Villa Nazionale Pisani
Größter Bau am Brenta-Kanal - ein spätbarockes Schloss, das den schillernden Beinamen „Versailles des Veneto“ trägt. Gebaut wurde diese monumentale Residenz Mitte des 18. Jh. auf Veranlassung des Dogen Alvise Pisani, dessen Prunksucht und Geldverschwendung in die Geschichte eingingen. Die fünf Gebäudeflügel umschließen zwei Innenhöfe und beherbergen insgesamt 114 Räume. Vorbei an riesigen Atlas-Figuren gelangt man durch eine gigantische Säulenhalle ins Innere. Den Besichtigungshöhepunkt bildet der sich über den gesamten Mittelflügel erstreckende Ballsaal im Rokokostil, dessen gewaltiges Deckenfresko von Giambattista Tiepolo stammt: Umgeben von den Allegorien der Macht, der Künste und Wissenschaften wird die Dogenfamilie Pisani verherrlicht. Nach dem Ende der Republik Venedig, erlangte die Villa Pisani politische Bedeutung als Aufenthaltsort und Treffpunkt gekrönter Häupter und Diktatoren. 1805 zog Napoleon als selbst ernannter König von Italien hier ein. 1861 hieß der Hausherr Vittorio Emanuele II - legitimierter Monarch des neuen Königreichs Italien. 1882 avancierte der königliche Palast zum Nationalheiligtum und erhielt den Beinamen „La Nazionale“. 1934 fand hier die erste Begegnung zwischen Mussolini und Hitler statt, die letztlich den sogenannten Stahlpakt zwischen Italien und Deutschland zur Folge hatte.
Die weitläufige Garten- und Parkanlage ist eine wahre Augenweide mit künstlichen Seen, Pavillons, Skulpturen, einem Belvedere sowie einem Hekenlabyrinth. Die Stallungen (Scuderia) am Ende des Parks sind im wahrsten Sinne des Wortes Fassade. - Insgesamt ist der Versailles-Vergleich jedoch übertrieben.
Villa Nazionale Pisani: Stra,
049/502270. Geöffnet: April-Sept. tägl. (außer Mo) 9-20 Uhr, Okt.-März tägl. (außer Mo) 9-17 Uhr. Eintritt: Villa und Park 7,50 €, erm. 3,75 €.