»Nach zehn Jahren Bretagne kannte Dupin das Phänomen, aber es war jedes Mal aufs Neue spektakulär anzusehen. Der Nebel war aus dem Nichts aufgetaucht. Die gesamte Fahrt über hatte der bretonische Himmel sein makelloses atlantisches Blau zur Schau gestellt. Erst als sie zum Hafen hinuntergefahren waren, hatte sich der Nebel gezeigt: ein eigenartiger hellweißer Dunstschleier, der unmittelbar über dem Meer schwebte. Dupin schätzte die Sicht auf vielleicht zehn Meter, darüber hinaus vermochte man bloß noch Silhouetten und Konturen zu erahnen, Boote, Kähne, Felsen, Bojen. Dann verlor sich alles im wabernden Nichts. Die Grenze war scharf gezogen: Wo das Meer endete, endete auch der Nebel.«
Bretonische Idylle, Seite 14
Fünfundvierzig Seiten dauert es, bis Georges Dupin zur Aufklärung seines zehnten Falls per Boot auf die Belle-Île wechselt. Offenkundig drückt sich da jemand vor den Elementen und gibt auch zu, dass ihm ein Helikopterflug lieber gewesen wäre. Dabei kann der Kommissar von Glück sagen, noch ein Polizeiboot erwischt zu haben. Der einfache Tourist muss die Fähre ab Vannes, Locmariaquer, Port Navalo, La Turballe oder Le Croisic nehmen und für die Hin- und Rückreise ab achtunddreißig Euro zahlen (www.navix.fr ). Die »schöne« ist mit 84 km² zugleich die größte Insel der Bretagne und Frankreichs zweitgrößte nach Korsika. Anders gesagt und von Riwal auch so betont: 17,5 km lang und 9 km breit. Für Tagesausflügler sind das ungünstige Distanzen: zu kurz fürs Auto, zu lang für spontane Spaziergänge. Deshalb starten die meisten der jährlich fast 400000 Inselbesucher beim Fahrradverleih in Le Palais. Man könnte im Ort aber auch erst einmal die Zitadelle anschauen, die sich über den Hafen reckt.
Die Sternform ihrer trutzigen Wehrmauern kennt jeder, der schon einmal auf Sébastien Le Prestre de Vauban gestoßen ist. Der Festungsbaumeister des Sonnenkönigs war in Le Palais für dessen Finanzminister Nicolas Fouquet tätig, der seit 1658 im Besitz der Insel war. Über ihre Schönheit hinaus besaß die Belle-Île den Vorzug von Süßwasservorkommen, aus denen sich Kapital schlagen ließ, weil vorbeiziehende Segelschiffe Proviant benötigten. Allerdings liefen die Transaktionen nicht immer friedlich ab. 1761 staunten die Bellilois nicht schlecht, als sie sich plötzlich mitten im Weltgeschehen wiederfanden. Zwischen den europäischen Großmächten tobte der Siebenjährige Krieg, England besetzte die strategisch bedeutende Insel, ihre bretonischen Bewohner flohen. Nach zwei Jahren schlossen Frankreich und England einen Frieden, bei dem sie Land auf mehreren Erdteilen tauschten. Aus Acadia, der französischen Kolonie im Osten des heutigen Kanada, zogen Vertriebene damals auf die Belle-Île.
Riwal fabuliert von deren »Utopie eines goldenen Zeitalters«, in das sich die Neubürger aufmachten, aber die Etymologie legt da eine zweifelhafte Fährte. Das Wort »Acadia« dürfte nämlich indianischen statt griechisch-mythologischen Ursprungs sein und schlichtweg auf fruchtbaren Boden verweisen. Und was die Acadier zu jener Zeit aus Amerika mitbrachten, erwies sich allemal als nahrhaft: die Kartoffel. Aber seien es nun Kartoffeln, Acadier oder berühmte Künstler wie Monet, die die Insel besuchten – über alles informiert das Museum, das sich heute mit einem luxuriösen Hotel die Mauern der Zitadelle teilt (www.citadellevauban.com ).
Eine komplette Inselrunde ist den meisten Besuchern zu lang, zumindest ohne Auto. So wird es dann oft nur eine Hälfte, nämlich die landschaftlich dramatischere im Westen. Aber Auftakt oder Schluss ist gern der windgeschützte Badestrand Plage des Grands Sables östlich von Le Palais, wo auch Dupin seine Ermittlungen aufnimmt, nachdem er auf dem Weg erste Inselatmosphäre getankt hat:
»Die Fahrt ging durch Hunderte Grüntöne, intensiv, grell, durchsetzt vom Lila der Heide und vom Knallgelb des Ginsters. Es ging auf und ab, die Straße schmiegte sich harmonisch an die hügelige Landschaft. Rechts und links der Straße waren kleine verwachsene Kiefernwäldchen zu sehen, manchmal führte sie mitten durch sie hindurch. Linker Hand zeigte sich immer wieder der Atlantik in spektakulären Ausschnitten. Verrückte Kontraste, das Grün, dann das leuchtende Blau. Die Insel war viel weniger dicht besiedelt, als Dupin es sich vorgestellt hatte, viel ländlicher auch, immer wieder passierten sie dichtes Gestrüpp und Buschwerk, Senken, in denen Bäche flossen. Wiesenblumen säumten die Straße. Ab und an war ein Felsen zu sehen. Dupin roch Thymian, Rosmarin, Kiefern, alles, was blühte. Dutzende Gerüche vermengten sich. Und immer war dabei auch das Meer zu riechen.«
Bretonische Idylle, Seite 58/59
Knapp neunhundert Einwohner hat Locmaria im Osten der Insel, zudem eine Kirche mit romanischen Anteilen aus der Zeit der frühen Besiedlung. In so einer einsamen Gegend treiben sich außer Schafen gerade mal ein paar Wanderer herum. Agneau du large nennt man hier die Schafe von den Salzwiesen, die sich »beim Fressen selbst würzen«.
Nach Le Palais und Locmaria ist Bangor die dritte Inselgemeinde, die Dupin besucht, und sogar das Zentrum des Geschehens in »Bretonische Idylle«. Von einem Weiler Islonk mit der Bar-Destillerie Goulou ist die Rede, beides existiert nicht, weil ein realer Name die Intimität der Weiler stören würde. Aber die Aiguilles Rocheuses de Port-Coton als große Attraktion bei »Islonk« sind keine Erfindung (siehe hier) . Claude Monet, der vom 12. September bis zum 25. November 1886 auf der Belle-Île weilte, malte die Felsnadeln mehrfach und machte eine Ikone aus ihnen. Der Ruhm ist berechtigt, doch bleibt zu ergänzen, dass nun entlang der Côte Sauvage noch viele weitere Stellen zum Verlieben folgen, etwa der Strand an der Anse du Vazen (»sicher dreihundert Meter feiner, zart rosa schimmernder Sand«) oder der Plage du Port-Donnant (»In jeder Bucht, auf jedem Strand der Insel hatte Dupin bisher gedacht: Schöner geht es nicht. Und so war es auch dieses Mal«).
Was den Kommissar nicht tangiert: Mit diesem Fleckchen Erde ist ein mysteriöser Vorfall verbunden, der den Insulanern bis heute nicht ganz aus dem Kopf gegangen ist. In der Silvesternacht 1978 verschwand hier die fünfundzwanzig Jahre alte Apothekerin Danielle Judic samt ihrem Austin Mini. Eigentlich war eine Familienfeier auf dem Festland ihr Ziel, aber dann ließ sie sich von einem Unbekannten zu einer Party einladen. Dort gab es Streit, jemand zog ein Messer. Man hat allerdings zum Tathergang kaum verlässliche Zeugen finden können. Später wurde Danielle im Disput mit einer anderen Person gesehen. Aufgebracht verließ sie den Ort Richtung Goulphar, das liegt etwa dort, wo man das fiktive Islonk vermuten könnte. Ihr Wagen parkte eine Stunde später kurzzeitig in Le Palais. Die Kleidung, die sie zur Silvesterfeier getragen hatte, lag in ihrem Zimmer. Sie selbst und ihr Auto wurden nie wieder gesehen. Es existiert ein Polizeidossier über den mysteriösen Fall, aber den Angehörigen ist immer noch die Einsicht verwehrt.
Sollte das Rätsel nicht gelöst werden, mutiert es unter bretonischer Fabulierfreude bald ganz gewiss zur schillernden, gruseligen Mär. Beim Bardensohn Jean und der armen Schäfertochter Jeanne war es ja auch nicht anders. Sie trafen sich gegen den Willen der Druiden, die sie zur Strafe in Menhire verwandelten und so aufstellten, dass sie einander sehen, sich aber niemals berühren konnten. Doch sie hatten die Rechnung ohne eine Fee gemacht, die den Steinen für kurze, seltene Momente das Leben wiedergibt, was Jean und Jeanne dazu nutzen, sich einander millimeterweise zu nähern. Manch einer erforscht allen Ernstes, ob Bewegungen nachzuweisen sind. Immerhin steht hier etwas auf dem Spiel: Treffen sich die Menhire Jean und Jeanne, die man derzeit noch mit reichlich Abstand an der Inselstraße D25 sieht, geht, so die Bretonen, die Welt unter.
Alle wollen sie sehen, die berühmten Felsnadeln, die Monet verewigt hat. Eine erhabene, wild-romantisch zerklüftete Steilküste, die typische Landschaft im Süden der Belle-Île, der »paar Hektar im Meer«, wie die Bellilois sagen. Die Insel ist wie ein Konzentrat der Bretagne. Immer hat man das Gefühl, irgendwo anders zu sein. In Irland, in Cornwall, an der Côte d’Azur, auf einer Karibikinsel, Kanalinsel, auf den Balearen, in der Normandie, in der tiefsten französischen Campagne. Eigentümlich, aber wahr: ein Ort, dessen Besonderheit die Empfindung ist, irgendwo anders zu sein als dort, wo man ist: être ailleurs.
Parken Sie beim Plage de Donnant und folgen Sie dem steinigen Pfad an der Küste entlang auf ein Plateau zu. Unwillkürlich werden Sie ab und an innehalten: Denn das Plateau gleicht einem von der Natur geschaffenen Theaterbalkon, vor dem schwindelerregende Unendlichkeiten dargeboten werden. Das Ganze hat etwas Feierliches, Ehrfurchtgebietendes, ohne dabei zu ängstigen. Mit einem Mal ragen dann wild-bizarre Felsen aus dem Meer, beinahe so hoch wie das Plateau, dessen Teil sie einst waren, bis Meer, Fluten, Stürme und endzeitliche Regenfälle es am Rand brüchig werden ließen. Die Felsen sehen aus wie fantastische Skulpturen, manche 20, 30, 40 m hoch. Spitz und scharf. Manche eng nebeneinander, wie zu Gruppen arrangiert. Manche allein stehend, wie ein Fanal. Surreale, lang gezogene, auseinandergezogene Gestalten – in einigen Formen meint man tatsächlich Figuren zu erkennen, wie aus Legenden, Sagen, Märchen, Träumen, auch aus Albträumen. Oben hell, ein strahlendes Schiefergrau, in das sich ein Gelb, Orange, Braun und Rot mischen – Flechten, alles Flechten! Dann, nach unten hin, gerät das lichte Grau dunkler und dunkler bis zu einem tiefen Schwarz.
Die Gischtschlieren um die Felsen herum sehen aus wie rätselhafte, ins Meer geschriebene Zeichen. Und auch die steil aufragenden Felsnadeln selbst – Menhire des Meeres – wirken wie kryptische Symbole. »Les pyramides de Port-Coton, mer sauvage«, nannte Monet eines seiner Bilder von 1886, »Die Felspyramiden von Port-Coton, wildes Meer«. Hier haben Sie das reale Sujet vor Augen, so fantastisch wie das Abbild Monets. Und wieder geht es um zwei Wunderdinge der Bretagne: Licht und Farben. Es scheint hier mehr Licht zu sein als anderswo. Das für uns sichtbare Farbspektrum zwischen Rot und Violett scheint ungleich breiter gefächert, als würde es feiner zerlegt. Wie bei einem fotografischen Set: Auf allen Seiten sind Scheinwerfer und Spiegel aufgebaut, um eine spektakuläre Inszenierung, eine höchstmögliche Intensität zu erzeugen.
Monets Felsnadeln sind der eine, die Landspitze Pointe des Poulains der andere Angelpunkt des Krimigeschehens. Dupin zeigt sich dort sehr vom Lokalkolorit ergriffen:
»Es war unfassbar, wie hier, zwischen den kargen, unwirtlichen Felsen, plötzlich urwaldartig dichtes Grün hervorspross, farnartige Pflanzen, größer als Dupin. Ein irres Grün, das einen Kontrast zu den sich nun immer weiter auffächernden Türkistönen der Lagune bildete, ihrem blendend weißen Sand unter dem Pastellblau des Himmels. Dieser Ort hier gehörte zu den schönsten, die Dupin in der Bretagne gesehen hatte. Überhaupt. Je.«
Bretonische Idylle, Seite 227
Mit diesem hochgelobten Fleckchen Erde hat es seine besondere Bewandtnis für die Insel, denn es steht dort eine Festung, in der einst ein Paradiesvogel wohnte. Die legendäre Schauspielerin Sarah Bernhardt (1844–1923) war es, die sich das damals verfallene Fort als Residenz herrichten ließ und dort die Boheme empfing, während ihr Sohn Maurice die benachbarte Villa des Cinq Parties du Monde bewohnte. Die Reputation des Weltstars Bernhardt reicht so weit, dass das eher unscheinbare Ensemble aus Fort und Villa heute als musealer Espace Sarah Bernhardt dient (www.ccbi.fr/lespace-sarah-bernhardt ). Was immer die Schauspielkunst der Diva angeht, ihre Schönheit, ihren Einsatz für die Soldaten an der Front – Nolwenn beharrt heftig auf einer Kehrseite der Bernhardt, die zwar achtundzwanzig Jahre auf der Belle-Île lebte, aber letztlich Pariserin war:
»Madame Bernhardt fand exotische Tiere todschick, die ›berühmteste Schauspielerin der Welt‹, lächerlich. Auf der Belle-Île hat sie quasi in einem Zoo gewohnt, mit einem Panther, Löwen, Affen, einer Boa, einem Alligator, einem Krokodil. Beim Ausgehen trug sie immer ein Chamäleon auf der Schulter und wurde von mehreren Foxterriern begleitet. Stellen Sie sich das mal vor, Ende des neunzehnten Jahrhunderts, als die meisten Menschen ihr ärmliches Dasein als Fischer oder Bauern fristeten. Und dann die Bernhardt mit ihrem Zoo und ihren extravaganten Freunden, Königen, Prinzessinnen, was auch immer.«
Bretonische Idylle, Seite 86
Lassen wir Nolwenn weiterschimpfen und wenden uns in Richtung Meer. Das Smart-Island-Projekt, von dem Riwal seinem Vorgesetzten erzählt, ist keine Fiktion. Vielmehr haben sich Renault, Morbihan Énergies und weitere Partner 2018 formiert, um unter dem Dach einer EU -geförderten Initiative der Insel die Energiewende zu bescheren. Wenn Dupins Mietwagen auf der Belle-Île ein alter Citroën Méhari mit Zwei-Zylinder-Boxermotor ist, dann steht das für eine gewisse Weltfremdheit, aber auch für Dupins Hang zum Citroën. Nolwenn betrachtet die Marke als bretonisch, aber Firmengründer André Citroën stammte aus Paris, baute dort ab 1919 sein Unternehmen auf und eröffnete erst 1961 ein großes Werk in einem Vorort von Rennes. Nun soll gemäß Renault- Wunsch die insulare Zukunft der Elektromobilität gehören. Solarenergie von den Dächern öffentlicher Gebäude, lokale Speicherung und intelligentes Laden zählen zum Konzept. Die Pläne des Staates umfassen darüber hinaus einen schwimmenden Windpark. Floating Offshore Wind heißt das im Jargon und wird sich von Sarahs Paradies aus in Richtung der Insel Groix erstrecken – nur um Pionier für weitere solcher Parks in der Bretagne zu sein. Allemal würde genügend Strom abfallen, um die Ferienhäuser der Belle-Île preiswert beheizen und die bisher aus Kostengründen eng gefasste Urlaubssaison ausdehnen zu können.
Ein Klacks von kaum 4 km ist es nun nach Sauzon: Das Städtchen ist ein heiteres Gewimmel aus Tupfern in kräftigem Ocker, Rosa, einem gedeckten Rot, einem tiefen Gelb, alles übertönt vom Weiß der Fassaden. Die adretten Häuser folgen wie in Le Palais dem Verlauf des Flussbetts, alles befindet sich direkt am Wasser. Ohne Zweifel würde Sauzon jeden Wettbewerb um die Auszeichnung »Das schönste Hafenstädtchen« für sich entscheiden. Und das, ohne dabei zu pittoresk zu sein, ohne arrangiert zu wirken. Es ist Kommissar Dupins liebstes Städtchen der Insel. Und Riwal teilt die Meinung, liegt doch das Haus seiner Schwester, das er in den Ferien und an Wochenenden nutzt, nicht weit entfernt.
Der Ort ist schnell durchschritten, gegenüber der Kirche St-Nicolas fällt eine stattliche Linde auf, die einer Bar ihren Namen verleiht: Le Tilleul. Machen wir es wie Dupin, der zwei petits cafés und zwei Croissants bestellt und von der Terrasse den Blick auf Bucht und Hafen genießt. Brot und Kuchen im Tilleul sind hausgemacht, das wechselnde Tagesgericht ist stets sehr preiswert. Doch für das Abendessen sieht der Kommissar eine andere Adresse vor: das Restaurant du Phare.
Bei rechtzeitiger Reservierung gelingt es, im Restaurant du Phare einen Tisch direkt auf dem Quai im Hafen von Sauzon zu erhalten (www.hotelduphare-belle-ile.fr ). Eine ebenfalls traumhafte Alternative ist die zweite Terrasse in der oberen Etage. Vor Ihnen erhebt sich der Leuchtturm, der in jedem Bretagne-Bildband glänzen würde. Strahlend weiß, 8 m hoch. Oben eine schmiedeeiserne grüne Balustrade. Die hübsche Kuppel und die vertikalen Verstrebungen um das 360-Grad-Glas sind in derselben Farbe gestrichen. Auf der Terrasse sind hübsche Tische großzügig gruppiert, daran gemütliche Stühle mit blau-weiß karierten Kissen. Neben den Tischen Ensembles von großen roten und blauen Boxen mit in der Sonne schimmernden, grünlich-transparenten Fischernetzen und pinken Bojen. Hier wird gearbeitet, ein paar Meter entfernt liegen die Küstenfischerboote. Man hat das Gefühl, auf dem Deck eines Bootes zu sitzen. Empfehlenswert sind der geröstete Ziegenkäse mit Birne und Cidre-Vinaigrette, zudem der Rochenflügel mit Kapern, Petersilie und dem hausgemachten Püree aus Belle-Île-Kartoffeln. Oder das Tatar vom Pollack mit Pata-Negra-Schinken wie auch das Insel-Salzlamm mit gegrillten Auberginen.
Mit Houat und Hoëdic (»Entchen« und »Ente«) besitzt die Belle-Île zwei Trabanteninseln, eine davon, Houat, sucht Dupin per Polizeiboot auf. Für Touristen stehen Fährverbindungen bereit, mit Navix vom Festland aus (www.navix.fr ), mit der Compagnie du Golfe auch von der Belle-Île (www.compagnie-du-golfe.fr ). Je eine Festung ist auf den Inselchen zu sehen, dazu wilde Zwergrosen und eine endemische Narzissenart. Die Königin von Houat aber heißt Treac’h-ar-Goured, der Riwals ganze Liebe gehört:
»Eine riesige Lagune, sichelförmig, fast zwei Kilometer feinster, strahlend weißer Sand, eine Sandzunge, die sich ins flache Meer streckt. Alle Blau- und Türkistöne, die Sie sich wünschen, Chef, und noch mehr. Nur langsam wird es tiefer. Lupenreine Karibik.«
Bretonische Idylle, Seite 248