrenzter Besucherzahlen ist es ratsam, vorher telefonisch oder online zu buchen.
(05 34 09 30 60; www.forges-de-pyrene.com; route de Paris, Montgailhard; Erw./Kind 9,50/6,50 €;
April–Juni & Sept.–Okt. 10–12 & 13–18.30 Uhr, Juli & Aug. 10–19 Uhr, Nov.–März geschl.;
) Das „lebendige Museum“ in Montgaillard, 4,5 km südlich von Foix, stellt die Traditionen der Region Ariège vor. Hier werden alte Handwerke wie Schmieden, Schuhmacherei, Brotbacken, Gerben und Dachdecken mit Stroh demonstriert.
(05 61 05 10 10; Tarascon-sur-Ariège; Erw./Kind 11,50/8 €;
Juli & Aug. 10–19, sonst bis 18 Uhr, Nov.–März geschl.) Der hervorragende Museumspark nahe Tarascon-sur-Ariège, ca. 18 km südlich von Foix, vermittelt nützliches Einstiegswissen zur Urgeschichte der Region. Sein Herzstück ist das Grand Atelier: Hier erklären Videos, Projektionen und audiovisuelle Kommentare die Besiedlungsgeschichte. Zu sehen gibt’s auch zahlreiche Tierskelette, u. a. einen Höhlenbären und ein Mammut, sowie den maßstabsgetreuen Nachbau des Salon Noir in der Grotte de Niaux (s. Kasten).
Draußen kann man dem Weg übers Gelände folgen und prähistorische Zelte erkunden oder eine urzeitliche Speerschleuder testen.
(www.montsegur.fr; Montségur; Erw./Kind Jul & Aug 6,50/3,50 €, sonst 5,50/3 €; Juli & Aug. 9–18 Uhr, April–Juni & Sept. 10–18 Uhr, März & Okt. bis 17 Uhr, Nov. & Dez. 11–16 Uhr) Wer sich ins Mittelalter zurück versetzen möchte, sollte den steilen, 20-minütigen Aufstieg zu den Ruinen dieser Bergfestung 32 km östlich von Foix in Angriff nehmen (Wasser mitbringen!). Dies ist die westlichste einer Kette von Katharer-Burgen, die sich bis ins Languedoc hineinzieht. Von der ursprünglichen Burg war nach einer verheerenden Belagerung nicht mehr viel übrig und die heutigen Ruinen stammen größtenteils aus dem 17. Jh.
Hier erlitten die Katharer 1242 ihre größte Niederlage; die Burg fiel nach einer grausamen neun Monate währenden Belagerung und 220 ihrer Verteidiger wurden bei lebendigem Leib verbrannt, nachdem sie sich geweigert hatten, ihrem Glauben abzuschwören. Einer örtlichen Legende zufolge wurde kurz vor der letzten Schlacht der Heilige Gral aus der Burg hinausgeschmuggelt. Eingeschlossen im Ticket ist auch der Eintritt ins Heimatmuseum im nahegelegenen Dorf Montségur.
Europas größtes Höhlensystem, die Höhle von Lombrives (06 70 74 32 80; http://grottedelombrives.com; Standardtour Erw./Kind 12/8 €;
Juli & Aug. 9–19, Juni & Sept 10–17, Mai & Okt. 14–17 Uhr) nahe Ussat-les-Bains, 22 km nordwestlich von Ax-les-Thermes an der N20, wurde aus dem weichen Kalkstein unterhalb der Gipfel der Pyrenäen ausgespült. Es gibt hier mehr als 200 Kammern, Felsgalerien und Gänge voller Stalaktiten sowie eine „Sahara“ genannte Sandfläche und Kalksteinsäulen, die einem Mammut, einem Zauberer oder der Jungfrau Maria ähnlich sehen sollen.
Die Standardtour dauert zwei Stunden. Bei größerer Abenteuerlust sind auch längere Varianten (randonnée spéléologique) möglich.
(www.montsegur.fr; Montségur; Erw./Kind 2,50/1,50 €, Kombiticket mit Château de Montségur 6,50/3,50 €; März 14–17 Uhr, April–Juni, Sept. & Okt. 14–18 Uhr, Juli & Aug. 10–12 & 13–18.30, Mo geschl.) Dieses kleine Museum im verschlafenen Montségur zeigt Relikte aus Kathargo, Modelle von Belagerungswaffen sowie Darstellungen des Castrums der Stadt aus ihrer Blütezeit um das Jahr 1240. Es gibt auch zwei menschliche Skelette, die zusammen begraben wurden; man nimmt an, dass die beiden Personen bei der Zerstörung der Stadt 1244 erschlagen wurden.
Im gesamten Ariège-Tal gibt’s reichlich ansprechende Unterkünfte. Foix hat z. B. Pensionen mit gutem Preis-Leistungsverhältnis und im idyllischen Mirepoix, 25 km nordöstlich, findet man Hotels mit Atmosphäre.
(%05 61 01 10 88; www.laciboulette.net; route St Pierre-de-Rivière, Lieu-Dit La Rochelle; EZ/DZ/3BZ 70/80/100 €) Diese kleine, von einer Familie geführte Pension liegt in ruhiger Umgebung rund 3 km westlich von Foix. Die Zimmer sind stilvoll mit Kunstgegenständen und elegantem Mobiliar eingerichtet. Schöne Ausblicke auf die Berge verleihen der Unterkunft zusätzlichen Charme. Nicht verpassen: die kreativen Gerichte der Region im ausgezeichneten Restaurant im Haus (Donnerstag bis Sonntag, Hauptgerichte 17 bis 18 €).
(05 34 09 28 00; www.hotel-lons-foix.com; 6 place Dutilh, Foix; Zi. 89–110 €) Eines der besseren Hotels in Foix ist dieses altmodische Haus mit verzweigten Fluren und funktionalen, aber gemütlichen Zimmern; einige haben einen Blick auf den Fluss, andere auf die schattigen Straßen von Foix. Das Restaurant am Fluss bietet preisgünstige regionale Gerichte (Menü 23–36 €).
(05 61 02 69 39; 17 rue Lafaurie; Menü 18–26 €;
Di–Sa 12–14 & 19–22 Uhr) Das in einer ruhigen Gasse gelegene Jeu de l’Oie serviert üppige Platten mit Entenconfit und Cassoulet sowie gebratenen Lachs mit Chorizokruste und gedünstete rote Paprika mit Ziegenkäsefüllung. Die Atmosphäre ist locker und die Menüs sind ihr günstiges Geld wert.
(05 61 69 37 36; www.hotelmirepoix.com; av. Maréchal Foch; Zi. 51–66 €;
) Das erschwingliche Hotel bietet einen kurzen Spaziergang vom Ortskern entfernt saubere, schlichte Zimmer mit großen Fenstern. Das Design ist eher Standard, dafür sind die Preise unschlagbar. Das hauseigene Restaurant (Menüs 17–38 €) verdient eine Topbewertung für seine pyrenäisch inspirierten Gerichte. Gut ist z. B. das Lamm im Teigmantel mit Morcheln.
(05 61 68 81 81; www.maisondesconsuls.com; 6 place du Maréchal Leclerc; DZ 95–140 €;
) Die Zimmereinrichtung des urigen Hotels orientiert sich jeweils an lokalgeschichtlichen Persönlichkeiten. Am schönsten sind das „Monseigneur“ im Stil Ludwigs XVI, mit Blick auf den Hauptplatz, und das im Stil Ludwigs XIII. eingerichtete „Dame Louise“ mit Himmelbett und prima Blick auf die Kathedrale. Das modernere „Voyageur“ hat einen eigenen, kleinen Balkon (allerdings getrennte Betten).
(05 61 65 16 46; www.auberge-les-myrtilles.com; Col des Marrous, Le Bosc; DZ 70–110 €;
) In diesen Holzchalets inmitten bewaldeter Berge kommt man sich fast wie in der kanadischen Wildnis vor. Dies ist ein wunderbarer Ort zum Entspannen: Trotz des rustikalen Stils werden die Gäste mit jeder Menge Luxus verwöhnt wie einem überdachten Pool mit umwerfendem Ausblick, einer schwedischen Sauna und natürlich Bergpanoramen in allen Richtungen. 20 km westlich von Foix an der D17.
Das Restaurant ist toll für regionale Küche – auf jeden Fall den azinat probieren, einen Enten-Wurst-Gemüse-Eintopf.
(05 61 96 39 60; www.domainedeterrac.com; Lieu-Dit Terrac, Rimont; DZ inkl. Frühstück 95–125 €;
) In dieser an einem Berghang gelegenen Pension 30 km westlich von Foix werden die Gäste vom Vogelgezwitscher aus dem Tal geweckt. Das hübsch restaurierte Domaine de Terrac war einst ein Bauernhaus und ist schon 200 Jahre alt. Die fünf sonnendurchfluteten Zimmer (zwei davon mit eigenem Balkon) haben gebohnerte Holzfußböden und sind hochwertig eingerichtet. Bei den Besitzern aus Wales bzw. Québec muss man sich einfach wohlfühlen. Eine Sauna und ein Whirlpool sind weitere Annehmlichkeiten.
(05 61 66 66 64; www.chateaubeauregard.net; av. de la Résistance, St-Girons; Zi. 80–150 €, Suite 200–220 €, DZ inkl. HP 180–300 €;
) Wer schon immer mal Feudalherr spielen wollte, wählt am besten dieses Château in St-Girons zwischen St-Gaudens und Foix an der D117. Die prächtigen, nach Schriftstellern benannten Zimmer in dem in einem 2,5 ha großen Park gelegenen Haus punkten z. T. mit schrägen Extras wie Bädern, die sich in den Ecktürmen verstecken. Dazu gibt’s einen Pool, einen Wellnessbereich und ein tolles gaskognisches Restaurant (Menüs 30 bis 54 €).
(05 61 60 31 23; www.chateaudecamon.com; 3 place Philippe de Lévis, Camon; DZ 140–200 €;
Apr–Okt.;
) Was für eine Herberge! Im 12. Jh. als Benediktinerabtei gegründet, ist dies heute vielleicht das edelste B&B in den gesamten Pyrenäen. Die Einrichtung des Hauses lässt viele Châteaus vor Neid erblassen, mit Gewölbe-Bogengängen, Wendeltreppen, einem Salon im Renaissance-Stil, einem tollen Garten und einem wunderschönen Pool – sowie fünf fürstlichen Zimmern, die antike Pracht verströmen. Etwa 13 km südöstlich von Mirepoix.
Informationen über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Ariège-Tal sind auf der Website Sites Touristiques Ariège (www.sites-touristiques-ariege.fr) erhältlich.
Wer mehrere Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, sollte sich an seiner ersten Station gleich den kostenlosen Pass Multi-Sites holen: Damit gibt’s Ermäßigung bei allen folgenden Urzeitzielen.
Züge verbinden Foix regelmäßig mit Toulouse (15,30 €, 1¼ Std.).Wer die Dörfer und die schöne Landschaft des Ariège-Tals erkunden möchten, ist auf einen Wagen angewiesen.
Der Bus Nr. 950 verkehrt ein-bis zweimal täglich zwischen Mirepoix und dem Bahnhof Pamiers (6 €, 30 min.).
Der riesige Marché de St-Girons (rue du Champ de Mars, St-Girons; Sa 8–13 Uhr) wird ganzjährig samstags an einem malerischen Abschnitt des Flusses Le Salat in der Ortschaft St-Girons abgehalten. Man bekommt wunderbares Obst und Gemüse, Backwaren, Käse, Räucherfleisch, frisch gebackene Törtchen, Mikrobiere und mehr – und fast alles aus der Region.
Zwischen den Ständen gibt es außerdem leckere galettes (herzhafte Buchweizen-Crêpes), fleischlastige Sandwiches, Pizza, Crêpes und asiatische Klößchen. Aber der Markt bietet nicht nur Essen, sondern auch noch Antiquitäten, Kunsthandwerk, Klamotten, Schafspelze, Naturkosmetik, Körbe, Bücher, Platten und vieles, vieles mehr.