Einfrieren hat viele Vorteile: Die Vitamine bleiben größtenteils erhalten, ich kann die Portionsgrößen frei bestimmen und später häufig sogar Einzelmengen entnehmen. Eingefrorenes Obst oder Gemüse behält seine Farbe. Erdbeermarmelade in Gläsern friere ich z. B. gerne ein, wenn ich sie nicht innerhalb der ersten 3–4 Monate nach dem Kochen esse, da sie bei längerer Lagerung bräunlich wird. In Gläsern kann man problemlos einfrieren, wenn man zwei Dinge beachtet: Bei flüssigen oder breiigen Speisen sollte etwas Luft nach oben gelassen werden, damit sich der Inhalt ausdehnen kann, und die Deckel müssen wirklich fest zugeschraubt sein.
Das Gefriergut kann bei zu langer Lagerung allerdings manchmal an Geschmack einbüßen oder bei der Verwendung von alten oder nicht geeigneten Plastikdosen sogar deren Geschmack annehmen. Generell sollte man das Gefriergut spätestens nach 1 Jahr aufgegessen haben.
Ich friere so gut wie alle Beeren erst einmal ein, bevor ich sie später und dann in größeren Mengen verarbeite. Wenn ich jeden Tag 300 g Brombeeren pflücke, kann ich daraus schlecht Marmelade kochen, sammele ich aber die Brombeeren von ein paar Tagen, bekomme ich schnell 1 kg zusammen.
Für Obst wie Äpfel, Birnen und Zwetschgen verwende ich meist andere Konservierungsmethoden, hier steht das Einkochen (siehe >) an erster Stelle. Bei Gemüse sieht es anders aus: Ich friere Bohnen, Erbsen, Zucchini, Paprika, Mangold, Mais, Rote-Bete-Stiele und vieles mehr ein. Inzwischen friere ich sortenrein in verschiedenen Portionsgrößen ein. Das ist für uns praktischer. Früher habe ich auch Mischgemüse eingefroren, z. B. blanchierte Bohnen mit Zucchini, Möhren, Paprika und Brokkoliröschen.
Egal, ob solo oder gemischt, das gefrorene Gemüse kann ich schnell und einfach entnehmen und verwerten – meistens sogar noch im gefrorenen Zustand. Ich berücksichtige dabei allerdings, dass das Gefriergut in diesem Fall mehr Wasser enthält und passe die Flüssigkeitsmenge des Rezepts an. Wenn ich jedoch einen Kuchen mit gefrorenen Kirschen belege, wird er mehr durchfeuchten und der Boden nach dem Backen leicht klietschig sein. Möchte ich Apfelmus, Aufstriche oder Tomatensauce einfrieren, muss ich bedenken, dass ich sie einen halben Tag vor dem Gebrauch auftauen muss.
Ich habe drei Gefrierschränke, die im Herbst voll sind und die wir den Winter über leer essen und dann sukzessive abschalten, um Strom zu sparen. Denn ein Gefrierschrank läuft 24 Stunden am Tag, der Stromverbrauch ist nicht zu unterschätzen. Daher greife ich trotz der Einfachheit und Schnelligkeit des Einfrierens auch auf andere Methoden der Haltbarmachung zurück. Außerdem habe ich immer Angst vor einem längeren Stromausfall. Für ein paar Stunden hält ein guter Gefrierschrank ohne Strom die Temperatur ohne Probleme – ein Tag ohne Strom und der Inhalt muss schleunigst verwertet werden. Gefriergut, das einmal aufgetaut ist, sollte man auch nicht wieder einfrieren.
Einige Gemüsesorten müssen vor dem Einfrieren blanchiert werden: Dazu wird das geputzte, geschnittene Gemüse für 2–3 Minuten in kochendes Wasser gegeben und danach mit kaltem Wasser abgeschreckt. Nach dem gründlichen Abtropfen kann es eingefroren werden. Durchs Blanchieren bleiben die Vitamine und die Farbe besser erhalten, eventuelle Keime werden abgetötet. Es empfiehlt sich für Bohnen, Spinat, Mangold und Kohl. Außerdem ist das Volumen nach dem Blanchieren geringer, was Platz im Gefrierschrank spart.
Um Plastikmüll zu vermeiden, friere ich statt in Gefrierbeuteln lieber in Gläsern und Dosen ein.
Das Beschriften der Gläser oder Gefrierbeutel ist ganz wichtig. Auch wenn ich meine, dass ich ja sehe, was es ist, kann ich im gefrorenen Zustand die einzelnen Zutaten schon mal verwechseln und statt Dicker Bohnen plötzlich Stachelbeeren auftauen. Außerdem ist das Einfrierdatum wichtig. Ebenfalls notiere ich das Gewicht, dann weiß ich fürs Kochen gleich, welche Menge ich in der Hand habe.
Mindestens einmal im Jahr taue ich meine Gefrierschränke ab, damit sie wieder vernünftig schließen und weniger Energie verbrauchen. Von meiner Mutter habe ich gelernt, dass man das am besten im Winter macht, wenn es draußen gefroren ist, sodass man das Gefriergut während des Abtauens auf der Terrasse lagern kann. Da ich aber von meinen drei Gefrierschränken immer zwei abschalte, wenn sie leer sind, erledige ich das Abtauen einfach dann. Der dritte wird abgetaut, wenn ich einen anderen wieder anschalten muss, sodass ich das Gefriergut umpacken kann.
Wenn es ums Einfrieren von Zucchini geht, scheiden sich die Geister. Viele sagen, dass das nicht geht, weil die Zucchini weich und schwammig werden und Wasser ziehen. Das stimmt auch und trotzdem friere ich jedes Jahr Massen an Zucchini ein. Wichtig ist, dass man nur kleine, zarte Zucchini nimmt und wenn nötig die schwammige Mitte herausschneidet. Ich schneide junge Zucchini mit am besten nur 4 cm Durchmesser in 1 cm dicke Scheiben und halbiere sie zweimal. Größere Zucchinischeiben werden gewürfelt und die Mitten gleich frisch verbraucht. Die Würfel fülle ich in Gläser und friere sie ohne weitere Zugaben ein. Für uns haben sich Größen von Marmeladen- bis Senfgläsern bewährt.
Die eingefrorenen Zucchini verwende ich angetaut, also nicht komplett aufgetaut für Pizza, Chilis und Gemüsepfannen. Hat man einmal zu viele weiche Mitten von den Zucchini und kann sie nicht alle frisch verbrauchen, friere ich auch sie ein und strecke damit im Winter das Kartoffelpüree oder Suppen, die püriert werden. Da fallen sie kaum auf und sind gut verwertet.