Holocaust-Denkmal: 2711 Stelen erinnern an die ermordeten Juden Europas
Nichts steht mehr für das neue Berlin als Potsdamer Platz und Regierungsviertel. Überall Bauten, die dem Bedürfnis nach Repräsentation entsprechen.
Schon unmittelbar nach der Wende setzte der Run auf die besten Lagen an der einstigen Trennlinie zwischen Ost und West ein. Aus zwei Hälften musste wieder ein Ganzes werden. Und wie Phönix aus der Asche erhob sich der Potsdamer Platz, eine künstliche Welt, der Versuch einer Großstadtinszenierung in Anlehnung an die städtische Hochhauskultur der USA. Gehobenere Lokale und Nobelhotels prägen den Platz heute genauso wie Touristen, die von hier aus am Brandenburger Tor vorbei zum Reichstag marschieren.
Auch das Regierungsviertel beweist die atemberaubende Wandlungsfähigkeit Berlins. Zum Glück hatte man den Spreebogen all die Jahre unbebaut gelassen, in der Hoffnung, dass Berlin einmal wieder Regierungssitz wird. Auch hier dominieren lichtdurchflutete Bauten. Man kann nur hoffen, dass gläserne Fassaden niemals aus der Mode kommen. Kein Eck Berlins ist übrigens so penibel sauber wie jenes zwischen Potsdamer Platz und Regierungsviertel. Weggeworfenes verschwindet so unauffällig, als wären Müllmänner in Zivil unterwegs. Auf das neue Schaufenster der Stadt gibt man acht.