8.4 Vergleich der Verfahren
Das Bisektionsverfahren benötigt zwei Startwerte und konvergiert sehr langsam. Es ist aber stabil. Das Fixpunktverfahren benötigt nur einen Startwert. Es konvergiert zwar schneller als das Bisektionsverfahren, aber es ist nicht stabil, wenn die Fixpunktgleichung nicht kontrahiert. Außerdem ist bei der Fixpunktiteration der mathematische Aufwand größer, weil die Nullstellengleichung in eine Fixpunktgleichung umgewandelt werden muss. Es gibt für eine Nullstellengleichung mehrere äquivalente Fixpunktgleichungen, die nicht immer alle stabil sind. Beide Verfahren haben eine lineare Konvergenzgeschwindigkeit. Das Newton-Verfahren hat dagegen eine quadratische Konvergenzgeschwindigkeit, wenn der Startwert in die Nähe der vermuteten Nullstelle gelegt wird. Wird er nicht optimal gewählt, reagiert das Newton-Verfahren mit Instabilität. Tabelle 8.3 gibt einen zusammenfassenden Überblick.
Fixpunktverfahren |
Newton-Verfahren |
||
---|---|---|---|
Startwert |
zwei Startwerte links und rechts von der Nullstelle |
ein Startwert in der Nähe des Fixpunktes |
ein Startwert möglichst in der Nähe der Nullstelle |
Konvergenzbedingung |
konvergiert immer |
|F '(x)| < 1 K < 1 |
f '(x0) ≠ 0 |
Konvergenzgeschwindigkeit |
linear |
linear |
quadratisch |
Tabelle 8.3 Vergleich der Verfahren
Abbildung 8.5 veranschaulicht die Konvergenzgeschwindigkeit der drei Verfahren für die Gleichung

Abbildung 8.5 Veranschaulichung der Konvergenzgeschwindigkeiten
Man sieht deutlich, dass das Newton-Verfahren (∗) schneller konvergiert als das Bisektions- (⦁) und das Fixpunktverfahren (×).