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Eine moderne Stadt voller Geschichte
© Huber Images: S. Lubenow
Die Praça do Giraldo ist der lebendige Hauptplatz von Évora mit vielen Cafés
■ Posto de Turismo, Pr. do Giraldo 73, 7000-842 Évora, Tel. 266 77 70 71, www.cm-evora.pt
Die Bedeutung Évoras wird am Largo do Conde de Vila Flor deutlich. Die korinthischen Säulen des Dianatempels der römischen Stadt Liberalitas Julia sind die besterhaltene antike Ruine der Iberischen Halbinsel. Jede andere Ecke atmet ebenso Geschichte. Der Palast der Familie Cadaval erinnert an die manuelinische Epoche und Barock, die Kathedrale an die Gotik. Die Altstadt ist UNESCO-Welterbe.
| Kirche |
Ein Stufenportal führt in die Kirche des Convento de São João Evangelista. Rippengewölbe überspannen die fünf Joche, Azulejos erzählen Episoden aus dem Leben des hl. Laurenz.
■ L. do Conde de Vila Flor, www.palaciocadaval.com, Di–So 10–18 Uhr, 7 € (mit Ausstellung im Cadaval-Palast)
| Museum |
1804 gründete der Erzbischof Évoras eine Bibliothek, in der er auch Teile seiner Sammlung zeigte – die Geburtsstunde des Museums. Die Sammlung umfasst Archäologie, Skulpturen, Keramik, Möbel und Gemälde. Am Polyptychon (1495–1510) mit 13 Tafelbildern zum Leben der Jungfrau arbeiteten mehrere flämische Künstler.
■ L. do Conde de Vila Flor, Tel. 266 73 04 80, www.museudevora.pt, Di–So 9.30–17.30 Uhr, 3 €
| Kathedrale |
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9 Schönste Frühgotik auf romanischem Grundriss
Die Wehrkirche mit ihren zwei flankierenden Türmen wurde zwischen 1186 und 1330 errichtet. Zwölf Apostelfiguren stehen auf den Säulen beidseits des Tores. Den Eintretenden umfängt die fast bedrohliche Höhe einer der schönsten gotischen Kirchen Portugals mit dem Grundriss einer romanischen Basilika. 70 Meter misst das Hauptschiff, einige wenige Altäre mit üppig vergoldetem Holzschnitzwerk (»talha dourada«) kontrastieren mit der Strenge der Ziegelbögen. Der begrünte Kreuzgang (13. Jh.) ist ein Ort echter Besinnlichkeit. Von dort kann man auf die Dachterrasse steigen und das sehr schöne Panorama genießen. Die Schatzkammer bewahrt sakrale Kultobjekte, Gewänder, Gemälde und Skulpturen.
■ L. do Marquês de Marialva, www.evoracathedral.com, Di–So 9–17 Uhr, Kirche/Kreuzgang 2,50 €, Kirche/Kreuzgang/Dachterrasse 3,50 €, Kirche/Museum 4 €, alles 4,50 €
| Platz |
Das Pflaster des Hauptplatzes überdeckt das Forum, den Mittelpunkt der ehemaligen römischen Stadtanlage. Prominent schließt die Renaissance-Kirche Igreja de Santo Antão (1568) den Platz im Nordwesten ab. Entlang der Nordseite verlaufen Arkadengänge, zu deren Bau einst römische Säulen beitrugen. Der Platz lag im 13. Jh. noch außerhalb der Stadtmauern und diente als Markt. Mit der Erweiterung des Stadtwalls begann dann die Bebauung. Bis zum 18. Jh. fanden hier öffentliche Verhandlungen und Hinrichtungen statt.
| Kirche |
1510 wurde die Kirche geweiht. Auf jeder Seite sind sechs Kapellen angeordnet, im rechten Querschiff gelangt man zur Capela dos Ossos, der Knochenkapelle. Der Sinnspruch am Eingang – »Wir, die Knochen, die hier liegen, warten auf die Euren« – verweist auf die Vergänglichkeit. Die Überreste vieler Menschen haben in ihr als groteskes Baumaterial Verwendung gefunden.
■ Pr. 1º de Maio 4, tgl. 9–18.30, Winter bis 17 Uhr, 4 €
| Kirche |
Wie ein etwas unförmiges Lustschloss steht der 1485 errichtete Konvent in maurisch-gotischem Stil vor den Toren Évoras. Zinnen und Türme lassen das Bauwerk größer wirken, als es ist. Das Innere ist weitgehend schmucklos, die Fliesen der Kuppel weisen geometrische Muster auf.
■ Av. Dr. Francisco Barahona 1, Mo–Fr 9–12, 14–19, Sa, So 11–17.30 Uhr, Eintritt frei
€ | Cozinha da Catarina
Beste Hausmannskost aus dem Alentejo.
■ R. de Aviz 154, Tel. 924 42 22 03, Di–So 8.30–1 Uhr, Plan b1 >
€€ | Maria Luísa
Gehobene Alentejo-Küche wie Schweinebäckchen.
■ Pr. 1º de Maio 14, Tel. 266 78 13 33, Mi–So 12–125.30, 19.30–23.30, Plan b2 >
Fábrica dos Pastéis
Die noch warmen »pastéis de Nata« (Puddingtörtchen) sind die besten der Stadt.
■ R. Alcárcova de Cima 10, Tel. 266 09 84 24, Di–Sa 10–21, So 10–20 Uhr, Plan b2 >
Zoka
Eisdiele mit eigener Herstellung.
■ R. Miguel Bombarda 14, Tel. 266 70 31 33, tgl. 8–24 Uhr, Plan b2 >
Bar do Teatro
Bar im Pubstil.
■ Pr. Joaquim António de Aguiar, Tel. 962 65 15 85, Mi–So 20–24 Uhr, Plan a2 >
| Grabungsareal |
Das größte Megalithgrab Portugals beim Dorf Valverde kam 1964 bei der Sprengung des 20 Tonnen schweren Decksteins zutage. Auf 6000 Jahre schätzt man die Anlage, in der zahlreiche Artefakte wie Pfeilspitzen, Beile, Perlen und Keramikscherben gefunden wurden. In die acht Meter hohe Kammer führt ein zwei Meter hoher, 1,5 Meter breiter und zwölf Meter langer Korridor. Das gesamte Grab hat einen Durchmesser von 50 Metern.
■ frei zugänglich
© Shutterstock.com: H. Grundemann
Der Cromeleque dos Almendres ist ein Steinoval aus 92 Menhiren
| Grabungsareal |
Zehn Kilometer sind es von Valverde nach Nordosten zum 5000 bis 6000 Jahre alten Steinkreis von Almendres. Die bis zu drei Meter hohen Steine erscheinen heute in etwas wilder Anordnung. Tatsächlich entstand die Anlage in mehreren Perioden. Im Erstausbau war es ein runder Kreis mit einer Doppelreihe, dann kam nordwestlich ein wesentlich größeres, etwa 60 Meter langes Oval hinzu, ebenfalls aus einer Doppelreihe. Berechnet haben die Menschen der Frühzeit damit die Sonnenwenden und die Sternbahnen.
■ frei zugänglich
J Tapetes de Arraiolos
Arraiolos ist berühmt für seine mit orientalischen Ornamenten geschmückten Teppiche. Das Centro Interpretativo informiert über Herstellung und Geschichte. In den Werkstätten kann man bei der Produktion zuschauen und einkaufen. Je nach Feinheit kosten die Teppiche bis zu mehrere Tausend Euro.
■ Pr. do Município 19, 7040-019 Arraiolos, www.tapetedearraiolos.pt, Di–So 10–13, 14–18 Uhr, 1 €