6.2    User Datagram Protocol (UDP)

UDP arbeitet ohne das Einleiten, Überwachen und Beenden einer Verbindung. Die Datenpakete gehen auf gut Glück auf die Reise. Die beteiligten Anwendungen sind für die Fehlererkennung und -behandlung selbst verantwortlich.

Es entfällt alles an Protokoll-Overhead, was einer schnelleren Datenübermittlung zugutekommt. Der Verzicht auf jegliche Verbindungs- und Transportkontrolle ermöglicht aber auch Anwendungen, die mittels TCP nicht zu verwirklichen sind, z. B. Ton- und Videoübertragungen per Internet. Gerade hier kommt es nicht darauf an, dass alle Pakete auf ihre Richtig- und Vollständigkeit hin »abgesegnet« werden. Es ist nicht weiter schlimm, wenn das Video mal ein bisschen ruckelt, solange dafür Hunderte von Teilnehmern es zeitgleich empfangen können.

6.2.1    UDP: Der UDP-Datagram-Header

In Abbildung 6.5 sehen Sie den UDP-Datagram-Header. Er besitzt nur wenige Felder, die Sie in Tabelle 6.2 aufgeführt finden.

UDP: Header

Abbildung 6.5     UDP: Header

Feld

Inhalt

Größe (Bits)

Quell-Port

Port-Nummer der sendenden Anwendung

16

Ziel-Port

Port-Nummer der empfangenden Anwendung

16

Länge

Gesamtlänge des Datagramms (Header + Daten)

16

Prüfsumme

Prüfsumme oder Wert 0

16

Daten

zu übertragende Daten der beteiligten Anwendungen

*

Tabelle 6.2     Aufbau des UDP-Headers

Die Bildung der Prüfsumme erfolgt unterschiedlich zwischen IPv4 und IPv6. Bei IPv4 werden folgende Angaben zur Berechnung herangezogen:

Die verbindlichen Festlegungen hierzu finden Sie in den RFCs 768, 791, 2474, 3168, 3260, 3828, 4301, 5095, 5722, 5871, 6040, 6335, 6437, 6564, 6864, 6935, 6946, 7045, 7112, 7619, 8200, 8311 und 8436. RFC 6335 spricht eine Variante von UDP an, die sich in der Berechnung der Prüfsumme unterscheidet. Das »UDP-Lite« wird für Multimedia-Übertragungen bevorzugt eingesetzt.