Sehenswertes

Schloss, Palast und Humboldtforum - oder einfach nur: Baustelle
Südlich der Karl-Liebknecht-Straße, fast über die gesamte Breite des Areals zwischen Spree und Spreekanal, erstreckte sich einst das mächtige Berliner Schloss, Preußenprunk par excellence. Das Schloss war aus einer Burg hervorgegangen, am Ende seiner 500-jährigen Geschichte zählte es 700 Zimmer und Säle. Die Kriegsruine ließ Walter Ulbricht 1950 sprengen und einebnen - an ihrer Stelle breitete sich nun der Marx-Engels-Platz aus, auf dem die großen Aufmärsche der jungen DDR stattfanden. In Formationen aus unendlich vielen Kolonnen defilierte eine Dreiviertelmillion Menschen in unendlich langen fünf Stunden an den Staatsoberhäuptern vorbei - die Teilnahme war für alle eine lästige Pflicht. Zwischen 1974 und 1976 wurde zur Spree hin der Palast der Republik erbaut. Neben viel zu viel Asbest (was u. a. sein Schicksal nach der Wende besiegelte) gab es darin den Plenarsaal der DDR-Volkskammer und für das Volk Cafés, Restaurants, Wein- und Bierstuben, eine Milchbar, Jugendtreffs, eine Gepäckaufbewahrung (30 Ostpfennig) u. v. m. Zwischen 2006 und 2008 wurde der Palast abgerissen. Die über 100.000 t Stahl stecken heute im VW Golf und im höchsten Gebäude der Welt in Dubai, worauf die BILD titelte: „Der Burj Chalifa ist ein Ossi.“ Bis auf Weiteres ist das Areal eine einzige Baustelle. Der vom Bundestag beschlossene - aber heftigst umstrittene - Wiederaufbau des Schlosses soll 2014 beginnen, zuvor wird hier noch der Abschnitt der U-Bahn-Linie 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor realisiert. Den Architekturwettbewerb um den Wiederaufbau gewann Franco Stella. Der Plan für das neue Schloss sieht vor, dass es zum Lustgarten hin eine pseudobarocke Fassade erhält, zur Spree hin eine moderne. Das Schloss wird das Humboldtforum beherbergen, einen Ort der Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für asiatische Kunst sollen aus Dahlem (→ S. 282) hierher verlegt werden, dazu die Sammlungen der Humboldtuniversität und die Medienangebote der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Eine Agora soll als verbindendes Element wirken - ganz im Sinne der Idee von Gottfried Wilhelm Leibniz von einem umfassenden Wissenschaftstheater. Darüber, wie alles im Detail aussehen soll, wird noch diskutiert. Die Eröffnung des Humboldtforums ist für 2019 geplant, Bauherr ist die Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum (www.sbs-humboldtforum.de). Wissenswertes zu den Planungen erfahren Sie auch in der Humboldt-Box (→ S. 127), auf www.humboldt-box.com sowie auf www.berliner-schloss.de.
Brandenburger Tor: Zwischen 1788 und 1791 wurde das 65,5 m breite Tor von Carl Gotthard Langhans in Anlehnung an die Propyläen der Athener Akropolis erbaut. Und in Anlehnung an das Mausoleum von Halikarnassos (heute Bodrum/Türkei), eines der sieben Weltwunder der Antike, setzte man eine Quadriga mit der Friedensgöttin Eirene obenauf, ein Werk von Johann Gottfried Schadow. 1806 wurde die Göttin von Napoleon geraubt, 1814 eroberte man sie zurück, fortan tat sie Dienst als Siegesgöttin Viktoria. Bis zum Ende der Kaiserzeit war die breitere mittlere Durchfahrt für das gemeine Volk tabu, nach dem Mauerbau für jedermann - das Tor stand nun im Niemandsland. Im südlichen Torhaus befindet sich heute eine Touristeninformation, im nördlichen der „Raum der Stille“, dessen Vorbild der Meditationsraum im Gebäude der Vereinten Nationen in New York ist. Historische Aufnahmen vom Brandenburger Tor schmücken den gleichnamigen U-Bahnhof, der eleganteste Berlins (Zugang auf Höhe des Hotels Adlon).
s16.gif+u16.gif Brandenburger Tor.
Max-Liebermann-Haus: Von Josef Paul Kleihues in Anlehnung an den Vorgängerbau wiedererrichtet, beherbergt es heute die Stiftung Brandenburger Tor, die darin temporäre Ausstellungen zeigt.
Pariser Platz 7, s16.gif+u16.gif Brandenburger Tor. Mo u. Mi-Fr 10-18 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr. Eintrittspreise ausstellungsabhängig. www.stiftung.brandenburgertor.de.
Akademie der Künste: In dem von Behnisch & Partner projektierten Gebäude finden Lesungen, Filmvorführungen und spannende Ausstellungen statt. Eine Dependance der Akademie befindet sich in Tiergarten (→ S. 183).
Pariser Platz 4, s16.gif+u16.gif Brandenburger Tor. Tägl. 10-22 Uhr, Ausstellungen tägl. (außer Mo) 11-19 Uhr. Eintrittspreis ausstellungsabhängig. www.adk.de.
Madame Tussauds: Im Wachsfigurenkabinett mit ca. 85 Prominenten kann man sich u. a. bei Stefan Raab aufs Sofa setzen oder zu Günther Jauch an den Fragetisch - kein Casting nötig!
Unter den Linden 4, s16.gif+u16.gif Brandenburger Tor. Tägl. 10-19 Uhr. Eintritt 21 €, Kinder 16 €. www.madametussauds.com/Berlin.
KunstHalle der Deutschen Bank: In vier Ausstellungen pro Jahr wird hier hochkarätige internationale wie nationale Kunst gezeigt, schwerpunktmäßig aus der eigenen Sammlung.
Unter den Linden 13-15, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße. Tägl. 10-20 Uhr, kostenlose Führungen stets um 18 Uhr. Di-So 4 €, erm. 3 €, Mo freier Eintritt. www.deutsche-bank-kunsthalle.de.
Humboldt-Universität: Der Gebäudetrakt mit Ehrenhof wurde als Palais für Prinz Heinrich Mitte des 18. Jh. erbaut. 1810 zog die von Wilhelm von Humboldt gegründete Berliner Universität ein, die seit 1949 dessen Namen trägt. 29 Nobelpreisträger waren im Laufe der Zeit mit der Universität wissenschaftlich verbunden. Rund 36.000 Studenten sind heute an der HU eingeschrieben.
Unter den Linden 6, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße. www.hu-berlin.de.
St.-Hedwigs-Kathedrale: Der schlichte Rundbau mit Tempelportikus ist zugleich die Bischofskirche der Erzdiözese Berlin. Für deren Entwurf stand wie so oft das Pantheon in Rom Pate. Baubeginn war 1747; 1773 mussten die Arbeiten wegen Geldmangel provisorisch abgeschlossen werden. Erst 1886 wurden sie wieder aufgenommen, ein Jahr später war das Bauwerk vollendet. 1943 wurde es zerstört und zwischen 1952 und 1963 wiederaufgebaut. Seitdem herrscht zwischen der klassizistischen Fassade und dem nüchternen Innern ein gewisser Widerspruch. Die Raumaufteilung in Ober- und Unterkirche ist eigenwillig. Letztere hat acht Kapellen, in einer davon ist eine kleine Sammlung liturgischer Geräte und Paramente untergebraucht.
Behrenstr. 39, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. u16.gif Französische Straße. Mo-Mi u. Fr/Sa 10-17 Uhr, Do 11-17 Uhr, So 13-17 Uhr. Informationen zu Gottesdiensten, Chor-, Orgel- oder Musikabenden unter www.hedwigs-kathedrale.de.
Staatsoper Unter den Linden: Die ehemalige „Königliche Hofoper“ ließ Friedrich II. von dem ihm nahestehenden Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff in der ersten Hälfte des 18. Jh. erbauen und am 7. Dezember 1742 mit Carl Heinrich Grauns Cleopatra e Cesare festlich eröffnen. Zweimal musste das Haus wieder aufgebaut werden, das erste Mal nach einem Brand 1844, das zweite Mal kann man sich denken. Momentan wird es nur grundsaniert und dabei das Raumvolumen durch die Anhebung der Saaldecke zum Zweck einer besseren Akustik vergrößert. Ab Herbst 2015 soll hier mit Uraufführungen wieder Operngeschichte geschrieben werden. Bis dahin residiert die Staatsoper im Schillertheater (→ S. 64).
Unter den Linden 7, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße. www.staatsoper-berlin.de.
Der Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums
Neue Wache: Der massive Kubus mit offener Säulenhalle wurde zwischen 1816 und 1818 erbaut und gilt als eines der Meisterwerke Schinkels. 100 Jahre später verlor das Bauwerk seine Funktion als Wachstube und Arrestlokal, behielt aber seinen Namen bei und wurde zur Gedenkstätte in vier deutschen Staaten: zur „Gedächtnisstätte für die Gefallenen des Weltkrieges“ in der Weimarer Zeit, zum „Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges“ unter Hitler, zum „Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus“ nach dem Wiederaufbau in der DDR und zur „Gedenkstätte für die Opfer der Kriege und Gewaltherrschaft“ unter Kohl. An die Opfer erinnert heute einzig und allein die Käthe-Kollwitz-Skulptur Mutter mit totem Sohn.
Unter den Linden 4, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße. Tägl. 10-18 Uhr. Eintritt frei.
Deutsches Historisches Museum: Es besteht aus zwei Gebäuden: dem Zeughaus, zugleich das älteste Gebäude des Boulevards Unter den Linden (1695 Grundsteinlegung, Bauzeit 35 Jahre, Wiederaufbau 1948-1965), und dem rückwärtigen Pei-Bau (2004). Letzteren entwarf Stararchitekt Ieoh Ming Pei, ein Schüler von Gropius und Breuer. Pei gilt als „Meister des Lichts“ und „Magier des Raumes“, ein Hingucker ist das Glasfoyer, aus dessen geschwungener Fassade sich ein gläserner Treppenturm entwickelt. Der alte Teil beherbergt die sehenswerte Dauerausstellung „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“ (bis 1994; rund 8000 Exponate), der Neubau dient temporären Ausstellungen. Peis Idee war es auch, den Hof des Zeughauses mit einer Glas-Stahl-Konstruktion zu überdachen. Heute befinden sich hier 22 Masken sterbender Krieger von Andreas Schlüter, die zu den bedeutendsten Werken europäischer Barockkultur zählen. Schlüter selbst wirkte auch als Architekt des Zeughauses mit. Am 21. März 1943, als Haus und Hof Schauplatz einer Ausstellung russischer Beutewaffen waren, scheiterte hier das Selbstmordattentat des Freiherrn von Gersdorff auf Hitler. Gersdorff, der am Körper einen Sprengsatz trug, hatte bei Ankunft Hitlers den auf zehn Minuten eingestellten Zeitzünder aktiviert. Doch Hitler blieb nur zwei Minuten. Gersdorff gelang es in der Toilette des Hauses gerade noch, den Sprengsatz zu entschärfen.
Unter den Linden 2, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Tägl. 10-18 Uhr. Tageskarte für alle Ausstellungen 8 €, erm. 4 €. www.dhm.de.
Humboldt-Box: Sie ist das temporäre Schaufenster aller Pläne, die für das Humboldtforum existieren (→ Kasten, S. 124/125). Dazu zeigt der Förderverein Wiederaufbau Schloss ein Stadtmodell der historischen Mitte Berlins. Von der Aussichtsterrasse mit Restaurant (nicht billig) kann man die Bauarbeiten am Schloss verfolgen.
Schlossplatz 5, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Tägl. 10-18 Uhr, April-Okt. bis 20 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2,50 €. www.humboldt-box.com.
Bequemer ans Ziel: Entlang der Karl-Liebknecht-Straße und des Boulevards Unter den Linden fahren von s16.gif+u16.gif Alexanderplatz die Busse 100, 200 und TXL.
Berliner Dom: Der protestantische Dom, 1905 eingeweiht, folgte dem Motto der Hohenzollern: Bitte größer und pompöser! Die alte Domkirche, die zuvor hier stand, hatte dafür weichen müssen. Der wilhelminische Prunkbau im Stil der barock beeinflussten Hochrenaissance wird von vier Ecktürmen flankiert. Im Krieg wurde der Dom von Bomben getroffen, durch die Kuppel, die sich einst 114 m (heute 70 m) über das Straßenniveau erhob, flogen Tauben. 1975 begann man mit dem Wiederaufbau (samt Abriss der anschließenden Denkmalskirche). 2002 wurde das letzte Kuppelmosaik feierlich enthüllt - die aufwendige Restaurierungsgeschichte ist u. a. ein Thema der Domführungen und macht diese äußerst spannend. In der Hohenzollerngruft ruhen Könige und viele Kinder, aber keine Kaiser. Lohnenswert ist der Kuppelrundgang (267 Stufen sind es hinauf) mit tollem Blick über die Stadt und in schicke Wohnungen. Im Dom finden zudem immer wieder Orgelkonzerte statt, für den grandiosen Klang sorgen dabei die 7269 Pfeifen der Sauerorgel.
Am Lustgarten, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. April-Sept. Mo-Sa 9-20 Uhr, So 12-20 Uhr, im Winter nur bis 19 Uhr. 7 €, erm. 4 €, berechtigt zur Teilnahme an einer kurzen Führung (Mo-Sa 10.15-15.30 Uhr ca. stündl., So nur 12-14 Uhr). Infos zu Konzerten und Gottesdiensten unter www.berliner-dom.de.
Altes Museum: Der Ausstellungstempel widmet sich ganz der klassischen Antike und präsentiert archäologische Kleinfunde und Skulpturen der Griechen (EG), Römer und Etrusker (OG). Der Bau entstand nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels zwischen 1823 und 1830. Vor der Grundsteinlegung hatte man mehrere Tausend Holzpfähle in den sumpfigen Boden gerammt, um ein späteres Absinken des Gebäudes zu verhindern. Für die zentrale Rotunde mit Kassettendecke und Galeriering stand das Pantheon in Rom Pate. Den Mittelpunkt der Rotunde sollte eigentlich eine Granitschale schmücken. Doch die war zu groß und zu schwer geworden, so ließ man sie vor dem Museum stehen. Die Exponate der Ausstellung rund um die Rotunde sind thematisch und ästhetisch arrangiert. Neben Büsten von Kaisern und Knaben, bebilderten Trinkschalen, zierlichen Tonstatuetten, steinernen Sarkophagen u. v. m. überraschen eine Münzsammlung unter einem blauen Himmelszelt, eine Schatzkammer voller Goldschmuck und ein kleiner „Garten der Lüste“.
Museumsinsel - Tempel der Künste
Das größte Museumsensemble der Welt ist zugleich Deutschlands beliebtestes Eiland: Rund 2,5 Mio. Besucher zählt es jährlich - Sylt oder Rügen können von solchen Gästezahlen nur träumen. Auf der knapp 1 km2 umfassenden Insel stehen bislang fünf Museen, die Kunst und Kultur aus 6000 Jahren Menschheitsgeschichte präsentieren. Das erste Museum öffnete 1830 zum Geburtstag des kunstsinnigen Königs Friedrich Wilhelm III. seine Pforten - was die Franzosen mit dem Louvre und die Engländer mit dem British Museum schon längst hatten, wollten die Preußen nun auch. Das letzte Museum, das Pergamonmuseum, kam exakt 100 Jahre später hinzu. Der Krieg brachte nicht nur die Verwüstung der Häuser, sondern auch - obwohl viele Exponate in Flakbunker ausgelagert wurden - einen enormen Verlust an Kunstschätzen und Arbeit für Generationen von Restauratoren. Nach der Wiedervereinigung wurde ein Masterplan erstellt, der die Zusammenführung der archäologischen Sammlungen der verschiedenen staatlichen Berliner Museen aus Ost und West vorsah, dazu die Restaurierung der Kriegsschäden, eine Modernisierung der Gebäude und eine Neuordnung der Infrastruktur vor Ort: Die sog. „Archäologische Promenade“ soll einmal alle Häuser miteinander verbinden. Zum federführenden Architekturbüro wurde für viele Vorhaben David Chipperfield Architects. Bereits saniert und wiedereröffnet sind die Alte Nationalgalerie (Kosten 74 Mio. Euro), das Bode-Museum (165 Mio. Euro) und das Neue Museum (200 Mio. Euro). Die Arbeiten am Pergamonmuseum begannen 2012, werden voraussichtlich 14 Jahre dauern und 384 Mio. Euro verschlingen. Das Alte Museum ließ die DDR zwischen 1951 und 1966 wiederaufbauen. Wann dieses Haus eine umfassende Sanierung erhält, ist noch nicht entschieden. Ein ganz neuer Bau wird die James-Simon-Galerie, das Portal zum Kosmos der Künste. Die Grundsteinlegung fand im Sommer 2011 statt, Ende 2017 soll das neue Entree zu den Museen fertig sein (anfangs veranschlagte Kosten 73 Mio. Euro).
Tipp: Egal für welches Museum Sie sich entscheiden - gönnen Sie sich einen Audioguide, um im Tohuwabohu der Künste nicht den Überblick zu verlieren. Wollen Sie alle hier beschriebenen Museen besichtigen, so können Sie mit der Bereichskarte Museumsinsel Geld sparen. Sie kostet 18 € (erm. 9 €) und gilt für alle Museen auf der Insel, jedoch nur für einen Tag. Falls Sie keine der Ausstellungen besuchen möchten, so lohnt dennoch ein Blick in das Foyer des Bode-Museums - kostenlos.
Am Lustgarten, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Mo geschl. 10 €, erm. 5 €. Bereichskarte Museumsinsel → Kasten unten. www.smb.museum.
Alte Nationalgalerie: Mit dem Bau der Neuen Nationalgalerie 1968 nahe dem Potsdamer Platz (→ S. 185) wurde die hiesige zur „Alten“, auch wenn die offizielle Umbenennung erst nach der Wende erfolgte. Der Kunsttempel, der wie kein anderer erhaben auf einem Sockel thront, geht auf eine Skizze Friedrich Wilhelms IV. zurück; mehrere Architekten plagten sich im Anschluss mit deren Umsetzung. 1876 wurde das Bauwerk eingeweiht. Heute zeigt die Alte Nationalgalerie Höhepunkte der Malerei aus der Zeit zwischen Französischer Revolution und 1. Weltkrieg oder anders gesagt: zwischen Klassizismus und Sezession. Die umfangreiche Epochensammlung umfasst Werke u. a. von Caspar David Friedrich, Menzel, Manet, Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Liebermann, Beckmann u. v. m. Zusätzliche Bonbons sind Plastiken von Johann Gottfried Schadow und Auguste Rodin. Ein Werk mit großem Berlinbezug stellt Franz Krügers Biedermeiergemälde Parade auf dem Opernplatz 1822 dar - in der feinen Gesellschaft des Publikums befindet sich auch Alexander von Humboldt.
Altes Museum
Bodestr. 1-3, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Mo geschl. 10 €, erm. 5 €. Bereichskarte Museumsinsel → S. Kasten links. www.smb.museum.
Neues Museum: Es ist eine architektonische Perle, nicht zuletzt aufgrund seiner traurigen Geschichte. Zwischen 1843 und 1855 wurde das Neue Museum als Erweiterung des Alten Museums nach Plänen des Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler im Stil des späten Klassizismus und Historismus erbaut. Hundert Jahre später fiel es dem Bombenhagel zum Opfer. Aus der Kriegsruine wuchsen schon Bäume, als in den 1980er-Jahren eine erste Notsicherung folgte. Den Wiederaufbau (2003-2009) besorgte David Chipperfield. Wo es möglich war, wurde die Originalsubstanz bewahrt, wurden verblasste Wandmalereien behutsam konserviert. Wo nicht, tritt Chipperfields klare Formensprache hervor, die Kriegsnarben verwischte er nicht. Im Neuen Museum zeigt heute das Ägyptische Museum Statuen, Reliefs, Mumienmasken, seine Papyrussammlung u. v. m. Highlights sind der Berliner Grüne Kopf - wegen seiner Gesichtsfarbe so genannt -, dazu das Porträt der Königin Teje und v. a. die 3300 Jahre alte Büste der Nofretete, einer der bekanntesten Kunstschätze des alten Ägyptens, aufbewahrt in einem eigenen Kuppelsaal. Letztere stand einst auf dem Vertiko von James Simon (1851-1932): Der Kaufmann, Kunstsammler und Mäzen verhalf den Berliner Museen durch seine Schenkungen zu Weltruhm. Nach ihm ist die im Bau befindliche neue Eingangsgalerie zwischen Neuem Museum und Kupfergraben benannt. Des Weiteren präsentiert im Neuen Museum das Museum für Vor- und Frühgeschichte seine Schätze, darunter Funde aus Schliemanns Trojagrabung, aber auch der Neandertaler von Le Moustier. Alles in allem eine eindrucksvolle, bunte Mischung, in der das Auge Karussell fährt - mehrere Tausend Exponate laden zu Zeiten- und Weltensprüngen ein. Erholen kann man sich im gemütlichen angeschlossenen Café.
Highlight des Pergamonmuseums: der Zeus-Altar
Bodestr. 1-3, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Tägl. 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr. 14 €, erm. 7 €. Bereichskarte Museumsinsel → S. 128. Hinweis: Wegen des enormen Besucherandrangs werden für das Neue Museum Zeitfenstertickets herausgegeben, die den Museumszutritt nur innerhalb einer bestimmten Zeitspanne erlauben, nicht aber die Besuchsdauer begrenzen. Falls Sie ein Mehrtagesticket haben, müssen Sie sich damit ein Zeitfensterticket holen. www.smb.museum o. www.neues-museum.de.
Galeriehaus Am Kupfergraben 10: Für einen spannenden modernen Kunstreigen sorgen hier die Galerie Contemporary Fine Arts (eine der Topgalerien Berlins, die Künstler wie Jonathan Meese oder Daniel Richter auf ihrer Liste hat; EG und 1. OG) und die Galerie Bastian (2. und 3. OG).
Am Kupfergraben 10, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Contemporary Fine Arts, Di-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr. www.cfa-berlin.com. Galerie Bastian, Do/Fr 11-17.30 Uhr, Sa 11-16 Uhr. www.galeriebastian.com.
Bei langen Warteschlangen vor dem Neuen Museum oder dem Pergamonmuseum können Sie Tickets für beide Museen auch an den Kassen des Alten Museums, der Alten Nationalgalerie und des Bode-Museums erhalten.
Pergamonmuseum: Das Museum wurde im Jahr 1930 nach 20-jähriger Bauzeit eröffnet. Den Entwurf dazu hatte Alfred Messel geliefert. Ein vierflügeliger Bau sollte es werden, um Monumentalarchitektur aus der alten Welt zu präsentieren. Aber Geld war knapp, ein Dreiflügelbau musste genügen. Mit der Modernisierung und Sanierung des Hauses nach Plänen des 2007 verstorbenen Architekten Oswald Mathias Ungers soll nun endlich auch der vierte Flügel realisiert werden. Der Umbau ist umstritten, wird aber Platz für weitere hochkarätige Exponate aus anderen Berliner Museen schaffen.
Für den ersten Bauabschnitt wurden bereits 2012 die Sammlungen aus dem Nordflügel ausgelagert, darunter antike Münzen wie auch archaische, hellenistische und spätklassizistische Plastiken. Bis Ende 2014 bleibt der Mittelbau mit dem berühmten Zeus-Altar aus Pergamon (Türkei) zugänglich - danach, so die Planung, soll der Altar vorübergehend an anderer Stelle wiederaufgebaut werden. Das umlaufende 120 m lange Relieffries, das einst den Sockel des Altars in quietschbunten Farben schmückte, zeigt den Kampf der olympischen Götter gegen die Giganten. Die Modernisierung des Südflügels wird erst im zweiten Bauabschnitt ab 2019 erfolgen. Dort stehen u. a. das Markttor von Milet (ebenfalls Türkei), das sich mit 17 m Höhe gerade noch unter die Decke ducken kann, die mit strahlendfarbigen Ziegelreliefs verzierte Prozessionsstraße zum Ischtar-Tor von Babylon (heute Irak) und die Fassade des Wüstenschlosses von Mschatta (heute Jordanien). Des Weiteren sind dort Reliefs, Stelen, Statuen und kleinere Objekte in festen und temporären Ausstellungen aus dem Fundus des Museums für Islamische Kunst, des Vorderasiatischen Museums und der Antikensammlung zu sehen.
Am Kupfergraben 5, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Tägl. 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr. 14 €, erm. 7 €. Bereichskarte Museumsinsel → S. 128. Hinweis: Seit Beginn der Baumaßnahmen erfolgt der Zugang vom Kolonnadenhof. www.smb.museum.
Bode-Museum: Das herrschaftliche Gebäude im wilhelminischen Barock mit dominanter Kuppel, monumentalen Pilastern und Halbsäulen bildet so etwas wie den Bug der Museumsinsel. Als Kaiser-Friedrich-Museum wurde es 1904 unter Leitung von Wilhelm von Bode (1845-1929) eröffnet, 1956 ihm zu Ehren umbenannt. Hier wird Kunst nicht einfach ausgestellt, sondern ganz im Sinne von Bodes Präsentationskonzept inszeniert. Das Museum ist heute Showroom der Skulpturensammlung, die Bildwerke vom frühen Mittelalter bis zum ausgehenden 18. Jh. aus den deutschsprachigen Ländern (u. a. von Tilman Riemenschneider und Hans Leinberger), Frankreich, den Niederlanden, Italien und Spanien präsentiert. All das wird ergänzt durch dazu passende Werke der Gemäldegalerie. Darüber hinaus lädt das Museum für Byzantinische Kunst zu temporären Ausstellungen ein, wobei es aus seiner unvergleichlichen Sammlung an Kunstwerken aus dem gesamten Mittelmeerraum schöpfen kann. Das Münzkabinett wiederum präsentiert kostbare Medaillen und Kleingeld, die Kollektion reicht bis zu den Anfängen der Münzprägung im 7. Jh. v. Chr. zurück.
Die Sammlungen verteilen sich auf zig Säle und Räume, die zum Verlaufen einladen. Zum Glück findet man aber immer zum Herzstück des Museumsbaus zurück, der in Anlehnung an San Francesco al Monte in Florenz errichteten Basilika. Wer vor dem Rendezvous mit allzu viel sakraler Kunst zurückschreckt, aber einen Blick in das Gebäude werfen möchte, kann das Foyer im großen Kuppelsaal mit angegliedertem Café einfach so betreten.
Am Kupfergraben 1, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße o. s16.gif Hackescher Markt. Tägl. 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr. 10 €, erm. 5 €. Bereichskarte Museumsinsel → S. 128. www.smb.museum.
Sealife Berlin: Über 5000 Tiere in über 35 Becken, dazu der 25 m hohe AquaDom( → S. 117). Alles in allem aber kein billiges Vergnügen. Unser Tipp für jene, bei denen das Geld nicht so locker sitzt: das Aquarium(→ S. 198).
Spandauer Str. 3, s16.gif+u16.gif Alexanderplatz o. s16.gif Hackescher Markt. Tägl. 10-19 Uhr. 17,50 €, erm. 12,50 €. www.visitsealife.com.
St.-Marienkirche: Einem Wunder gleich überstand die Kirche aus dem 13. Jh. Krieg und DDR und ist heute die älteste erhaltene Stadtkirche Berlins. In der Turmhalle zieht das Totentanz-Fresko die Blicke auf sich, vorm Chor die marmorne Kanzel von Andreas Schlüter. Die Orgel, auf der schon Johann Sebastian Bach spielte, hat einen ausgezeichneten Klang. Bis zu 2-mal wöchentlich können Sie sich davon überzeugen (Termine auf www.marienkirche-berlin.de).
Karl Liebknecht-Str. 8, s16.gif+u16.gif Alexanderplatz. Tägl. 10-18 Uhr, im Sommer zuweilen länger.
Fernsehturm: Der Turm, gerne als Wahrzeichen des Alexanderplatzes bezeichnet, befindet sich gar nicht am Platz selbst, sondern zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Rathausstraße jenseits des S- und U-Bahnhofs Alexanderplatz. In 40-60 Sekunden und mit einem leichten Druck im Ohr ist man oben in der Kugel, die an einen Sputnik-Satelliten erinnern soll. Aber Achtung: Um ein Ticket nach oben zu bekommen, steht man zuweilen Ewigkeiten an (außer man kauft ein teures VIP-Ticket), und um wieder herunterzukommen auch. Wer keine Zeit vertrödeln will, begibt sich auf die Aussichtsterrasse des Hotels Park Inn nebenan (→ S. 119). Auch von dort ist die Aussicht toll, aber nicht so genial wie vom Fernsehturm. Die Kapsel in einer Höhe von über 200 m beherbergt ein Restaurant, in dem sich der Sitzbereich innerhalb von 30 bis 60 Min. um die eigene Achse dreht - bei besserer Luft wäre es empfehlenswert. Darunter befindet sich die Panoramaetage ohne Drive, aber mit Bar. Egal von wo: Bei guter Witterung sieht man bis zu 40 km weit. Aber oh je, wenn der Strom ausfällt: Die Schachttreppe hinunter hat 986 Stufen. Die Gesamthöhe des Turms beträgt 368 m. Ende der 1960er wurde er erbaut, um die Leistungsfähigkeit des Sozialismus zu demonstrieren, daher damals auch „Ulbrichts Protzstängel“ genannt. Bei den Planungen hatte man eines jedoch
Mit dem Ausflugsschiff ab durch die Mitte

nicht bedacht: Je nach Sonneneinstrahlung erscheint auf der Kugel durch Reflexion ein großes leuchtendes Kreuz - für die gottlosen Genossen einst ein schlimmes Ärgernis.
Panoramastr. 1 a, s16.gif+u16.gif Alexanderplatz. März-Okt. tägl. 9-24 Uhr, Nov.-Feb. ab 10 Uhr. 12,50 €, erm. 8 €, VIP-Ticket (ohne Wartezeit; nur online buchbar) 19,50 €, erm. 11,50 €. Hg. im Restaurant 14,50-28 €, preiswertere Mittagskarte, man kann auch frühstücken, phone16doubleline.gif 247575875. www.tv-turm.de.
Den Über-Blick bekommt man auf der Aussichtsterrasse des Hotels Park Inn
Parochialkirche: Wie viele andere Kirchen der Stadt war auch die barocke Parochialkirche (Baubeginn 1695) nach dem Krieg eine Ruine. Kurz vor dem Mauerfall erhielt sie wieder ein Dach. Ihr Turm, bislang ein Stumpf, soll in Bälde mit Glockenspiel wiedererstehen. Im Innern (oft Ausstellungen oder kulturelle Veranstaltungen) liegt das Mauerwerk noch heute blank.
Klosterstr. 67, u16.gif Klosterstraße. Für gewöhnlich Mo-Fr 9-16 Uhr.
Nikolaiviertel: Es ist - leicht übertrieben - eine Art sozialistisches Disneyland und Erich Honecker zu verdanken, der den geistreichen Spruch tat: „Eine Reise in die Hauptstadt muss immer mehr ein schönes Erlebnis sein.“ So bekam Berlin zur 750-Jahr-Feier 1987 eine aus Waschbetonplatten zusammengeschraubte Altstadt im neohistorischen Stil samt Hansegiebeln, wie man sie aus Rostock kennt. Immerhin platzierte man die kleine verkehrsberuhigte Pflastergassen-Kulisse an den richtigen Ort, an die Wiege Berlins (→ Geschichte, S. 16). Nur vier Häuser und die Nikolaikirche standen schon vor dem Krieg hier.
u16.gif Klosterstraße.
Heinrich-Zille-Museum: Es führt in das Leben und Werk Heinrich Zilles (1858-1929) ein, der nicht Prachtboulevards fotografierte oder zeichnete, sondern das sog. „Milljöh“. Über seine sozialkritischen Arbeiten mit ihrem bissigen Humor sagte Zilles Freund Max Liebermann: „Man spürt die Tränen hinter dem Lachen“. Und Zille selbst: „Tut weh, wenn man den Ernst als Witz verkaufen muss.“
Propststr. 11, u16.gif Klosterstraße. April-Okt. tägl. 11-19 Uhr, sonst bis 18 Uhr. 6 €, erm. 5 €. www.zillemuseum-berlin.de.
Nikolaikirche: Die Fundamente der dreischiffigen Hallenkirche reichen bis ins 13. Jh. zurück. 1980-87 wurde die Kriegsruine mit ihren neogotischen Zwillingstürmen wiederaufgebaut und dem Märkischen Museum als Dependance übergeben. Im sehenswerten Inneren werden u. a. die Geschichte des Viertels und der Kirche sowie das Wirken mit ihr eng verbundener Persönlichkeiten beleuchtet.
Nikolaikirchplatz, u16.gif Klosterstraße. Tägl. 10-18 Uhr. 5 €, erm. 3 € inkl. Audioguide. www.stadtmuseum.de.
Knoblauchhaus: Fast 170 Jahre lebte in dem Haus (erbaut zwischen 1759 und 1761) die Familie Knoblauch, aus deren Reihen so berühmte Persönlichkeiten hervorgingen wie der Architekt und Schinkelschüler Eduard Knoblauch, der die Neue Synagoge an der Oranienburger Straße entwarf, oder Armand Knoblauch, der 1868 das Böhmische Brauhaus gründete. Die Obergeschosse können besichtigt werden, sie vermitteln u. a. die Atmosphäre biedermeierlicher Lebenskultur. Der Salon des Hauses war eines der geistigen Zentren Berlins: Unter anderem gaben sich hier Wilhelm von Humboldt, Gotthold Ephraim Lessing (der nahebei wohnte), Ludwig Tieck und Karl Friedrich Schinkel die Ehre.
Poststr. 23, u16.gif Klosterstraße. Do-So u. Di 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr. Eintritt frei. www.stadtmuseum.de.
Ephraim-Palais: Das Rokokopalais, von dessen Balkonen die Putten lachen, ließ der Hofjuwelier und Münzunternehmer Veitel Heine Ephraim zwischen 1762 und 1766 erbauen. Als man den Mühlendamm 1935/36 verbreiterte, wurde das Palais abgetragen und seine Fassade eingelagert. Mit der Errichtung des Nikolaiviertels wurde es samt Originalfassade rekonstruiert - 12 m von seinem alten Standort entfernt. Heute nutzt die Stiftung Stadtmuseum Berlin das Palais für temporäre Ausstellungen zur lokalen Kunst- und Kulturgeschichte.
Poststr. 16, u16.gif Klosterstraße. Bei Ausstellungen Do-So u. Di 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr. In der Regel 5 €, erm. 3 €. www.stadtmuseum.de.
Friedrichswerdersche Kirche: Der neogotische Schinkelbau mit Doppelturmfassade entstand zwischen 1824 und 1830. Die im Kirchenschiff gezeigten klassizistischen Skulpturen aus der Schinkelzeit, darunter Büsten, die Immanuel Kant, Johann Gottfried Schadow oder Christian Daniel Rauch darstellen und in jede Antikensammlung passen würden, wurden 2013, nachdem Putz von der Decke abgeplatzt war, in Sicherheit gebracht. Ein Wiedereröffnungstermin war z. Z. d. Drucklegung noch nicht bekannt.
Werderscher Markt, u16.gif Hausvogteiplatz. www.smb.museum.
Schinkel Pavillon: Im rundum verglasten Pavillon empfing Erich Honecker früher Gäste. Heute zeigt Kuratorin und Fotokünstlerin Nina Pohl hier kleine, aber extrem feine experimentelle Ausstellungen, nicht selten sind Big Names darunter.
Oberwallstr. 1, u16.gif Hausvogteiplatz. Do-So 12-18 Uhr. Eintritt frei. www.schinkelpavillon.de.
Konzerthaus: Das von Karl Friedrich Schinkel 1818-1821 errichtete ehemalige Schauspielhaus zählt zu den Meisterwerken klassizistischer Architektur in Deutschland. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde es restauriert und in den 1980ern wiedereröffnet. Es besitzt vier Säle und ist die Heimat des Konzerthausorchesters Berlin (→ Kultur, S. 66).
Gendarmenmarkt, u16.gif Stadtmitte o. Hausvogteiplatz. Fast tägl. werden kostenlose kurze Rundgänge geboten (Termine auf www.konzerthaus.de). Ausführlichere Führungen stets Sa um 13 Uhr. 3 €.
Französischer Dom: Genau genommen steht der Begriff „Dom“ nur für die dominanten Kuppelbauten (von frz. dôme), die Ende des 18. Jh. zur repräsentativen Gestaltung des Gendarmenmarktes der Französischen Friedrichstadtkirche und der Deutschen Kirche angefügt wurden. Der Französische Dom kann bestiegen werden (241 Stufen). Leider ist die Brüstung der Aussichtsplattform so hoch, dass man schon ein Riese sein muss, um darüber hinwegschauen zu können - so bleibt den meisten nur ein Blick durchs Gitternetz. Die Friedrichstadtkirche selbst (1701-1705) entstand für die französischen Glaubensflüchtlinge. An ihr Schicksal erinnert das Hugenottenmuseum im Dom.
Zum Festival of Lights brezelt sich der Gendarmenmarkt so richtig auf
Gendarmenmarkt 5, u16.gif Französische Straße o. Hausvogteiplatz. Aussichtsplattform des Französischen Doms, tägl. 10-19 Uhr. 3 €. Hugenottenmuseum, Di-Sa 12-17 Uhr, So 11-17 Uhr. 2 €, erm. die Hälfte. Französische Friedrichstadtkirche, tägl. (außer Mo) 12-17 Uhr. Orgelandachten Di-Fr um 12.30 Uhr. www.franzoesischer-dom.de.
Deutscher Dom: Die Kirche entstand zwischen 1701 und 1708, wurde später jedoch immer wieder umgebaut bzw., nachdem man 1781 den Kuppelbau hinzufügt hatte, wiederaufgebaut - Dom und Kirche waren aufgrund des weichen, sandigen Untergrunds eingestürzt. Heute beherbergt der Dom die vom Deutschen Bundestag initiierte Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege - die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“, die erheblich mehr Besucher verdienen würde.
Gendarmenmarkt 1-2, u16.gif Stadtmitte o. Hausvogteiplatz. Tägl. (außer Mo) 10-18 Uhr. Eintritt frei. www.bundestag.de.
Tränenpalast: Als die Stadt noch geteilt war, verließen Westberliner und Bundesbürger durch diesen Pavillon ihre Verwandten und Freunde in Ostberlin. Die Abschiedsszenen, die sich hier abspielten, gaben der Ausreisehalle des Bahnhofs Friedrichstraße ihren Namen. An die Teilung Berlins erinnert dort seit 2011 die Ausstellung „GrenzErfahrungen - Alltag der deutschen Teilung“. Spannend sind die gegenübergestellten Wochenschau-Ausschnitte aus Ost und West.
Reichstagsufer 17, s16.gif+u16.gif Friedrichstraße. Di-Fr 9-19 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr. Eintritt frei. Kostenlose Führungen stets Sa/So um 15 u. 16 Uhr. www.hdg.de.