Ein König für Berlin
Mit der Krönung des Kurfürsten Friedrich III. 1701 zum König Friedrich I. wurde Berlin königliche Residenzstadt. Als Kurfürst und König ahmte Friedrich die Hofkultur des Sonnenkönigs Ludwig XIV. nach. Er förderte die Künste und Wissenschaften, ließ für seine Frau Schloss Charlottenburg(→ S. 202) errichten, für sich durch Andreas Schlüter das städtische Schloss um- und die Stadt selbst zu einer prächtigen barocken Residenzstadt ausbauen. Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm I., der 1713 den Thron bestieg, verabscheute all den Prunk und Pomp. Er lenkte sein Augenmerk aufs Militär, machte Berlin zur Garnisonsstadt und ging als Soldatenkönig in die Geschichte ein. Er leistete sich auch ein Regiment, und zwar das der sog. „langen Kerle“ - Soldaten von über 6 Fuß Größe (ca. 1,90 m), darunter viele Iren und Schweden. Unter Friedrich Wilhelm I. wurde aber auch die Schulpflicht eingeführt, zudem kamen böhmische Glaubensflüchtlinge nach Berlin.