3.4 IP-Adressen
In der OSI-Schicht 3 begegnen Ihnen logische Adressen. Damit haben Sie die Möglichkeit, Verbindungen mit Partnern außerhalb des eigenen Netzwerksegments aufzunehmen. Die logischen Adressen dürfen Sie durchaus mit dem amtlichen Kfz-Kennzeichen vergleichen; die MAC-Adresse entspräche der Fahrgestellnummer.
Die logischen Adressen kennzeichnen auch die IP-Pakete. Sie tauchen hier als Quell- und Zieladressen auf, unabhängig von der Hardware-Adresse der Ethernet-Frames.
Die Adressierung nach dem IP-Protokoll hat sich im Laufe der Jahre gegen herstellerspezifische Lösungen (Novell, DEC, Microsoft usw.) durchgesetzt. Es war und ist für die Anwender einfacher, einen offenen, allgemeingültigen Standard zu verwenden, der zudem von Geräten aller Größenordnungen beherrscht wird. Sie werden – besonders hier in diesem Kapitel – mit IP-Adressen nach dem IP-Protokoll Version 4, aber auch Version 6 konfrontiert. Das hat ganz einfach damit zu tun, dass sich der Vorrat an freien Adressen des IPv4 langsam dem Ende zuneigt (4.294.967.296 Adressen). Beim IPv6 treffen Sie nicht nur auf einen schier unerschöpflichen Adressvorrat (ca. 2128 Adressen), sondern auch auf einige interessante Neuerungen, die Sie nur hier finden.
Weltweit vergibt die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) Adressblöcke an die regionalen Vergabestellen Regional Internet Registry (RIR) (Tabelle 3.6). Diese wiederum versorgen die Local Internet Registry (LIR) mit freien Adressen. Die nächsterreichbare LIR ist Ihr Internet-Service-Provider. Von ihm erhalten Sie entweder Ihre feste oder temporär gültige IP-Adresse.
Region |
RIR |
---|---|
Afrika |
AfriNIC (African Network Information Centre) |
Asien, Pazifik |
APNIC (Asia Pacific Network Information Centre) |
Europa, Naher |
|
Lateinamerika, |
LACNIC (Regional Latin-American and Caribbean IP Address Registry) |
Nordamerika |
ARIN (American Registry for Internet Numbers) |
Tabelle 3.6 Die »Regional Internet Registries« (RIR)
Die Internet-Service-Provider (ISPs) sind in der Regel Mitglied in der RIR.
In einem privaten Netzwerk vergeben Sie selbst die IP-Adressen.