15.6Markdown und Pandoc
In den letzten Jahren ist das Markdown-Format immer populärer geworden: Es erlaubt das Schreiben formatierter Texte in einer für das menschliche Auge besonders angenehmen Form, also ohne die Fülle von Formatierungscodes, die LaTeX und HTML-Code auszeichnen. Das folgende Listing gibt dafür ein Beispiel und bedarf keiner weiteren Erklärung:
Der Markdown-Erfinder John Gruber hat das Perl-Script markdown entwickelt, um Markdown-Texte in das HTML-Format umzuwandeln (siehe Abbildung 15.1). Das Kommando steht bei vielen Linux-Distributionen im gleichnamigen Paket zur Verfügung.
Die optische Gestaltung der resultierenden HTML-Seite können Sie bei Bedarf mit einer ergänzenden CSS-Datei steuern.
Abbildung 15.1Dieses HTML-Dokument wurde aus dem vorhin abgedruckten Markdown-Code erstellt.
Die Markdown-Idee wurde von vielen anderen Entwicklern aufgegriffen. Mittlerweile gibt es eine ganze Fülle von Markdown-ähnlichen Formaten und Konvertierungswerkzeugen. Am weitesten geht das Pandoc-Projekt:
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Das Kommando pandoc unterstützt alle gängigen Markdown-Dialekte.
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Es kann Markdown-Texte nicht nur in das HTML-Format umwandeln, sondern auch in diverse andere Formate, darunter PDF, LaTeX, EPUB, Microsoft Word und LibreOffice Writer.
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Mit erheblichen Einschränkungen ist sogar eine Konvertierung in die umgekehrte Richtung möglich. Sie können also z.B. aus einer LaTeX-Datei eine Markdown-Datei machen.
Viele Distributionen stellen Pandoc im gleichnamigen Paket zur Verfügung. Sollte das bei Ihrer Distribution nicht der Fall sein, müssen Sie Pandoc von der Projektwebseite herunterladen und installieren:
http://pandoc.org/installing.html
Als Autor hat mich die Markdown-Syntax in Kombination mit Pandoc vollständig überzeugt. Ich verfasse seit Jahren alle neuen Bücher und eBooks, Unterrichtsfolien und Webbeiträge in der Markdown-Syntax. (Dieses Buch ist allerdings eine Ausnahme: Seit ich die erste Auflage vor zwanzig Jahren in LaTeX verfasst habe, gibt es kein Zurück mehr. Eine automatisierte Umwandlung in andere Formate scheitert an den vielen LaTeX-Eigenheiten, die das Manuskript nutzt.)