20.8PackageKit

PackageKit besteht aus einer Bibliothek zur Kommunikation mit diversen Paketverwaltungssystemen sowie aus einer Benutzeroberfläche zur Paketinstallation und -aktualisierung. Die größte Besonderheit des Programms besteht darin, dass es zu mehreren Paketverwaltungssystemen kompatibel ist, unter anderem zu APT, Yum und Zypper.

PackageKit wird in vielen Distributionen eingesetzt, zuletzt unter anderem in CentOS, Debian, Fedora, openSUSE und RHEL. In openSUSE beschränkt sich seine Aufgabe auf die Durchführung von Updates. PackageKit greift zur Erlangung von root-Rechten auf PolicyKit zurück (siehe Abschnitt 14.4).

PackageKit ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt, die üblicherweise in eigenen Paketen verpackt sind: Zu den wichtigsten Komponenten zählen die Grundfunktionen bzw. -kommandos (Paket packagekit) sowie eine grafische Benutzeroberfläche, z.B. gnome-packagekit oder gnome-software bzw. für KDE das Programm apper. Die Paketnamen können je nach Distribution variieren.

PackageKit wird durch die Dateien /etc/PackageKit/* konfiguriert. In der Datei PackageKit.conf kann bei Bedarf mit DefaultBackend eingestellt werden, auf welches Paketverwaltungssystem PackageKit zurückgreifen soll. Im Regelfall erkennt PackageKit das Backend aber automatisch.

Der Dämon packagekitd ist für die Koordination der PackageKit-Operationen erforderlich. Das Programm wird bei Bedarf automatisch von den PackageKit-Kommandos bzw. -Benutzeroberflächen gestartet – und auch wieder beendet, wenn es nicht mehr benötigt wird. Der Dämon läuft also nicht ständig als Hintergrunddienst.

Mit dem Kommando pkcon können Sie sämtliche Paketoperationen auch in einer Konsole ausführen oder durch ein Script automatisieren. Beachten Sie, dass das Kommando nicht von root ausgeführt werden darf! Sie müssen das Kommando als gewöhnlicher Benutzer starten. Soweit erforderlich, verwendet das Kommando PolicyKit, um root-Rechte zu erlangen. Falls Sie in einer Konsole verfolgen möchten, was PackageKit gerade macht, führen Sie pkmon aus.

Die weitere Beschreibung von PackageKit bezieht sich auf dessen grafische Benutzeroberfläche für Gnome, wie sie unter Debian zum Einsatz kommt. Zur Installation zusätzlicher Pakete bzw. zum Entfernen vorhandener Pakete starten Sie das Programm gpk-application. Sie können nun nach dem Paketnamen suchen (siehe Abbildung 20.4) oder durch diverse Gruppen zusammengehöriger Pakete blättern (Paket-Zusammenstellungen).

Über das Filter-Menü können Sie die bisweilen riesigen Ergebnislisten einschränken – z.B. auf bereits installierte Pakete, auf Entwicklerpakete oder auf Pakete mit grafischer Benutzeroberfläche. Mit Anwenden starten Sie die Installation bzw. Deinstallation des ausgewählten Pakets.

Paketinstallation mit
  dem PackageKit

Abbildung 20.4Paketinstallation mit dem PackageKit