4 Einstellungen verstehen

Bevor wir uns mit dem eigentlichen Fotografieren auseinandersetzen können, ist für viele von uns das technische Verständnis der Fotografie eine Hürde, die es zu überwinden gilt. Wir müssen nicht nur wissen, was etwa die Verschlusszeit bewirkt und wofür die Blende da ist, sondern wir müssen auch den Zusammenhang zwischen den einzelnen Parametern verstehen. Hat man diese erste Hürde einmal überwunden, ist der technische Part der Fotografie gar nicht mehr so schwierig.

Unser erstes Ziel ist es, korrekt belichtete Aufnahmen zu machen, die weder verwackelt noch verschwommen sind und die das eigentliche Motiv – den Hund – in den Vordergrund rücken. Das klingt einfach und doch müssen wir dazu ein paar Dinge verstehen und richtig anwenden:

4.1Blende

Die Blende hat einen ganz bedeutenden Einfluss auf unser Bild. Zum einen ist sie ein wichtiger Parameter für die korrekte Belichtung unseres Fotos. Zum anderen steuern wir damit die Schärfentiefe und erreichen so den häufig gewünschten Unschärfeeffekt, der durch eine große Blendenöffnung (kleiner Wert) erreicht wird.

Der Unterschied springt sofort ins Auge: Über die Blende haben wir Einfluss auf die Schärfentiefe. Je weiter die Blende geöffnet ist (also je kleiner der Blendenwert), desto kleiner ist dieser Bereich. In der Hundefotografie arbeitet man meist mit einer solchen weit geöffneten Blende. Zum einen erreichen wir damit die für Bewegungsaufnahmen so wichtigen kürzeren Verschlusszeiten, weil durch eine weite Öffnung mehr Licht auf den Sensor trifft, zum anderen möchten wir den Hund optisch vom Hintergrund trennen – und genau das erreichen wir mit der Unschärfe.

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135 mm f/2,0

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135 mm f/4,5

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135 mm f/13

Bei geringem Abstand zum Hund kann eine weit geöffnete Blende aber auch Probleme verursachen. Unter Umständen liegt dann nur eines der beiden Augen in der Schärfeebene und das andere ist unscharf. Es ist oft Fluch und Segen zugleich und man muss vorsichtig ausprobieren, welche Einstellungen einen schön weichgezeichneten Hintergrund ergeben, das gewünschte Motiv aber noch scharf abbilden. Das richtige Fokussieren (mehr dazu in 4.11) ist dabei besonders wichtig. Liegt der Schärfepunkt nur leicht falsch, kann das bei geringer Schärfentiefe dazu führen, dass der Hund auf dem Foto völlig unscharf ist.

4.2Belichtungszeit

Die Verschluss- oder Belichtungszeit markiert den Zeitraum, in dem der Verschluss geöffnet ist und Licht auf den Sensor trifft. Je länger diese Zeit ist, desto mehr Licht kann auf den Sensor treffen. Aber je länger sie ist, desto wahrscheinlicher ist auch, dass entweder wir das Bild durch unsere unruhige Hand verwackeln oder dass der Hund durch seine Bewegung verwischt. Aus diesem Grund verwenden wir in der Hundefotografie zumeist recht kurze Verschlusszeiten.

Bei Porträts von Hunden müssen die Verschlusszeiten nicht ganz so kurz sein, aber man sollte bedenken, dass Hunde nur in den seltensten Fällen wirklich ganz still sitzenbleiben. Ein guter Richtwert ist eine Belichtungszeit von 1/400 s oder kürzer. Fotografieren wir Hunde in Bewegung, müssen wir zwangsläufig auf Verschlusszeiten von 1/1000 s oder kürzer ausweichen, um die Bewegung des Hundes einzufrieren. Denn verwendet man hier zu lange Belichtungszeiten, zeigt sich ein Wischeffekt. Natürlich lässt dich dieser Effekt auch gezielt kreativ nutzen, in der Regel möchte man aber ein unverwischtes, scharfes Bild des Hundes in Action.

Die Belichtungszeit sollte im optimalen Fall so kurz sein, dass sie verwacklungsfreie Bilder ermöglicht, aber nicht unnötig kurz ist. Nun könnte man meinen, dass man der Einfachheit halber nun einfach immer 1/2000 s oder kürzer für alle Bilder verwendet. Aber so leicht ist es dann doch nicht, denn hier kommen das vorhandene Licht sowie das Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten ins Spiel.

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Aufgrund der Belichtungszeit von 1/250 s zeigt das Bild Bewegungsunschärfe.

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Mit einer Verschlusszeit von 1/1600 s wird nicht nur die Bewegung des Hundes, sondern sogar das spritzende Wasser scharf abgebildet.

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4.3Das Zusammenspiel und der ISO-Wert

Wir müssen nun die beiden Parameter Blende und Verschlusszeit jeweils so aneinander anpassen, dass sie bei der gegebenen Lichtsituation ein korrekt belichtetes Bild ermöglichen. Je weiter wir die Blende schließen, desto länger muss die Verschlusszeit sein und umgekehrt. Je nachdem, ob wir also an einem hellen Mittag oder einem wolkenbehangenen Abend fotografieren, ist es einfacher oder schwieriger, auf die von uns gewünschten und für die Hundefotografie so wichtigen kurzen Verschlusszeiten zu kommen.

Nun gibt es aber noch einen dritten Parameter, den ISO-Wert. Jede Kamera hat einen nativen ISO-Wert, der je nach Modell meist zwischen 50 und 200 liegt und bei dem die Kamera die bestmögliche Bildqualität liefert. Dieser Wert lässt sich anpassen. Für den Fall, dass es zu hell ist und unsere Bilder bei den gewünschten Einstellungen zur Überbelichtung tendieren, können wir ihn weiter reduzieren. Häufiger ist es jedoch der Fall, dass wir den Wert nach oben anpassen müssen, weil wir für die gewünschten Verschlusszeiten trotz weit geöffneter Blende zu wenig Licht zur Verfügung haben. Erhöhen wir den Wert, wird der Kamerasensor sensibler. Einfach gesagt arbeitet er wie ein Restlichtverstärker. Je höher der ISO-Wert, desto mehr Licht steht uns scheinbar zur Verfügung. Dieser Schein trügt aber etwas, da wir hierfür leider einen Verlust der Bildqualität in Kauf nehmen müssen. Das Bild bekommt eine Körnung und wird leicht unscharf – es weist das sogenannte Bildrauschen auf. Es hängt von der Kamera ab, ab welchem Wert dieser Effekt kritisch wird. Die meisten modernen DSLRs und DSLMs erlauben es, einen ISO-Wert von 1600 oder gar 3200 zu nutzen, ohne dass man das Bildrauschen als besonders störend wahrnimmt. Je nachdem, wie stark man die Bilder später verkleinert oder wie viel Mühe man sich bei der Rauschentfernung in der Nachbearbeitung gibt, sind auch höhere Werte möglich. Dennoch sollte man die ISO-Werte immer so niedrig wie möglich halten.

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ISO 200 – Die Kamera liefert mit dem nativen ISO-Wert (hier im Beispiel ISO 200) die beste Bildqualität.

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ISO 6400 – Je nach Verwendungszweck können hohe ISO-Werte deutliches Rauschen erzeugen.

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ISO 12800 – Außerdem nimmt mit steigendem ISO-Wert auch die Schärfe der Aufnahme langsam ab.

4.4Kameraprogramme

Am einfachsten ist es natürlich, wenn man sich auf die Kameraautomatik verlässt und die Kamera alle Einstellungen vornehmen lässt. Sie wählen das Motiv und die Brennweite und die Kamera entscheidet über Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert. Bestimmt werden Sie auf diese Weise ganz gute Ergebnisse erzielen. Aber vielleicht wird es Sie doch irgendwann stören, dass Sie keinerlei Einfluss auf die Bildwirkung haben. Möchten Sie beispielsweise nur den Hund scharf abbilden, aber den Hintergrund in Unschärfe tauchen, wird Ihnen die Kameraautomatik eher im Weg stehen. Gleiches gilt für die Belichtung. Denn gerade bei sehr dunklen oder hellen Hunden kann die Kamera sehr schnell an ihre Grenzen kommen.

Wenn Sie tiefer in die Fotografie einsteigen, müssen Sie aber nicht zwangsläufig alles komplett selbst einstellen. Es gibt sogenannte Halbautomatik-Programme, die einen guten Kompromiss zwischen der Vollautomatik und der komplett manuellen Fotografie darstellen. Hierbei beschränkt sich die Automatik in der Regel wirklich nur auf die Blende oder die Belichtungszeit und alle anderen Parameter können durch den Fotografen festgelegt werden. Einen entscheidenden Vorteil bieten diese Programme bei sich ständig wechselnden Lichtsituationen. Auch wenn die Sonne immer mal wieder kurz hinter Wolken verschwindet und ein paar Sekunden später wieder auftaucht, werden Sie korrekt belichtete Bilder machen, während Sie im manuellen Modus ständig aufs Neue die Einstellungen anpassen müssten.

Im Gegensatz zur Vollautomatik bergen die Halbautomatiken natürlich ein paar kleine Stolperfallen. Es sind gezielte Über- oder Unterbelichtungen und die Wahl des ISO-Werts möglich, was die Gefahr von falsch belichteten Bildern erhöht. Ein sehr niedriger ISO-Wert zum Beispiel, der bei Bildern in der Sonne verwendet wurde, kann bei schlechtem Wetter die Kamera an ihre Grenzen bringen. Sie müssen den ISO-Wert also immer im Blick behalten und unter Umständen den Lichtverhältnissen anpassen. Es kann daher anfangs hilfreich sein, wenn der ISO-Wert auf »automatisch« steht.

Tipp:

Auch wenn Halbautomatiken durchaus ihre Berechtigung haben und viele Profis darauf zurückgreifen, kann es am Anfang hilfreich sein, das Zusammenspiel der verschiedenen Parameter (Blende, Verschlusszeit, ISO) im manuellen Belichtungsmodus kennenzulernen und schließlich richtig zu verinnerlichen.

4.5Zeitautomatik

Mit der Zeitautomatik (auch Blendenvorwahl genannt) wählt man selbst die Blende sowie den ISO-Wert (wenn dieser nicht auf »automatisch« steht) und die Kamera berechnet ausgehend davon die passende Belichtungszeit, um das Bild korrekt zu belichten. Dieser Modus ist dann empfehlenswert, wenn es Ihnen wichtig ist, mit welcher Blende Sie fotografieren – etwa, weil Sie sicherstellen möchten, dass die Schärfentiefe möglichst gering ist, um den Hund schön vom Hintergrund freizustellen.

Generell eignet sich dieser Modus für die Hundefotografie sehr gut. Besonders bei Actionaufnahmen sollten Sie jedoch immer die von der Kamera berechnete Verschlusszeit im Blick behalten. Bewegt sich die Verschlusszeit bei 1/800 s oder länger, sollten Sie den ISO-Wert nach oben korrigieren.

4.6Blendenautomatik

Bei der Blendenautomatik (auch Zeitvorwahl genannt) geben Sie der Kamera die Belichtungszeit vor und diese wählt die passende Blende für eine korrekte Belichtung. Grundsätzlich können Sie also hier für ein Actionbild einfach eine Belichtungszeit von 1/1000 s einstellen und müssen sich dann keine Sorgen um verwackelte oder verwischte Bilder machen. Leider haben Sie damit aber auch keine Kontrolle über die Schärfentiefe, weil die Kamera bei viel Licht unter Umständen eine sehr kleine Blende (großer Blendenwert) verwendet und dann nicht nur der Hund, sondern auch alles im Hintergrund scharf abgebildet wird. Aus diesem Grund ist die Blendenautomatik in der Hundefotografie auch nicht die erste Wahl.

4.7Manuelle Aufnahmen

Bei der manuellen Belichtungssteuerung legen Sie alle Parameter selbst fest. Die Kamera wird diese Werte verwenden, bis Sie etwas anderes einstellen. Doch keine Sorge – Sie müssen dabei die Werte nicht erraten: Ihre DSLR-Kamera wird Ihnen mit der Lichtwaage (im Sucher oder Display) anzeigen, ob Sie korrekt belichten oder über- oder unterbelichten werden. Ihre spiegellose Kamera kann sogar noch mehr. Sie zeigt Ihnen ausgehend von den eingestellten Werten das Bild im Sucher bereits so, wie es fotografiert aussehen würde. So stellen Sie sofort fest, ob das Bild gerade viel zu hell oder zu dunkel ist. Beim Korrigieren der Werte werden Sie live Zeuge, wie das Bild sich verändert, und können genau dort stoppen, wo Ihrer Meinung nach das Bild ideal belichtet ist.

Sollten Sie direkt ins kalte Wasser springen und als Anfänger mit dieser Steuerung beginnen, werden Sie vermutlich sehr viel mehr Ausschuss als bei den anderen Programmen produzieren. Aber der große Vorteil ist, dass Sie sich intensiv mit Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert auseinandersetzen müssen. So wird es Ihnen bald leichtfallen, sich die Zusammenhänge einzuprägen und auch umzusetzen.

4.8Weißabgleich

Es ist nicht einfach, die Farben beim Fotografieren richtig einzufangen. Das Licht ist nicht nur je nach Aufnahmezeit, Ort und Wetter verschieden hell, sondern hat auch je nach Situation eine andere Farbtemperatur. Die Kamera benötigt einen Referenzpunkt, um von diesem aus die Farben korrekt wiedergeben zu können. Dafür wird die Farbe Weiß verwendet, daher auch der Name »Weißabgleich«.

Die Farbwiedergabe kann über den Weißabgleich in der Kamera gesteuert werden. Damit lässt sich ein Bild bewusst wärmer oder auch kälter darstellen, was die Bildwirkung komplett verändern kann.

Die meisten Kameras bieten verschiedene Voreinstellungen zu den Lichtsituationen an. Sie können einstellen, ob die Sonne scheint, es bewölkt ist oder Sie gerade bei Kunstlicht fotografieren. Sie können den Weißabgleich mithilfe einer Graukarte auch selbst einstellen. Allerdings halte ich das für die Hundefotografie, die draußen unter sich stetig ändernden Lichtverhältnissen stattfindet, nicht für sinnvoll. Ich mache mir die Sache mit dem Weißabgleich einfach und wähle hierfür in meiner Kamera die Einstellung »automatisch«. Dadurch bestimmt die Kamera den Weißabgleich je nach Lichtsituation selbst. Und in den meisten Fällen ist das Ergebnis auch wirklich gut. Da ich aber ohnehin in RAW aufnehme, kann ich beim Entwickeln der Fotos den Weißabgleich noch beliebig anpassen, falls die Kamera doch daneben lag – oder ich kann mit dem Weißabgleich noch etwas an der Bildstimmung feilen, wenn ich das Bild eher warm oder kühl haben möchte.

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Der Weißabgleich hat einen bedeutenden Einfluss auf die Bildwirkung. Zum Vergleich hier die zwei Extreme: links ist er etwas zu kühl, rechts etwas zu warm.

4.9JPG oder RAW?

Bei fast allen Kameras können Sie wählen, ob die Aufnahmen als JPG oder RAW gespeichert werden. Während Fotos als JPG deutlich weniger Speicherplatz benötigen und sofort auf fast allen Geräten dargestellt werden können, muss eine RAW-Datei zuerst in einem RAW-Konverter entwickelt und anschließend als JPG abgespeichert werden. Der Vorteil von RAW-Dateien liegt darin, dass deutlich mehr Bildinformationen vorhanden sind und man dadurch mehr Möglichkeiten in der Nachbearbeitung hat. So können beispielsweise Bereiche im Bild, die über- oder unterbelichtet sind, in der Nachbearbeitung bei einer RAW-Datei bis zu einem gewissen Punkt wiederhergestellt werden.

Überlegen Sie sich, was Sie mit Ihren Fotos machen möchten. Wenn Sie ohnehin nicht viel bearbeiten und die Fotos lieber schnell mit anderen teilen möchten, ist JPG die richtige Wahl. Legen Sie jedoch Wert auf bestmögliche Qualität und haben Sie Spaß an der Entwicklung und Bearbeitung Ihrer Fotos, dann nehmen Sie Ihre Fotos am besten in RAW auf. Eine sehr bequeme Lösung ist es auch, die Aufnahmen sowohl als RAW als auch als JPG zu speichern, sofern Ihre Kamera dies kann. So sind Sie für beide Fälle gewappnet und haben auch immer die RAW-Datei auf der Festplatte, wenn Sie ein Bild später einmal aufwendiger bearbeiten möchten.

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JPG: die Kamera hat alle Entwicklungsschritte selbst vorgenommen.

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RAW: Das Foto ist im Rohformat und wirkt daher etwas flau.

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Entwickeltes RAW: Parameter wie Weißabgleich, Kontrast und Anpassungen der Farben wurden vom Fotografen vorgenommen.

4.10Belichtungsmessung

Die meisten Kameras bieten Ihnen unterschiedliche Messmethoden an, um die korrekte Belichtung zu bestimmen. Diese unterscheiden sich in der Gewichtung der Bildbereiche.

Tipp:

Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Belichtungsmessung an die Lichtsituation bzw. die Fellfarbe des Hundes anzupassen. Dennoch wird es oft erforderlich sein, Testaufnahmen zu machen und ausgehend davon die Belichtung über die Belichtungskorrektur leicht anzupassen.

4.11Fokussieren

Ein richtig sitzender Fokus ist für gelungene Hundefotos ganz entscheidend. Stellen Sie sich vor, Sie haben den perfekten Moment festhalten können, schauen sich aber dann das Foto an und merken, die Kamera hat statt auf den Hund auf den Hintergrund fokussiert.

Überlässt man die Fokussierung der Kamera, gleicht das Ergebnis einem Überraschungsei. Mal bekommt man das, was man sich wünscht, und manchmal etwas völlig anderes. Wenn Sie also sicherstellen möchten, dass die Kamera wirklich auf den Hund fokussiert, sollten Sie sich von der Autofokus-Automatik abwenden. Das bedeutet aber keinesfalls, dass Sie manuell scharfstellen müssen. Aktuelle Kameras verfügen meist über ganz hervorragende Autofokusmodule, die Sie nur für Ihre Zwecke konfigurieren müssen.

Einzelautofokus oder kontinuierlicher Autofokus?

Eine ganz grundlegende Einstellung besteht darin, der Kamera mitzuteilen, welche Art von Motiv Sie fotografieren. Handelt es sich um ein statisches Motiv, ist der Einzelautofokus (AF-S) die richtige Wahl. In diesem Modus fokussieren Sie mit halbgedrücktem Auslöser auf das Motiv und die Kamera speichert den Schärfepunkt, bis Sie den Auslöser betätigen. Selbst bei Porträtaufnahmen kann dies jedoch zu Fehlfokussierungen führen, weil viele Hunde nicht völlig still sitzenbleiben. Schon leichte Bewegungen des Kopfs können besonders bei offener Blende dazu führen, dass die Schärfeebene zu weit vorn oder hinten liegt und die Augen daher nicht ganz scharf dargestellt werden.

Es gibt aber noch einen anderen Modus, der sich für bewegte Motive eignet, die sich auf die Kamera zu oder von ihr wegbewegen. Beim kontinuierlichen Autofokus (AF-C, auch AI Servo) führt die Kamera den Fokus bei halbgedrücktem Auslöser permanent nach, bis Sie den Auslöser betätigen. Dieser Modus ist nicht nur für Actionaufnahmen geeignet, sondern lässt sich auch bei Porträts verwenden. Sie sind also gut beraten, wenn Sie diesen Modus für die Hundefotografie immer in Verwendung haben.

Tipp:

Bei vielen Kameras kann man sich den Fokuspunkt auf den Bildern im Ansichtsmodus einblenden lassen. Das ist bei Actionaufnahmen oft sehr hilfreich. So können Sie sich selbst kontrollieren und schauen, ob Sie den Fokus korrekt gesetzt hatten oder ob Sie das noch verbessern sollten.

Messfelder

Je nach Modell verfügt Ihre Kamera über eine bestimme Anzahl an Fokusmessfeldern. Sie können über die Pfeiltasten, die Wippe oder einen Joystick auf der Rückseite der Kamera auswählen, welches Fokusfeld aktiv ist. Richten Sie dieses Fokusfeld immer möglichst auf die Augen des Hundes. Ist der Hund in Bewegung, dann reicht es aus, wenn Sie zumindest den Kopf mittels des Messfelds fokussieren. Im Menü können Sie meist einstellen, welche Größe die Fokusfelder haben und wie viele Fokusfelder aktiv sein sollen.

Ob Sie mehrere Fokusfelder aktivieren, das automatische Tracking Ihrer Kamera verwenden oder sich auf ein Fokusfeld manuell festlegen, ist auch ein Stück weit eine Frage der eigenen Präferenz. Probieren Sie verschiedene Einstellungen aus und schauen Sie, mit welchen Sie die besten Ergebnisse erzielen. Ich persönlich habe gute Erfahrung mit einem einzelnen Fokusfeld gemacht, das ich aktiv selbst setze. Das setzt zwar voraus, dass ich das Feld verschiebe, sobald sich die Positionierung des Hundes im Bildausschnitt verändert. So kann ich aber sicherstellen, dass ich die Schärfe immer auf den Augen bzw. dem Kopf habe.

Tipp:

Achten Sie darauf, dass Sie nicht immer das mittlere Fokusfeld wählen, damit Sie eine spannendere Bildkomposition erreichen.