39.2Proxy-Client-Konfiguration

Standardmäßig verwendet Squid den Port 3128. Damit die Benutzer in Ihrem lokalen Netz den Proxy tatsächlich nutzen, muss die Proxy-Konfiguration auch auf deren Webbrowsern geändert werden! Bei Firefox führen Sie dazu Einstellungen • Erweitert • Netzwerk aus, klicken auf den Button Einstellungen und aktivieren die Option Manuelle Proxy-Konfiguration (siehe Abbildung 39.1). Als Proxy-Server geben Sie den Namen oder die IP-Adresse des Rechners an, auf dem Squid läuft (z.B. 192.168.0.1), als Port-Nummer 3128.

Manuelle Proxy-Konfiguration in Firefox

Abbildung 39.1Manuelle Proxy-Konfiguration in Firefox

Sofern Sie die Logging-Funktionen von Squid nicht deaktiviert haben, können Sie anhand der Datei /var/log/squid[3]/access.log kontrollieren, ob Squid ordnungsgemäß funktioniert. Wenn alles funktioniert, werden dort alle übertragenen Dateien protokolliert. Es ist durchaus erstaunlich, wie viele Verbindungen beim Besuch einer typischen Webseite zustande kommen, um neben dem HTML-Dokument an sich auch Bilder, Werbung etc. zu übertragen.

Zwar bieten die meisten Webbrowser (oft gut versteckte) Proxy-Konfigurationsmöglichkeiten, zweckmäßiger ist es aber zumeist, die Proxy-Konfiguration systemweit durchzuführen. Die meisten Linux-Programme werten dazu Umgebungsvariablen wie HTTP_PROXY bzw. http_proxy aus. Da manche Programme die Variablen in Klein- und andere in Großschreibung erwarten, müssen die Variablen in jeweils beiden Varianten definiert werden.

Ein geeigneter Ort zur Einstellung systemweiter Umgebungsvariablen ist /etc/environment. Anstelle von 192.168.0.1 geben Sie die IP-Adresse oder den Hostnamen des Proxy-Rechners im lokalen Netzwerk an:

# Datei /etc/environment HTTP_PROXY=http://192.168.0.1:3128 HTTPS_PROXY=http://192.168.0.1:3128 http_proxy=http://192.168.0.1:3128 https_proxy=http://192.168.0.1:3128

Gnome-Programme berücksichtigen auch die Proxy-Parameter in der Gsettings-Datenbank, die wie folgt eingestellt werden können:

user$ gsettings set org.gnome.system.proxy mode manual user$ gsettings set org.gnome.system.proxy.http host "192.168.0.1" user$ gsettings set org.gnome.system.proxy.http port "3128" user$ gsettings set org.gnome.system.proxy.https host "192.168.0.1" user$ gsettings set org.gnome.system.proxy.https port "3128"

Unter KDE, Gnome und Unity können Sie die Proxy-Konfiguration jeweils auch in den Systemeinstellungen durchführen (Modul Netzwerk, Dialogblatt Proxy bzw. Netzwerk-Proxy).

Ein Fall für sich ist das Paketverwaltungssystem von Debian und Ubuntu: Damit apt-get auf den Proxy zurückgreift, müssen Sie den Parameter Acquire::http::Proxy in einer apt-Konfigurationsdatei einstellen:

# beispielsweise in /etc/apt/apt.conf.d/01-proxy.conf Acquire::http::Proxy "http://192.168.0.1:3128";