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Tag 3 – ran ans Eingemachte

Fastenstoffwechsel? Läuft bei mir. Beim sogenannten Metabolic Switch schaltet Ihr Körper heute vermutlich in den Fettverbrennungsmodus um. Dieser Wechsel in die Ketose verheißt eine Reihe von Benefits für die Gesundheit (siehe >). Die Rezepte für Ihren dritten Fastentag finden Sie ab >.

Alle Zeichen stehen auf Fettverbrennung

Tag drei bricht an. Höchste Zeit für ein bisschen Selbstlob. Klopfen Sie sich für das Erreichte ruhig mal auf die Schulter. Das wird Ihnen guttun. Für positive Gefühle sorgen jetzt übrigens auch Ihre Hormone. Nach zwei oder drei Fastentagen sinkt nämlich in der Großhirnrinde die Dichte der Serotonin-Transporter. Das führt dazu, dass das Wohlfühlhormon Serotonin im synaptischen Spalt zwischen den Nervenzellen weniger schnell aufgenommen wird. Seine Konzentration bleibt also erhöht. Und das erklärt einen Teil der angenehmen Stimmung, die viele Menschen am dritten oder vierten Fastentag erfasst. Neben der Biochemie spielt die Psyche eine große Rolle. Das Serotonin-Hoch verbindet sich mit dem Erfolgserlebnis, den eigenen Lebensstil zum Besseren zu wenden, und der Freude, sich in einem biochemischen Verjüngungsprozess zu befinden.

WAS PASSIERT IM KÖRPER?

Der dritte Fastentag ist auch der Tag, an dem in Ihrem Körper Bedeutsames vonstattengeht. Experten bezeichnen diesen Vorgang als »Metabolic Switch«: Der Stoffwechsel greift nun auf seine eingelagerten Reserven zurück und verbrennt statt Kohlenhydraten vorrangig Körperfett. Dabei werden die Fettsäuren in der Leber zu sogenannten Ketonkörpern umgewandelt, also zu Aceton, Acetoacetat und Beta-Hydroxybutyrat (BHB). Die leicht transportablen und üppig zur Verfügung stehenden Energieträger gelangen mit dem Blut in alle Körperregionen, wo sie als Kraftstoff viele Organe versorgen. Das Gehirn profitiert ebenfalls von den kleinen, wasserlöslichen Verbindungen, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, weil es Glukose bevorzugt. Nach einer kurzen Anpassungsphase können Acetoacetat und BHB aber vom Oberstübchen aufgenommen und statt Kohlenhydraten als Hauptenergiequelle verwertet werden.

 

Info

Ähnlich wie die Muskulatur Phasen der Anspannung und Phasen der Regeneration benötigt, um leistungsfähig zu bleiben, braucht der Organismus die metabolische Flexibilität, um gesund und vital zu sein.

Ab jetzt läuft der Ketonstoffwechsel

Der Metabolic Switch von der Glukoseverbrennung in den Fett- und Ketonstoffwechsel zählt zu den wichtigsten Anpassungsreaktionen beim Fasten. Sie macht uns zeitweise unabhängig von Nahrungszufuhr, begleitete den Menschen durch seine Evolution und gehört heute noch fest zum Repertoire des Stoffwechsels. Viele gesundheitliche Benefits von Fasten und Scheinfasten haben mit den Ketokraftstoffen zu tun, speziell mit dem Beta-Hydroxybutyrat:

Manche Experten sind davon überzeugt, dass der regelmäßige Wechsel zwischen Normalstoffwechsel und Ketonstoffwechsel entscheidend ist für lebenslange körperliche Gesundheit und geistige Fitness.

NEUER SCHWUNG FÜR DEN KREISLAUF

An den ersten Umstellungstagen ist es möglich, dass beim Scheinfasten kleinere Kreislaufprobleme auftreten. Typische Anzeichen für niedrigen Blutdruck sind Frösteln, Müdigkeit und Schwächegefühle. Wichtig ist dann, dass Sie ausreichend trinken: Das Wasser erhöht das Blutvolumen und damit den Blutdruck. Wechselduschen hilft, indem es dazu beiträgt, dass die Blutgefäße sich ausdehnen und zusammenziehen – so verbessert sich die Spannung innerhalb der Gefäße. Kräftiges Bürsten beim Duschen verstärkt diese Wirkung noch. Natürlich kurbelt auch Bewegung den Kreislauf an.

 

 

NICHT JEDER MENSCH IST GLEICH

Die Biologie des Fastens ist bei allen Menschen gleich, allerdings kann der zeitliche Ablauf der Stoffwechselreaktionen variieren. Gene, Alter, Gewicht, Ernährung und Geschlecht können Prozesse beeinflussen. Manche Erkenntnisse stammen aus Tierversuchen; deshalb lassen sich die Abläufe beim Menschen nicht auf die Stunde genau taxieren. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die Zellregeneration an Tag drei auf ihren Höhepunkt zusteuert: Die Konzentration an Ketonen im Blut steigt weiter an und die Produktion des appetitanregenden Hormons Ghrelin nimmt weiter ab.