KAPITEL 9

Vorbeugen, damit alle vier Ebenen in Balance und im Fluss sind

Eigentlich braucht es nicht viel, um gesund zu bleiben. Vorbeugen und für seine Gesundheit sorgen kann jeder. Ich möchte Ihnen das wieder anhand der verschiedenen Ebenen aufzeigen.

Bewegung zum Beispiel hilft auf der strukturellen Ebene, den Muskel zu stärken, und sorgt dafür, dass Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgeatmet wird. Das entsäuert, gleichzeitig bleiben wir beweglicher. Etwa indem wir täglich 30 Minuten spazieren gehen, Gymnastik machen oder Sport treiben.

Damit sich keine falsche Belastung einschleicht, ist es wichtig, vorab zu prüfen: Sind wir gerade gerichtet? Ist kein Zahn höher als der andere? Sind unsere Wirbelgelenke in der richtigen Position? Sind unsere Beine gleich lang?

Gibt es Differenzen, sollten wir diese in Ordnung bringen. Zum Beispiel kann man sich um Absatzerhöhungen kümmern, um eine funktionale Beinlängendifferenz auszugleichen. Das korrigiert die Fehlhaltung und damit eine Schiefstellung des gesamten Organismus.

Auf der regulativen Ebene spielt Ernährung eine große Rolle: Ausgewogen sollte unser Speiseplan sein. Zusätzlich sollten wir gut und lange kauen. Mit dieser vorverdauenden Maßnahme unterstützen wir den Magen-Darm-Trakt bei der Arbeit. Wer einen stressigen Beruf hat und/oder viel Sport macht, sollte Wert auf basische Kost legen, weil auch das entsäuert und unseren Organismus entlastet.

Genauso wichtig wie eine ausgewogene, leicht basische Ernährung (siehe Seite 200ff.) ist ein ausgewogener Hormonhaushalt. Manager, die geschäftlich viel auf Reisen sind, sind oftmals kaum mehr in der Lage, ihr sexuelles Leben aufrechtzuerhalten, weil sie viel unterwegs und abends müde und ausgelaugt sind. Wie ein gutes Essen ist die Sexualität für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt wichtig. Speziell Männer mit Prostatavergrößerung haben meistens über einen längeren Zeitraum hinweg zu wenig Sex oder zu wenig Streicheleinheiten. Auch Flirten beispielsweise, ein Lächeln, eine Massage, Gesichtsbehandlungen, ein Lob, eine Einladung zum Essen oder grundsätzlich liebvolle Zuwendung reizen die Sexualhormone.

Auch mit bestimmten Nahrungsmitteln lässt sich – gerade bei chronischen Entzündungen – auf der regulativen Ebene die Balance fördern: Papaya und Ananas etwa sorgen dafür, dass sich unser Enzymspiegel erhöht und Entzündungen schneller abgebaut werden können. Artischocken, Maggikraut (Liebstöckel) regen die Lebertätigkeit und den Gallenfluss an und unterstützen unseren Körper beim Entgiften.

Zusätzlich ist es hilfreich, sein Mikrobiom immer wieder zu pflegen. Eine natürliche Methode, ohne zum Beispiel Präparate mit natürlichen Bakterien wie Symbioflor einzunehmen, ist: Morgens eine Gabel rohes Sauerkraut zu sich nehmen, mittags vor dem Essen ein Glas Kefir und zum Abendessen eine Gabel echten französischen Roquefort-Käse. Wer das zwei bis drei Wochen hintereinander macht, stärkt sein Mikrobiom und damit sein Immunsystem ideal.

Kommen wir von der Ernährung zu den Zähnen: Hier gilt es, darauf zu achten, dass sich keine unterschiedlichen Zahnmetalle im Mund befinden. Wer diese Ratschläge beachtet, kann auf der regulativen Ebene prophylaktisch viel für seine Gesundheit tun.

Auf der psychisch-emotionalen Seite vorzubeugen ist alleine oft nicht so einfach. Damit unser Fass nicht überläuft, sollte man alle seine Gefühle zulassen: Trauer, Wut, Freude … und keines dieser Gefühle unterdrücken. Das passiert gern: weil man eine Rolle spielt oder weil einem bestimmte Gefühle unangenehm sind beziehungsweise man Wut als Verhaltensmuster im Elternhaus unterdrücken musste. Statt sie unter den Teppich zu kehren, sollte man sie zulassen und ausleben. In Maßen. Denn agiere ich beispielsweise Wut ständig aus, bin ich für meine Umwelt schwer zu tolerieren. Auch ist es gut, Trauer zuzulassen, weil erst dann wieder Freude ins Leben treten kann.

Wichtig finde ich zudem, dass wir uns gestaltend betätigen: etwa indem wir malen, tanzen, singen, Musik machen, sodass wir nicht immer nur mit unserem Beruf beschäftigt sind, sondern uns auch inspirieren lassen. Der Besuch eines Kinofilms, einer Ausstellung regt unsere Sinne und damit unsere Gefühle an. Auch in die Natur gehen, uns auf eine Bank setzen und kontemplativ das Schöne bewusst betrachten und uns daran freuen. Das ist eines meiner Lieblingsthemen. Menschen, denen Loslassen und Fühlen nicht leichtfällt, rate ich gern zur Baummeditation.

So geht Baummeditation

Diese Art der Meditation hilft, gleichzeitig an seine Gefühle und seinen Geist heranzukommen. Das kann jeder einmal ausprobieren, weil diese Übung einem unglaublich viel Kraft und Ruhe schenkt. Dazu halten Sie in den nächsten Tagen Ausschau nach einem Baum in Ihrer Umgebung, von dem Sie sagen: Das ist mein Baum, dem erzähle ich alles, dessen Energie nehme ich auf. Und prüfen Sie, welche Gattung Ihr Baum sein könnte, so wie Sie einen Freund oder eine Freundin auswählen.

Ein Baum sieht im Winter anders aus als im Sommer. Umfasse ich ihn, kann ich seine Energie spüren. Ich höre vielleicht, wie der Wind in seinem Blattwerk spielt, kann dem Säuseln zuhören und mir überlegen, was er einem sagen möchte. Daneben ist er ein guter Zuhörer, ich kann ihm alles anvertrauen: Er hört mir zu und spricht nicht sofort dagegen. Wie viele Leute können mit ihren Familienangehörigen nicht mehr reden, weil sich destruktive Kommunikationsmuster eingeschlichen haben? Oder weil sie bei einer schweren Krankheit von ihrem Umfeld zu hören bekommen: Das wird schon wieder! Und wer will jemandem, der nicht der Wahrheit ins Auge blicken möchte, von seinen Sorgen und Ängsten erzählen? Weil sie anderen nicht zur Last fallen wollen, ziehen sich diese Menschen dann in sich zurück und sprechen nicht über die Themen, die ihnen auf der Seele brennen.

Einem Baum können sie das alles erzählen, und plötzlich, das stelle ich immer wieder fest, findet derjenige oder diejenige die Kraft, sich dem Partner anzuvertrauen, und kann dadurch vorbereiteter in den Tod gehen.

Durch seine Energie gibt ein Baum Kranken auch wieder Lebensenergie. Gerade Krebspatienten, deren Krankheit oftmals mit einem limitierenden Zeitfaktor einhergeht. Jeder kann das nachempfinden. Wer einen Hund oder eine Katze hat, kann das auch mit seinem Haustier machen und dem erzählen, wo ihn der Schuh drückt, was ihn belastet, traurig macht, nervt, freut …

Ein Tipp: Der Baum sollte möglichst einen Kilometer von Ihrem Zuhause entfernt sein, damit Sie dorthin laufen müssen. Am besten ein-, zweimal die Woche oder wenn Sie akut ein Problem haben. Wenn Sie zum Beispiel vor einer schwerwiegenden Entscheidung stehen, einen Konflikt mit Ihrem Liebsten oder Ihrem Chef hatten. Dann können Sie zu Ihrem Baum gehen, können sich darunterlegen und sich fragen: Wie fühle ich mich, wenn ich diese Entscheidung getroffen habe, mich trenne oder wie, wenn ich gesund bin? Mit solchen Fragen kommt man mit der geistigen Ebene in Berührung und kann die damit zusammenhängende Energie fühlen.

Es ist übrigens ein Unterschied, ob Sie sich Baum X oder Y aussuchen – eine Eiche zum Beispiel oder eine Weide. Sie spüren, welcher der richtige für Sie ist, wegen der positiven Energie, die auf Sie wirkt und wodurch Sie sich angekommen und angenommen fühlen.

Wie es schon anklang, gelingt Ihnen bei dieser Übung auch, Zugang zu Ihrer geistigen Ebene zu bekommen: Dinge in der geistigen Welt zu hinterfragen und sich möglicherweise frei zu machen zum Beispiel von einer zu starken Verhaftung oder Besessenheit. Ganz grundsätzlich können Sie überprüfen, ob Sie ein Gedanke immer wieder heimsucht, und sich fragen, ob Sie daran festhalten wollen oder auch andere Gedanken zulassen können, damit sich keine geistige Blockade auf- beziehungsweise die vorhandene abbaut.

Übrigens: Wer sich immer mit denselben Menschen trifft, begegnet immer demselben Gedankengut und kann sich möglicherweise nicht emanzipieren und selbstbestimmt seinen Weg gehen. Das heißt, man sollte sein Umfeld immer wieder mal mit neuen Menschen beziehungsweise mit anregenden Gesprächen mit anderen bereichern. Auch das baut vor, chronisch krank zu werden. Egal ob Cliquenmensch oder einsamer Wolf, beide müssen die andere Seite kennenlernen, ebenso wie Männer auch ihre weibliche Seite sehen und anerkennen sollten und Frauen ihre männliche. Das gleicht aus und hilft, eine geistig-emotionale Balance herzustellen.

Die Mischung macht’s! Sie sollten sich muskulär, kulinarisch, kognitiv, psychisch und geistig fordern.

Dabei sind die folgenden fünf Gesundheitsparameter ebenfalls hilfreich. Sie untermauern das bereits Gesagte und geben Ihnen noch mal an der einen oder anderen Stelle vertiefende Impulse und Tipps.

Wichtige Gesundheitsparameter

Parameter Nummer 1: Entspannung

Entspannung ist so wichtig, weil hier alle vier Ebenen miteinander kommunizieren können. Außerdem fordert uns in unserer heutigen Zeit nichts mehr heraus als Stress.

Stress ist die Geißel der Postmoderne, geschürt durch die Digitalisierung, die Technologisierung und die Multioptionalität unseres Alltags. Mit unzähligen Mails, Social-Media-Posts, Anrufen, beruflichen wie privaten To-dos, Entscheidungen und Anforderungen. Ja, oftmals ist das Handy der erste und letzte Kontakt, wenn wir uns zum Schlafen legen oder morgens aufwachen. Die Welt und die Netzwerke schlafen nie. Wer nachts erwacht, trinkt heute kaum mehr ein Glas Wasser, sondern sieht oftmals auf sein Handy, um zu checken, was in seiner Abwesenheit passiert ist: Alles wird immer rastloser, greller, lauter.

Unser Gehirn ist für diese Reizüberflutung nicht gemacht. Es stammt aus grauer Vorzeit, als unsere Ahnen in Höhlen lebten, um Lagerfeuer saßen und echte Ruhe hatten. Sie waren nicht pausenlos mit Gigabits an Tönen, Bildern, Daten und unzähligen Anforderungen und Entscheidungen konfrontiert. Für uns ist das alles viel zu viel. Es stresst uns, macht uns unkonzentriert, fahrig, erschöpft und krank.

Um diese Reizüberflutung zu kompensieren, brauchen wir Stille. Laute Geräusche lassen unseren Blutdruck ansteigen, erhöhen das Risiko für Herzinfarkte und beeinträchtigen unsere Gesundheit negativ: In diesem Alarmzustand schüttet unser Körper permanent das Stresshormon Cortisol aus. Das stellte der Umweltpsychologe Dr. Craig Zimring vom Georgia Institute of Technology in Atlanta auf Neugeborenen-Stationen im Krankenhaus fest. Je lauter, desto gestresster und kränker waren die Babys und desto schlechter schliefen sie.

Stille bewirkt das Gegenteil!

Schon nach zwei Minuten Stille können wir deutlich entspannen, der Blutdruck sinkt, der Blutfluss im Gehirn wird stimuliert.

Das hilft, zusammen mit dem Grün der Natur, mehr als jede Entspannungsmusik.

Daher mein Tipp: Regelmäßig Pausen einlegen und sich dabei von jeglichem Lärm abschotten. Am besten in einem Park, einer Grünanlage oder an Ihrem Baum. Geht das im Büroalltag nicht: Einfach kurz mal Kopfhörer auf und entspannen. Oder nach der Arbeit den Tag mit einem Spaziergang im Grünen abschließen, mit einer Entspannungs-CD oder mit fließender, harmonischer Musik zum Beispiel die Komposition »Air« von Johann Sebastian Bach, Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart oder »Titania« von Mike Rowland.

Stress führt zu Fehlbelastungen, gleichzeitig kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur. Sie können den Muskel mit einem Medikament wieder in seine alte Form zurückbringen, Sie können ihn spritzen oder ihn massieren lassen. Aber Sie können auch ein Muskelentspannungstraining machen. Steht jemand permanent unter Strom, wäre das das effektivste Mittel, aus seiner angespannten Situation herauszufinden.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Im letzten Jahrhundert hat der US-amerikanische Arzt Edmund Jacobson (1888–1983) die Methode der progressiven Muskelentspannung entwickelt. Sie ist sehr einfach umzusetzen: Nacheinander werden in kurzen Sequenzen einzelne Muskelgruppen von Kopf bis Fuß für einige Sekunden angespannt. Danach lässt man sie wieder locker und spürt dem entspannenden Zustand nach. Die Anspannung sollte fünf bis zehn Sekunden dauern, die Entspannungsphase 30 bis 45 Sekunden.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson – eine Anleitung

Um das beste Ergebnis zu erzielen, suchen Sie sich für Ihr Training einen stillen Raum und legen Sie sich auf eine Fitnessmatte oder setzen sich in einen bequemen Stuhl. Wenn Sie möchten, können Sie, um den Entspannungseffekt zu unterstützen, zu Ihren Übungen sanfte Musik laufen lassen und ein beruhigendes Duftöl wie Lavendel benutzen. Probieren Sie einfach aus, welcher Duft Ihnen sympathisch ist. Dann beginnen Sie, indem Sie erst eine Faust machen und diese anspannen (fünf bis zehn Sekunden), danach entspannen Sie die Faust wieder und spüren, welches Gefühl sich dabei in der Hand einstellt. In dieser Weise gehen Sie die einzelnen Muskelgruppen durch: Unterarm, Oberarm, Fuß, Zehen, Unterschenkel, Knie, Oberschenkel, Gesäß, Bauch, Brust, Hals, bis Sie zum Schluss den Mund, die Augen und den Kopf anspannen und wieder entspannen.

Absolute Beginners sollten mit 20 bis 30 Minuten am besten vor dem Schlafengehen starten. Sind die Abläufe eingespielt, reichen auch mal fünf Minuten zwischendurch. Und: Regelmäßig üben, dann entspannen Sie oft schon mit einer einzigen Übung zwischendurch.

Sie können auch mithilfe von CDs und Apps an die Sache herangehen. Der Einstieg fällt vielen unter fachkundiger Anleitung leichter, weil der Trainer genaue Anweisungen gibt und auf die richtigen Zeitabfolgen von An- und Entspannung achtet. Meist untermalt von einer beruhigenden Hintergrundmusik. Eine gute Auswahl finden Sie sicherlich in Ihrer Buchhandlung oder im Internet. Am besten: Reinhören und prüfen, ob Ihnen die Stimme des Sprechers sympathisch und angenehm ist.

Parameter Nummer 2: Basische Ernährung

Ich habe die Relevanz basischer Ernährung in meinen Ausführungen immer wieder mal herausgestellt. Sie ist so wichtig, weil 80 bis 90 Prozent der Patienten, die mich aufsuchen, übersäuert sind. Stress trägt zur Übersäuerung bei, gleichzeitig ist in unserem modernen Alltag Zeit Luxus. Das hat zur Folge, dass wir zu schnell essen und es oftmals nachrangig ansehen, als notwendiges Übel, das uns vom Arbeiten und Erledigen wichtiger Dinge abhält. Kein Wunder, dass viele von uns zu wenig auf frische, gesunde Ernährung achten. Auch weil es oftmals schnell gehen muss und wir Junk Food wie Pizza, Burger und Pommes den Vorzug geben.

Zusätzlich vernachlässigen wir, uns zu bewegen und tief ein- und auszuatmen. Das führt zu einer verminderten Abatmung von Kohlensäure und zusätzlich zu einer Übersäuerung. Deswegen ist sich sportlich zu betätigen so entscheidend: Dadurch entsäuern wir auf natürliche Weise. Wir atmen tiefer und schneller, nehmen mehr Sauerstoff zu uns und geben entsprechend Kohlensäure ab.

Viele Menschen wählen, um in ihrem hektischen Alltag zu bestehen, als Entspannungshilfe Kaffee, Zigaretten oder ein Gläschen Wein oder Bier. Auch das fördert die Übersäuerung des Körpers und trägt zu verminderter Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Rheuma bei. Auch schwächt das unser Immunsystem und verstärkt die Neigung zu Allergien.

Deshalb rate ich im Sinn der Trias der Gesundheit allen meinen Patienten zur Einnahme eines Präparats, das den Körper entsäuern hilft (zum Beispiel Innova Balance) und dass sie auf eine basische Ernährung achten.

Dazu gilt folgende Faustregel: Alles, was über der Erde gedeiht, macht sauer. Alles, was unter oder nahe der Erde wächst, ist basisch. Allerdings gibt es Ausnahmen: Oliven zum Beispiel sind stark basisch, auch viele Obstsorten und Mandeln. Hier eine Übersicht, welche Lebensmittel basisch und welche sauer sind.

Basisch sind: Ananas, Aprikose, Apfel, Banane, Birne, Brombeere, Dattel, Erdbeere, Feige, Himbeere, Heidelbeere, schwarze Johannisbeere, Kirsche, Melone, Preiselbeere, Pfirsich, Pflaume, Traube; Aubergine, frische grüne Bohne, Blumenkohl, Brokkoli, Brunnenkresse, Chicorée, frische grüne Erbse, Hülsenfrüchte (wie Linsen, Bohnen), Johannisbrotmehl, Knoblauch, Kürbis, Lauch, Mais, Meerrettich, Pilze, Rotkohl, Paprika, Radieschen, Rübe, Sauerkraut, Schwarzwurzel, Sellerieknolle, Spinat, Tomate, Wirsingkohl, Weißkohl, Zwiebel; Mandeln, Sonnenblumenkerne; Eigelb.

Stark basisch sind: Papaya, Mango; Avocado, Rote Beete, Endivie, Feldsalat, Gurke, Keimlinge, Kartoffel, Kohlrabi, Kopfsalat, Sellerieblätter, Topinambur, Zuckerrübe; Kräuter und Gewürze, Löwenzahnblätter; Kastanie, Korinthen.

Sauer sind: Rote Johannisbeere, Stachelbeere, Zitrusfrüchte; Artischocke, Getreide, Maisstärke, Nüsse, Pistazien, Pinienkerne, Rhabarber, Reisstärke, Rosenkohl, Sesam, Spargel, Sauerampfer; Hartkäse, Frischkäse.

Stark sauer sind: Backhefe, Fleisch, Fisch, alles Süße, Erdnüsse, Walnüsse; Alkohol, Kaffee, Eiklar.

Es gibt auch neutrale Lebensmittel zum Beispiel: Dinkel, Hirse; Butter, ungesättigte Öle.

Mit dieser Aufstellung fällt es Ihnen sicherlich leichter, in Zukunft bei der Auswahl Ihrer Mahlzeiten stärker auf eine ausgewogene Säuren-Basen-Kombination zu achten. Auf das Ausgewogene kommt es an. Besser noch: auf einen leichten Basenüberschuss! Damit lässt sich Stress, der uns im wahrsten Sinn des Wortes sauer macht, leichter abfedern. Auch Ruhe, Wärme und Entspannung fördern die basische Grundlage. Und Bitterstoffe. Etwa in Form von bitterem Tee (Eisenkraut, grüner Tee), Apfelessig in lauwarmem Wasser oder in Salaten wie Chicorée, Löwenzahn, Radicchio und Ähnliche.

Die Ausgewogenheit macht’s. Aber Achtung wenn Sie Rheuma haben! Das ist in der Regel ein Zeichen für eine sehr starke Übersäuerung, da gilt es, den Speiseplan erst einmal ganz auf basische Lebensmittel umzustellen. Und das nicht nur eine Woche lang, sondern mindestens zwei bis drei Monate. Oder auch, wenn man einen Schub hat. In diesem Fall sollte man noch Infusionen mit Natrium-Bicarbonat 8,4 Prozent dagegensetzen.

Wie schon betont, entsäuert auch Bewegung sehr: Sie hilft, Kohlensäure abzuatmen, entspannt die Muskeln und baut Stresshormone im Körper ab. Mehr noch: Bewegen wir uns, bedankt sich unser Körper, in dem er Glückshormone ausschüttet. Dadurch fühlen wir uns wohl und ausgeglichen.

Gut ist leichtes Bewegungstraining wie Spazierengehen, Radeln oder Schwimmen. Vom Joggen sollten Menschen mit Arthrose absehen, das ist eine Beeinträchtigung auf der zellulären Ebene.

Parameter Nummer 3: Bewusstsein

Auch geistige Flexibilität ist vorbeugend wichtig, damit wir nicht Gefahr laufen, dass sich ein Gedanke festsetzt. Merke ich, dass ich mich an einer Stelle im Kreis drehe, sollte ich andere Gedanken dagegensetzen, indem ich mich frage: Wie wäre es denn, wenn es ganz anders wäre? Was würde ich mir vorstellen, unter welchen Vorzeichen, Umständen wäre es dann auch gut? Möchte ich geistig rege und nicht zu zentriert werden, sollte ich mich auch kritischen Gedanken stellen.

Unsere Gedanken stellen keinen Angriff auf die eigene Person dar, sondern regen zur Auseinandersetzung an, die einen möglicherweise weiterbringt und unseren Blickwinkel erweitert. Etwa, indem wir ein weiteres Angebot aus dem Fächer der Möglichkeiten, den das Leben bereithält, in Betracht ziehen. Zusätzlich fördert dieses Verhalten unsere Toleranzbreite und beugt vor, nicht von einem Gedanken alleine besessen zu werden.

Andreas Baader und Ulrike Meinhof hatten zwar nichts mit Medizin zu tun, ihr Beispiel zeigt meines Erachtens aber sehr anschaulich, was ich meine. Das waren sehr intelligente Menschen, die, von einem Gedanken fixiert, in die Kriminalität abgedriftet sind.

In der Schule regen Gesinnungsaufsätze, in denen Kinder eine These und eine Gegenthese formulieren müssen, bereits zu einer gewissen geistigen Flexibilität an. Diese Schreibübung hilft herauszufinden, was passt für mich, und öffnet auch für eine Gegenmeinung. Diesen Perspektivenwechsel sollten wir auch in unser Leben und in unsere Gedanken einbauen, weil er hilft, flexibel zu bleiben.

Sagen Sie einem Rechtsradikalen: »Ausländer können auch gut sein«, kontert der vermutlich mit: »Quatsch, Ausländer sind schlecht!« Er ist festgelegt. Bei Fußballspielen sind das auch die Fans in ihren Blocks. Egal wie die anderen spielen, hinterher hauen sie sich die Köpfe ein.

Wenn der derzeitige türkische Staatspräsident Menschen verhaften lässt, weil sie anderer Meinung sind, ist es das gleiche Festgelegte, Starre, Fixierte. Das macht krank. Ganz besonders Menschen, die im Zweifel sind mit den Ansichten derer, die den Ton und die Richtung angeben, und sich aus Angst vor Repressalien in eine Richtung drängen lassen. Egal ob in politischen Systemen, Firmen, Familien, Partnerschaften. Man spürt innerlich, wenn etwas nicht stimmt. Hält man trotzdem daran fest, kann das auf Dauer krank machen.

Zweifel gehören zu einer evolutionären Entwicklung dazu. Sie weisen auf Handlungsbedarf hin, damit Gefühl und Gedanken ins Gleichgewicht kommen. Wir sind offene Systeme, die miteinander korrespondieren und gemeinsam eine Lösung finden müssen, mit der sich die einzelnen »Parteien« wohlfühlen.

Handelt jemand aus Angst, spielen die emotionale und geistige Ebene zusammen und bedingen sich gegenseitig. Gelingt es, einen Gedanken aufzulösen, kann das auch schlagartig dafür sorgen, dass die Angst nachlässt.

Alte Muster sind sehr komplex, oftmals auch verstellt und verschlungen. Aus diesem Grund schaffen es die wenigsten, sich selbst aus dem Schatten ihrer Vergangenheit zu lösen. Doch sie können sich überprüfen: Bin ich überhaupt in der Lage, einer anderen Idee aufmerksam zuzuhören? Höre ich die Argumente des anderen überhaupt, oder will ich nur meine zum Besten geben?

In Partnerschaften können Sie auch mal spielerisch vorgehen. Indem jeder Partner zehn positive Dinge aufschreibt, die er an seiner Partnerschaft, am anderen schätzt und liebt, und zehn negative. Das hilft, sich von negativen, blockierenden Gedanken frei zu machen. Der andere weiß vermutlich gar nicht, dass das möglicherweise mit dem täglichen Müll zusammenhängt: Weil der Partner nie den Müll runterbringt, kann sich dadurch ein Mikrotrauma eingeschlichen haben.

Parameter Nummer 4: Morgenschiss

Regelmäßiger Stuhlgang ist ein ganz wichtiges Kriterium, um gesund zu bleiben. Wer keinen Morgenschiss hat, ist in meinen Augen den ganzen Tag lang schlapp. Das bestätigte mir auch ein Tierarzt aus Schleswig-Holstein. Er fragte mich: »Was machst du denn so?« Ich antworte ihm, dass ich Arzt sei und mich viel mit Ernährung und dem Darm beschäftige. Darauf meinte er nur: »Das Wichtigste ist der Morgenschiss. Wenn’s den nicht hast, ist der ganze Tag vorbei.«

Der Verdauungspapst Franz Xaver Mayr war der gleichen Meinung: Wir sollten am nächsten Tag das ausscheiden, was wir am Vortag gegessen haben, weil die Verdauung dann wie ein Gebirgsbach wäre, klar und sauber. Ein langsam dahinfließender Bach würde schlammig und verschmutzt.

Was macht der Darm? Er soll Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiße aus der Nahrung abspalten und das abgeben, was er nicht braucht: Gift- und Ballaststoffe. Leide ich unter Verstopfung, dann bleiben Schlacken länger in meinem Körper als vorgesehen. Das kann Rückvergiftungen begünstigen und beeinflusst den gesamten Organismus. Vor allem das Immunsystem und den Stoffwechsel.

Deshalb ist der morgendliche Toilettengang ein wichtiges Kriterium der Gesundheit, um das auszuscheiden, was wir am Vortag gegessen haben. Essen wir zum Beispiel Rote Beete, Blaubeeren oder Spinat, lässt sich das aufgrund eines rötlich oder dunkel gefärbten Stuhls leicht feststellen. Damit können Sie sehen, wie schnell Ihr Darm arbeitet: ob Sie am nächsten Tag diese dann verdauten Nahrungsmittel geformt ausscheiden.

Die Formung der Wurst passiert im Mastdarm, auf den letzten 15 Zentimetern des Darms. Scheide ich mehr aus, kann mein Stuhl nur am Anfang zu einer Wurst geformt sein, und danach können es auch mal mehrere kleine Würstchen sein. Das ist normal.

Ich fragte einmal bei einem Vortrag vor Apothekern in die Publikumsrunde, was ein normaler Stuhlgang sei, und erhielt zur Antwort: Viermal pro Tag bis zwei- bis dreimal pro Woche sei ein normaler Rahmen. Das ist eine große Spannweite, finden Sie nicht auch? Die Apotheker lernen das anscheinend so. Aber das stimmt meines Erachtens nicht. Und es ist nicht einfach nur damit getan, ein Abführmittel zu nehmen, sondern wir sollten nach Typen unterscheiden und zu entsprechenden Hilfsmitteln greifen.

Wer nicht täglich seinen Darm entleert, entgiftet nicht ausreichend. Er ist müde, niedergeschlagen, sein Körper neigt zu vermehrten Entzündungsreaktionen und zu Wassereinlagerungen. Und: Eine gesunde Verdauung hängt, wie schon oft erwähnt, von einem funktionierenden Mikrobiom ab und wird einem bereits bei der Geburt, sofern es eine natürliche Geburt ist, also kein Kaiserschnitt, mit auf den Weg gegeben.

Beispiel: Ich hatte einmal eine Patientin, deren Kind nach der Geburt fünf Monate lang keinen Stuhlgang hatte. Es half nur, dass die Mutter, vom Kinderarzt verordnet, ihrem Baby immer wieder ein Abführmittel gab. Beide, Mutter und Kind, waren durch die nächtlichen Schreitiraden der Kleinen sehr geschwächt, und ich wunderte mich, warum niemand nach dem Warum für die Verstopfung fragte. Ein Neugeborenes hat normalerweise Stuhlgang. Ich hatte einen Verdacht und fragte, ob es eine Kaiserschnittgeburt oder eine normale Geburt war. Die Mutter bestätigte meinen Verdacht: Ihr Kind kam durch einen Kaiserschnitt auf die Welt. Das Kind war praktisch steril geboren worden und nicht über den Geburtskanal mit der Scheidenflora und damit mit dem Mikrobiom der Mutter in Kontakt gekommen. Da sie ihr Kind stillte, riet ich ihr, ihre Brustwarze mit Pro Symbioflor vor dem Stillen zu benetzen, und – siehe da! – drei Tage später hatte das Kind Stuhlgang. Von da an jeden Tag.

Was kann ich selbst tun, um meinen Darm anzuregen? Aus der ayurvedischen Medizin entlehnt, rate ich, morgens auf nüchternen Magen, eine Stunde vor dem Frühstück, ein Viertel- bis einen halben Liter warm-heißes Wasser zu trinken. Das kurbelt das Leber-Gallen-System an, Gallensäfte in den Dünndarm abzugeben, und regt die Peristaltik des Darms an.

Hat man eine sehr anhaltende und lange Verstopfungsperiode hinter sich, empfehle ich, vor dem Schlafengehen einen Viertelliter warmes Wasser mit einem Schuss Apfelessig zu trinken. Das hat den gleichen anregenden Effekt, zusätzlich reinigt der Apfelessig die Darmzellen und hilft Pilze, die sich möglicherweise an der Darmwand befinden, abzulösen. Diese unterstützende Maßnahme ist so simpel, dass Sie sie, egal wo sie sind, auch auf Reisen in Ihren Tagesplan einbauen können. Das ist wie ein Trainingsprogramm und befreit von den Giftstoffen. Zusätzlich befreit es auf der geistigen und psycho-emotionalen Ebene.

Hilfreich ist auch ein kleiner Wassereinlauf, um verhärtete Partikel im Enddarm zu lösen.

Natürlich helfen auch bestimmte Gewürze und andere Verfahren, die Peristaltik anzuregen. Menschen, denen schnell kalt wird, sollten dazu wärmende Gewürze wie Ingwer oder Senf bevorzugen. Die anderen können eine salinische Darmberieselung machen, indem Sie morgens ein 0,2-Glas eines Kurwassers, wie Fachinger, auf nüchternen Magen trinken. Diese erhöhte Salzkonzentration im Darm versucht der Körper, indem er Wasser in den Darm abgibt, auszugleichen. Das regt den Stuhlgang an.

Zusätzlich gilt es natürlich zu prüfen: Warum sind die Peristaltik oder das Mikrobiom nicht in Ordnung? Ist die Bauchmuskulatur oder das ganze Bindegewebe schlaff, ist auch die Muskulatur im Darm schlaff und träge.

Ein träger Darm lässt auch den sogenannten schlaffen Kotbauch entstehen, der zur Sämannshaltung führt und gerne Auslöser von Rückenschmerzen ist. Abends einen Schuss Apfelessig in ein Glas Wasser, das bringt Ihren Darm in Schwung. Das sollten Sie so lange machen, bis Ihr Stuhlgang wieder normal ist. Zugleich sollten Sie Ihr Mikrobiom stärken. Das gilt auch für Menschen, die zu Durchfällen neigen: Denn – nur ein gesundes Mikrobiom garantiert gesunde Darmzellen und hilft bei Entzündungen.

Menschen, die zu Durchfällen neigen, sind meist auch überreaktiv und übersensibel. Sie reagieren oftmals mit Durchfall, weil sie Gluten, Eier oder Milch nicht vertragen. Das sind in unseren Breiten die drei Hauptnahrungsmittel, auf die meine Patienten sensibel reagieren. Ich hatte noch nie jemanden, der solche Symptome auf Fleisch zeigte, obwohl es das auch gibt. Es kann aber auch sein, dass häufige Durchfälle ein Zeichen dafür sind, dass einen etwas emotional aufregt.

Parameter Nummer 5: Freude, eine positive Lebenseinstellung

Lebensfreude ist das Salz in der Suppe des Lebens. Wir haben das Glück, in eine westliche Leistungsgesellschaft geboren worden zu sein. Wir sind frei, haben zu essen, ein Dach über dem Kopf, ein sauberes Bett, Freunde … Und es ist so wichtig, dieses Geschenk zu entdecken und sich darüber und über sein Leben zu freuen und diese Freude auch zu spüren. Denn: Nörgle ich immer nur rum, laufe ich Gefahr, krank zu werden. Vielleicht steckt dahinter eine Übersäuerung durch meine Nahrung. Ist das der Fall, dann werde ich auch psychisch sauer.

Leide ich unter Verstopfung, kann ich mich auch wirklich nicht freuen, weil ich immer eine Last in mir spüre, statt das Leben und seine Energie zu spüren. Entdecken lässt sich diese schillernde Welt am einfachsten, indem ich mir bewusst mache, wie viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen es gibt. Indem ich mich darauf konzentriere, was ich esse, und nicht nebenher noch lese, SMS verschicke oder Termine bespreche.

Freude kann ich durch alle möglichen Erlebnisse und Eindrücke erfahren. Jeder definiert anders, was ihm Freude bereitet. Bei dem einen ist es ein gutes Essen (das sind die allermeisten; ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der Essen nicht als großen Genuss empfindet), ein anderer trommelt gerne, sitzt in der Abendsonne am Steg oder raucht mit Genuss eine Zigarre. Alles, was einen anregt und wodurch sich ein Gefühl von Leichtigkeit und Leben entwickelt, bis manchmal das Herz sogar Kapriolen schlägt. Es ist so bereichernd, diese Erlebnisse nicht einfach nur auf- und hinzunehmen.

Viele Menschen lernen erst sich zu freuen und ihre Gesundheit zu schätzen, wenn sie es schwer haben, wenn sie etwas piesackt. Denken Sie nur an das doch harmlose Beispiel eines Hühnerauges. Das kann so wehtun, dass man sich nicht mehr gerne bewegt, geschweige denn, schöne Schuhe anziehen möchte. Nein, man wählt dann die breitesten und meist auch ältesten Treter aus, damit man nicht bei jedem Schritt an das kleine Übel am Zeh erinnert wird.

Daher ist es so essenziell, sich immer wieder zu fragen: Was bedeutet mir Freude, was Gesundheit? Und nicht erst, wenn man krank ist. Das sehen zu können hat mit positiver Lebenseinstellung zu tun.

In unserer Evolution schreiten wir immer voran, auch was unser Bewusstsein anbelangt, deswegen geht es Hand in Hand, der Freude auch entsprechende Taten folgen zu lassen. Sagen wir »eigentlich«, können wir nicht mehr genießen. »Eigentlich sollte ich keine Freundin neben meiner Frau haben.« Sage ich das, kann ich weder das eine noch das andere genießen. Natürlich ist das ein extremes Beispiel, liebe Frauen, bitte verzeihen Sie mir, aber es verdeutlicht sehr gut den inneren Zwiespalt, den »eigentlich« auslöst.

»Eigentlich müsste ich viel mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen.« Eigentlich ist eines der unsinnigsten Wörter: Sie haben erkannt, dass ihre Taten und ihr Denken nicht übereinstimmen, ändern das Dilemma aber nicht. Hier gilt es aufzupassen! Indem Sie, um bei dem Beispiel zu bleiben, festlegen: Montag ist immer Männertag mit meinen zwei Söhnen. So etwas ist wichtig. Sonst verbiegen Sie sich ständig und haben ein schlechtes Gewissen. Zahlt sich das auf Dauer aus? Weder für Sie noch für die anderen Beteiligten. Die Freude bleibt auf der Strecke, wenn Sie nicht kreativ nach einer befriedigenden Lösung suchen.

Balance – ein ungeschriebenes Gesetz für Wohlgefühl

Wie bei allem im Leben (nicht nur bei unserer Gesundheit) sollten wir auch bei unserer Lebensgestaltung eine gute Work-Life-Balance entwickeln. Es geht immer und überall um die Mitte. Damit gelingt es mir, Freude zu mehren, weil ich dann auch Zeit habe für die Dinge, die mir wirklich wichtig sind.

Ich persönlich habe meine Work-Life-Balance gefunden, indem ich es schaffte, dass sich meine Praxis- und Wohnräume heute über zwei Etagen im selben Haus befinden. Damit entfallen lange Anfahrtswege, Staus oder verspätete Züge morgens und abends zur Arbeit, und diese gewonnene Zeit stecke ich in meinen Sport: Ich bin begeisterter Reiter. Das schenkt mir Freude ebenso wie mein Job. Diese Kombination gibt mir Energie, die ich an andere weitergeben kann.

Mein Leben lässt sich auch mit den vier Ebenen erklären: Durch meinen Sport, meine mediterrane Ernährung, die von Haus aus mehr basisch als sauer ist, und dadurch, dass ich mein Mikrobiom mit Symbiolact pur pflege, balanciere ich die regulative Ebene aus. Gleichzeitig gönne ich mir regelmäßige Thaimassagen und vier Wochen Urlaub im Jahr. Psycho-emotional fühle ich mich wohl, wenn ich meine Ziele erreiche und Anerkennung von meinem sozialen Umfeld erhalte. Dies spüre ich durch ein gutes Bauchgefühl. Geistig halte ich mich, da ich ein sehr vielseitiger Mensch bin, aktiv mit Diskussionsrunden und Salons, die ich veranstalte, und durch die Lektüre inspirierender Sach- und Fachbücher.

Übrigens: Keiner ist für sich allein, jeder steht mit anderen Systemen in Kontakt. Etwa als Paar mit dem Partner, als Familie mit seinen Angehörigen, mit seinem Umfeld, mit Freunden, mit Nachbarn, der Dorfgemeinschaft und vielem mehr. Darüber erfahren wir Freude und Berührung, und je größer die Schnittstellen sind, desto mehr müssen wir uns anpassen oder es sein lassen und eine Entscheidung treffen: Passt das (noch) oder nicht?

Damit haben Freude, Heilung und In-seiner-Mitte-Sein nicht nur Auswirkungen auf Sie selbst, sondern beispielsweise auch auf Ihre Familie. Wir sind im Kleinen ein System, das Einfluss auf ein anderes System, die Familie, hat. Ändere ich mich, ändern sich auch die anderen. Wir sind ein System im System, das in der Natur, im Universum gipfelt. Auch hier gibt es keine Einbahnstraßen, alles ist eins. Und will vor allem eines: Einssein. Was nichts anderes ist als ganz sein, als heil sein, als gesund sein.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen alles Gute und hoffe, Ihnen den einen oder anderen guten Gedanken mitgegeben zu haben. Ich erhebe mit meinen Ausführungen nicht den Anspruch, alles zu wissen. Sie sind Quintessenzen meiner Erfahrungsschritte, die ich im Lauf meines Lebens gemacht habe.

Ich wie auch Sie, wir alle entwickeln uns weiter, und so habe ich zum Beispiel vor zehn Jahren anders behandelt als heute oder vor 20 Jahren. Auch alle anderen, die sich mit Heilung beschäftigen, versuchen, einen guten Job zu machen und den Menschen zu helfen. Jeder so, wie er es gelernt hat. Was ich für mich aber als entscheidend erkannt habe: Wir dürfen nicht aufhören, uns zu öffnen und auch mal in eine andere Richtung zu denken. Nur so konnte und kann ich Menschen auffangen, denen die Schulmedizin nicht helfen konnte und kann.

Ich habe mein Spektrum erweitert, und nicht jede Methode, das ist auch klar, kann jedem helfen. Das gilt auch für den Arzt: Jeder Arzt, Heiler oder sonstiger Therapeut spielt auf dem Klavier seine eigene Melodie, und wie das in der Musik ist, kommen aus den gleichen weißen und schwarzen Tasten des Klaviers ganz unterschiedliche Melodien und Musikstücke heraus. Einer spielt Mozart, ein anderer Rachmaninow, wieder ein anderer Heavy-Metal-Songs. Der Patient ist derjenige, der bestimmt, welche Musik für ihn passt. Darum geht es!

Ich will die Menschen anregen, sich eigenverantwortlich aus dem Fächer der Möglichkeiten – den stets vorhandenen Informationsquanten – die für ihn richtigen auszuwählen, in sein Bewusstsein gelangen zu lassen und danach zu handeln. Man kann das im weiteren Sinn auch als Quantenmedizin bezeichnen. Dass man die Energiequanten spürt, die dann für den Einzelnen zu einem echten Informationsquantum wird. Die Kunst des Arztes ist, zu spüren, welche Informationsquanten der Patient bewusst oder unbewusst aussendet. Diese vergleicht er mit seiner Erfahrung und spürt, welche Therapieform bei dem Einzelnen die richtige sein kann. Indem er sich fragt: Was bringt meinen Patienten weiter?

Wer zum Beispiel als Angehöriger eines entlegenen Ethnostamms noch nie etwas von einem Auto gehört hat, kennt das nicht. So ist es auch mit Gesundheit: Wenn jemand noch nie von Nahrungsmittelunverträglichkeit gehört hat, kennt er das nicht. Oder dass es so etwas wie eine geistige Blockade gibt. Das geht mir auch so in bestimmten Bereichen, deswegen möchte ich Sie dafür sensibilisieren und auch dafür, dass es verschiedene Ebenen gibt, auf denen Ursachen für chronische Erkrankungen verborgen sind – bei mir, in meiner Ordnungswelt, sind es vier.

Kenne ich die Ursache, muss ich die mitbehandeln, sonst werde ich keine erfolgreiche Heilung erzielen. Es geht nicht darum, zu akzeptieren, was der Arzt sagt, und das zu machen. Nein, jeder sollte nachvollziehen können, was der Arzt meint, und dann, weil es sich schlüssig anhört und man überzeugt davon ist, dann sollte man auch danach handeln. Jeder macht das dann in dem Glauben, dem Bewusstsein, gesund werden zu wollen.

Viele Menschen kommen zu mir wie zu einem Guru, weil andere von mir erzählt haben. Darum geht es mir nicht! Es geht darum, dass sie selbst erfahren, dass sich Dinge wandeln, besser werden, sich Gesundung einstellen kann, wenn man versucht, das Großartige der Natur anzuerkennen, denn die Natur hat in der langen Geschichte der Evolution des Menschen schon Großartiges geleistet. Der Arzt soll dem Menschen bei seinem Bewusstseinsprozess helfen: Dann ist man vom Arzt zum Heilkünstler geworden.

Die Natur und auch wir Menschen sind kein festes System, es kann sich immer etwas verändern. Habe ich gelernt, dass es vier Ebenen gibt, kann ich versuchen, auf den vier Ebenen damit umzugehen: Merke ich, dass ich mich in einer Sache immer gleich verhalte, muss ich mir Experten in meinem Umfeld suchen, die in dieser Richtung arbeiten. Neige ich zu Verspannungen, eigne ich mir Entspannungsmethoden an oder gehe regelmäßig zur Thaimassage. Bin ich geistig blockiert, suche ich Hilfe bei den Fachleuten, die sich mit dem Spirit beschäftigen. Das können Pfarrer, Priester oder auch ein Medium sein. Habe ich einen Asthmaanfall, Herzinfarkt oder einen Unfall, hilft mir ein Internist oder Chirurg in diesem Akutfall.

Ich möchte, dass Sie selbstständig werden und die für Sie richtigen Entscheidungen aus dem Fächer der Möglichkeiten treffen lernen. Ich will Sie zum eigenständigen Denken und Handeln anregen, damit Sie bereit werden zu ergründen, was sich hinter Ihrem Gefühl, krank zu sein, verbirgt. Und nicht, wie das gegenüber Medizinern immer noch sehr verbreitet ist, deren Diagnosen und Verordnungen kritiklos hinnehmen!

Und glauben Sie mir: Richtige Heilung gibt es nur mit persönlichem Einsatz und wenn Sie das Motto: »Cogita et fac idem, sanus eris« (Denke und handle in gleicher Weise, dann wirst du gesund), beherzigen. Das zeigt mir das Leben und mein Praxisalltag immer und immer wieder.