15.6Markdown und Pandoc

In den letzten Jahren ist das Markdown-Format immer populärer geworden: Es erlaubt das Schreiben formatierter Texte in einer für das menschliche Auge besonders angenehmen Form, also ohne die Fülle von Formatierungscodes, die LaTeX und HTML-Code auszeichnen. Das folgende Listing gibt dafür ein Beispiel und bedarf keiner weiteren Erklärung:

Die Markdown-Syntax =================== Markdown-Dokumente sind simple Textdateien. Die Textformatierung erfolgt durch Auszeichnungselemente, die den Textfluss kaum stören. Ein paar Beispiele: *Kursiver Text*, **fetter Text**, `Text mit Sonderzeichen *in* Listing-Schrift`. Einfache Links werden zwischen `<` und `>` gestellt: <http://de.wikipedia.org/wiki/Markdown>. Alternativ kann auch zwischen dem dargestellten Text und dem Link differenziert werden: [Wikipedia](http://de.wikipedia.org/). > Eingerückter Text wird wie in E-Mails mit dem Zeichen `>` eingeleitet. Die Einrückung kann natürlich über mehrere Zeilen reichen. Aufzählungen ------------ Nicht nummerierte Aufzählungspunkte werden durch Sterne markiert: * Der erste Aufzählungspunkt * Der zweite Aufzählungspunkt * Der dritte Aufzählungspunkt Listings/Programmcode --------------------- Programmlistings müssen im Markdown-Quelltext um vier Zeichen eingerückt werden. Hier können alle Sonderzeichen verwendet werden. <>(){}*&"´`'

Der Markdown-Erfinder John Gruber hat das Perl-Script markdown entwickelt, um Markdown-Texte in das HTML-Format umzuwandeln (siehe Abbildung 15.1). Das Kommando steht bei vielen Linux-Distributionen im gleichnamigen Paket zur Verfügung.

user$ markdown input.md > output.html

Die optische Gestaltung der resultierenden HTML-Seite können Sie bei Bedarf mit einer ergänzenden CSS-Datei steuern.

Dieses HTML-Dokument wurde aus
dem vorhin abgedruckten Markdown-Code erstellt.

Abbildung 15.1Dieses HTML-Dokument wurde aus dem vorhin abgedruckten Markdown-Code erstellt.

Die Markdown-Idee wurde von vielen anderen Entwicklern aufgegriffen. Mittlerweile gibt es eine ganze Fülle von Markdown-ähnlichen Formaten und Konvertierungswerkzeugen. Am weitesten geht das Pandoc-Projekt:

Viele Distributionen stellen Pandoc im gleichnamigen Paket zur Verfügung. Sollte das bei Ihrer Distribution nicht der Fall sein, müssen Sie Pandoc von der Projektwebseite herunterladen und installieren:

http://pandoc.org/installing.html

Als Autor hat mich die Markdown-Syntax in Kombination mit Pandoc vollständig überzeugt. Ich verfasse seit Jahren alle neuen Bücher und eBooks, Unterrichtsfolien und Webbeiträge in der Markdown-Syntax. (Dieses Buch ist allerdings eine Ausnahme: Seit ich die erste Auflage vor zwanzig Jahren in LaTeX verfasst habe, gibt es kein Zurück mehr. Eine automatisierte Umwandlung in andere Formate scheitert an den vielen LaTeX-Eigenheiten, die das Manuskript nutzt.)