Friedrich II., auch „Friedrich der Große“ und später „Der Alte Fritz“ genannt (Regierungszeit 1740-1786), hegte hingegen wieder Interesse für Kunst und Wissenschaften. Er korrespondierte mit Voltaire, komponierte und musizierte auf der Querflöte, fertigte u. a. den Entwurf zu seinem Sommersitz Sanssouci (Potsdam) an, ließ die Straße Unter den Linden zum Prachtboulevard ausbauen, das Opernhaus, die St.-Hedwigs-Kathedrale und die Alte Bibliothek errichten, schaffte die Folter ab, führte die Kartoffel ein, war bekannt für seine Tafelrunden, aß - wann immer möglich - Kirschen, raubte nebenbei Schlesien und bestätigte seine Toleranz gegenüber religiösen Minderheiten mit dem bekannten Ausspruch: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“, was den Zuzug weiterhin förderte. Unter Friedrich II. entwickelte sich Berlin zu einem Zentrum der Aufklärung, deren führende Köpfe Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn waren. Am Ende der Regierungszeit Friedrichs II. hatte Berlin bereits rund 147.000 Einwohner. Von den Ideen der Aufklärung und der Religionsfreiheit war sein Nachfolger und Neffe Friedrich Wilhelm II. nicht sonderlich angetan - er liebte die Musik und die Frauen. Seine Regierungszeit steht für Günstlingswirtschaft, Korruption und Sittenlosigkeit. In seine Ära fällt aber auch der Beginn der Industrialisierung Berlins.